Klaus Zumwinkel

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Klaus Zumwinkel beim unverschämten Versucht, harmlos auszusehen

Moral ist etwas wichtiges in der Welt. Zumindest für jemanden, der streng christlich oder ethisch leben will. Das Problem in der heutigen Ellenbogengesellschaft ist, dass, wer nach solchen Vorstellungen lebt, es über kurz oder lang zu nichts bringt – außer bis zum Papst vielleicht – aber das ist gleichbedeutend. Durch konsequentes Missachten von oben genanntem, hat es Klaus Zumwinkel zu dem gebracht, was er jetzt ist, nämlich Topmanager.

Weit bringt es nur, wer die Moral hinter sich lässt, anstatt sie hinterherzuziehen. Gutes Stichwort: Hinterzogen werden nämlich ganz andere Dinge: Kohle, Zaster, Geld, oder alles zusammen genommen, die sogenannten Steuern. Für Unkundige: Almosen an den Staat. Weil Herr Zumwinkel findet, mit seiner „Arbeitskraft“ Deutschland genug gedient zu haben, hält er Abgaben an dieses Land natürlich für vollkommen unnötig. Außerdem fühlte er sich durch seinen Vornamen (Klau's), von Geburt an zur Steuerhinterziehung berufen.

Sein Weg zum Ruhm

Um Steuern hinterziehen zu können, muss man erst einmal etwas zu versteuern haben. Dieser Umstand lässt eine ganze Latte von Berufsgruppen, die Mittellosen, natürlich wegfallen. Vom Hartz IV-Emfänger bis zum Klinikarzt ist einfach zu wenig zu holen.
Zumwinkels Berufswahl orientierte sich an seiner Vorliebe für Sado-Maso, denn auch hier ist derjernige "Top", der dominiert und die Zügel in der Hand hält. Da es glücklicherweise als professioneller Sado-Masochist nichts zu versteuern gibt, wurde er, seine Ideale umsetzend, eben Top-Manager.

Zumwinkels (Liebes?)-Verhältnisse zu bestimmten Staaten

Zumwinkel spürt eine starke Bindung zu seinem sauer verdienten Geld, weshalb er es zwangsläufig „zum Winkel“ nach Liechtenstein bringen musste. Nach außen verkaufte er es als wohltätige Aktion, und spendete es geschickt seiner eigenen Stiftung. Diese trug mit einem hohen, finanziellen Aufwand zu einer Verschönerung des Fürstentums bei, das sich von einem schnöden „Winkel“ zu einem wunderschönen Badesee aus Banknoten entwickelte. Gleichzeitig avancierte Liechtenstein zur blühenden Oase zwischen den umliegenden Steuerwüsten.

Neben dem Staat der Lichtgestalten, lag Zumwinkel aber auch der Staat mit der schwarzen Vergangenheit am Herzen. Deshalb führte er den einst so maroden Staatsbetrieb der Post wieder in seine einstige Erfolgsspur zurück. Sei es aus Überzeugung oder sei es nur deshalb gewesen, um dicke Erfolgsprämien abzusahnen, Zumwinkel jedenfalls stand kurzweilig in allen Presseberichten als "Topmanager" dar. Mehr brauchten seine glücklichen Augen nicht, um seinen eigenen Namen neben dem höchsten Titel der Wirtschaft zu sehen. Seine geplanten Maßnahmen waren unter anderen die Schließung aller eigenen Filialen, Preiserhöhung bei gleichzeitiger Stellenstreichung und Aussortierung aller nicht profitablen Briefsendungen über 500 Kilometer. Vor allem erstgenanntere Schließung lohnte sich für ihn. Von den Tankstellen, die die verweigerte Arbeit übernahmen, konnte er sogar noch Lizenzgebühren verlangen.

Zumwinkel entstammt wie fast jeder Topmanager aus konservativen Verhältnissen. Er hält sich aber, wie fast alle dieser Spießer, nicht an die selbst gesteckten Verhaltensregeln. Neben seiner Sucht für Sado-Maso ist er der Meinung, dass man grundsätzlich mit Kriminellen keine Geschäfte machen sollte. Genau ein solches wurde ihm nämlich zum Verhängnis, als sich die Polizei die nötigen Informationen zu seiner Verhaftung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von einem vorbestraften Erpresser holte. Da sage noch einer, das BKA hätte keinen Mut bei seinen Quellen.

Stellen sie sich vor, ihnen gehört dieses Geld hier. Davon möchten sie natürlich nichts abgeben, tun es aber doch. Wie ungerecht dann auf Klaus Zumwinkel zu schimpfen, der sich getraut hat, seinen Willen durchzusetzen.

Man lernt nie aus. So ging es Herrn Zumwinkel auch. Als er nach Verhaftung die Steuern tatsächlich zahlen musste, stellte er fest, dass man für Sendungen aller Art tatsächlich Porto zahlen muss. Natürlich stellt sich die Frage, ob dieses einem Postchef schon bei Amtsantritt klar sein sollte. Sie ist allerdings müßig, weil Zumwinkel natürlich den Posten und Chefstuhl sowieso schon wieder verloren hat. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung ist es nämlich nicht illegal, Geld nach Lichtenstein zu überweisen. Nur sollte man eben die nötige Überweisungssteuer zahlen und sie nicht, wie eingangs erwähnt, „hinterziehen“ oder wie es Neudeutsch heißt, "hinterwinkeln".

Warum hinterzieht er Steuern?

Hier gibt es zwei Theorien. Die erste besagt, dass er ein überzeugter Fan von Glückspielen aller Art ist. Nur wurden ihm Roulette, Poker und anderes mit der Zeit zu langweilig. Gemäß dem Motto "No Risk, No Fun" konnten diese Spiele seine Bedürfnisse einfach nicht befriedigen, weil das Risiko, einfach mal schnell 10000 T-€ zu verlieren, viel zu lusch ist wenn man gleichzeitig 10 Millionen im Jahr verdient. Es musste etwas spannenderes her, mit höherer Gewinnspanne, aber auch größerem Nervenkitzel.

Zwar hätte sich die Börse gut geeignet, doch Zumwinkel verfügte über zu viel Insiderwissen, um wie andere auf die Schnauze zu fallen. Der Kick blieb auch hier für ihn aus. Darum entschied er sich, sein Spiel mit dem Staat zu treiben. Die Gewinnspanne ging in die Millionen, und das Risiko auch. Ob sein masochistischer Teil, sein Unvermögen oder gar sein Gewissen Schuld trug, dass er dann doch verhaftet wurde, ist ungeklärt. Experten vermuten, dass nur ein Ausbruch aus dem Gefängnis jetzt noch sein Bedürfnis nach dem ultimativen Kick befriedigen kann.

Vielleicht ist der liebe Herr ja auch ein Revolutionär und leistet mit Hilfe der tapferen Liechtensteiner erbittert Widerstand gegen das so ungerechte deutsche Finanzsystem. Wahrscheinlich orientierte er sich an dem im 17. Jahrhundert veröffentlichten Widerstandsgesetz, dass erlaubt, den eigenen Staat zu bekriegen wenn Menschenrechte missachtet werden. Vielleicht betrachtete er es ja einfach als Verletzung dieser, wenn man seinen Verdienst, den er ja „verdient“, einfach so dem Staat geben muss. Über die Art des Widerstandes sollte danach übrigens das Gewissen entscheiden.

Literatur

  • Ha Tschi: „Klau's zum Winkel - sprechende Namen, und was sie zu bedeuten haben“erschienen im Schulbuchverlag Klett 2008, ISBN 0-98765-432-1


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