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Hooligan: Unterschied zwischen den Versionen

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Italiens Fußball - grazil, ästhetisch und voller Schwalben. Was die feminine Spielkunst der Itaker verursacht, muss der maskuline Zuseher natürlich wieder zurechtrücken und so ist es Aufgabe, nein, Pflicht eines jeden „Ultra“ so grimmig wie möglich auf der Stadionleinwand zu blicken. Das zeugt von Männlichkeit und verschafft einem Respekt, da sind sich die Italiener allesamt einig. Auch was Körperkunst angeht, gibt es in Italiens Szene strikte Richtlinien. Wer am Spieltag ohne voll harte Tattoos erscheint, wird mit Traubensaft übergossen. So ist sie eben, die Kurve: erbarmungslos und hart. Zum Glück verkaufen die Ultras ja selbstgemachtes Henna vor den Stadiontoren. Das geht zwar beim nächsten Mal baden bei Mutti wieder runter, ist biologisch aber völlig unbedenklich. Wer böse ist, muss ja noch lange nicht Mutter Natur schaden! Trotz alledem bleibt der echte italienische Ultra natürlich vor allem eines: Fußballfan. Und als solcher liegen ihm die Spieler seines Klubs natürlich auch am Herzen. Diese Liebe drücken die Hardcorefans mithilfe ihrer Haarpracht aus. Jeder neueste Haartrend am Platz muss sofort auf die eigene Frisur umgemünzt werden. Um stets aktuell zu sein, bedarf es natürlich immer wieder einer Absprache mit den anderen Ultras, weswegen die Stunden vor Spielbeginn meist gemeinsam vor dem Spiegel verbracht werden. Fanclubkneipe? Fehlanzeige in Italien, hier wird nur geföhnt, geglättet und frisiert.       
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Italiens Fußball - [[Schwul|grazil, ästhetisch und voller Schwalben]]. Was die feminine Spielkunst der Itaker verursacht, muss der maskuline Zuseher natürlich wieder zurechtrücken und so ist es Aufgabe, nein, [[Pflicht]] eines jeden [[Idiot|„Ultra“]] so grimmig wie möglich auf der Stadionleinwand zu blicken. Das zeugt von Männlichkeit und verschafft einem [[Respekt]], da sind sich die Italiener allesamt einig. Auch was Körperkunst angeht, gibt es in Italiens Szene strikte Richtlinien. Wer am Spieltag ohne voll harte [[Tattoo]]s erscheint, wird mit Traubensaft übergossen. So ist sie eben, die Kurve: [[Winter|erbarmungslos und hart]]. Zum [[Glück]] verkaufen die Ultras ja selbstgemachtes Henna vor den Stadiontoren. Das geht zwar beim nächsten Mal [[Badewanne|baden bei Mutti]] wieder runter, ist biologisch aber völlig unbedenklich. Wer hart im Nehmen ist, muss ja noch lange nicht Mutter [[Natur]] schaden! Trotz alledem bleibt der echte italienische Ultra natürlich vor allem eines: Fußballfan. Und als solcher liegen ihm die Spieler seines Klubs natürlich auch am Herzen. Diese [[Liebe]] drücken die Hardcorefans mithilfe ihrer Haarpracht aus. Jeder neueste Haartrend am Platz muss sofort auf die eigene Frisur umgemünzt werden. Um stets aktuell zu sein, bedarf es natürlich immer wieder einer Absprache mit den anderen Ultras, weswegen die Stunden vor Spielbeginn meist gemeinsam vor dem [[Spiegel]] verbracht werden. Fanclubkneipe? Fehlanzeige in Italien, hier wird nur geföhnt, geglättet und frisiert.       
  
 
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=== Deutschland ===

Version vom 30. Juli 2014, 23:33 Uhr

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AGGRESSIVITÄT! Und dieser Bauchnabel erst - aggressivst gewölbt.

Eltern, die bei E-Jugendspielen ihren Sprösslingen beim Fußball zugucken, den scheiß Schiri anpöbeln und ihre Kinder dazu anheizen „dem Spasti die Beine wegzusemmeln“, sind keine Hooligans. Fans, die Fahnen mit ins Stadion bringen, tolle Kombinationen bejubeln und ein Trikot mit ihrem eigenen Namen hinten drauf haben (Nummer 45, Beflockung „Super Kalle“ oder „Manni“), sind keine Hooligans. Mitglieder eines Fanclubs, die mit Plakaten eine Choreografie organisieren und zu jedem Auswärtsspiel mitfahren, um ihrem Team beim Fußballspielen zuzusehen, sind auch keine Hooligans. Hooligans pöbeln den scheiß Schiri an, bringen ihre Alkoholfahne mit ins Stadion und fahren zu jedem Auswärtsspiel mit. Nur das mit dem Fußballgucken, das vergessen sie meistens.

