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Edna bricht aus

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Edna bricht aus
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Entwickler: Dödelig und Sohn

Publisher Beschützende Werkstätte
Erscheinungsjahr Zwei Jahre nach Entlassung Pokis
Plattformen NES, Amstrad GX4000, Getränkeautomat
Genre Adventure
Steuerung Maus, Zeigefinger, Geduld

Edna bricht aus ist ein 2008 erschienenes Killerspiel der deutschen Spiele- und Waffenschmiede Dödelig und Sohn, das allerdings in Hauptregie von einem Exil-Osttimoresen namens Poki entwickelt wurde. Der Titel handelt von der namensgebenden Edna, einer jungen Frau, die gegen ihren Willen (aber zum Schutz ihrer Mitmenschen) in einer geschlossenen Psychatrie eingesperrt ist.
Das Spiel ist insbesondere durch seine zutiefst menschenverachtenden Themen bekannt und wurde mehrere Male ohne Erfolg für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.

Spielverlauf

Die Protagonistin Edna

Bei dem Spiel handelt es sich prinzipiell um ein klassisches Point'n'Click Adventure; der Spieler wird also mit Rätseln konfrontiert, glaubt sie mithilfe von Logik lösen zu können und fängt nach knapp zehn Minuten frustriert an, wahllos irgendwelche Gegenstände in seinem Inventar zu kombinieren. Im Falle von Edna bricht aus wird dieser Effekt dadurch verstärkt, dass eine logische Herangehensweise keinen Sinn macht, da die Protagonistin und die meisten anderen Charaktere innerhalb des Spiels mehr oder weniger geisteskrank sind.
Speziell Edna lehnt oft durchaus sinnvolle Lösungen zu Problemen mit der Begründung ab, dass sie nicht gewalttätig genug seien, weshalb der arme Spieler wieder und wieder Komplettlösungen heranziehen muss. Dabei stellt er schnell fest, dass der Lösungsansatz so vollkommen hirnverbrannt ist, dass nur ein Irrer darauf kommen könnte – womit der Cameoauftritt des Spieledesigners Poki in der Anstalt plötzlich viel mehr Sinn macht. Als Beispiel sei eine Szene genannt, wo Edna einen herpesverseuchten Kaugummi aus einen Fenster spucken muss, um die Alarmanlage eines Autos auszulösen.

Bei der Interaktion mit anderen Anstaltsbewohnern wird der Spieler gezwungen oft, bewusst die bösartigsten Dialogoptionen zu wählen, um im Spiel weiter zu kommen. So muss Edna etwa einem manisch-depressiven Patienten indirekt in den Selbstmord treiben, für den Tod eines peinlich sauberen Patienten in einer Waschmaschine sorgen, oder einen allergischen Schock bei einer Biene hervorrufen, die sich für einen Schwaben hält.

Als kleines Schmankerl kann Edna sich mithilfe ihres Stoffhasen Harvey in ihre eigene Kindheit „zurücktempomorphen“ um bestimmte Ereignisse wieder zu erleben. Das ganze war den Entwicklern allerdings so suspekt innovativ, dass es im ganzem Spielverlauf nur drei Szenen davon gibt.

Handlung

- Achtung, mögliche Spoiler -

Der Spieler übernimmt in Edna bricht aus die Rolle der gleichnamigen Edna, einer durch und durch sadistischen Soziopathin,die zusammen mit ihrem sprechenden Stoffhasen Harvey in einer Gummizelle eingesperrt ist. Edna schafft es jedoch durch eine göttliche Intervention aus ihrer Zelle zu entkommen und fügt dem erstem Sicherheitsmann der sich ihr in den Weg stellt mithilfe eines Gummiflamingos ein lebensgefährliches Schädeltrauma zu. Ab diesem Punkt kann sich Edna mehr oder weniger unbeschränkt durch die gefährlich unterbewachte Anstalt bewegen, wo sie nach zusätzlichen Mordinstrumenten sucht und diversen Anstaltsinsassen begegnet. Zusätzlich stellt Edna fest, dass der Anstaltsleiter, ein gewisser Dr. Marcel, größere Teile ihres Gedächtnisses mithilfe einer innovativen neuen Therapiemethode ausgelöscht hat, um ihre mörderische Seite auszuschalten. Natürlich ging der Plan des Doktors vollkommen nach hinten los und Edna ist nun um so mehr darauf bedacht, dem alten Mann ein Live-Interview mit Jopi Heesters zu ermöglichen.

Edna kann sich später das Auto des Anstaltsdirektors leihen und mit einigen anderen Insassen fliehen. Nach einem kurzen Abstecher in eine abgelegene Kirche kommt Edna in ihrem eigenem Elternhaus an, wo Dr. Marcel ihr, genau wie sie vermutet hatte, auflauert. Je nach Entscheidung des Spieler stehen zwei Endsequenzen zur Verfügung:

  • „Gutes“ Ende: Edna bringt Dr. Marcel kaltblütig um und fährt mit ihrer Karriere als Serienmörderin fort. Später wird sie, vom normalen Morden gelangweilt, als "Messer-Edi" Partnerin von Florian Silbereisen und spezialisiert sich auf die neuronale Massenvernichtung, indem sie mit Harvey als Zillertaler Ziegenschänder die totale Demenz ausruft.
  • „Schlechtes“ Ende: Edna lässt sich von Dr. Marcel therapieren und schickt Harvey in die Abschiebehaft. Sie verliert ihre bisherige Identität als Serienmörderin und wird stattdessen ein produktives Mitglied der Gesellschaft. Ihre spätere Karriere als Intendantin des WDR währt jedoch nicht lang, da sie kurz nach ihrer Beförderung versucht, die Buntstifte ihres Schreibtisches nach Größe anzuordnen und dabei vor Aufregung einen tödlichen Herzinfarkt erleidet.

