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Damit war die fast 30 Jahre lang dauernde [[Herrschaft]] Titanins zu Ende. Die daraufhin eingesetzte [[parlament]]arische Übergangsregierung erwies sich als schwach und machte den [[Weg]] frei für ein neues [[Regime]] der SSP (Sitten- und Sippenpartei).
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Damit war die fast 30 Jahre lang dauernde [[Herrschaft]] Titanins zu Ende. Die daraufhin ausgerufene [[Weiner Republik]] erwies sich als [[Politik|politisch]] instabil und machte den [[Weg]] frei für ein neues [[Regime]] der [[Sippen- und Sittenpartei]].
  
 
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Version vom 25. August 2007, 19:11 Uhr

Piep, piep! Satellit!
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Titanin, westerreichischer Diktator. Kam bei einem Unfall eines Experiments zur Entwicklung der Realitätsvernichtungsmaschine im Jahre 1900 auf die Welt und starb 1950. Er war der erste und letzte Mann in der Geschichte der Menschheit, der aus Westerreich ein zivilisiertes Industrieland zu machen versuchte. Die letzte Hoffnung sind heute die Frauen.

Der unvergessliche Körperkult des jungen Diktators

Kindheit/Pubertät/Jugend

Im Gegensatz zu vielen anderen seiner Zeitgenossen Westerreichs, konnte Titanin eine Schule besuchen. Dort lernte er das Diktieren von Texten, was für seine spätere Laufbahn von größter Bedeutung werden sollte.

Er war stets das Wahrzeichen eines rationalen Menschen mit nur einem unbekannten Ziel. Alles, was nebensächlich war, wurde als irrational verstossen. Die Frauen liebten seinen Körper, weil er sich so metallisch anfühlte. Doch Titanin revolutionierte die Sexualität und verkörperte stets das zu diesen von Machos beherrschten Zeiten völlig neuartige Idealbild des schönen, sauberen, auf Hochglanz polierten, unnahbaren, asexuellen Mannes und lies sich als Jungfrau Mario platonisch verehren. Niemals lies er sich auf Nebensächlichkeiten ein und selbst nach seinem fehlgeschlagenem Putsch konnte er im Gefängnis das Diktieren nicht lassen. Er brachte das Buch "Mein Dampf" heraus. Darin beschrieb er seine Erlebnisse, unter anderem, wie ihm eines Tages beim Diktieren fast die Puste ausging.


Politische Karriere

1921 hatte Titanin alles hinter sich, was ein junger gebildeter Mann so alles in Westerreich hinter sich hatte: Schule, Gymnasium und Knast doch nun hatte er seinen Haftschulabschluss. Damals war es mit der Politik nicht einfach, denn der noch herrschende König hielt das Parlament in festen Zügeln und er mochte kein Metall. Trotzdem gründete Titanin die LSDAP (oder genauer: LSD für arbeitslose Pendler). Im Sommer war es dann aber soweit: Titanin schickte seinen Agenten Vincent Kronschläger, der in einer spektakulären Aktion dem König die Krone vom Schädel knallte. Jetzt bekam es Vincent mit der Angst zu tun. Die Welt schien unterzugehen. Wie sollte er nur den Frosch, in welchen sich der König nun verwandelte, einfangen?

Titanin verkaufte die Krone, und die Juwelen und schließlich das Schloss des Königs, um seinen Wahlkampf finanzieren zu können. Er vergoß den Obdachlosen massenweise Alkohol und Ammoniak und das machte sie sehr glücklich, nachdem ihm die Frauen bereits zu Füssen standen, hatte er nun eine Armee von lauter Menschen mit Alkoholvergiftung und Ammoniaknarkose. Die Revolution wütete im Freiheitsdrang: Schlösser, Paläste und Burgen wurden weggesprengt. Der Adel und die Königsfamilie flohen ins Ausland. Die Zünfte wurden erbarmungslos zerschlagen. Binnenzölle fielen. Die Bauern erlangten die vollständige Freiheit. Die Arbeiter gründeten Räte. Die Rede- und Pressefreiheit wurde eingeführt. Die Vielfalt der Medien bekam eine neue Dimension. Das Volk und das Parlament jubelten.