Hooligans in...

England

England, Ende der Sechzigerjahre. Liverpool und Chelsea trennen sich nach 90 qualvollen Minuten 0:0. Eigentlich ein guter Zeitpunkt, um das letzte Bier auszutrinken, das Stadion zu verlassen und schnurstracks nach Hause zu marschieren. Doch nicht an diesem Tag. Zwei sichtlich angetrunkene Zuseher führen nämlich eine hitzige Diskussion darüber, wo denn nun der Friedensvertrag von Versailles beschlossen wurde. Der eine meinte in New York, der andere war überzeugt, dass er in London festgelegt wurde, keiner bereit nachzugeben und so musste die Debatte schlussendlich mit Fäusten geklärt werden. Bald schon weitete sich der kleine Zwist auf das ganze Stadion aus. Heim- gegen Auswärtsfans, Heim- gegen Heimfans, Männer gegen Männer, Frauen gegen Frauen, Männer gegen Frauen, Frauen gegen Kinder. Es gilt dies bis heute als Geburtsstunde des Hooliganismus, wenngleich die Wurzeln dieser Subkultur wahrscheinlich schon viel früher anzusiedeln sind (London brannte schließlich nicht ohne Grund zwei Mal ab). Doch Generationen von Raufbolden und Unruhestiftern blicken ehrfürchtig auf dieses Ereignis zurück und zollen den damaligen Gründervätern mit regelmäßigem Krawall Tribut. Mit den Jahren wurden es jedoch so viele Nachahmungstäter, dass man von einer regelrechten Plage sprechen konnte. Jedes Wochenende krochen wieder die seltsamsten Gestalten aus ihren Löchern, um ihrem Frust beim Fußball freien Lauf zu lassen. Tragischerweise fand das der englische Fußballverband, nunja, etwas lästig und so lies man sich ausländische „Rattenfänger“ aus Asien, Osteuropa und Amerika einfliegen, die die großen Investoren mimen und dadurch das Proletariat aus den Arenen vertreiben sollten. Prompt führten die neuen Klubbosse ein striktes Stehplatzverbot ein, außerdem ersetzten sie Fish&Chips durch Schokodrops und Lakritzstangen, und bauten VIP-Logen so groß wie der Berg aus Münzen, in dem sie nachts immer schwimmen gehen. Alles in allem genug, um sämtliche Schlägertypen aus dem Stadion zu bugsieren. Mit denen verabschiedete sich jedoch auch der normale Fan und die einstige Fußballhochburg England kann jetzt nur noch mit Sitzplatzheizungen brillieren. Die klassischen Fans Kategorie C halten ihre Meetings mittlerweile auf Bahnhöfen und Raststationen ab, der echte Fan hingegen muss zuhause bleiben, vor seinem Mini-Fernsehgerät mit einem lauwarmen Bier, während der Sohn die Antenne hält.

Spanien

Spanische Hooligans sind wie das Klima in Mitteleuropa - gemäßigt. Zwar gibt es immer wieder Zwischenfälle rassistischer Gesänge oder Pyrotechnik in den Fanblöcken, aber die viel größere Aggression im spanischen Fußball geht von den Kommentatoren aus. Wer Zuhörer in Depressionen schreit und neben dem Saxophon spielen auch noch eine Ausbildung zum Rettungstaucher absolviert, um beim „Gooooooool“-Schrei mehr Luft und Lungenvolumen für minutenlange Ohrmuschel-Penetration zu haben, der lebt Fußball. Braucht der Fußball so was? Ja, sagen Millionen begeisterter Zuschauer. Nein, interveniert der ARD-Intendant – denn Moderation muss sachlich und unemotional bleiben. Die Aggressionen im Fußball in die Kommentatoren-Kabine zu verlegen, kann und muss der richtige Schritt sein, den der spanische Fußball seit Jahren schon vorlebt. Nur so kann man das Emotionschaos Fußball kontrollieren. Die Emotionen, die ein Fußballfan während eines Spiel erlebt, hätten ihn privat durch drei Scheidungen und mindestens so viele Ehen geführt. Und das innerhalb von 90 Minuten, sowas schafft nicht mal Britney Spears. Die gelegentlichen Zwischenfälle auf den spanischen Tribünen entpuppen sich zudem oft als simple Missverständnisse. So war der Bananenwurf auf Dani Alves im Jahr 2014 zum Beispiel gar keine rassistische Beleidigung – der Fan hatte Dani Alves lediglich etwas Vitamine reichen wollen, damit dieser Kraft für die verbliebene Spielzeit habe. Spanien – der Good Guy des Fußballs. Dass es wirtschaftlich in diesem Land drunter und drüber geht und die meisten Fußballvereine in Schulden versinken und Bankengelder abzapfen, um sich neue überteuerte Transfers finanzieren zu können... naja, das sei mal dahingestellt.

