Bugsy Siegel

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Bugsy Siegel (eig. Melchior Swakopmund Siegel, geb. 24. Dezember 1903 in New York (N.Y.), gest. 6. Januar 1956 in Rapid City (S.D.)), einer der führenden Gangster der USA, Mitglied des legendären Rat Pack.

Kindheit und Jugend

Melchior Swakopmund hatte keine leichte Kindheit. Zwar riefen bei seiner Geburt noch alle umstehenden Familienmitglieder "Gott, wie süß!", jedoch konnte niemand bestreiten, dass Melchior schwarz war, krumme Beine und bereits als Frischgeborenes eine platte Nase hatte. Ein hässliches Negerkind zu sein bedeutete im Amerika des Jahres 1904 einen glatten Fehlstart, und es dauerte runde 15 Jahre, bis Melchior seinem Schicksal insoweit auf die Sprünge geholfen hatte, dass er zumindest in kleinem Kreise als ein vollwertiges Mitglied mit beachtlichen Talenten galt.

Als Sohn armer, dafür kinderreicher Eltern, wartete jedoch zunächst das durchschnittliche Ghettoleben auf Melchior. Klaglos steckte er die täglichen Prügel seiner Kameraden ein, ertrug Spott und Hohn ob seines Äußeren (seine Hautfarbe und Statur hatten ihm längst den Schimpfnamen Bugsy (Wanzling) eingebracht) und verkroch sich in jeder freien Minute auf den Dachboden, um dort zu lesen. Erstaunlicherweise verschlang er dort keine Abenteuerbücher, sondern studierte zunächst die amerikanische Verfassung, daraufhin Geschichts- und Staatskundebücher, um, mit zunehmendem Kenntnisstand, sich der Jurisprudenz und Steuergesetzgebung zu widmen. Und obwohl ihm, als Underdog, der Besuch jeglicher höherer Schule verwehrt war (ja, gerade vielleicht deshalb!), wuchs sein Bildungsstand rasch und so stark an, dass er bereits als 14-jähriger für das halbe Viertel die jährlichen Steuererklärungen machte, Leute beim Abfassen ihrer Testamente beriet und Verträge aufsetzte. Auf diese Weise sicherte er seiner Familie nicht nur ein hübsches Zubrot, sondern wurde nach und nach auch über die Grenzen des Schwarzenghettos hinaus bekannt.

Aufstieg ins Rat Pack

Nachdem er 1918 für einen bekannten Kriminellen seines Viertels dessen Ausgaben für vierzehn Revolver nebst 2000 Schuss Munition gegenüber dem Finanzamt erfolgreich als "anrechenbare Werbekosten" deklariert hatte, war sein Ruf als "kluger Kopf" gefestigt. Und so kann es nicht verwundern, dass eines Tages Lucky Luciano, seit jeher durch keinerlei rassistische Vorurteile belastet, an Melchiors Türe klopfte und nur die eine Frage stellt: "Willst du es den Wichsern da oben so richtig zeigen?" Melchior wollte!

Der rasche Aufstieg des Rat Pack verlangte geradezu nach einem Finanzgenie vom Kaliber eines Bugsy. Luciano, von Anfang an darauf bedacht, nicht die Fehler anderer Krimineller zu wiederholen, war sehr an solider und reeller Geldanlage gelegen. Bugsys größtes Vergnügen wurde es, fingierte Firmen zu gründen, Konten anzulegen, verschlungenste Finanzwege zu betreten, bis kein Mitarbeiter des Bundesschatzamtes mehr den Ursprung ehemals schwärzester Gelder zurückverfolgen konnte und das Rat Pack im Laufe der Jahre zu einer stattlichen Anzahl legaler Firmen und Konten mit blütenweißer Weste kam.

Genie des Legal Crime

Bugsy. Der Alptraum aller Staatsanwälte und US-Bürokraten.

