Spiegelwelten:Schlimme Zeiten

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Bürger von Hinterwald, hier spricht Ihre Regierung. Sie haben uns gewählt, also tragen Sie auch die Konsequenzen.


28. November 2010 | Bürgerkrieg endet in Union der geballten Fäuste

Schwere Kämpfe im Rauthener Tiefland
Hinterwalder Streithähne begraben ihre Zwistigkeiten, um den Fernostfriesen gemeinsam den Hintern zu versohlen.

Witwenthal, Hinterwald. Auf die aufwühlenden Ereignisse des letzten Tages folgte eine ebenso spannende Nacht, die völlig überraschend mit einem Friedensschluss zwischen dem abtrünnigen Süden und dem Vereinigten Restkönigreich Hinterwald endete. Beide Seiten bemerkten in einem akuten Anfall von gesundem Menschenverstand, dass es so nicht weitergehen kann.

Salomon Hasenpfooth, Präsident der erst kürzlich gegründeten Pensionistischen Republik Rentenwald und Opfer eines fernostfriesischen Attentats lief in der letzten Nacht Gefahr, Opfer eines zweiten Angriffs zu werden, diesmal von regulären fernostfriesischen Truppen, die bis ins Zentrum von Querquell vordrangen. Die Angreifer verwüsteten die Innenstadt und brannten dabei auch den Süd-Nachrichtensender Der Jüngste Bericht nieder. Allerdings gelang es Hasenpfooth, sich an Bord eines Königlich-Hinterwaldischen Zerstörers zu retten, der inmitten des allgemeinen Chaos in einer Nach-und-Nebel-Aktion im Hafen der Stadt einlief. An Bord befand sich Esra Lynchhausen, der Kommandeur der Nordtruppen. Dem Zesrtörer gelang es unbehelligt, nach Witwenthal zu entkommen.
Hasenpfooth und Lynchhausen begruben angesichts der von den Fernostfriesen angerichteten Zerstörung ihre Gegensätze und beendeten damit nach nur zwölf Stunden den Hinterwalder Rentenkrieg, der damit ohne jedes Gefecht zwischen den eigentlichen Kontrahenten zu Ende ging. Man einigte sich darauf, gemeinsam im Rahmen einer Union der geballten Fäuste gegen die Fernostfriesen vorzugehen. Um nicht den Eindruck von Siegerjustiz zu erwecken, beschlossen Hasenpfooth und Lynchhausen, dass Hinterwald nach Beendigung der Fernostfrieslandkrise umstrukturiert werden soll, so dass die Südrepublik integraler Bestandteil des wiederhergestellten Vereinigten Königreichs wird.

Einstweilen genießt jedoch die Zurückdrängung der Fernostfriesen oberste Priorität. Die Vereinigten Streitkräfte von Nord- und Südhinterwald zogen in der Nacht fasst die Hälfte aller verfügbaren Truppen (ca. 20.000 Mann) im Krisengebiet zwischen Witwenthal, Undingen und Querquell zusammen. Besonders aktiv zeigte sich die Luftwaffe, die die mutmaßlichen Stellungen der Fernostfriesen wiederholt mit Valiumraketen beschoss, und so für ein Einschlafen der Gegner sorgte. So gelang es mehreren mit hochkonzentriertem Kaffee vor dem Einnicken geschützten Spezialeinheiten, bedeutende Gebietsgewinne zu verzeichnen. Mehrere hundert Fernostfriesen wurden schnarchend in ein Kriegsgefangenenlager verbracht – von den anderen hört man nichts.


27. November 2010 | Bürgerkrieg!! Rentnerrepublik bricht bewaffneten Konflikt vom Zaun!

Querquell, abtrünnige Republik Rentenwald | Witwenthal, Vereinigtes Königreich Hinterwald. Nachdem der selbsternannte Präsident der so genannten Pensionistischen Republik Rentenwald nach einer saugroben Rede am Morgen Opfer eines fernostfriesischen Attentats wurde und mit ernsten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht wurde, erklärte der Rentenwalder Generalstabschef Schmulik Dakota dem Vereinigten Königreich Hinterwald den Krieg. Generaldekan Esra Lynchhausen versetzte die Streitkräfte in höchste Alarmbereitschaft. Aus Hauptquartier des Hinterwalder Heeres drangen bislang keine Informationen nach draußen, jedoch geht Schlimme Zeiten davon aus, dass im Falle des Ausbruchs von Kämpfen (und angesichts der Rentenwalder Entschlossenheit, jeden Anlass für einen Krieg zu nutzen, ist dies wahrscheinlich) der kommandierende Generaldekan die Generalmobilmachung gegen den Süden anordnen wird. Schlimme Zeiten fordert als autorisierte Stimme der Nation:

Unterstützt unsere Truppen! Macht euch Sorgen!

