Eiche

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Eiche im Schnee - Caspar David Friedrich

Die Eiche ist ein sehr widersprüchlicher Baum. Obwohl sie der einzige Baum auf diesem Planeten ist, der als deutsche Bezeichnung einen türkischen Mädchennamen trägt (auf türkendeutsch: "Aische"), wird sie unbeirrt als deutsches Kulturgut betrachtet. Das hat schon angefangen, als Deutschland noch gar kein Land in dem Sinne war, sondern lediglich eine Ansammlung von verwirrten Volksstämmen mit der vagen Idee sich zusammenzuschließen.

Habitus und Wachstum

Eichen sind, wenn sie noch jung sind ganz klein. Dann werden sie langsam, ganz langsam groß, größer und noch größer. Sie werden mit der Zeit natürlich auch älter, immer, immer älter. Weil das allerdings dem stursten Baum zu langweilig wäre, tun sie noch viele, viele andere Dinge wie zum Beispiel herumstehen, aussehen, mit den Blättern rascheln oder aber - hauptsächlich im Herbst - Laub und Eicheln abwerfen. Ab und zu (bei Sturm) kommt auch mal ein Ast geflogen. Dann lassen sie sich in aller Ruhe Blätter und Eicheln wieder nachwachsen. Sie können also sehr, sehr alt und auch ziemlich groß werden. Eine besonders schöne Wuchsform erhalten sie, wenn sie einzeln stehen. Aber vielleicht kommt uns das nur so vor, weil dann die Vergleichsmöglichkeiten fehlen.

Wirtschaftliche Bedeutung

Eichen gehören zu den Laubbäumen. Das bedeutet, sie sind wahnsinnig wichtig für die Volkswirtschaft. Sozial denkende Stadtoberhäupter lassen nämlich ganz bewußt Eichen im Stadtgebiet pflanzen, damit die Bediensteten des Bauhofes oder die ABM-Truppe im Herbst mit dem Laubpuster ihr Tun haben, und damit nicht nur ihre Daseinsberechtigung begründen, sondern auch einen Teil ihres Einkommens abgesichert ist (neben Schwarzarbeit, Harz IV, oder Behindertenrente).

Vorkommen

Eiche Rustikal: Das Dekor des Wirtschaftswunders
Bundesarchiv, Bild 183-N0815-0323
Foto:Junge, Peter Heinz; 28. Aug. 1974

Wie gerade hervorgehoben werden Eichen neben anderen Laubwerfern gerne im Stadtgebiet angepflanzt. Aber auch in ländlichem Gebiet sieht man den majestetisch wirkenden "König der Bäume" oft als auflockerndes Landschaftselement. Wegen seiner Größe und der langen Lebenserwartung wurde er gerne als Einzelbaum an Weggabelungen, Kreuzungen oder Gemarkungsgrenzen gewählt.

Im Wald kommen sie nur noch selten vor, seit von Ende der 60er bis Anfang der 90er Jahre das Erscheinungsbild ihrer Holzmaserung einen Popularitätsstatus erreichte, der mit dem Aufstieg der legendären Beatles vergleichbar war. Millionen von Haushalten wurden in einer Zeit, als Wohlstand und Lebensqualität einander gegenseitig hochschaukelten, komplett auf "Eiche Rustikal" umgerüstet. Diese Hysterie wurde so sehr auf die Spitze getrieben, dass die deutsche Eiche irgendwann auszusterben drohte. Um das zu verhindern wurde die Spanplatte erfunden. Mit Furnier überzogen sollte nun die Schrankwand im "Eiche Rustikal" - Dekor dem Original den Rang ablaufen. In unzähligen Varianten ist die Spanplatte noch heute der absolute Renner auf dem Möbelmarkt. Die Eiche freut´s.

Fortpflanzung

Eicheln

Als erstes muß hier richtiggestellt werden, dass sich natürlich nicht "fort" - gepflanzt wird, sondern "hin" - gepflanzt! Wie pflanzen sich also die Eichen da hin wo wir sie stehen sehen? Eichen haben von der EVO Lution AG eine besonders merkwürdige und komplizierte Reproduktionsmethode zugedacht bekommen, die sie nicht gerade dazu ermächtigt, große Sprünge zu machen. Im Frühjahr entwickelt sich eine Blüte, daraus entsteht die Eichel, die als Samen für einen neuen Baum dienen soll. So ähnlich interagieren ja auch Huhn und Ei, nur dass die Eichen sich nicht gegenseitig bespringen. Im Herbst werfen sie ihre Eicheln ab und hoffen, dass sie von Waldtieren wie z.B. dem Eichhörnchen oder dem Eichelhäher zwar gefunden aber nicht gefressen werden.

