Diverses:Wort zum Sonntag/KW 4 2013

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Liebe Gemeinde,

Tja, wer hätte es gedacht? Niedersachsen ist Rot-Grün. Wulff-Klon McAllister ist raus und kann nun in Ruhe Bundespräsident werden. Neuer Ministerpräsident von Niedersachsen ist niemand geringeres als…. Äh… ja… gleich kommt es….. RICHTIG: Stephan Weil, zuvor Bürgermeister von Hannover, da wo der Bär nur dann steppt, wenn Mirko Slomka am Seitenrand vortanzt.
Stephan Weil - ein Mann, der schon vom Namen her eine halbe Antwort ist.. Wenn auch auf eine Frage, die nie gestellt wurde. Obwohl die wirkliche Fragestellung der Woche ja eh ganz woanders liegt…

Von Leihstimmen und latentem Sexismus

Rainer Brüderle - Der spitze Spitzenkandidat der FDP. in dem laden ist echt immer was los...

Gut 10% aller Niedersachsen stimmten für die FDP. Wie konnte denn SOWAS passieren? Verkehrte Welt am Wattenmeer? Viele Menschen in anderen Teilen der Republik schreckten entsetzt von den Sesseln hoch und gingen erst einmal auf Wikipedia nachschauen, welche dieser ganzen Kleckerparteien jetzt noch einmal die FDP war.
Des Rätsels Lösung: Ja, das waren die mit dem kleinen, weinerlichen Asiaten und dem vielen internen Chaos. Die, die ja Gerüchten zur Folge irgendetwas in der Regierung zu sagen haben. Die, die zuvor bei knapp 3% im Bundesdurchschnitt herumkrochen und eine ähnlich gute Figur abgaben wie Tim Wiese im Tor der TSG Hoffenheim. Und die, ja, genau DIE haben jetzt fast 10% in Niedersachsen erreicht (nein, nicht die TSG Hoffenheim, obwohl selbst das vorher realistischer gewesen wäre).

Die ersten Verschwörungstheoretiker kriechen bereits aus den Löchern und wollen genau wissen, dass die Illuminaten da ihre Finger im Spiel haben, aber ganz im Ernst – So wahnsinnig sind die Illuminaten nicht.
Die Gründe müssen woanders liegen. Einfach und simpel: Die FDP hatte einen kompetenten Spitzenkandidaten, ein tolles Wahlprogramm und zusammen mit der seriös/glaubwürdigen Bundesspitze ergibt sich dann nun einmal ein gutes Wahlergebnis. Selten so gelacht. Die Wahrheit ist natürlich noch einmal eine andere – nämlich Schützenhilfe vom Koalitionspartner, der sich ja sehr sicher war, auch dann genügend Stimmen erhalten zu können, wenn die kleinen, angeschlagenen Partner ein paar Mitleidsstimmen von Leuten erhalten, die üblicherweise tiefschwarz wählen (teils seelisch, teils politisch, hängt wohl irgendwie zusammen..). Gut, in diesem Fall waren es dann wohl ein paar mehr… und gebracht hat es am Ende nichts als Nüsse, denn der Regierungswechsel ist trotzdem vollzogen worden. Dumm gelaufen – zumindest für die CDU.

Bei den Liberalen hingegen wird gefeiert. Das gute Ergebnis, (so schlecht es insgesamt gesehen eigentlich ja doch ist, denn immerhin ist ja die Regierungsbeteiligung im Nordwesten futsch) wird bei der FDP als Wiedergeburt angesehen und Philipp Rösler darf seinen Job als Parteivorsitzender zumindest bis zur nächsten Blamage behalten. Aber naja, etwas ähnliches hatte man vor den vier letzten Blamagen ja auch gesagt...

Die Führungskrise in der FDP ist damit aber trotzdem nicht beendet, sie ist lediglich gut übertüncht. Die Partei ist gespalten – In diejenigen, die Rösler für unfähiger halten als Rainer Brüderle und jene, die es anders herum sehen. Nicht auszuklammern auch die Gruppe jener, die standhaft behaupten, BEIDE wären absolute Witzfiguren. Diese Gruppe macht übrigens etwa 97% der Bevölkerung Deutschlands aus. Aber die fragt ja in der FDP keiner. Das Wahlergebnis in Niedersachsen ist aus Brüderles Sicht also in seinem kleinen Machtkampf gegen Super-Fipsi als Niederlage zu werten – Und für ihn sollte die Woche NOCH beschissener werden.

