Sub:Hitler-Tagebücher/3

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1. November 1940

Der fette Sack ist wieder da. Hat sich mit den Engländern verkracht und will nicht mehr mit ihnen spielen. Beleidigt ist er von der Insel abgehauen, nur weil die Thommys gewonnen haben und ihm den Pokal nicht geben wollen. Habe Keitel und Jodl befohlen sich drum zu kümmern und den ollen Blumentopf heim in Reich zu holen.

20. Januar 1942

Im Reich nichts Neues.

"Öch will Döch knatterrrrrn!" Heimliche Affaire und wilder Sex. Adolf hat wieder Bock, Leni ziert sich noch. Ob das Unkraut Adolf dazu verhilft sie flachzulegen? Der ganze SM-Club wartet gespannt.

10. Mai 1941

Habe heute morgen versucht Hess anzurufen. War nicht im Büro und zu Hause erreichbar. Blieb den ganzen Tag verschwunden. Habe ihn von der Truppe suchen lassen ohne Erfolg. Merkwürdig.

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11. Mai 1941

Telegramm aus London. Churchill hat sich beschwert, warum wir unsere psychatrischen Patienten jetzt schon per Flugzeug über seinem "Land" abwerfen. Ob das unsere neue Wunderwaffe sei? Die spinnen, die Briten!

12. Mai 1941

Heute wird Telegramm vom Zigarren-Oarsch verständlich. Hess, der Spinner, ist nach England geflogen und dort abgestürzt. England stellt Ultimatum zur Rückholung "unserer Altlasten" von der Insel. Will den Verrückten aber nicht zurück. Sollen sie den doch behalten. Ein Esser weniger hier. Schade um's Flugzeug.

22. Juni 1941

Habe heute vormittag im Kreml angerufen. Josef war beim Mittagessen. Scheiss Zeitverschiebung. Abschaffen! Habe ihm gesagt, dass es mir jetzt langsam reicht. Er soll seine Soldaten von der Westgrenze abziehen. Da stehen Tausende Leute mit Fahrzeugen dumm rum und glotzen nur blöd ins Reich rein. Das wäre ja nicht so fatal. Aber wie habe ich von der Frau Mutter gelernt? "Im Osten geht die Sonne auf, im Süden ist ihr Mittagslauf..." Kein Wunder, das da auf unseren Feldern nichts Gescheites wichsen wachsen kann, wenn der Iwan lange Schatten wirft! Ausserdem besteht bei Ostwind immer Explosionsgefahr wegen den Wodka-Ausdünstungen dieser asiatischen Horden. Habe es ihm lautstark zu verstehen gegeben, schliesslich ist es eine lange Leitung bis nach Moskau. Anschliessend war nur noch ein Klicken in der Leitung zu hören. Aufgelegt! Beleidigte Leberwurst!
Habe Keitl angewiesen, die Wehrmacht soll die Russen ein paar Kilometer landeinwärts schieben, dann hat sich das Schattenproblem erledigt. Wie im Sandkasten hier. Schlimm.
Darf nur nicht vergessen, denen dann zu sagen, wann sie damit aufhören sollen, wenn es gut ist. Sonst latschen die ja weiter bis nach China. Unbedingt dran denken...

Adolf hat Besuch. Freundlicher Mann aus dem Morgenland, der kaum Umstände macht und sein Geschirr selbst mitbringt. Auf dem Kopf trägt er seinen Eierbecher.

18. August 1941

Bin heute abend nach der Grossen Lage ins Balkonzimmer hier in der Neuen Reichskanzlei zum Billard mit Goebbels verabredet. Will mal wieder eine Kugel schieben. Muss diesen fiesen Hinkefuss endlich mal schlagen. Eva hält das nicht für eine gute Idee. Ich könnte "eh nicht gescheid Einlochen" meint sie. Verstehe nicht wie sie drauf kommt, sie hat mich noch nie Billard spielen sehen. Weibsleut'!