Italien

Italiens Fußball - grazil, ästhetisch und voller Schwalben. Was die feminine Spielkunst der Itaker verursacht, muss der maskuline Zuseher natürlich wieder zurechtrücken und so ist es Aufgabe, nein, Pflicht eines jeden „Ultra“ so grimmig wie möglich auf der Stadionleinwand zu blicken. Das zeugt von Männlichkeit und verschafft einem Respekt, da sind sich die Italiener allesamt einig. Auch was Körperkunst angeht, gibt es in Italiens Szene strikte Richtlinien. Wer am Spieltag ohne voll harte Tattoos erscheint, wird mit Traubensaft übergossen. So ist sie eben, die Kurve: erbarmungslos und hart. Zum Glück verkaufen die Ultras ja selbstgemachtes Henna vor den Stadiontoren. Das geht zwar beim nächsten Mal baden bei Mutti wieder runter, ist biologisch aber völlig unbedenklich. Wer hart im Nehmen ist, muss ja noch lange nicht Mutter Natur schaden! Trotz alledem bleibt der echte italienische Ultra natürlich vor allem eines: Fußballfan. Und als solcher liegen ihm die Spieler seines Klubs natürlich auch am Herzen. Diese Liebe drücken die Hardcorefans mithilfe ihrer Haarpracht aus. Jeder neueste Haartrend am Platz muss sofort auf die eigene Frisur umgemünzt werden. Um stets aktuell zu sein, bedarf es natürlich immer wieder einer Absprache mit den anderen Ultras, weswegen die Stunden vor Spielbeginn meist gemeinsam vor dem Spiegel verbracht werden. Fanclubkneipe? Fehlanzeige in Italien, hier wird nur geföhnt, geglättet und frisiert.

Deutschland

Ein lichterloh brennender Auswärtsblock. Das MUSS dem Team doch Motivation geben, oder?

In Deutschland ist zwischen zwei Arten Hooligan zu unterscheiden: Hooligans und 16-Jährige. Deutsche Hooligans gehen tagsüber zur Arbeit auf den Bau oder in die Buchhaltung und treffen sich nachmittags auf Autobahnraststätten zum Prügeln. Am nächsten Morgen auf der Arbeit erklären sie das blaue Auge durch einen unglücklichen Treppensturz und die Kollegen tuscheln hinter ihrem Rücken, dass „der bestimmt wieder von seiner Frau geschlagen wurde, so wenig Selbstbewusstsein wie der hat.“. Dieses private Scheitern muss kompensiert werden. Und in der Gruppe, in ihrem Block, da sind die deutschen Hooligans stark. Und so heißt es jedes Wochenende wieder „Fight Club für die Unterschicht“. Ein wichtiger Teil des Stadionerlebnisses sind hierbei für den deutschen Hooligan Bengalos – so wichtig, dass er sich diese sogar in Körperöffnungen steckt, um an den Kontrollen vorbeizukommen. Dieser Teil übt auch auf die zweite Art der Hooligans, die 16-Jährigen, eine enorme Anziehungskraft aus. Wie ein 5-Jähriger, der zum ersten Mal eine Wunderkerze in der Hand hält, geilen sie sich an den Bengalos auf und filmen mit ihren Handykameras die „aggressiv geile Atmosphäre“ im Stadion. Und da waren sie natürlich mittendrin und sind voll abgegangen. Der Fakt, dass die Handybilder zehn Reihen hinter den Bengalos gefilmt wurden beweist, dass das eine Lüge ist. Aber die 16-Jährigen sind wichtig für die Hooligan-Szene. Sie helfen dabei das Revier zu markieren, indem sie an jede Ampel der Stadt Sticker der Hool-Gruppe kleben und Sticker anderer Vereine und Organisationen hemmungslos abkratzen. Der nähere Bereich um das Stadion wird auch als Revier markiert, wobei die älteren Hooligans hier wieder fleißig mithelfen und Baum für Baum anpinkeln. Wow, welch beeindruckende Kampfansage!