25. November 2010 | Irrsinn – Der Süden erklärt sich für unabhängig

Witwenthal, Hinterwald (SZ). Der seit dem Verschwinden der Hauptstadt Quadratl und dem Beinahe-Crash der Welten schwelende Konflikt um die Anerkennung der aus der allgemeinen Zeitumstellung resultierenden Rentenansprüche der Hinterwalder (auf dem Papier sind diese um etwa 208 Jahre gealtert und damit theoretisch samt und sonders rentenberechtigt) erreichte in den frühen Morgenstunden einen vorläufigen Höhepunkt. Vom Fenster des Querqueller Altersheims „Die besten Jahre“ (ehemals ein Jugendzentrum gleichen Namens) aus verkündete Solomon Hasenpfooth aka Häuptling Rauchendes Hirn den Austritt des südlichen Hinterwalds aus dem Vereinigten Königreich und die Gründung der Pensionistische Republik Rentenwald.

Geburt einer Nation
Der Süden macht sich selbstständig - und dem Mutterland ist es ärgerlicherweise egal.

In seiner mehr als einstündigen Rede prangerte Hasenpfooth die Methoden des Zitat „Regimes“ an, dass gegen die Zitat „völlig legitime Besetzung von Straßen, Bahnen und öffentliche Gebäude durch vorbildliche Marodeure…äh, Bürger zu Zwecken der Erpressung der Regierung“ schlussendlich sogar mit Gewalt vorgegangen sei, wobei sich einer der Pensionisten genannten Aktivisten durch Polizeigewalt einen Fingerknöchel verstaucht habe. Derlei Zitat „maßlose Tyrannei seitens der Ordnungskräfte“ könne man, so Hasenpfooth weiter, nicht einfach hinnehmen, dagegen müsse man sich wehren. Daher löse er den von den Pensionisten besetzten Süden aus dem Vereinigten Königreich: „Der Staat ignoriert unsere völlig berechtigten Forderungen seit mehr als einer Woche – mehr als Beschwichtigungen und Polizeischikanen bekommen wir nicht. Es wird Zeit, diesen unerträglichen Zustand zu ändern: wenn uns der Staat nicht ernst nimmt, dann machen wir eben unseren eigenen Staat.“
Die Hinterwalder Notregierung reagierte aus Sicht der Rentenaktivisten recht überraschend auf die Proklamation der Südrepublik – die vorsorglich errichteten Barrikaden der Separatisten blieben unangefochten, da Generaldekan Esra Lynchhausen mit den Worten „da wollen wir doch mal sehen, wie Hasenpfooth die Renten bezahlen will“ einen Generalrückzug der regierungstreuen Ordnungs- und Streitkräfte verfügte. Auch Nachrichtensender Schlimme Zeiten wurde nach Witwenthal evakuiert, wo auch Lynchhausen zusammen mit dem Oberkommando des Heeres und der Regierung Quartier bezog. Währenddessen erklärte Hasenpfooth Querquell zur Hauptstadt der Pensionistischen Republik Rentenwald, von der aus die Spiegelwelt über den Sender Der Jüngste Bericht auf dem Laufenden gehalten werden soll.

Internationale Reaktionen auf die Loslösung des Südens und die Ausrufung der Republik stehen noch aus, allerdings kündigte Hasenpfooth an, in Kürze um die spiegelweltweite Anerkennung seines Staates zu werben. Zudem wolle man sich eilig auf die Suche nach Verbündeten machen, um Zitat „diesen blöden Lynchhausen daran zu hindern, unsere Errungenschaften gleich wieder kaputtzumachen. Das Franzoséland wäre ein guter Kandidat, ihm verdanken wir die Entstehung unserer Republik: hätten sie Lynchhausen nicht gezwungen, in Sachen Archivbombe die Hosen runterzulassen – ich weiß nicht, ob ich oder meine Jungs uns den Coup getraut hätten.“


04. Oktober 1802 / 15. November 2010 | Verschmelzung der Welten löst Rentenkrieg aus

Hinterwald (SZ). Nach der überstürzten Flucht aus Ozeanien kehrten in den letzten Stunden die ersten Flüchtlinge aus dem K-Raum bzw. von Vermutlich-Ding zurück und stellten fest, innerhalb der vergangenen Tage um mehr als zweihundert Jahre gealtert zu sein. Die abrupte Alterung der Bevölkerung auf ein Durchschnittalter von 247,65 Jahre ist zwar rein rechnerischer Natur (sie basiert auf der Umstellung von OZR auf AZR), jedoch ist dies für Rentenbezüge ohne jede Bedeutung: Auf dem Papier ist jeder, wirklich JEDER Hinterwalder seit dem gestrigen Tag rentenberechtigt.