Doch Titanin befahl:"Alle Macht den Ratten". Die Räte fühlten sich in ihrer Macht bestätigt. Titanin meinte damit aber die Freilassung aller Ratten, aus Versuchsanstalten. Die Räte wurden von Ratten besetzt. In Goschau brach die animaistische Revolution aus und die Provinz schloss sich Westerreich als autonome, sowjetische Rattenrepublik an. Anfang 1922 bekam Westerreich seine erste Verfassung ohne Rechtschreibfehler! Eine Errungenschaft, für welche Titanin noch heute gefeiert wird.

Als Diktator

Titanin an der Macht

Die Freiheit der Bevölkerung dauerte nicht lange an. Reformen zur Errichtung der ersten modernen Diktatur Westerreichs folgten Schlag auf Schlag: Gulags wurden eröffnet und der große "Work wild Wednesday" eingeführt, wo der Arbeitstag 24 Stunden lang dauerte. Es gab nun auch die "Arbeiternormen Top of the Cup":

  • Jeder, der das Doppelte der Arbeiternorm erfüllte, bekam als Anerkennung eine Stange Stahl.
  • Jeder, der das Vierfache der Arbeiternorm erreichte, sogar eine Titanstange.
  • Jeder, der mehr als das Achtfachte der Arbeiternorm schaffte, bekam Titanhandschellen, weil er bei den Angaben geschummelt hat.

Titanin nahm es mit seinem Sozialismus sehr genau. "Jedem Menschen einen Hoden und jedem Menschen einen Busen" lautete nun eine wichtige Devise. Bereits vor seiner Machtergreifung forderte die LSDAP "die gleiche Verteilung des Bodens und des Hodens". Jeder, der es wünschte, bekam gratis eine entsprechende Operation. Frauen durften männliche und Männer endlich auch weibliche Namen tragen. Alle Diskriminierungen zwischen Geschlechtern wurden beseitigt.

Titanin führte die allgemeine Schulpflicht ein. Weil Schulbusse zu teuer waren, wurden Kinder in Lastwagen transportiert. Auch noch heute genießen Touristen Westerreichs die Möglichkeit, sich sehr billig per LKW fortzubewegen. Unter Titanin wurde auch das Schienennetz stark ausgebaut. Die einzige Eisenbahnstrecke, die es bisher gab, war eine eingleisige Verbindung der Hauptstadt mit Goschau. Sie war zudem vor der Revolution Titanins für die Transporte der Tribute dieser unterworfenen Provinz zuständig, die der privaten Bereicherung des Königs und seiner Günstlinge dienten.

Gesellschaft unter Titanin

Vor Titanins Machtergreifung gab es in Westerreich viele schöne Traditionen. Traditionen, wie Blutrache, Ehrenmorde, Mitgift, Zwangsehe, Frauenraub, Fehdewesen, Genitalverstümmelung, Ritualmorde, Clanwesen, Stammesgerichtsbarkeit, Gruppenvergewaltigungen, Vergewaltigungen innerhalb der Ehe, Scheiterhaufen, Pranger, Schandfidel, usw.. All das war vor der Revolution noch völlig legal oder höchstens auf dem Papier verboten. Der König unternahm rein gar nichts gegen diese Missstände.

Vor allem Mitgiftmorde sorgten dafür, dass in Westerreich auf 1000 Männer nur etwa 700 Frauen kamen. Der Frauenmangel ist auch noch dadurch verschärft worden, dass vor der Revolution der König, seine männlichen Verwandten, sowie fast der gesamte männliche Adel sich gleich mehrere Frauen nahmen, etwa durch Brautentführung, oder durch Frauenkauf. Das Ergebniss des Frauenmangels war überall sichtbar: Eine blühende Prostitution, viel sexuelle Frustration und eine Gesellschaft, wo Frauen zur Ware und als Sexobjekte degradiert wurden. Die Praxis der Mitgiftmorde war in der Gesellschaft sehr tief verwurzelt, denn viele Familien konnten sich keine Mitgift für ihre Töchter leisten.