28. November 1941

Dieser Al-Husseini, der Mufti von Jerusalem, war heute zum Staatsbesuch da. Lästiger Vogel. Er will unbedingt mit uns gemeinsame Sache machen. Er will sogar eine eigene SS-Division aufbauen und Palästina nur für die Araber haben. Komischer Kasper mit komischem Hut, aber ich mache ihn mir zu nutze, diesen Kameltreiber. Kriegt eine Wohnung hier in Berlin von mir. Muss aber unterschreiben, nie mehr auf den Funkturm zu klettern und dort allmorgentlich zum Gebet zu rufen. Das hört man bis hier her in die Voßstraße.

11. Dezember 1941

Kalter Tag. Finde Gasheizung in meinen Räumlichkeiten zu schwach. Linge muss mir ein heisses Bad einlassen. Bin noch ganz heiser vom Deutschlandliedsingen in der Krolloper. Hätte das nicht anstimmen sollen, nachdem ich den U.S.A. den Krieg erklärt habe. Denke aber, das Roosevelt eh zu doof dafür ist und das nicht kapiert hat. Kann sich das ja von seinem Spezi, der Zigarrentonne aus der Dauningstrieht, erklären lassen, was der Krieg ist.

02. Februar 1941

Sitze am Kamin in der RK und höre meine Lieblingsplatte von Joseph Schmidt. Was für eine Stimme. Schade, ein Jude.

6. Mai 1942

Nachricht von der Aufklärung. Gestern sind die Inselaffen im Norden von Madagaskar gelandet. Mir doch egal. Sollen doch dahin gehen wo der Pfeffer wächst!

Adolfs Widersacher Nr.4: Franklein D. "Wheeli" Roosenfeld. Ami und Rollifahrer. Hat auch Stress mit den Japanern. Kinder lähmen ihn. Bester Freund von Heinz.

17. Mai 1942

Himmler war heute da. Stimmungsbericht aus dem Reich überbracht. Beeindruckt von der Fülle der Informationen. Bin ein bisschen verwundert, das die Reichsführung auch Ziel von Spott und Witzen ist. Aber so ist das nun mal in einer Demokratur wie unserer. Habe mir die besten erzählen lassen. Selten so gelacht. Besonders Parfüm-Goebbels und das fette Schwein kriegen ihr Fett weg (wie passend!). Aber auch der Führer ist ich bin Thema:

Beim Jüngsten Gericht müssen Stalin, Churchill und ich durch einen Sumpf waten. Je mehr einer gelogen hatte, desto mehr wird er einsinken. Churchill sinkt bis zum Knie ein, Stalin bis zum Bauchnabel. Dann komme ich. Ich sinke gar nicht ein. Daraufhin die Zigarrentonne: "Adolf, wie machst du das?" und ich sage: "Ich steh auf Goebbels."
Ha, den schicke ich der rheinischen Frohnatur zum Geburtstag, dann ärgert er sich wieder!

01. Juni 1942

Goebbels gibt mir wieder eine Reihe von Filmen für mein Heimkino, die ich freigeben soll. Wieso macht das das Hinkebein nicht selbst. Alles bleibt an mir hängen! Eigentlich alles Schrott bis auf Die Grosse Liebe. Netter Streifen. Habe nun einen Ohrwurm. "Davon geht die Welt nicht unter" geht mir nicht mehr aus dem Schädel. Mist.

12. Oktober 1942

Denkschrift vom Speer erhalten. Die Tarnfarbe für Helme gehe aus. Er schlägt eine andere Farbe vor. Lehne entrüstet ab. Niemals werden Soldaten Blaue Helme tragen. Mich tröstet, das die Produktion des Karabiner 43 angelaufen ist. Habe 450.000 Stück bestellt. Sowas kann man nie genug haben. So machen unsere Soldaten an Front und Scheissbude Schiessbude eine gute Figur. Ausserdem macht die Maserung des Schaftes einen schlanken Fuss meint Eva.