Auf Vermutlich-Ding löste die Meldung von der Pensionierung der gesamten Bevölkerung eine beispiellose Rückkehrwelle aus, vor allem aber einen Sturm der Rückkehrer auf die Rentenkassen in allen größeren Ortschaften. Die anfangs noch harmlosen Rangeleien wurden schnell zu veritablen Keilereien, die fließend in Ballereien umschlugen. Noch unbestätigten Berichten zufolge steht das Stadtzentrum von Querquell in Flammen, in Prinz-Mahongbad toben Straßenkämpfe, selbst aus Itz werden schwere Gefechte zwischen den Fakultäten und der Bürgerschaft gemeldet (angeblich geht es um bestimmte Anrechnungsfragen bei der Anerkennung der rückwirkenden Frühverrentung).
Generaldekan Esra Lynchhausen rief seine Landsleute in Vertretung des immer noch samt Hauptstadt verschwundenen Großkanzlers zur Mäßigung auf, es sei doch Zitat „völliger Irrsinn, wenn Zehnjährige die Nachzahlung der Rentenbezüge von fast zweihundert Jahren verlangten.“ Besagte Landsleute sehen die Sache allerdings anders und besetzten insbesondere im Süden Hinterwalds strategisch wichtige Gebäude und Straßen als Faustpfand. Sie wollen diese erst wieder freigeben, wenn sie ihre Renten vollständig ausbezahlt bekommen. Unbestätigten Berichten zufolge hält sich der mittlerweile geächtete ehemalige Leiter des Archivwaffenprogramms, Dekanoberst Solomon Hasenpfooth aka Häuptling Rauchendes Hirn, bei den Aufständischen auf und verlangt in ihrem Namen die Auszahlung der Bezüge. Den Meldungen nach fordert Hasenpfooth, der Staat müsse seinen Pflichten nachkommen, notfalls durch Abtretung von Land. Dies sei nicht verhandelbar, man werde es nicht mehr hinnehmen, dass der Staat seine Bürger derart um rechtmäßige Zahlungen betrüge. Man werde dieser Forderung notfalls auch mit Waffengewalt Nachdruck verleihen. In einer ersten Stellungnahme dazu sagte Esra Lynchhausen:

„Es ist doch völlig klar, dass dieser Irre einen Bürgerkrieg heraufbeschwört, um dem verschwundenen Großkanzler und mir eins reinzuwürgen; so war er schon damals beim Studium, konnte einfach nicht verlieren, der blöde Sack. Ich werde nicht zulassen, dass Hauchendes Hirn oder wie auch immer er heißen mag, unser Land spaltet, notfalls befehle ich die Mobilmachung gegen diese Bande von Gestörten.


30. September 1802 | Briefbombe erschüttert Quadratl – Großkanzler samt Stadt verschwunden

Ehemals Quadratl, Hinterwald. Die größte lautlose Explosion in der Geschichte des Landes und vielleicht auch ganz Ozeaniens erschütterte heute Morgen das Mündungsdelta der Quadranau im Nordwesten des Landes und ließ die Hauptstadt des Vereinigten Königreiches von einem Augenblick zum nächsten verschwinden. Die Experten stehen leider vor keinem Rätsel.


Nur noch ein mit Meer gefüllter Krater:
Seit dem Verschwinden Quadratls riecht es dort deutlich besser - wenn man Tang, Muscheln und tote Fische mag.

Mehrere tausend Zeugen (allesamt Postboten) berichteten übereinstimmend, die Stadt sei vor ihren Augen einfach verschwunden, als habe der Erdboden sie verschlungen. Da Augenzeugen die so ziemlich unzuverlässigste Quelle sind – besonders dann, wenn sie auffallend Gleiches erzählen –, gehen die verbliebenen führenden Köpfe davon aus, dass es vollkommen anders ablief. Der Leiter des AZAB-Projekts, Generaldekan Esra Lynchhausen, der sich zum Zeitpunkt des Verschwindens in Prinz-Mahongbad aufhielt, erklärte in einer ersten Stellungnahme:

„Wahrscheinlich liegt es am Think-Stupid-Contest, den er Großkanzler vor kurzem zur Verschleierung unserer desolaten Lage ausgerufen hat. Die Ankündigung, Eintrittskarten für den K-Raum nach eingeschickten Vorschlägen für die Lösung der Katastrophilia-Affäre zu vergeben, hat zu einer wahren Postflut geführt, die wie ein Tsunami über die Hauptstadt hereinbrach. Viel brisante Post, samt und sonders adressiert an das Großkanzleramt – das musste schief gehen, immerhin entstehen nach der speziellen K-Raum-Theorie auf diese Art und Weise Briefbomben. Einfach formuliert heißt das: es hat sich eine schmutzige Archivbombe spontan gebildet (schmutzig heißt in diesem Fall: miese Rechtschreibung). Vermutlich hat sich in der Poststelle ein gewaltiger K-Raum-Riss gebildet, ein riesiges Portal, dass die ganze Stadt verschlungen und in eine andere Dimension gebracht hat – welche genau? Wir können da nur raten, vielleicht nach Vermutlich-Ding, wahrscheinlich aber in eine ganz absurde andere Dimension, in der Plätzchen nach Fisch schmecken und die von Enten regiert wird. Fakt ist aber, dass der Riss seine Ursache gleich mit verschlungen hat, was bedauerlich ist, denn nun werden wir nie erfahren, wer die Gewinner des Wettbewerbs sind. Wir suchen natürlich intensiv nach der Stadt, in der sich ja auch der Großkanzler befand, aber die Evakuierung des Landes hat einfach Priorität. In gewissem Sinne hilft uns das Verschwinden von Quadratl dabei, denn mit der Hauptstadt verschwand auch mehr als die Hälfte der Hinterwalder Bevölkerung.“

Zusammen mit den bereits durch die anderen Portale Evakuierten muss derzeit davon ausgegangen werden, dass sich im ganzen Vereinigten Königreich allenfalls noch zehntausend Personen aufhalten. Sie sollen erst in den nächsten beiden Tagen das Land verlassen. Allerdings bleiben kleinere Einsatzgruppen des Inlandsgeheimdienstes HINTERHALT in der Nähe der Portale, da unbestätigten Meldungen zufolge der Renegat Solomon Hasenpfooth aka Rauchendes Hirn die Gelegenheit nutzen will, Hinterwald an sich zu reißen. Angeblich glaube er nicht an einen Untergang der Welten, weil ihm Zitat „der ganze religiöse Pomp fehlt“: er habe noch keine Engel mit Posaunen, keinen Feuerregen etc. gesehen, folglich werde auch nichts passieren. Im Übrigen wünsche er dem Großkanzler das Standen irgendwo in einer Deponiendimension auf einem unbewohnbaren Eisklumpen, das habe sich Zitat „dieser arrogante Arsch einfach verdient.“


28. September 1802 | Think-stupid-Contest: Großkanzler verlost Fahrkarten nach Vermutlich-Ding

Quadratl, Hinterwald. Der Hinterwalder Inlandsgeheimdienst HINTERHALT wurde vor wenigen Stunden Opfer einer journalistischen Attacke. Geheimste Informationen wurden von freischaffenden Klatschreportern in einer Nacht- und Nebelaktion entwendet und sofort publik gemacht. Schlagzeile:

K-Raum-Portal nach Vermutlich-Ding stabil
Großkanzler plant Verlosung von Eintrittskarten


Der Leiter der HINTERHALT brach unmittelbar nach der Veröffentlichung in Tränen aus. Angeblich sei es nicht fair, wenn die Presse besser Bescheid wisse als der Geheimdienst. Auch im Großkanzleramt empfand man wenig Freude über den Coup, zeigte aber Verständnis für die Aktion: eine „freie, gemeine, straßenkampferprobte Presse sei das schärfste Schwert im Waffenschrank eines Volkes. Auch wenn man sich hin und wieder daran schneidet – man weiß, dass es einen Feind zu Hackfleisch macht, wenn man es auf ihn loslässt.“
Dennoch sah sich der Erzkanzler dazu gezwungen, schon wieder zu seinem Volk zu sprechen, auch wenn er Zitat „darin langsam eine schlechte Angewohnheit“ sehe. Nach längeren nichts sagenden Ausführungen kam er auf Druck der Öffentlichkeit (in personam Chefredakteur Thilo Schmalfeder) zum Punkt:

  • Dem AZAB-Projekt (Alternativen-zur-Archivbombe) unter der Leitung von Esra Lynchhausen sei es gelungen, ein stabiles Portal nach irgendwohin zu öffnen. Vermutlich handele es sich um den Planeten Ding, da man beim Bau des K-Raum-Portals viel Literatur verwendet habe, die sich um diesen Planeten drehe. Einstweilen wolle man noch von Vermutlich-Ding sprechen.
  • Da man nun wisse, wie die Sache mit dem Portal funktioniere (angeblich spielen Zigarettenstummel eine entscheidende Rolle), könne und werde man in allen Orten mit Bibliotheken auch Portale errichten.

Allerdings sei es so, dass in der Kürze der Zeit wahrscheinlich nicht möglich sei, alle Bewohner von Hinterwald durch die engen Portale nach Vermutlich-Ding zu evakuieren, außerdem gebe es ja eine Reihe von Leuten wie etwa den Zitat „Vollidioten“ Hasenpfooth aka Rauchendes Hirn, die man auf keinen Fall dabeihaben wolle. Deswegen erhielten nur diejenigen Fahrkarten für die Portale, die einen guten Vorschlag für die Lösung der Katastrophilia-Affäre an das Großkanzleramt schicken.
Die Königlich-Hinterwaldische Post indessen kündigte postwendend Streiks an.