Hauptcharaktere

Ganz rechts: Harvey; damals noch ohne Hasenkostüm

Edna: Eine gemeingefährliche Irre mit einer ungesunden Mischung aus Empathielosigkeit und Sadismus. Will unbedingt aus der Anstalt fliehen, um Dr. Marcels Therapie zu entkommen. War früher ein Emo, was sich noch heute an ihren lila gefärbten Haaren widerspiegelt, hat allerdings herausgefunden, dass andere Leute zu ritzen viel befriedigender ist als die Selbstanwendung. Gerüchteweise das uneheliche Kind von Ed van Schleck und der US-Musikerin P!nk, was beide jedoch krampfhaft bestreiten.

Harvey: Ednas ständiger Begleiter. Sieht wie ein sprechender, blauer Stoffhase aus und wird als Projektion ihres Unterbewusstseins erklärt, ist aber eigentlich ein nur ein Pygmäe der sich in einem Kostüm eingenäht hat, weil seine Studentenvisa ausgelaufen ist und er wegen Kriegsverbrechen in Afrika gesucht wird. Edna kann Harveys Meinung über diverse Objekte einholen, allerdings rät er ihr in elf von zehn Fällen, das fragliche Objekt anzuzünden oder mit einer Machete zu zerstückeln.

Dr. Marcel: Psychologe, Humanist und Hobbyelektriker. Versucht Edna vor einer drohenden prophylaktischen Todesstrafe zu retten, indem er ihre gewalttätige Vergangenheit aus ihrem Gedächtnis löscht. Um das Verhalten seiner Patienten besonders gut nachvollziehen zu können hat Dr. Marcel sich selbst eine Geisteskrankheit eingetrichtert und ist seitdem Megalomane.

Der Schlüsselmeister: Ein weiterer Anstaltsinsasse. Erscheint als Serienmörder mit dem Charme eines Kinderschänders, womit er sofort Ednas Vertrauen gewinnt. Arbeitete früher bei der Sendung mit der Maus und hat daher ein extrem ausgeprägtes Allgemeinwissen, wurde aber rausgeschmissen und in die Anstalt eingewiesen, weil er die Frage "Wer bleibt dumm?" mit "Die GEZ-Zahler" beantwortet hatte.

Petra: Eigentlich nur ein hyperaktiv-grenzdebiler Nebencharakter. In erster Linie bemerkenswert weil sowohl Stimme, Aussehen, wie auch Charakter dieser Figur von der damals noch unbekannten Helene Fischer gestellt wurde, welche Poki mit tiefster Alkoholvergiftung in der Hamburger Gosse gefunden, sie einigermaßen zurück ins Leben geprügelt und dann prompt ins Studio gezerrt hatte.

Droggelbecher: Ebenfalls nur ein Nebencharakter, allerdings aufgrund seiner extrem eloquenten Ausdruckweise der Geheimliebling bei Fans. Im Netz existieren tausende, zumeist von leicht moppeligen weiblichen Anhängern geschriebene, Fanfictions über diesen Charakter. Die wenigsten von ihnen sind jugendfrei und die Leber ist dabei das letzte Organ, das nicht trocken bleibt.

Technische Details

Edna bricht aus ist komplett in Java programmiert und läuft damit etwa so flott wie eine auf dem Rücken liegende Schildkröte mit vier gebrochenen Beinen auf einer Überdosis Schlaftabletten. Möchte der Spieler sich in einen anderen Raum bewegen, so kann er während der Zeit die das Spiel zum Laden benötigt den Sinn des Lebens enträtseln, die Zahl Pi per Hand bis auf die 316. Stelle ausrechnen, den Weltfrieden als Reinkarnation einer messianischen Heilsfigur seiner Wahl wiederherstellen und sich danach noch einen Kaffee machen bevor er sich wieder vor den Rechner pflanzt. Vorausgesetzt, das Spiel ist vor, nach, oder beim Laden nicht abgestürzt.

Auch von künstlerischer Seite lässt das Spiel nichts zu wünschen übrig: Die zweidimensionalen Charaktermodelle der verschiedenen Figuren haben durchschnittlich stolze vier Animationen, von denen zwei prinzipiell nicht und eine weitere nur hin und wieder nicht funktioniert. Zur musikalischen Untermalung stellt das Spiel dabei vier verschiedene Hintergrundmelodien zur Verfügung, wobei die Titelmelodie des Irrenhauses sich etwa so anhört, als hätte man den Trompetenspielern eines tunesischen Hochzeitsorchesters ihre Musikinstrumente entrissen, ihnen letztere in den Allerwertesten gerammt und sie vor der Tonaufnahme im Studio über zwei Monate mit Bohnen zwangsernährt.

Kritiken

Edna bricht aus schaffte es erfolgreich auf dem Nostalgietsunami zu reiten, welche durch die Explosion der Monkey Island im Pazifik erzeugt wurde und sahnte trotz seiner tiefgreifenden technischen Mängel bei der deutschen Fachpresse vergleichsweise gute Kritiken für ein Spiel ab, dessen technische Standards denen der sehr frühen neunziger Jahre entspricht. Von englischsprachigen Medien wurde Edna bricht aus wegen seiner extremen Gewaltverherrlichung weitestgehend ignoriert und wenn überhaupt zur Untermauerung der Behauptung herangezogen, die Deutschen seinen insgeheim doch alle Nazis geblieben, wie es absolut zuverlässige Quellen immer wieder beteuern.


Linktipps: Faditiva und 3DPresso