Titanin wollte sehr radikal gegen diese Praktiken vorgehen. Nicht nur, dass er sie verbot, es wurde auch ein soziales Bonussystem eingeführt, der Familien, für jede Tochter großzügig mit Geld beschenkte. So gelang es tatsächlich die Mädchen- und Frauenmorde immer weiter zurückzudrängen. Auch zahlreiche Aufklärungskampangen wurden in Gang gesetzt. Wenn es irgendwo einen Verdacht nach solchen Tötungen gab, geriet Titanins straff organisierte Polizei in eine regelrechte Fahndungshysterie. Es folgten rigorose Maßnahmen.

Um allen Traditionen besser entgegen zu wirken gründete Titanin bereits 1921 das KKK (Komitee für kulturellen Kahlschlag), sowie eine Kampagne zur Förderung der Homosexualität. Er initierte in Betriebsräten, an Schulen, ja sogar in Kindergärten eine Kampange zur sexuellen Aufklärung über den Penisknochen und befahl die Heterosexualität als etwas Krankes und die Homosexualität als etwas Natürliches zu lehren.

Natürlich hatten viele Lehrer und Kindergartenbetreuer etwas gegen diesen Befehl. Aber nach der großen Säuberung änderte sich das, die Umerziehungskampangen waren voll im Gange und die Anzahl der Schwulen nahm beträchtlich zu. Aber es reichte eben nicht, um das sexuelle Ungleichgewicht zu beseitigen. Daher schickte Titanin heterosexuelle Männer in den militärischen Kanonenfutterverband, wo viele zu Tode gedrillt wurden. Aber erst im zweiten Weltkrieg starben soviele Männer, dass es in Westerreich nun endlich keinen Männerüberschuss mehr gab.

Nicht weniger radikal waren Titanins Maßnahmen gegen die Genitalverstümmelung. Gleich nach der Einführung der Schulpflicht führte Titanin allgemeine Pflichtuntersuchungen der Kinder an den Schulen ein. Alle verstümmelten Kinder (und das waran anfangs fast alle) wurden den Eltern weggenommen und von speziellen Erziehungseinrichtungen übernommen. Die verantwortlichen Eltern mussten mit drastischen Konsequenzen rechnen und viele von ihnen landeten im Gulag.

Der unter Titanin gesetzlich als "rituelle Körperverletzung" deffinierte Tatbestand wurde sehr streng geahndet und führte zu Massenverhaftungen.

Wirtschaft unter Titanin

Der Wohlstand Westerreichs lag vor Titanins Machtantritt im Eimer. Nach Titanins Abgang lag er auf dem Titanschrotthaufen. Die Westerreicher waren ein viel zu fleißiges und sparsames Volk. Die Binnennachfrage brach zusammen. Alle Versuche Titanins, sie zu mehr Konsum zu bewegen, scheiterten, weil es nichts zu konsumieren gab, so wie auch die Bemühungen von Hartz in Deutschland derzeit kläglich scheitern, die Arbeitslosen zum Arbeiten zu bewegen, weil es keine Arbeit gibt. Die Wirtschaftsgeschichte Westerreichs im 20. Jahrhundert kann man eigentlich sehr kurz zusammenfassen: Unter Titanins Industrialisierungsanstrengungen brach der Konsum zusammen, aber sein Sturz markierte das Ende der Metallzeit und unter der Herrschaft der SSP (Sitten- und Sippenpartei) kamen Faustkeile und andere Steinwaffen wieder in Mode.