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30. Jänner 1943

Habe den Fortgang im Projekt "Deutsche Flugzeugträger" beenden lassen. Fixe Idee, die mir Raeder da aufgeschwatzt hat. Zum Glück hat der ja das Handtuch geworfen. Dönitz soll seine U-Boote kriegen. Sind eh viel besser. Scheiss Idee so Flugzeugträger. Wieso haben die Dinger sonst Fahrgestelle, wenn die Flugzeugführer das Ding selbst schleppen sollen? Ausserdem rückt der Fettsack keine Flieger mehr raus. Sagt, er hätte keine übrig. Der bunkert die bestimmt auf Carinhall für nach dem Endsieg, um sie zu verschachern, der Oarsch!

Pfusch am Bau. Der erste Herbststurm 1942 haut Löcher in die Neue Reichskanzlei. Hitler schäumt. Wird Speer gefeuert?"

14. März 1943

Bin auf dem Rückflug von Smolensk. Bekloppter Name, ändern. Besuch im Hauptquartier der Heeresgruppe Mitte. War ganz nett. Bin trotzdem beleidigt. Oberst von Tresckow wollte Likörflasche für Verwandte in der Heimat mit mir im Flugzeug transportieren lassen. Ja bin ich denn die Reichspost?!!? Die Führermaschine ist eigentlich nur für den Transport des Führers bestimmt. Dewegen heisst die ja auch so!
Wollte aber nicht so sein und habe mal ein paar Augen zugedrückt. Aber Suff kommt mir nicht in die Kabine. Keine Lust, das sich Linge auf dem Rückflug besäuft und ich mich dann nach der Ankunft selbst auskleiden muss (heisses Bad nehmen, in Russland friert man sich den Oarsch ab). Flasche kam in Frachtraum. Da ist sie gleich auch gekühlt, wenn sie ankommt. Aber das war das letzte Mal!!!

21. März 1943

Habe heute morgen die Terminliste durchgeschaut. Naja, geht ja noch, was heute ansteht. Ausser vielleicht diese russische Waffenausstellung, die eh keinen interessiert, die ich mit Fettsack, Himmler, Scheitel-Keitel und Dönitz besuchen soll. Fürchte, die Stimmung wird dann eh wieder nicht so bombig. Ach was, da laufe ich dann schnell durch und habe dann noch genügend Zeit Morell beim Mau-Mau abzuledern.

30. Mai 1943

Heute Bericht des DNB heraus gekommen. Die Zahl der zerstörten Kulturdenkmäler steige erschreckend an. Vor allem die Kirchen seien in grosser Zahl betroffen. Na und? Die hätte ich sowieso nach dem Endsieg platt machen lassen. Brauche den Platz in den Orten für Parkhäuser für die KdF-Wagen und Monumente unserer Siege. Klerikaler Überfluss.

26. November 1943

Heute Vorführung bei Messerschmitt. Der dreht jetzt auch völlig durch. Seine Me 262 soll das Non-Plus-Ultra sein, dass ich nicht lache!! Soll als Jäger eingesetzt werden. Werde aber befehlen, das die Dinger als Blitzbomber zu nutzen sein sollen. Dann fliegen die des Nachts und der Feind sieht sie nicht. Will uns nicht blamieren. Die Flieger haben noch nicht mals Propeller! Wenn das der Führer wüsste Schwachsinn sowas.

Widersacher Nr. 5 (Nicht wirklich. Klettet sich nur unfähig an Adolf.)
Benito wie er leibt und lebt. Silberblick und Ent- schlossenheit im Schritt. Trägt gerne die alten Hüte von Oma Hildegard auf.

16. Dezember 1943

Termine, Termine. So langsam entartet das zu Arbeit, was die hier von mir verlangen. Zum Glück ist die Modenschau der Wehrmacht abgesagt worden. Irgendwie sind die Uniformen verbrannt. Scheiss Raucher! Da bleibt mir auch dieser widerliche Major von dem Bussche-Streithorst erspart. Muss klären lassen ob er schwul ist. Immer diese Umarmungen von ihm, entsetzlich.

11. Februar 1944

Heute Ersatztermin für Modenschau mit den verbrannten Uniformen vom Dezember. Irgendwie gehören Mode und Schwule zusammen?! Habe von dem Bussche-Streithorst vorsichtshalber versetzen lassen, aber dann erfahre ich, das dieser von Kleist-Schmenzin die Vorführung leiten wird. Auch so jemand, der gern auf Tuchfühlung geht.