Österreich

In den meisten Gegenden Österreichs gilt schon ein Bauer, der am Spielfeldrand steht und mit einer Mistgabel umhersticht, als Hooligan. Zu Zusammenstößen mit Hooligans anderer Teams kommt es jedoch eher selten, vermutlich weil die Fahrt zur nächsten Gemeinde mit eigenem Fußballplatz oftmals Stunden dauert. Ein Experte kann solche Laien natürlich nicht als vollwertige Hooligans anerkennen, weshalb er vermutlich in den großen Städten der Alpenrepublik besser aufgehoben wäre. Dort findet man nämlich eine sehr aktive Hooliganszene, die europaweit berüchtigt ist. Das mag im ersten Moment etwas bizarr wirken, erscheint einem mit der Zeit aber logisch, denn in der österreichischen Bundesliga kann man Spiele auf dem Niveau der dritten mikronesischen Rentnerliga verfolgen und bei solch einem Katastrophenkick bieten sich kaum Alternativen zu groß angelegten Schlägereien an.

Polen

Das klischeehafte Bild des glatzköpfigen Rabauken trifft wohl auf keinen eher zu als auf das polnische Modell. Woher diese kahle Modetrend jedoch kam, darüber rätselten Wissenschafter jahrelang. Soziologen erklärten es mit dem dynamischen System des Gruppenzwangs. Hat einer Glatze, haben alle Glatze! Leider ein völlig falscher Denkansatz. Philosophen meinten, die Hooligans würden ihren Geist durch die Vernichtung des Haupthaares befreien wollen. Auch das ziemlicher Blödsinn. Letztendlich wagten es Evolutionsbiologen, zu behaupten, man hätte eine neue Zwischenform von Affe und Mensch gefunden. Ebenfalls nicht korrekt, polnische Hools sind in der Regel nämlich dümmer als sämtliche Affenarten. Wie bei vielen großen Rätseln war auch hier die Antwort denkbar simpel. Alpecin hat seinen Markt bis dato einfach noch nicht gen Polen ausgeweitet und der weltberühmte Werbespot wurde nie ins polnische übersetzt. Dass die Fankurven in Polen wie gigantische Eierkartons aussehen, kann nur eine logische Folge dessen sein, oder? Fernab von Kahlkopf & Co ist die polnische Szene jedoch berühmt und berüchtigt. Die Liga in Polen ist aufgrund der hohen Zahl an guten Fußballern, die wegen den Gewalttätern das Weite suchen, schon längst nicht mehr das, was sie einst war: eine richtige Fußballliga. Heutzutage sind die wöchentlichen Spiele mehr ein Treff für Sozialversager, bei denen es erlaubt ist, Minderheiten zu verprügeln und stolz die rechte Hand in die Luft zu strecken, während man in äußerst grausamem Deutsch die Worte „Sik Hiel!“ brabbelt.

Brasilien

In Brasilien gibt es keine Hooligans und Fußball ist eine riesengroße Party. Das dachte die Weltbevölkerung noch bis vor einigen Jahren. Die Bilder von den Fans der brasilianischen Nationalmannschaft und aus dem Land selber - eine pure Freude. Das lag möglicherweise daran, dass Brasilien keine ausgebaute untere Mittelschicht hatte, die oftmals in anderen Ländern für Krawalle verantwortlich ist und sich daher immer nur 20.000 Zuschauer Karten, für die 50.000 Zuschauer fassenden Arenen des Landes, leisten konnten. Im Jahr 2012 nahm diese Harmonie ein abruptes Ende, als neben Spielerentführungen plötzlich die Nachricht in den Medien landete, dass ein brasilianischer Amateurschiedsrichter von einem wütenden Mob geköpft und aufgespießt wurde. Grund dafür soll ein falsch gegebener Einwurf in der 13. Minute gewesen sein, aus dessen Resultat in der 76. Minute das entscheidende 0:1 für die Auswärtsmannschaft entstand. Brasilianer sind nun mal etwas emotionaler und heißblütiger als andere Nationen, da kann man auch Tränen im Training verstehen, wenn man bei „Schweinchen in der Mitte“ länger als 20 Sekunden dem Ball hinterher jagen muss. So miterlebt bei der WM 2014 im eigenen Land. Der brasilianische Hooligan tummelt sich dementsprechend in noch geringer Zahl in unteren Ligen und wenn er auf sich aufmerksam macht, dann mit einem lauten Knall.  