Vor Titanins Revolution war Westerreich noch von feudalen Strukturen bestimmt. 80 Prozent der Bevölkerung war in der Landwirtschaft tätig. Damals handelte es sich bei so gut wie allen in der Landwirtschaft Beschäftigten um bäuerliche Kleinpächter. Diese Pachtbauern hatten nur wenig Land zur Bearbeitung zur Verfügung und mussten auch noch Pacht an die adligen Grundbesitzer zahlen. Die Grundbesitzer kümmerten sich nicht im Geringsten um die Wirtschaft. Sie liesen ihr ganzes Land entweder an einzelne Bauern und Bauernfamilien verpachten oder einfach brach liegen. Um die Bauerndörfer und Einsiedler auf möglichst kleiner Fläche zur besseren Kontrolle zu halten, verbaten sie den Bauern auch noch die Besiedlung vieler neuer fruchtbarer, ungenutzter Böden. Die Erträge der meisten Bauern reichten gerade aus, um sich und ihre Familie versorgen zu können. Kaum jemand hatte die Möglichkeit, über das Existenzminimum hinaus leben zu können, geschweige durch Investitionen die Produktivität seiner Arbeit zu erhöhen. Die Grundbesitzer die das Geld dazu im Überfluss gehabt hätten investierten nichts, denn sie lebten auch ohne jegliche Investitionen sehr bequem. Alles lastete auf den Bauern und jede einzelne bäuerliche Wirtschaft musste selbst alles organisieren. Sie musste sich ihr gesamtes Vieh, ja selbst ihre dringendsten Werkzeuge und ihre Hütte selbst beschaffen oder selbst bauen oder herstellen, manchmal auch von anderen Bauern kaufen, mieten oder ausleihen. Die Feudalherren verhielten sich wie Schutzgelderpresser. Sie beuteten ihre Opfer hemmungslos aus und es war ihnen scheißegal, wie gut bei ihnen die Ernte lief, oder ob das Meiste davon durch Flut, Dürre oder Plünderungen verloren ging.

Bereits zu Beginn der Revolution Titanins wurden gewaltige Grund-, Geld- und Sachvermögen umverteilt. Grundbesitzer von mehr als 40 Hektar und alle Grundbesitzer, die ihr Land verpachteten, wurden enteignet, während viele Pachtbauern ihr bisher nur gepachtetes Land als Eigenbesitz erhielten. Auch Vermieter wurden enteignet und Mieter brauchten keine Miete mehr zu zahlen, weil sie das Gemietete als Eigentum bekamen. Gewaltige Summen von Geldern wurden in einer Nacht- und Nebelaktion beschlagnahmt und Schulden erlassen oder stark verringert.

Diese Reformen verursachten eine sofortige wirtschaftliche Belebung, wenngleich auch eine gewaltige Kapitalflucht ins Ausland einsetzte. Um die Auswirkungen dieser Kapitalflucht abzumildern und um eine mögliche Deflation im Keim zu ersticken, wurde eine neue Währung eingeführt. Diese neue Währung war um Vieles stabiler, als die alte, obwohl sie nicht mehr mit Gold gedeckt war. Westerreichs erste Großunternehmen wurden gleich zu Beginn von Titanins Diktatur gegründet. Es folgten weitere Fabriksgründungen. Während sie vom Staat geleitet oder den Arbeitern zur Selbstverwaltung überlassen wurden, blieben Kleinbetriebe und der Einzelhandel in privaten Händen.

Da im staatlichen Sektor vor allem Rüstung und industrielle Investitionsgüter produziert wurden, stieg der Preis für Konsumgüter enorm und der in Aussicht gestellte Wohlstand der Bevölkerung wurde zugunsten bombastischer und im Volksmund verspotteter Industrie- und Rüstungsprojekte geopfert.

Unter Titanin erlebte die Eisenbahn eine Blüte und wurde auch endlich teilelektrfiziert. Dass alle Eisenbahnschienen, die unter Titanin errichtet wurden oft auf Hügeln liegen, erklärt sich aus den hohen Opferzahlen der Helden der Arbeit, die direkt unter ihrem Werk ehrenvoll bestattet wurden: Man grub ein großes Loch in die Erde, ein paar Hundert Tote wurden reingeworfen und das Loch wieder zugeschüttet. Später ging man dazu über, Menschenleichen als Dünger zu verwenden.

Unter Titanin wurden PKWs und Busse verboten, beschlagnahmt und ins Ausland verkauft, weil es eben ein verdorbener Luxus ist. Doch die LKW-Produktion explodierte regelrecht. Hochrationalisierte Produktionskomplexe liesen die Produktionszahlen dieser Fahrzeuge ins Unermessliche steigen. Trotz riesiger Autobahnbauprojekte waren die Straßen bald ausgelastet. Im Ausland wollte man diese billig produzierten, häßlichen, eckigen, extrem unkomfortablen und wenig leistungsfähigen Fahzeuge gar nicht abkaufen, so dass Titanins produktivster Industriezweig keine Nachfrage mehr fand und immer weiter geschlossen werden musste.