11. März 1944

Normaler Tag. Lagebesprechung hier auf dem Berghof. Muss dringend anbauen lassen. Besprechungsraum und -tisch sind inzwischen viel zu klein. Warum muss auch jeder General seine Ordonnanz mitschleppen? Werde nur noch die Generale zu mir lassen, bombige Idee, finde ich. Dann bleibt auch dieser fiese Hauptmann von Breitenbuch draussen. Wieso hat Generalfeldmarschall Ernst Busch einen Ordonnanzoffizier, der so penetrant nach Schweiss stinkt? Da würde man ja selbst 4711-Goebbels nicht mehr herausriechen können, wenn beide zusammen kämen.

07. Juli 1944

Mal wieder Uniformen anschauen. Diesmal auf Schloss Kleßheim. Laaaangweilig. Werde diese Veranstaltungen verbieten und fertig. Bombenstimmung kommt dabei ohnehin nicht auf.

11. Juli 1944

Langweile pur. Heute Vortrag auf dem Berghof. Himmler hat sich verdrückt. Hat der es gut. Redner: von Stauffenberg. Der labert und labert. Würde echt gerne mal wissen, wieso der immer mit so grossem Gepäck zur Sitzung kommt, aber nie was auspackt aus seiner Aktentasche. Dann kann er sie doch gleich zu Hause lassen. Ist vielleicht sein Ersatzteillager drin (dem fehlt ja allerhand: Linkes Auge, rechte Hand und links ein paar Finger). Bin gehässisch, ich weiss.

20. Juli 1944

Heute gabs was bei uns hier in Rastenburg. Weiss zwar noch nicht genau was passiert ist (kann nichts mehr hören) aber irgendwie sind alle hier so aufgekratzt und nervös. Kann mich nur noch erinnern das wir Grosse Lage in der Barake hatten (Labersack von Stauffenberg war auch eingeladen). Dann setzt die Erinnerung aus. Dann weiss ich wieder, wie mir Linge eine neue Hose anzieht. Habe ich mir wieder eingemacht? Lasse ab jetzt die Spargelsuppe sein, die treibt. Kommt sicher wieder, das Gedächtnis und das Gehör.
Einziger Vorteil: Morgen will der Pizzabäcker hier aufschlagen und einen Staatsbesuch abhalten. Kann Mussolini nicht ausstehen. Stinkt immer nach Knoblauch und billigem Kiantie Cianty Chyanti Rotwein, der Itaka. Wenn ich taub bin, muss ich mir sein dummes Geschwätz nicht anhören. Hoffentlich bringt er nicht wieder seine Mandoline mit. Zum Glück haben wir hier keine Balkone. Wenn ich daran denke, wie er anno '35 unter dem Balkon der Reichskanzlei stand und mir Liebesarien sang. Ganz Berlin hat gelacht und ich war blamiert.

Nach Feierabend bastelt Adolf in seinem Hobbykeller Bunker an seiner Eisenbahnplatte "Germania" aus 1,8 Trilliarden von Speer angelutschten Zahnstochern.
Hitler mag es eher schlicht und gediegen in seiner neuen Heimstadt 5 Meter unter dem Garten der Reichskanzlei. Hier geht's rauf an die frische Luft.

1. Jänner 1945

18.00 Uhr aufgestanden. Kater. Nach dem Endsieg dringend Silvester abschaffen. Und Weihnachten mit einem Schlag auch. Dann feiern wir nur noch Hitlers Geburtstag. Ende April ist das Wetter auch besser! Speer schlägt vor dieses Jahr zu meinem Geburtstag ein grosses Modell von Germania auszustellen. Dann sieht die Volksgemeinschaft auch wofür sie die Waffen produzieren. Speer hat nur gute Nachrichten. Märkischer Sand hält! Die grosse Halle wird 1969 pünktlich zu meinem 80. Geburtstag fertig. Erste Pläne für die Eröffnung. Speer versprochen, dass er an dem Tag zu meinem Nachfolger wird. Abends Goebbels zu Besuch. Ich hasse Rheinländer mehr und mehr. Nicht anmerken lassen. Sagt, ich soll nicht so viel Zeit mit Speer verbringen. Pure Eifersucht, nichts weiter.