Tuvalu

Tuvalu ist prozentual gesehen tatsächlich das Land mit den meisten Hooligans im Vergleich zur Gesamtbevölkerung. Dies geht aus einer Statistik des Wirtschaftsmagazins „The Economist“ hervor. Im Gegensatz zum Fußballspiel selber ist die Hooligan-Szene auf Tuvalu dabei sehr ausgeprägt. Vice-Reporter konnten in einem Bericht über die „Tuvalu Cannibal Ultras“ professionelle Fan-Choreografien unter den Hooligans ausmachen – wie zum Beispiel bedrohlich wirkende Tanz-Choreos um ein Lagerfeuer. Auch die Geschichte beweist, dass Tuvalu schon lange Zeit eine Hochburg des organisierten Fanlebens ist, trotz aller britischen Versuche das Gegenteil zu beweisen. Als 1834 der Brite John Carlton versuchte, den Fußball aus Tuvalu, dem Vaterland dieses Sports, nach Großbritannien zu exportieren, wurde er kurzerhand getötet und verspeist. Erst 1871 gelang es britischen Seemännern den Sport nach Europa zu bringen. Während die Entwicklung auf dem europäischen Festland vor allem in Richtung einer Professionalisierung des Sports ging, entwickelte man auf Tuvalu viel mehr die Fanszene rund um den Fußball weiter, manche Jahre wurde gar nicht gespielt, weil man Choreografien stattdessen ersann. Diese Umstände sorgten für viel Kritik an der FIFA im Rahmen der Vergabe der Fußballweltmeisterschaft 2026 an Tuvalu – dem Nest der Hooligan-Kultur.

Motivation

Der Einstiegsgedanke ist oft, seinen Verein intensiver zu unterstützen und mit Fangesängen und Choreografien für ein tolles Stadionerlebnis zu sorgen. In diesem Stadium verbleiben auch viele Fans, die Woche für Woche tolle Aktionen durchziehen. Doch manch einer gerät in einen Sog hinein, der ihn bald glauben lässt, dass man seine Liebe zum Verein nur stark genug zeigen kann, indem man sich für seinen Verein schlägt und Bengalos anzündet. Für den Hooligan ist nur somit der Fußball das Erlebnis, welches er sein soll, ganz egal ob es den Gesetzen nach illegal ist oder nicht. Schritte der Vereine gegen solche Aktionen sind dann ein klares Zeichen dafür, dass der Verein die Liebe zu sich nicht zulässt und das Fanleben kaputt gezielt kaputt machen möchte (es geht ja nur noch um Geld). Zu den Bengalos kommen nun also auch noch beleidigende Gesänge und Spruchbänder hinzu. Dafür bleibt dann nicht mehr so viel Zeit für die eigentlichen Fangesänge und schwächere Leistungen der eigenen Mannschaft werden jetzt als Anlass genommen, gegen Management und Vereinsspitze zu stänkern, anstatt mit positiven Anfeuerungsrufen die Mannschaft aus dem Tief nach oben zu ziehen. Fußball, die schönste Nebensache der Welt, wird also auch im Fußballstadion zur Nebensache und politische Meinungen und Problemchen der Hooligans Hauptthema im Stadion. Das Erlebnis Fußball, für welches die Hooligans doch so ausdrücklich kämpfen, wird somit durch sie selber Stück für Stück kaputt gemacht. Aber dafür wird sich schon irgendein Schuldiger in den Vereinen finden. Und für diese Analyse wurden die Autoren ganz bestimmt von irgendeiner Vereinsführung bezahlt, ehe ein Hooligan ernsthaft seine Kindergarten-Argumentationen hinterfragen würde.