Erfolgreicher war Titanin (wie jeder Diktator) in der Rüstungsproduktion. Neue Produktionsprozesse, wie das Formpressen und die rationalisierte Serienproduktion von Fertigteilen liesen die Produktion von Panzern, Geschützen und Flugzeugen merklich steigen. Zur Rationalisierung seiner Industrie bestellte Titanin sogar industrielle Berater aus den USA. Auch unter Titanin bewährte sich die Methode, Arbeitslosigkeit durch Aufrüstung zu bekämpfen. Die Weltwirtschaftskrise lieferte einen neuen Schub an Arbeitslosen, die in der Rüstungsindustrie beschäftigt werden konnten. Titanin baute zahlreiche Bunker und Festungen.

Wirtschaftsdaten

Titaninekoperformance.PNG

Das Liniendiagramm zeigt die ökonomische Entwicklung verschiedener Wirtschaftszweige in den ersten zwölf Jahren der Diktatur Titanins. Am Ende dieses Zeitraumes war in allen Sektoren die Produktion gegenüber dem Anfang dieses Zeitraumes gestiegen. Allerdings in sehr unterschiedlicher Geschwindigkeit und teilweise mit starken Schwankungen. Während die meisten Sektoren kontinuierlich wuchsen, nahm die Entwicklung der Getreideproduktion einen anderen Lauf. Nach anfänglichen Zuwächsen, die der Bauernbefreiung zu verdanken waren, kam es kurz danach wieder zu einem erheblichen Rückgang, weil Titanin später dazu überging, den zu Beginn der Revolution beschlagnahmten Grundbesitz nicht mehr an all die landlosen Pachtbauern als privates Eigentum zu verschenken, sondern zu immer größeren Teilen auch zu verstaatlichen, um Sowchosen, riesige staatliche Landwirtschaftsbetriebe, zu gründen. Alle ehemaligen Pachtbauern, die nun kein Land als Eigentum erhielten, konnten auch kein Land mehr pachten, denn das ehemals an sie verpachtete Land wurde zu Sowchosen zusammengelegt und sie wurden arbeitslos, wenn sie keinen neuen Arbeitsplatz in den Sowchosen fanden, oder mussten in die Städte ziehen, was die Industrie mit neuen Arbeitskräften versorgte und sie in nie gekannter Geschwindigkeit wachsen lies. Der Rückgang in der landwirtschaftlichen Produktion lässt sich weitgehend durch den Rückgang der in der Landwirtschaft beschäftigten Arbeitskräfte und weniger durch mangelhafte Produktivität der Sowchosen erklären. Das änderte aber nichts an der Tatsache, dass in Westerreich eine bittere Hungersnot ausbrach, die bis heute nicht überwunden wurde.

Zwar stieg die landwirtschaftliche Produktion schließlich wieder an und übertraff am Ende des statistisch erfassten Zeitraums sogar die ursprüngliche Produktion. Aber Titanin beschloss die Getreideexporte pararell zur Produktionssteigerung zu erhöhen, so dass sich die Versorgung der Bevölkerung nicht mehr verbesserte.

Ebenfalls deutlich ist der nach raschem Wachstum, einsetzende Zusammenbruch der LKW-Industrie zu erkennen, die aber trotzdem zu Ende höhere Produktionsraten aufwies, als zu Anfang.