Das wahre Können Bugsy Siegels zeigte sich aber erst nach dem Ende der Prohibition. Seine intime Kenntnis der gesamten amerikanischen Gesetze und Verordnungen ließ ihn zu einem wahren Trüffelschwein beim Auffinden von Gesetzeslücken werden. So "legalisierte" er beispielsweise für ein Jahr den Goldschmuggel, indem er durch Lebensmittelchemiker der Columbia-Universität nachweisen ließ, dass Konservendosen aus Gold in jeder Hinsicht den amerikanischen Hygienevorschriften entsprechen und damit als "Umverpackung" nicht nur keine Schmuggelware, sondern im Gegenteil sogar steuerlich begünstig seien. Die Luciano Olive Oil Co. importierte daraufhin mehr als 11 Monate lang Olivenöl aus Italien in Dosen aus schierem Gold, bis eine Sondersitzung des Senates diese Gesetzeslücke endlich schloss. Siegel setzte es auch durch, dass gezahlte Erpressungsgelder prominenter Entführungsopfer, aufgrund des damit verbundenen Medienrummels, als "Werbungskosten" steuerlich absetzbar akzeptiert werden mussten, woraufhin sich die Mitglieder des Rat Pack eine Weile lang regelmäßig gegenseitig entführten und aberwitzige Lösegeldsummen als steuerabzugsfähig deklarierten, bis auch diese Gesetzeslücke endlich gestopft wurde. Auf diese Weise besserte die amerikanische Gesetzgebung etliche Jahre hinter dem findigen Bugsy Siegel her, der auf diese Weise das Vermögen des Rat Pack in schwindlige legale Höhen führte.

Mit der Zeit wurde dies aber selbst Bugsy zu müßig, woraufhin er begann, selber Steuergesetze zu formulieren, die exakt auf die wirtschaftlichen Interessen des Rat Pack zugeschneidert waren. Ihre Durchsetzung in einzelnen Bundesstaaten war dank der nachhaltigen Überredungskunst des Rat Packs eine Kleinigkeit.

Siegel war es auch, der Teile des Vermögens der Viererbande zum Aufbau der Glückspielindustrie in Las Vegas einsetzte, und damit praktisch eine Lizenz zum Gelddrucken in Händen hielt.

Späte Jahre und tragisches Ende

Mitte der 50er, auf dem Höhepunkt des Rat Pack Ruhmes, dachte Siegel, er könne nun auch zu bürgerlichen Ehren kommen. Im Eildurchgang zog er ein Fernstudium der Jurisprudenz durch und er hatte eine brillante Doktorarbeit zum amerikanischen Verfassungsrecht in der Tasche, als er am Morgen des 23. November 1955 die Hallen der Universität von Sioux Falls, Süddakota betrat, um die Disputation seiner Arbeit zu bestreiten. Schwungvoll die Türe zum Kandidatenzimmer öffnend, schaute er in fünf Gesichter ehrwürdiger Professoren, die, in ihrer Mimik von erstaunt hin zu angeekelt wechselnd, unisono riefen: "IIHHH, das ist ja ein Schwarzer!!". Luciano, der seinen Freund Siegel begleitete an jenem Tag, rief zwar unverzüglich den Präsidenten an und drohte mit schleunigster Amtsenthebung, aber Siegel war bereits verschwunden.

Was Siegel bis zum Morgen des 6. Januars 1956 tat, ist bis heute nicht bekannt. An jenem Morgen aber, dem Dreikönigstag und seinem Namenstag (!), bestieg er, seit Jahren ein begeisterter Hobbypilot, das Cockpit einer DC-9, welche mit 12 Tonnen schwarzer Farbe beladen war. Vom Flughafen Sioux Falls aus flog er den Mount Rushmore mit den in Stein gehauenen Köpfen vierer Präsidenten an, offenbar in der Absicht, deren Gesichter aus der Luft allesamt tiefschwarz zu färben. Seine letzten über Funk aufgefangenen Worte, notiert von der Wetterstation Rapid City, waren: "Uh, mir wird schwarz vor Augen". Die Trümmer seiner Maschine wurden am Fuße des Mount St. Cashpar gefunden, den Luciano danach sofort aufkaufte, komplett schwarz streichen ließ und der heute allen nur noch als Mount St. Melchior bekannt ist.

Zitate

  • "5 % Nettorendite sind besser als in die hohle Hand geschissen" (Bugsy Siegel zu einem Kellner, nachdem er wieder einmal mit dem Trinkgeld geknausert hatte)
  • "Kleinvieh macht auch Mist" (Bugsy Siegel zu Lucky Luciano nach der Übernahme der größten Schlachthöfe im Mittleren Westen 1938)


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