27. September 1802 | Großkanzler sagt: Think stupid things!

Quadtratl, Hinterwald. Nach Tagen des Schweigens aus dem Großkanzleramt äußert sich der nunmehr oberste Mann im Staate Hinterwald in einer kurzen, nicht freiwilligen Rede. Man musste dem Großkanzler mit dem Entzug seiner akademischen Grade drohen, um ihn zu einer Wortmeldung zu bewegen.

Liebe Hinterwalder!
Die Situation ist unverändert ernst. Nach wie vor scheint die Welt dem Untergang geweiht, die einzige angebotene Lösung auf dem Markt der Ideen ist die von Dr. Bibo vorgeschlagene Beschießung des schwarzen Loches mit Strahlenkanonen. Vielleicht hat er auch vorgeschlagen, uns selbst damit zu beschießen – ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr genau. Vielleicht unterbreitet ja jemand auch noch den Vorschlag, die Alte Welt einfach aus dem Weg zu pusten, damit wenigstens eine Welt überlebt; Bushlands Atomwaffen wären dazu sicher in der Lage. Ich selbst halte allerdings nicht viel davon – man bringt die Leute damit nur auf dumme Ideen, und am Ende werden wir selbst weggepustet.
Leider muss ich sagen, dass wir selbst zu den favorisierten weil einzigen Lösung nicht allzu viel beizutragen haben: mit Strahlenwaffen haben wir’s leider nicht so. Generaloberst Esra Lynchhausen beschäftigt sich meines Wissens eher mit verschiedenen K-Raum-Experimenten (ich habe leider den Eindruck, dass er mehr spielt als forscht; derzeit schickt er Zigarettenstummel in die andere Dimension und freut sich darüber wie ein kleines Kind). Ihr seht, liebe Hinterwalder, so richtig funktioniert das alles nicht.
Ich habe mich daher dafür entschieden, euch von unserer aussichtslosen Suche nach einer alternativen Rettungsmöglichkeit abzulenken, indem ich ein nebensächliches Ereignis unangemessen aufblähe. Auf dieses Thema dürft ihr dann all eure Enttäuschung, Wut und was auch immer richten – ich habe mir sagen lassen, die Ablenkung der Krise nach außen sei ein probates Mittel der Politik. Es betrifft folgendes:
In den letzten Tagen häufen sich die Meldungen, Solomon Hasenpfooth, der ehemalige Leiter des Archivbombenprojekts, habe eine Reihe von unzufriedenen Taugenichtsen über das Meer nach Katastrophilia geführt, um dort einen eigenen Stamm zu gründen. Ich finde das alles mehr als bedenklich, immerhin handelt es sich bei Hasenpfooth um einen Versager. Das er sich nun auch noch Häuptling Rauchendes Hirn nennt, schlägt dem Fass den Boden aus, ganz davon abgesehen, dass er anscheinend eine Kolonie in einem fremden Land anlegt. Nichts gegen Kolonien, aber doch nicht dort! Ich finde es empörend, dass Hasenpfooth aka Rauchendes Hirn nicht genug Geschmack besitzt, um irgendein nettes rentables Plätzchen als abhängiges Gebiet zu wählen. Dagegen müssen wir etwas unternehmen!
Allerdings habe ich keine Ahnung, was wir tun könnten. Eine Strafexpedition scheidet in Ermangelung einer Flotte aus, außerdem handelt es sich bei der Katastrophilia-Affäre wie gesagt nur um ein Ablenkungsmanöver, wir sollten also nicht überreagieren. Deshalb fordere ich alle echten Hinterwalder auf, sich Gedanken über mögliche Maßnahmen gegen den Renegaten Hasenpfooth zu machen und diese per Post an das Großkanzleramt zu schicken. Die besten Vorschläge werden prämiert im Rahmen des hiermit eröffneten Wettbewerbes:

Hinterwalder
Kitchener02.jpg
Your country needs you to think stupid things!

Euer Großkanzler


25. September 1802 | Großkanzler sagt: Kein Teamgeist!

Massenflucht aus den Vorstädten • Flüchtlingswelle erreicht Katastrophilia • Häuptling Rauchendes Hirn sucht Streit

Quadratl, Hinterwald. Nach dem Scheitern des Hinterwalder Archivbombenprogramms erfasste eine Welle der Beunruhigung das Land. Besonders in den Vorstädten und so genannten Elendsquartieren sammeln sich Unterprivilegierte, um das Land möglichst schnell zu verlassen. Ziel der rätselhaften Auswanderungswelle ist in den allermeisten Fällen die Nordküste Katastrophilias.