Trotz aller Armut und der permanenten Hungersnot, die Titanin schuff, war Westerreich am Vorabend der deutschen Invasion moderner, gebildeter und industrialisierter als jemals zuvor und jemals danach. Der Analphabetenanteil war mit weniger als 10% in der Geschichte Westerreichs einmalig niedrig, auch wenn die Statistiken gefälscht wurden. Die Elektrifizierung erreichte seit 1940 auch den hintersten Winkel Westerreichs. Allerdings waren die Leitungen schlecht isoliert, was nicht nur zu häufigen Unterbrechungen der Stromversorgung, sondern auch zu zahlreichen Stromunfällen führte, denen sowohl einzelne Menschen als auch Tiere zum Opfer fielen. Ein Mal brach vermutlich wegen einer defekten Leitung sogar ein Waldbrand aus, welchen die Feuerwehr nur mit Mühe unter Kontrolle bringen konnte. Die grüne Partei forderte daher die Abschaffung der Elektrizität und dieser Wunsch wurde mit dem Ausbruch des Krieges in Westerreich prompt zur Realität.

Krieg

Hitler hatte klare Pläne zur Neugestalltung Europas. Aber was mit Westerreich geschehen sollte, wusste niemand. So blieb Westerreich vom Geschehen isoliert. Auch nach dem Überfall auf Frankreich blieb es so. Westerreich galt trotz Titanins Bemühungen als unterentwickelt und militärisch unbedeutend. Es hatte keinen strategischen Wert und war ein eher rohstoffarmes Land.

Doch als später der Krieg intensiver wurde, ein großer Teil der deutschen Wehrmacht tief im eisigen Russland fror, in polnischen und russischen Wäldern und jugoslawischen Bergen nach Partisannen suchte und in der nordafrikanischen Wüste Minen legte, wurde Westerreich immer lästiger. Titanin in seiner narzistischen Selbstverliebtheit warf Hitler vor, körperlich für einen Diktator viel zu mickrig auszusehen und außerdem einen schrecklichen Mundgeruch zu haben. Diese Bemerkung war in den westerreichischen Radios laut zu hören und sogar mit dem deutschen "Volksempfänger" empfangbar. Sogar viele Deutsche lachten gerne darüber.

Titanins Kunstausstellungen gefielen Hitler und seinen Mitherrschern aber gar nicht. Als Titanin beim Staatsbesuch in Berlin ein paar seiner "entarteten" Kunstwerke mitbrachte, beschloss Hitler, Westerreich anzugreifen. Titanin soll zu dieser Situation später glücklich gesagt haben:"Endlich hat die ganze Rüstungsindustrie in Westerreich einen Sinn".

Hitler stellte für die Invasion eine Million Mann, 2000 Panzer, 2000 Flugzeuge und 5000 Geschütze und Granatenwerfer bereit. Titanins reguläre Streitkräfte setzten sich aus 300 000 gut ausgerüsteten Frauen, homo- und bisexuellen Männern, 1000 Panzern, 1000 Flugzeugen und ebenfalls 5000 stativen Geschützen und Granatenwerfern zusammen. Ausserdem hatte Titanin noch einen irregulären Kanonenfutterverband in Reserve, welcher aus mehreren Millionen, schlecht ausgerüsteten heterosexuellen Männern bestand.

Hitler griff am 22.6.1942, also genau ein Jahr nach dem Überfall auf die UDSSR an. Der Angriff begann mit den Bombardierungen der Flugpatz-, Festungs-, und Stellungsattrappen Westerreichs und mit Bombardemends von großen Anti-Hitler-Karrikaturen. Kurz: Der erste Luftangriff ging an den eigentlichen Streitkräften vorbei. Doch beim Rückflug waren deutsche Bomber erbitterten Gegenangriffen von Titanins Jägern und Luftabwehrgeschützen ausgesetzt.

Am Land ging die deutsche Offensive zügiger voran, lief sich aber im Rheintal und Schwarzwald fest, nachdem Titanin aus unterirdischen Lautsprechern "entartete" Musik spielen lies, was die Angreifer verwirrte und ein Teil der deutschen Panzer in den Schlammfallen stecken blieb.

Titanin setzte alles daran, einen weiteren Vorstoß zu verhindern, hielt aber seine regulären Streitkräfte an strategisch wichtigsten Positionen zurück und setzte den Kanonenfutterverband zusammen mit Partisannenverbänden gegen die deutschen Bodentruppen ein. Alleine im Juni 1942 betrugen die Verluste Titanins Verbandes mehr als 200 000 Tote, Verwundete, Gefangene, Vermisste und Dessertierte. Besonders lustig fand es Titanin, die Machodivision des Kanonenfutterverbandes an den deutschen Panzern völlig sinnlos ausbluten zu lassen.