Organisation

Wer meint, Hooligans würden schlicht planlos umherrennen und den erstbesten Typen mit einem Schal des Gegners verdreschen, der irrt. Nun gut, natürlich gibt es auch solche Hooligans und wahrscheinlich sind sie sogar in der Mehrheit, doch von offizieller Seite ist jede Aktion genauestens durchdacht und folgt ganz eigenen Regeln. Kopf dieser Sache ist der Chef der Hooligans, der Capo. Er ist das Hirn des Schlägertrupps und einer der wenigen Gruppenmitglieder, die mehr als zwei Gehirnzellen besitzen. Der Rest folgt ihm blind, es bliebe auch nichts anderes übrig. Denn 99% der Hools sind weder in der Lage selbsbestimmt noch vorrausschauend zu handeln, weswegen ein Führer immer von Nöten ist. Neben dem Capo existieren noch einige Helferlein, die durch besonders breite Schultern und böse Blicke Eindruck schinden. Ansonsten gibt es keinerlei Rangordnung in der Gruppe, da sich der Otto-Normal-Hooligan eine solche Struktur wohl ohnehin nicht merken könnte. Finanziert wird das ganze „Geschäft“ übrigens durch selbstgemachte T-Shirts, Schals und Fahnen, die von den Omas der Gruppenmitglieder regelmäßig genäht werden. Diese verkaufen die Hooligans neben dem Stadion, damit kein Fan gezwungen ist, das kapitalistische Vereinstrikot mit all den Sponsoren kaufen zu müssen. Meist werden jedoch trotzdem nur die vereinseigenen Fanshops von Zusehern aller Art gestürmt und die echten Fans können ihre Kunstwerke nur an „Eingefleischte“ und japanische Touristen verkaufen.

Bekämpfung

"Intensivierte Stadionkontrollen am Eingang. Gewaltprävention beginnt vor dem Spiel!"

Als Verein Hooligans zu identifizieren kann nicht einfach sein. Die organisierte Fanszene hat generell keine Ahnung, wer die bösen Gewalttäter sind, die im Stadion mit Bengalos zündeln und Prügeleien provozieren. Ultras legen großen Wert darauf, dass nicht sie es sind, die für solche Aktionen verantwortlich sind und die Verursacher außerhalb ihrer Reihen zu suchen sind. Wird ein Hooligan jedoch erkannt und mit einem Stadionverbot belegt, sind ebendiese Ultras die Ersten, die mit "Wir vermissen dich Sascha"- oder "Gegen Stadionverbote - Freiheit für Sven und Pascal!"-Bannern gegen die Strafen protestieren.
Hooligans bekämpft man am besten, indem man sich Steine und herausgerissene Stühle an den Kopf schmeißen lässt und dann in den Medien anmerkt, dass das so nicht ganz in Ordnung sei und man über ernsthafte Konsequenzen nachdenke. Das nennt sich „Konzept der passiven Einschüchterung“ und soll laut Montessori echt super klappen.
Dabei wäre die Bekämpfung von Hooligans so einfach. Eine geregelte Kontrolle mit Scannern, Ordner die keine Berührungsängste haben und gut genug bezahlt werden, dass sie nicht schon bei jedem zugesteckten 10-Euro-Schein blind durchwinken. Kostenpunkt: Ein brasilianisches „Jahrhunderttalent“ weniger, welches am Ende sowieso nur für Leistung unter der Motorhaube der eigenen Luxuskarosse sorgt. Doch die Vereine machen nichts. In den großen Ligen werden stattdessen lasche Geldstrafen an einige Pechvögel weitergereicht, die sich nicht gut genug maskiert haben und somit eine der 300 Personen darstellen, die für Schäden zu verantworten wären. In der englischen Liga sind die Ticketpreise einfach so hoch, dass 20% der Besucher per Flugzeug aus Saudi-Arabien und den Emiraten anreisen. Und in den nicht ganz so großen Ligen ist die Korruption bis in die Vereinsspitzen vorgedrungen, sodass das Interesse am Sport Fußball nur noch vereinzelten Familien und Sportlern auf dem Rasen nachgesagt werden kann. Für den Rest zählt die Wirtschaftskraft des Fußballs. Und ohne Hooligans würde die Stimmung in den Stadien auch gehörig in den Keller fallen. Der Gelegenheitsbesucher kennt nämlich maximal zwei Fangesänge, welche er sich ohne Alkoholeinfluss nicht alleine anzustimmen traut. Wer es wagt außerhalb der Fankurve im Stadion aufzustehen, wird von den Reihen hinter sich außerdem sofort angepöbelt. Bei einem Streik der Hooligans würde die Stimmung also auf ein „Olé Olé“ pro Halbzeit und eine verkrüppelte Laola-Welle nach dem 1:2-Anschlusstreffer reduziert werden. Auch nicht schön.

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Gelungen

Der Artikel Hooligan ist nach einer erfolgreichen Abstimmung mit dem Prädikat Gelungen ausgezeichnet worden und wird zusammen mit anderen gelungenen Artikeln in unserer Hall of Fame geehrt.

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