Unglaublicherweise kommt es sogar vor, daß diese Tiere wenn sie sich den Wanst vollgeschlagen haben aus Gier gepaart mit Fressneid weitere Eicheln sammeln und diese irgendwo vor den Nahrungskonkurenten verstecken. Dazu werden die Leckerbissen häufig im Erdreich verscharrt. Diese Tiere begreifen einfach nicht, dass sie aufgrund ihres Kurzzeitgedächtnisses die Verstecke schon am nächsten Tag vergessen haben. Auch wenn die meisten Eicheln von wem auch immer gefressen werden entstehen doch wie durch ein Wunder hier und da kleine Eichenbäume. Und obwohl unzählige dieser Pflänzchen wilden Raubtieren zum Opfer fallen, noch ehe sie einen Meter hoch geworden sind schaffen es wie durch noch ein Wunder einige Bäume eine so stattliche Größe zu erreichen, dass sie dem Menschen stabiles Bauholz oder schickes Brennholz für die Kaminecke liefern. Und wie durch ein weiteres unglaublich wunderbares Wunder schaffen es trotz alledem die standhaftesten von ihnen einige hundert Jahre alt zu werden.

Eichenlaub

Eichenlaub.jpg
Besonders hohes Ansehen genießt das von Gärtnern aufbereitete Eichenlaub in den Augen von Staatsoberhäuptern und Militärs. Es wird daher auch patriotisch das deutsche Lorbeer genannt! Besagte Regenten zieren sowohl ihre Schultern als auch ihre hoheitlichen Kopfbedeckungen mit diesem grünen Schmuck um dem gemeinen Volk kundzutun, auf Ökologie zu setzen und in naturverbundener Eintracht nicht immer nur Profit zu fordern, sondern auch auf natürlichem Wege Müll anzusammeln und ihn zu bewahren. Das Eichenlaub wird dabei schönstmöglich auf den entsprechenden Stellen drapiert und im Herbst durch frisches Blattwerk ersetzt. Diesen Akt nennt man zumeist Beförderung.

Gefährdungspotenzial

Eichen werfen - wie weiter oben bereits erwähnt - im Herbst mit Blättern und Eicheln um sich. Je höher die Eichel vorher hing, desto höher ist die Fallgeschwindigkeit, die sie erreicht, wenn sie unten ankommt. Selbiges trifft natürlich auch auf Äste zu, wobei diese auch noch in Größe und Gewicht variieren. Das bedeutet, dass Eichen ein sog. variables Gefährdungspotenzial besitzen. Die Blätter sind für den Menschen nicht wegen ihrer Fallgeschwindigkeit gefährlich, sondern eher aufgrund der Glätte, die sie in Verbindung mit im Herbst häufiger werdendem Regenwasser auf den unter ihnen befindlichen Straßenbelägen verursachen.

Kulturelle Bedeutung

Klein Gladebruegge Wappen.png

In der Heraldik und der Numismatik wird deutlich die herausragende nationale Bedeutung des Baumes besonders deutlich. In unzähligen Stadtwappen spielt die Eiche eine wichtige Rolle und spiegelt den urdeutschen Wunsch nach Wachstum und Beständigkeit wider. Alle Strukturen sollen bleiben, nur die Umstände immer etwas besser werden. Der typische Deutsche will z. B. den alten Job behalten aber am liebsten immer mehr Geld dafür bekommen. Auf den deutschen Eurocentmünzen sind Laub und Früchte der Eiche genauso wieder vertreten wie schon auf den Pfennigstücken. Hier drücken Blätter und Eicheln die Hoffnung aus, dass - wie bei den Samen der Eiche - sich bald wieder neue Münzen einfinden, nachdem man sie ausgegeben hat.
Diese Hoffnung teilt sogar die Deutsche "Aische".

Baum
noch ein Baum

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