4. Februar 1945

Bin enttäuscht. Heute beginnt auf der Krim in dem Kaff Jalta (nie gehört) eine Konferenz über die Zukunft Deutschlands. Bin nicht eingeladen und entsprechend beleidigt. ICH!!! bin die Zukunft Deutschlands. So! Vielleicht auch nur ein Tarnname, diese Konferenz. Treffen sich Tabaktonne, Russenkopp und Rolli-Russefeld bestimmt zum Skat und wollen mich nicht dabei haben. Habe die ja auch damals in München abgezogen. Bin halt ein As beim Kartenspiel. Ausser bei Mau-Mau, da ist Eva besser.

04. März 1945

Um 19.00 Uhr aufgestanden. Dr. Brandt diagnostiziert Fensterallergie. Starkes Zittern. Deswegen Umzug in die Bunker der Reichskanzlei. Ohne Fenster gleich wohler. Endlich wieder durchatmen. Neue Möbel bestellt. Lieferengpass - kommen erst Ende September. Nicht schlimm, Geduld ist die Tugend der Könige. Goebbels total am Boden. Köln und "sein" Bad Godesberg heute von den Amis eingenommen. Kann heimliche Freude nicht verbergen, bald das ganze gottverdammte Rheinland los zu sein. Lasse mich zum Spott gegenüber Klumpfuss-Joseph hinreissen: "Ach, machen Sie sich nichts draus, Goebbels. Et kütt wie et kütt".

Was viele nicht wussten: Hitler trug privat nie einen Bart. Bei Anlässen und in der Öffentlichkeit klebte er sich einen künstlichen (gefertigt aus alten Matratzen und Teer) in die Fratze. Hier eine seltene Aufnahme, gemacht von Eva Braun kurz nach dem Frühstück.

05. März 1945

Endlich wieder ruhig geschlafen. Eva im Nachbarzimmer. Zufällig Vorhersehung: grosses Schlüsselloch. Vor allem keine Flugzeuggeräusche. Obwohl hat man sich auch schon dran gewöhnen können, die Kanzlei steh in einer Einflugschneise. Fettsack hat mal gesagt, wenn sie übers Reich fliegen, will er Meier heissen. Mit e-i? Oder a-y? Meyer? Ist ja schon ein ferkeliger Name. Mal schauen, wie er reagiert wenn ich ihn Meyer nenne. Grosse Lagebesprechung. OKW ratlos, Tisch zu klein. Grösserer Tisch bestellt. Kommt erst Ende November. Nicht schlimm, Geduld ist die Tugend der Kaiser. Karte in passenderem Massstab bestellt. Keitel sagt, die kommt automatisch. Mit Dönitz telefoniert. Der hat es gut, der sitzt in Kiel und hat eine Uferpromenade. Nach dem Endsieg dringend Urlaub machen! Irgendwas mit Strand. Die Tage mal mit Mussolini telefonieren, Adria soll ja um diese Jahreszeit besonders schön sein. Mit Himmler telefoniert. Klang besoffen, seit wann trinkt der? Labert was von Südamerika und Pauschalreise. An die Adria nehm ich den nicht mit. Der spinnt.

08. März 1945

Manziarly beim Versuch erwischt, mir Truthahnklein als Tofugeschnetzeltes vorzusetzen. Und sowas nennt sich Köchin. Im Mittelalter wäre sie als Alchemistin verbrannt worden. Wann kommt eigentlich Höß mal zu Besuch? Der war lange nicht mehr da. Mit Eva Filmabend gemacht. Kolberg. Irgendwie vermisse ich Marlene immer noch. Aber schlechtes Ende dieses Kolberg. Napoleon verliert. Frag mich, wieso Goebbels solche Filme drehen lässt. Grenzt ja schon an Volksverhetzung. Nachts noch Besuch von Keitel. Kann es sein, dass er inzwischen mehr Lametta hat als der Fettsack? Klar, Keitel hat ja alle Schlachten gewonnen. Aber das Ritterkreuz mit goldenen Schwertern zum eisernen Kreuz erster Klasse hat er noch nicht. Das hat nur Fettsack. Sich selbst verliehen, na gut. Aber er hat es.