Mitte der Woche gab es dann Vorwürfe gegen Fraktionschef der Liberalen. Eine "Stern"-Journalistin warf Brüderle vor, ihr an einer Hotelbar mit aufdringlichen Sprüchen zu nahe gekommen zu sein. Dumme Witze, plumpe Anmache, latenter Sexismus - Und all dies ausserhalb eines Auftritts von Mario Barth??? Geht ja gar nicht. Nicht für einen Spitzenkandidaten einer... hm... okay, nennen wir es mal vorsichtig "Partei" und vor allem nicht Journalistinnen gegenüber. Welch schöner Fauxpas eines Mannes, der die FDP durch die Bundestagswahl im Herbst bringen will. Der perfekte Schwiegerpapa quasi. Aber naja - Silvio berlusconi war mit derselben masche immerhin fünfzig Mal Ministerpräsident in Italien. Kommt jetzt noch das permanente Gerücht hinzu, welches Brüderles Nähe zum Alkohol so gern thematisiert, ist Brüderle wohl eher ein Kandidat fürs RTL-Nachmittagsprogramm anstatt für den Bundestag. Oder sind Bemerkungen wie „Sie können ein Dirndl auch ausfüllen …Ich möchte, dass Sie meine Tanzkarte annehmen. Politikern verfallen doch alle Journalistinnen “ überhaupt nicht plump, sexistisch und irgendwie widerwärtig, sondern einfach nur saudoof? Am Ende entscheidet der Wähler. Oder Lothar Matthäus, denn der hat viel Zeit und kennt sich aus mit prallen Brüsten im Dirndl…

God save the Queen – not the EU

Das Gesicht von David Cameron ist uns zu nichtssagend, daher nehmen wir mal ein Bild von James Cameron. Ist doch viel toller.

Irgendwie überhaupt nicht auskennen tut sich ja die EU. Zumindest dann, wenn es um England geht. Aber das ist ja kein allzu großes Wunder, denn den Spaßvögeln von der fröhlichen Monarcheninsel fällt doch immer wieder etwas neues ein, wenn es darum geht, die beleidigte Rosine im Europäischen Kuchen zu spielen. Als wenn sich in der EU nicht eh schon jeder mit jedem gegen alle anlegen würde – Nein, die Briten setzen prompt einen drauf. Premier David Cameron (nicht verwandt mit James Cameron) sprach in dieser Woche von einem möglichem Referendum und meint damit nicht andere als eine Volksabstimmung über einen Verblieb des Vereinigten Königreichs in der EU. Und das mitten in der Krise? Ein tolles Zeichen in Richtung Brüssel. Die Ratten verlassen das Schiff, sobald es auf der Südseite Schlagseite bekommt? Auf den ersten Blick eine eigensinnige Aktion der Briten, die es Leid sind, die Zeche der anderen zu zahlen und so die Schuldenkrise ins eigene Land zu tragen (wenn sie nicht eh schon heimisch wäre). Auf den ersten…..

Auf den zweiten Blick offenbart sich sogar ein noch ganz anderes Bild: Cameron ist angeschlagen im eigenen Land. Er muss dringend ein Zeichen an sein Volk schicken, dass er so etwas ähnliches wie einen Arsch in der Hose hat – und kommt daher nun mit solch populistischen Unsinn um die Ecke. Cameron macht mit dieser Ansage nicht weiter, als seine eigenen Probleme möglichst groß nach außen abzuleiten. Es ist zu hoffen, dass er nicht so dumm ist, diese Volksabstimmung tatsächlich durchzuführen (die Wahrscheinlichkeit ist ähnlich hoch wie eine Komplettentschuldung der Griechen noch in 2013), denn ein möglicher Austritt Großbritanniens, einer Insel, die auf Importe vom Kontinent angewiesen ist, wäre nichts weiter als ein großes, schlecht überdachtes Eigentor (oder Elfmeterschießen, für Engländer ja in etwa dasselbe).

Aber Hauptsache, die britischen Medien schimpfen jetzt erst einmal ein wenig über die EU und nicht über sie, nicht wahr, Herr Cameron?

Meckeropa auf Konfrontationskurs

Gott steh uns bei...

Kommen wir von einem vermeidlichen Medienprofi zu einem weiten: Heino. Ja, der lebt noch, wer hätte es gedacht? Und ja, der macht auch noch was anderes als leise vor sich hin verwesen, auch noch mit 74 Jahren – Nämlich ein neues Album.