Schlimme Zeiten konnte mit einem Anführer der Bewegung sprechen, der aber aus offensichtlichen Gründen anonym bleiben möchte. Er gab an, der drohende Untergang der Welt verunsichere den kleinen Mann auf der Straße (der Sprecher wollte wohl das Wort Mob vermeiden) doch sehr, und wenn der Großkanzler nichts Konstruktives vorweisen könne, müsse man eben auf eigene Faust nah einer Lösung suchen. Weiterhin nannte er als Ziel die Nordküste Katastrophilias, weil dieses Land Zitat "seinen Weltuntergang schon vor einer ganzen Weile gehabt hat, und es uns folglich dort nicht erwischen kann. Der einzige sichere Ort auf diesem Planeten ist derzeit Katastrophilia."
Der mit diesen Aussagen konfrontierte Großkanzler nannte die ganze Überlegung wie auch die Fluchtwelle Zitat "eine einzige riesige Farce." Weiterhin führte er aus, das ganze gehe wohl zurück auf Zitat "das dümmliche Geschwafel von irgendwelchen Stammtischpropheten". Man könne doch nicht glauben, so der Großkanzler weiter, das Katastrophilia nur deshalb verschont werde, weil es schon Arsch sei. Für ihn späche all das nur für Zitat "mangelnden Teamgeist. Ich halte diese Leute für vollständig verrückt, aber ich bin froh, wenn sie weg sind – besser sie sind dort als hier bei uns, wenn es ernst wird."

Derweil erreichten in den Morgenstunden des heutigen Tages die ersten Flüchtlingskähne ihr angestrebtes Ziel. Es handelte sich um so genannte gebackene Boote, da sie in Ermangelung robusterer Materialien aus Ton gebrannt wurden. Angeblich befand sich unter den ersten Neuankömmlingen auch der kürzlich entlassene Dekanoberst Solomon Hasenpfooth, der sich nun aber Häuptling Rauchendes Hirn nennt und unbestätigten Meldungen zufolge in Nordkatastrophilia einen eigenen Stamm gründen und die Gegend ein bisschen aufmischen möchte.

14. September 1802 | Großkanzler sagt: Was für ein S*****-Tag!

Liebe Hinterwalder!
Irgendwie läuft in den letzten Tagen alles aus dem Ruder. Es war vielleicht nicht besonders klug, der Welt gleich von unseren Rettungsversuchen mit der Archivbombe zu erzählen – dann hätten wir über das Maleur heute morgen schweigen können. Ihr habt es in den Nachrichten gehört: Die Rakete mit dem Prototyp der Archivbombe ist pfutsch. Feuerwerk. Schall und Rauch. Geblieben ist nur ein fader Nachgeschmack namens „Bombe“ (das Archiv- klemmen sich die meisten schon), sonst nichts. So stehen wir da mit leeren Händen als die Dummen, als Deppen, die versucht haben, das Endzeitproblem technisch anzugehen und dabei blöderweise das Wörtchen „Bombe“ in den Mund genommen haben – alles zusammen ergibt ein Gericht, dass niemandem schmeckt:

Die drohende Ablehnung im WSR – so berechtigt und folgerichtig sie ist – stellt uns auf eine Stufe mit Alf Keider, dem VGGBT und wer weiß wem noch. Alle scheinen der Meinung zu sein, wir blöden Hinterwalder säßen angesichts des drohenden Weltuntergangs da und bastelten Massenvernichtungswaffen, um die Welt drei Minuten vor Ende an uns zu reißen, also auch VGGBT-like. Bevor wir angesichts dieser von uns aufgeführten diplomatisch-technischen Weltrettungsgurke als Gurkenstaat bezeichnen lassen, zieht das Vereinigte Königreich Hinterwald die Notbremse:

  1. Ich habe beschlossen, der Welt alle Informationen zur Archivbombe zukommen zu lassen, über die wir in Hinterwald verfügen. Ich muss das nicht machen, aber wir lassen uns auch auf die letzten Tage hin nicht als durchgeknallte Bombenleger darstellen. Detaillierte Informationen sind hier zu finden, einstweilen nur so viel: es ist keine Massenvernichtungswaffe – das Wort ist dafür viel zu schwach. Es dürfte die so ziemlich mächtigste Waffe überhaupt sein, und daher auch die nutzloseste: Man kann mit ihr nichts erobern, weil das zu Erobernde danach nicht mehr existiert, genau wie der Planet und weite Teile des betreffenden Sonnensystems. Allerdings eignet sie sich dazu, schwarze Löcher zum Kollabieren zu bringen – ich stelle anheim.