19. März 1945

General Steiner hat Besuch abgesagt, Enttäuschung. Hasse Unpünktlichkeit. Sechs Stück Kuchen selber essen müssen. Magenverstimmung, dünner Stuhl. Brechreiz. Hatte mich schon seit Weihnachten auf Steiners Besuch gefreut. Werde ihn erschiessen lassen müssen. Aber keiner weiss, wo er ist. Warten wir auf den Sommer, er kann sich ja nicht ewig verstecken. Die Vorhersehung wird ihn schon zu mir bringen!

Reichsjägermeister Hermann "Fettsack" Göring beim Erlegen seiner Brotzeit. Mächtig stolz. Wäre er nicht so fett hätte er garantiert jetzt eine Latte vor Glück. Seltenes Bild mit Uniform ohne 45 Kilo Orden-und-Lametta-Klimbim. Will lieber Meier heißen.
Es wird eng im Bunker. Familie Goebbels rück Adolf dicht auf die Pelle. Hier Magda mit den Kindern beim Pennen.

22. März 1945

Im Garten der Reichskanzlei an Frontkämpfer Orden verliehen. Bitterkalt. Noch gar kein Wetter um den Tag im Garten zu verbringen. Hätte man mich auch vorwarnen können. Da holt man sich ja wer weiss was. Nach Verleihung und Zitteranfall dann sofort wieder rein. Einfach zu kalt. Vom Wetter her keine gute Idee Deutschland zu führen. Irgendein Negerstaat wäre besser, die bauen auch keine Bomben, die sie Dir unter den Lagetisch legen und so Zeugs. Später am Nachmittag dann Anruf vom Fettsack. Ihm geht es sehr gut, sagt er. War auf Jagdausflug und hat einen 20-Ender geschossen. Es war in jedem Fall ein Glückgriff den Dicken zum Reichsjägermeister zu machen. Auch wenn er inzwischen 104 Titel hat, dieser passt meiner Meinung nach am besten. Nach dem Endsieg haben wir uns zur Elefantenjagd in Tansania verabredet. Nehm ich Eva auch mit. Nee, die bleibt in München in ihrer Wohnung. Ach, die ist ja zerstört worden. Wird die halt wieder aufgebaut. Wo ist eigentlich Speer? Der wollte heute Abend eigentlich noch vorbei gekommen sein. Pack. Unzuverlässiges Pack allesamt. Wo liegt eigentlich Tansania? Tonnenweise Landkarten hier im Bunker, aber keine einzige vom Afrika südlich der Sahara. Gehört nach dem Endsieg ohnehin alles uns. Da kann das zigarrequalmende Arschloch einpacken. Was machen wir eigentlich mit dem? Ein Prozess ist klar. Schauprozess. Leni wird das gut inszenieren für die Wochenschau. Holzvertäfelter Saal. Gut ausgeleuchtet. Berichterstatter aus aller Welt und aus Italien auch. Und Freisl... achnee, der ist ja am 2. Februar gefallen. Egal. Ein Richter wird sich schon finden. Mach ich notfalls selber. Achnee, das wäre albern, wenn ich im Namen des Führers ein Urteil verlese. "In meinem Namen ergeht folgendes Urteil." Warum eigentlich nicht? Machen wir Stalin und dem Thommy zusammen den Prozess. Ja. Das wird in die Geschichte eingehen. Ganz sicher.

20. April 1945

Dieses Jahr auf grosse Geburtstagsfeier verzichtet. Erkältung macht mir immer noch zu schaffen. Schmerzen überall. 56 Jahre. Mann ich werde alt. Kinderbesuche sind ein Graus. Das ewige Bücken und Köpfe streicheln nervt. Gott sei DankDer Vorhersehung sei Dank haben sie heute auf die peinlichen Lagebesprechungen verzichtet. Wird Zeit, dass meine Generäle mal wieder was gewinnen. Wo ist eigentlich Rommel? Den hab ich ja seit dem Herbst nicht mehr gesehen. Vermisse Rommel.