Nun, dies allein würde uns, wie auch den Rest der Republik normalerweise nicht einmal so sehr interessieren wie eine gebrauchte Sonnenbrille auf dem Gipfel der Zugspitze, doch diesmal ist alles anders: Heinos Album besteht aus Coverversionen.
Coverversionen von Künstlern wie den die Ärzte, Rammstein und den fantastischen Vier.

Nun haben wir uns ja schon längst daran gewöhnt, dass es Künstler gibt, die mit ihren eigenen Songs nur die 10 Minuten des Einsingens zu tun haben und daher alle zwei Monate ein neues Album auf den Markt werfen und dann anschließend den ganzen Ruhm fürs „tolle Songwriting“ einheimsen können (siehe Rihanna).
Ebenso kennt man Künstler, die ihr ganzes Leben damit verbringen, Songs anderer Künstler nachzusingen und „neu zu interpretieren“, wie das Frühstückswerbefernsehen dann so treffend verkündet – Von daher könnte man Heinos Vorstoß hin zu einem Album mit Versionen seiner sonstigen Stilistik eher fernen Liedern als „nettes, lustiges und bisweilen selbstironisches Kuriosum“ bezeichnen und das Thema dann als erledigt ansehen. Wenn, ja wenn da nicht…….

…Wenn da nicht plötzlich Heinos selbstverliebter Manager (Name ist uns bekannt, aber die Plattform geben wir dir nicht) um die Ecke springen und von „wütenden Reaktionen und Klagen im sechsstelligen Bereich der gecoverten Künstler“ schwadronieren würde – Denn die betroffenen wissen nichts davon. Heino selbst schlägt auch noch in dieselbe Kerbe, posiert für alle Medienvertreter in Lederjacke und mit Totenkopfring (und wirkt dabei ähnlich aufgesetzt und unglaubwürdig wie ein überforderter Laiendarsteller in einem tschechischen Internetporno) und stellt sich anschließend als eine Art großer Racheengel der Volksmusik da, der es den ganzen Mainstreamkünstlern, die ihn und seine "Musik" so hassen und belächeln , nun auf diese Art heimzahlen will. Und der mündige Zuschauer sitzt mit offenem Mund davor und fragt sich, nicht zu unrecht: „Wie armselig ist das denn?“

Hat es Heino wirklich so nötig? Braucht er die Selbstinszenierung seiner Selbst so dringend, dass er sich davor vor der ganzen Musiklandschaft zum Affen machen muss? Natürlich, er hat die Ärzte, Rammstein und Konsorten nicht gefragt, ob er sich die Songs ausleihen darf. Muss er auch nicht. Trotzdem wären viele sicher sauer, wenn man so mit seinem geistigen Eigentum umgeht. Natürlich besteht diese Möglichkeit, natürlich ist es nicht unrealistisch, was Heino und Manager da so plärren - Doch eine ausufernde Medienkampagne zu fahren und sich als Opfer hinzustellen, BEVOR es einen Täter gibt – DAS grenzt doch schon sehr an ein dreistes Ping-Pong mit den Medien, um das Album zu bewerben! Oder etwa nicht?? Müssen Sätze wie Campino wird sicher furchtbar wütend sein, weil wir die Ärzte, aber IHN nicht gecovert haben“ denn wirklich sein? Kann ein Mann, der, ob man ihn mag oder nicht, seit vielen Jahrzehnten mit seiner Musik erfolgreich ist, wirklich so etwas nötig haben? Wir schütteln den Kopf. Und sind entsetzt.

Nun, Heino. So viel Dreist und so viel unnötiger Medienhype muss Folgen haben. Deinen unglaublichen Humor hast du einst bewiesen, als du der Stupidedia einen Artikel über dich verboten hast. Oder als du in den 80er Jahren einen Imitator, der DEINE Musik coverte, verklagtest und er letztendlich hinter Gitter wanderte. Nimmt man all das, was man über dich weiß und mit dir erlebt hat zusammen, dann ergibt sich zwangsläufig das Bild eines alternden Musikers, der bereit ist alles zu tun, um bloß nicht von der Öffentlichkeit vergessen zu werden. Rache für die Schmähungen der vergangenen Jahre? Also bitte! Purer Mumpitz! Geltungssucht ist wohl das ganze Geheimnis. Und damit hast du dir den Preis „Depp der Woche“ vollkommen verdient.

Und jetzt tu uns den Gefallen und verklag uns nicht wieder, falls dir das missfällt.

Und weil alten Menschen oft das Ende nachfolgt, sind wir auch wieder raus für diese Woche. Bis zur nächsten.

Schnee von heute? Siehe hier
Schnee von vorgestern? Siehe hier

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Worte sind wie Projektile...

...also schießen wir!

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