  2. Ich ziehe die Konsequenzen aus dem sich andeutenden Abstimmungsergebnis im Weltsicherheitsrat und ziehe die Kandidatur Hinterwalds um einen Sitz in diesem Gremium zurück. Gründe: siehe oben; nennt mich altmodisch, aber das haben wir dann doch nicht nötig: Alf Keider und Hinterwald in einem Atemzug – ich weiß nicht, sind das Perspektiven?

  3. Wir leben in einem Land, dass nicht nur angesichts der drohenden Katastrophe, sondern auch nach all den Debakeln ziemlich dumm dasteht - als kleines blödes Land von Bombenbastlern. Bevor deshalb noch jemand auf die schräge Idee kommt, die Demokratie zu uns zu exportieren und Terroristen zu jagen, geben wir lieber alles zu. Ich sage jedem, der sich bemüßigt fühlt, Bedenken hinsichtlich unserer Absichten und Pläne zu hegen: Was immer ihr denkt, wir sehen das genau wie ihr. Es hat keinen Sinn, auf den letzten Metern zu streiten.

Euer Großkanzler


10. September 1802 | Großkanzler sagt: Wir werden nicht weichen!

Unfassbar! Es ist erstaunlich, wie viel an nur einem Tag geschehen kann. Dinge, die Jahrhunderte, ja, Jahrtausende Bestand hatten werden einf… Was? Ich soll nicht schwafeln sondern… Ach? Und Sie sind…? Oh, natürlich, dann, äh… Bürger von Hinterwald, es spricht zu Ihnen Ihre, äh, Ihr… Großkanzler Solon Winckelzug:

Der neue Großkanzler:
Prof. Dr. Solon Winckelzug

Liebe Hinterwalder!
Man hat mir gesagt, ihr würdet mir alles abnehmen, wenn ich nur schneidig auftrete und euch die vage Hoffnung vermittle, aus dieser Krise lebend herauszukommen – das tue ich hiermit. Ich sage euch besonders schneidig: Wir werden das schon hinkriegen.
Da draußen, liebe Hinterwalder, ist gelinde gesagt die Hölle los: Die Staatsoberhäupter vom Franzoséland, Ostfriesland und Molldurien sind verschwunden, Rakete hat sein Raumfahrtprogramm eingestellt, das verdammte schwarze Loch will uns in eine Art Saftpresse stecken, jeder macht was er will und nichts klappt.
Angesichts dieser Lage hielt ich es für meine Pflicht, nicht nur die verdammte Fakultät ruhigzustellen (Briefbeschwerer sind eine tolle Sache!), sondern auch das Ruder ganz allgemein zu übernehmen. Haltet das jetzt bitte nicht für einen Putsch – die Regierungen, Halbkanzler und Halbkönige waren ganz froh, endlich einen Dummen gefunden zu haben. Ganz offiziell, mit Billigung der Parlamente und des Doppelrates, gelte ich nun als Großkanzler von Hinterwald, und meine Aufgabe besteht darin, uns und vielleicht auch den Rest der Welt aus der Scheiße zu ziehen, komme was wolle…
Mein Sektretär flüstert mir gerade zu, ich solle mich doch bitte gewählter ausdrücken – er kann mich mal. Wir haben keine Zeit für Sperenzchen, hier muss gehobelt werden, und deshalb gebe ich hiermit bekannt, dass Hinterwald angesichts der gewaltigen Krise nicht einknicken wird:

Wir hauen nicht einfach ab, wir werden nicht weichen! Schon gar nicht eines blöden Loches wegen.


Unter uns, ein Loch, auch ein schwarzes, ist eigentlich kein Ding an sich. Alles andere drumherum ist etwas, aber ein Loch ist und bleibt die Abwesenheit von etwas. Und genau da setzen wir an.

Ich darf verkünden, dass wir die intensiv betriebenen Forschungsarbeiten der Universität Itz dazu nutzen werden, in kürzester Zeit eine Archivbombe zu bauen, die wir von Prinz-Mahongbad aus mitten in dieses verdammte Nichts schicken werden. Ihr könnt euch jetzt wahrscheinlich nichts unter einer solchen Bombe vorstellen – ich ehrlich gesagt auch nicht – aber seid versichert, das Ding funktioniert. Es hat viel mit Quanten, Raumkrümmung und auch Büchern zu tun… Zu gegebener Zeit werde ich Details veröffentlichen lassen, und den anderen Staatsoberhäuptern sage ich auch noch Bescheid. Bis dahin – und zum Teufel mit den Schreiberlingen von Schlimme Zeiten – macht euch nicht allzu viele Sorgen, wir kriegen das Kind schon geschaukelt. Schönen Tag noch!