22. April 1945

Eva so bezaubernd. Tolles Weib. Dreimal. Einmal sogar aufm Küchentisch. Blondi daneben. Familie Goebbels zieht bei uns ein. Mit den Kindern, ätzend. Magda ist ja ein Rasseweib. Aber die Brut. Hoffentlich krieg ich da noch Schlaf bei den rheinischen Gören.

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23. April 1945

Habe Linge raus in die Stadt geschickt. So langsam geht mir hier unten das Bargeld und die Briefmarken aus. Niemand kümmert sich um meine Belange und Sorgen hier.
Eva nervt mit Wünschen für die Innengestaltung der Räumlichkeiten hier. Die nackten Betonwände seien so trist und schmucklos. Sie will Speer kommen lassen und in Tapetenmustern schmökern. Auch Teppiche sollen hier rein. Fehlt nur noch, das sie sich neue Gardinen wünscht. Dann raste ich aber aus!

24. April 1945

Kalt hier unten. Sitze nur noch in Decken gehüllt und mit Bommelmütze rum. Der verdammte Dieselgenerator bringt nicht genug Strom für die Heizung überall. Das Einzige was der kann, ist Krach machen. Da war der Baulärm vom Kehlstein ja noch erträglicher. Scheissplanung von Speer. Wenn der das nächste Mal hier aufkreuzt ist der reif. Dazu noch das Geschrei von dem Kölner Pack.
Vermisse meine geliebte Gasheizung. Gibt nichts Besseres. Wird Zeit, das es Sommer wird und sich der Beton ein bisschen von der Sonne wärmt.
Vermisse Rastenburg. Meine geliebte Wolfsschanze. Trotz Sumpf- und Mückenplage war es immer so lauschig da. Ob die Russen die gut pflegen? Möchte ja mal wieder dahin. Muss Josef mal anrufen, ob er was dagegen hat. Aber über irgendetwas ist der sauer. War so komisch das letzte Mal am Telefon. Momentan ist aber sowieso die Telefonleitung hinüber. Typisch Berliner Stadtwerke. Kriegen nichts auf die Reihe. Alles Sabotöre. Allesamt. Na wartet, wenn ich mal wieder oben bin, dann könnt ihr alle was erleben. Wenn nicht immer die vielen Stufen wären... Bin schon älter geworden und ich merke den Ischias. Werde befehlen, einen Aufzug einbauen zu lassen. Oder eine Rolltreppe, wie oben im Bürotrakt der Reichskanzlei. Und einen leiseren Generator und eine Gasheizung. Wird zwar wieder teuer, aber wofür soll ich die Tantiemen für Mein Kampf sonst ausgeben?
Oder gleich umziehen? Oder auswandern? Dieses Thema ist nicht uninteressant! Muss schauen, wo ich meinen Reisepass habe und ob der nicht abgelaufen ist. Hatte die letzten 12 Jahre keine Zeit mich um sowas zu kümmern...

27. April 1945

Bunkerleben gefällt mir. Aussicht war auf dem Berghof besser, aber nicht ständig Staatsbesuche hier unten. Und keine Marschmusik. Nie gemocht. Bormann vorgeschlagen, den nächsten Urlaub mit U-Boot zu reisen. Reaktion begeistert, wollte sofort los und nach Kiel. Um die Jahreszeit! Bormann spinnt. Telefonat mit OKH erfolglos. Die gehen nicht ran. Bestimmt am feiern. Haben wir Anno 16 auch gemacht, wenn es an der Front mal ein paar Wochen etwas ruhiger war. Dabei wollte ich nur fragen, welche Generäle zu Feldmarschallen befördert werden wollen. Haben sie nun davon.