Hitler verstand keinen Spaß und wollte Westerreich in einem Blitzkrieg einnehmen, was offensichtlich scheiterte. Also schickte er Verstärkung und sandte einen Nachschub, der die deutsche Truppenstärke verdoppelte. Ende Juli gelang den Deutschen im Rheintal ein großer Durchbruch an der Front und der Schwarzwald war in deutscher Hand, allerdings mit Leichen des Kanonenfutterverbandes zugepflastert.

Bis zu den Winterfrösten im Dezember 1942 besetzten die Deutschen ganz Westerreich, mit Ausnahme der gebirgigen Teilrepublik Goschau, wo Titanin die Verteidigung dieser riesigen von Natur und Menschenhand bestens verteidigten Gebirgsfestung persönlich kommandierte. Im Winter folgte die Wende. Westerreich erhielt reichlichen Nachschub durch die Aliierten und wurde durch Partisannen unterstützt, welche hinter den deutschen Linien heftig operierten. Wichtige Hilfsgüter wurden auch durch die Front geschmuggelt und die Alliierten gaben Titanin starke Luftunterstützung. In der Tat wurde Goschau als das "westeuropäische Leningrad" gefeiert, weil es sich erfolgreich verteidigen konnte. Als die Alliierten 1944 sich auf Deutschland zubewegten, war Goschau ein wichtiger Brückenkopf. Anfang 1945 gelang Titanin der Ausbruch aus der Festung und die Rückeroberung Westerreichs. Mit schwerem Artillerie- und Panzereinsatz wurde der deutsche Belagerungsring gesprengt und Titanin konnte sich der Offensive der Westalliierten anschließen.

Nach der Kapitulation Deutschlands erhielt Westerreich allerdings keine Besatzungszone zugeteilt und auch keinen Anteil an den Demontagen der deutschen Industrie. Titanin wurde von den Westalliierten ebenfalls verachtet, wie von Stalin, der sich für den Härteren hielt, aber auch von den Deutschen sehr gefürchtet. So musste Titanin sein Land ohne Marshallplanhilfe wieder aufbauen.

Westerreich lag in Trümmern. Die gesamte von Titanin aufgebaute Industrie war im Kampf oder durch die deutsche Taktik der verbrannten Erde vollständig zerstört worden. Der Bevölkerung ging es schlechter, als je zuvor. Die Streitkräfte Westerreichs mussten drei Millionen Tote beklagen. Die meisten davon gehörten zum Kanonenfutterverband. Westerreichs Bevölkerung schrumpfte in diesem Krieg drastischer, als jede andere und betrug auch durch die Massenflucht nach dem Krieg weniger als die Hälfte der Vorkriegsbevölkerung. Trotzdem entschied sich Titanin seinen harten wirtschaftlichen Kurs fortzusetzen und seine Industrieprojekte weiter zu führen, anstatt sich um die Not der Bevölkerung zu kümmern.

Titanins Sturz

Bei einer Verleihung der Stahl- und Titanstangen (und -handschellen) für die jährliche Gala im Jahre 1950 anlässilch der Arbeiternormen herrschte keine Stimmung, wie sie herrschen sollte. Es waren grimmige, gerade noch stehende Skeletten, denen Titanin voller Gratulation die Metallstangen als Anerkennung überreichte.

Plötzlich wurde ein Pfiff ausgestossen, die Leute sprangen wild auf und prügelten mit ihren Stangen im regelrechten Massenamok auf Titanin ein. So starb der Diktator unter den Schlägen seiner Arbeiter. Jetzt herrschte plötzlich doch noch Mordsstimmung. Die Zuschauer applaudierten begeistert. Studenten gingen auf die Straße und demonstrierten gegen Titanin. Polizisten schlossen sich ihnen an.

Damit war die fast 30 Jahre lang dauernde Herrschaft Titanins zu Ende. Die daraufhin ausgerufene Weiner Republik erwies sich als politisch instabil und machte den Weg frei für ein neues Regime der Sippen- und Sittenpartei.


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