Euer Großkanzler


10. September 1802 | K-Raum-Expedition droht zu platzen (Ursache: Platzwunde)

Tag eins seit der Eröffnung dieses Zentralorgans der rückhaltlosen Wahrheit, und schon die erste Hiobsbotschaft! Meine Damen und Herren, es spricht zu Ihnen: Ihre Regierung (selbst gewählt).

Liebe Leser und Bürger!
Vielleicht wissen Sie, dass die führenden Köpfe unseres Landes, die Gelehrten der Universität Itz, seit einigen Wochen wieder eifrig über eine Sache sprechen, die eigentlich schon in der Versenkung verschwunden war; gemeint ist der K- oder auch Kleiszter-Raum. Wahrscheinlich wissen Sie das nicht, denn bisher hielten wir es ja für besser, Sie vor solchen Dingen zu beschützen.

Fakt ist: Hinsichtlich der Budgetfragen liegen die gebildeten Herren nach wie vor im Stellungskrieg. Keine Veränderungen des Frontverlaufes trotz wiederholter Gasangriffe des Rektors der Akademie der milden Künste (als Grund für die massiven Flatulenzen gab er an, dass die Mensa der Universität trotz aller Proteste in äußerst patriotischer Stimmung sei und sich daher weigere, bei den Mahlzeiten auf Sauerkraut zu verzichten).
Fakt ist aber auch: Hinsichtlich des Personals bahnen sich erste Entscheidungen an. Ein gezielter Wurf mit einem Briefbeschwerer sicherte dem amtierenden Großkanzler Solon Winckelzug einen deutlichen Vorsprung bei der engeren Auswahl des Führungsgremiums der K-Raum-Expedition. Der Dekan des Instituts Kulinaristik wurde mit einer Platzwunde aus dem Konferenzraum gebracht. Angeblich geht es ihm schon wieder besser.

Der Großkanzler versicherte der Öffentlichkeit (die bei der Sitzung in Form von Thilo Schmalfeder aus der Redaktion der Schlimmen Zeiten anwesend war): "Wir bemühen uns, die Verhandlungen über Posten und Budget möglichst schnell und noch vor dem Weltuntergang zu einem Abschluss zu bringen – allerdings könnten uns dabei die Briefbeschwerer ausgehen."
Schlimme Zeiten wird Sie über die weiteren Entwicklungen natürlich umgehend informieren, ja, Ihnen auch das letzte unerquickliche Detail zuspielen, denn unserer Meinung nach, ist es höchste Zeit, sich auch über diese Sache Sorgen zu machen.

Ihre Regierung


09. September 1802 | Betreff: Schlimme Zeiten stehen bevor!

Das ausführende Organ des von Ihnen gewählten und von Ihren Steuergeldern bezahlten Parlaments, kurz: Ihre Regierung, sieht es als notwendig an, Sie zukünftig über aktuelle Ereignisse in unserem Land, unserer Welt und dem ganzen eigenartigen Rest zu informieren. Wir beugen uns damit den Zwängen der Zeit.

Bisher lebten wir im sorglosen Zustand der Unkenntnis: unser Land endete am Meer und in wenigen ärgerlichen Fällen im Gebirge - und damit hatte es sich. Nun brechen Dinge über uns herein, die uns bisher nur von notorischen Alienikern (diesen eigenartigen Leuten, die summende Scheiben am Nachthimmel gesehen haben, und die Stein und Bein schwören, von den Insassen dieser Dinger entführt worden zu sein) aufgetischt wurden - und das ist nur der Anfang.
Seit dem Eisernen Otto und bis zum heutigen Tage galt es als edelste Aufgabe der Regierung, das Volk in Ahnungslosigkeit zu halten, es in Sicherheit zu wiegen, es nicht zu beunruhigen - und das Volk war dankbar. Das hat nun ein Ende. Ihre Regierung sieht es aufgrund der aktuellen Situation in Ozeanien als notwendig an, Sie in Ihrer Ruhe zu stören. Wir fordern Sie, ja, genau SIE auf:

Machen Sie sich Sorgen.

Um dieses Ziel zu erreichen, hat es Ihre Regierung als notwendig angesehen, diesen Pressedienst namens Schlimme Zeiten einzurichten. Unser Programm ist entwaffnend einfach: Wir werden Sie nicht belügen. Wir werden keine Informationen zurückhalten. Wir werden nichts beschönigen, falsch oder nur halbrichtig darstellen, wir werden Ihnen keinen Interpretationsspielraum lassen, es wird keine Möglichkeit geben, hier irgendetwas zwischen den Zeilen zu lesen. Wir werden Sie, ja, genau SIE, mit der ganzen verdammten Wahrheit konfrontieren, und Sie werden sich Sorgen machen, versprochen.

Ihre Regierung


Benutzer:Hugo Victor/Hinterwald




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