28. April 1945

Kurz oben gewesen. Viele Ostpreussen. Auch ein paar Schlesier. Auswandern scheint immer mehr in Mode zu kommen. Die nutzen die letzte Chance. Nach dem Endsieg kann man ja nicht mehr auswandern, wenn alles endlich deutsch ist. Eigentlich schade um die Tradition. Was machen dann eigentlich die Leute, für die Auswanderung vorher bestimmt ist? Und was machen wir mit den Grenzhäuschen? Dringend mal Bormann fragen. Ich und Eva besprechen Auswanderung. Paraguay soll um diese Jahreszeit besonders schön sein. Vielleicht auch Argentinien. Vatikan Reisen hat Sonderangebote für Führungspersonal. Bis zu 30% Rabatt. Buchen ohne Fluchen. Ein genialer Werbespruch. Brauche ich auch. Führen ohne Allüren gefällt mir. Bormann nicht. Dafür betrügt ihn seine Frau. Zweifel ob ich es ihm sagen soll. Besser nicht, er schläft sowieso so schlecht. Blondi hat vielleicht Flöhe. Im Auge behalten. Starkes Zittern. Bestimmt die Vorfreude auf Paraguay.

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29. April 1945

Zitteranfall. Kann nicht nur die Vorfreude sein. Vielleicht doch Spätfolgen meiner Kindheit? Dr. Brandt ratlos. Ich sollte besser Essen. Manziarly entlassen. Was essen eigentlich Russen? Egal. Hoffentlich kleine Kinder. Diese Goebbels gehen mir auf die Eier aufs Ei. Frl. Junge Testament diktiert. Eigentlich egal, wir wandern eh aus. Eva meint, Uruguay ist auch toll. Sprechen die deutsch da? Mit Dönitz telefoniert. Frau Dönitz hat Zahnschmerzen. Dönitz Kinder reisen gerade nach Schweden. Dönitz organisiert Seereisen auf der Ostsee. Der hat es gut. KdF-Schiffe sind so bequem. All inclusive. Gutes Essen. Aber ich frag mich, wird Dönitz eigentlich dafür bezahlt? Manziarly die Schlampe. Hätt' die nicht so glimpflich davon kommen lassen sollen. Soll sich nicht wundern, wenn sie kein Weihnachtsgeschenk bekommt. Zumindest dies Jahr nicht. Vielleicht nächstes Jahr eins aus Argentinien? Wenn ich dran denke.

29. April 1945 Nachtrag

Gestern Abend zu müde zum Notieren. In den Geschäftsbedingungen von Vatikan Reisen steht: Doppelzimmer nur an Verheiratete. Scheiss Katholiken mit ihrer Scheinmoral! Aber will unbedingt Reisen. Habe mir Standesbeamten des Nachts kommen lassen und habe Eva zu meiner Frau gemacht. Liess sich leider nicht anders regeln. Habe ihr aber den Titel Fr. Führer untersagt. Hochzeitsnacht totaler Reinfall. Muss bei Dr. Brandt entsprechendes Mittel anfordern. Kein Wunder bei dem ganzen Stress und aller Verantwortung. Da bleibt alles an mir hängen...

30. April 1945

Kein Mensch lässt sich mehr sehen. Auf der "grossen Lagebesprechung" am Morgen einziger Teilnehmer. Erkläre mir selbst den Frontverlauf. Danach 2,5 Stunden Monolog über die göttliche Fügung Vorsehung und meinen Anspruch als Führer des Reiches. Später Leni zu Besuch zum Tee. Will für die Wochenschau neuartige Sendung über Auswanderer drehen. Arbeitstitel "Goodbye Deutschland" und will mich für die Hauptrolle. Fühle mich geschmeichelt. Vorgespräch: Besuch vom Immobilienmakler Ismael Kornblum. Undurchsichtiger Typ. Sieben argentinische, chilenische und paraguayanische Objekte. Keins passt. Eines zu wenig Auslauf für Blondi, eines hat keine Gasheizung, eines ist "kinderfreundlich", am vierten ist die Hecke beschnitten, Nummer fünf hat vorher einem Raucher gehört und Nummer sechs und sieben sind rot. Wenn das so weiter geht, bring ich mich um.


Linktipps: Faditiva und 3DPresso