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Die Flagge Belizes zeigt Abbildungen der [[Blühende Landschaften Ost-West-Mitte|reichhaltigen Natur]], ihren [[Cannabis|Erzeugnissen]] und des [[Meinungsverstärker|friedlichen Zusammenlebens]]; die Schildhalter, ein krimineller Schwarzer und ein rassistischer Weißer, symbolisieren die ethnische Vielfalt des Landes.}}]]
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[[Wahlspruch]]: "''Oh du meine Belize. Im Wunderland du auf mir sitze...''"
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'''Belize''' ist ein [[Amerika|zentralamerkanischer]] [[Staat]]. Sein [[Name]] leitet sich von der legendären ''Belize im Wunderland'' ab. Im [[Westen]] grenzt das [[Land]] [[Guatemala]] an. Ahnungslose verwechseln es namentlich mit [[Guantanamo Bay]], was viele [[Tourist]]en, aber kaum [[Terrorist]]en aus dieser Region abschreckt, worunter auch Belize zu leiden hat.
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'''Belize''' ist ein [[Amerika|zentralamerkanischer]] [[Staat]]. Der [[Name]] leitet sich von der legendären ''Belize im Wunderland'' ab. Im [[Westen]] grenzt das [[Land]] [[Guatemala]] an. Ahnungslose verwechseln es namentlich mit [[Guantanamo Bay]], was viele [[Tourist]]en, aber kaum [[Terrorist]]en aus dieser Region abschreckt, worunter auch Belize zu leiden hat.
  
 
== Land und Leute ==
 
== Land und Leute ==
 
[[Bild:Belize.png|thumb|<s>Der Körper</s>Die Landkarte von Belize.]]
 
[[Bild:Belize.png|thumb|<s>Der Körper</s>Die Landkarte von Belize.]]
Belize ist eine schwierige, hauptsächlich mit [[Regenwald]] bedeckte [[Hügel]][[landschaft]]. Die nährstoffarmen [[Boden|Böden]] sorgen für mieserable [[Landwirtschaft|landwirtschaftliche]] Bedingungen. Aber man kann davon [[leben]]. Fragt sich nur wie...
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Belize ist eine schwierige, hauptsächlich mit [[Regenwald]] bedeckte [[Hügel]][[landschaft]]. Die nährstoffarmen [[Boden|Böden]] sorgen für miserable [[Landwirtschaft|landwirtschaftliche]] Bedingungen. Aber die [[Einwohner]] können davon [[leben]].
  
Mit nur einer [[Million]] an [[Einwohner]]n ist Belize ein kleines Land. Doch die [[Statistik]]er verweisen seit Jahrzehnten stolz auf die exakt ausgeglichene demographische Migrationsbilanz. Jedes [[Jahr]] verlassen exakt 30 000 hochqualifizierte [[Professor]]en und erstklassige Fachleute das Land, um in den [[USA]] zu [[arbeit]]en. Dies wird durch die jährliche Einwanderung von exakt 30 000 [[Analphabet]]en aus den noch ärmeren lateinamerikanischen Ländern komplett ausgeglichen. Fachfremde [[Qualität]]sbegriffe sind für den Statistiker von [[Welt]] völlig irrelevant. Daher bieten diese [[Zahl]]en für die gesamte [[Politik]] und Öffentlichkeit Anlass zur größten Befriedigung.
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Mit nur einer [[Million]] an Einwohnern ist Belize ein kleines Land. Doch die [[Statistik|Statistiker]] verweisen seit Jahrzehnten stolz auf die exakt ausgeglichene demographische Migrationsbilanz. Jedes [[Jahr]] verlassen exakt 30 000 hochqualifizierte [[Professor|Professoren]] und erstklassige Fachleute das Land, um in den [[USA]] zu [[Arbeit|arbeiten]]. Dies wird durch die jährliche Einwanderung von exakt 30 000 [[Analphabet|Analphabeten]] aus den noch ärmeren lateinamerikanischen Ländern komplett ausgeglichen. Fachfremde [[Qualität|Qualitätsbegriffe]] sind für den Statistiker von [[Welt]] völlig irrelevant. Daher bieten diese [[Zahl|Zahlen]] für die gesamte [[Politik]] und Öffentlichkeit Anlass zur größten [[Sex|Befriedigung]].
  
 
== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
  
Ab 1600 lassen sich [[Spanien|spanische]] Farmer nieder. Die Einheimischen werden nach und nach durch [[Pest|Seuchen]] und ständige Scharmützel mit den [[Kolonie|Kolonisten]] und untereinander ausgerottet, so dass Spanier die neue [[Bevölkerung]] bilden. Doch auch den spanischen [[Bauer]]n geht es schlecht. 1650 erklärt Spanien Belize zur Kronkolonie, wodurch das Mutterland den Siedlern gewaltige [[Abzocke|Tribute]] in Form von Nahrungsmitteln, exotischen Früchten und Gewürzen abpresst. Dazu kommen spanische [[Mord|Raub]][[ritter]], welche die Bevölkerung brutalst ausplündern. Deswegen bricht 1711 ein [[Krieg|Bauernkrieg]] aus, welcher von beiden Seiten mit äusserster Brutalität geführt wird. Sechs Jahre später wird die spanische [[Bonze|Aristokratie]] vertrieben und Belize wird zum ersten Mal unabhängig. Aus [[Angst]] vor spanischen Rückeroberungsversuchen und vor der [[Rache]] der Aristokraten, bitten die Rebellenführer die Engländer um [[Hilfe]] und Unterstützung ihrer Unabhängigkeit. Doch als die Briten in Belize einmarschieren, brechen sie sofort alle Versprechen und erklären das Land zu ihrer eigenen Kolonie.
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Ab 1600 n.Chr. ließen sich [[Spanien|spanische]] Farmer nieder. Die Einheimischen wurden nach und nach durch [[Pest|Seuchen]] und ständige Scharmützel mit den [[Kolonie|Kolonisten]] und untereinander ausgerottet, so dass Spanier die neue [[Bevölkerung]] bildeten. Doch auch den spanischen [[Bauer|Bauern]] ging es schlecht. 1650 erklärte Spanien Belize zur Kronkolonie, wodurch das Mutterland den Siedlern gewaltige [[Abzocke|Tribute]] in Form von Nahrungsmitteln, exotischen Früchten und Gewürzen abpressten. Dazu kamen spanische [[Mord|Raub]][[ritter]], welche die Bevölkerung brutalst ausplünderten. Deswegen brach 1711 ein [[Krieg|Bauernkrieg]] aus, welcher von beiden Seiten mit äusserster Brutalität geführt wurde. Sechs Jahre später wurde die spanische [[Bonze|Aristokratie]] vertrieben und Belize zum ersten Mal unabhängig. Aus [[Angst]] vor spanischen Rückeroberungsversuchen und vor der [[Rache]] der Aristokraten, baten die Rebellenführer die Engländer um [[Hilfe]] und Unterstützung ihrer Unabhängigkeit. Doch als die Briten in Belize einmarschierten, brachen sie sofort alle Versprechen und erklärten das Land zu ihrer eigenen Kolonie.
  
 
=== Britische Kolonialherrschaft ===
 
=== Britische Kolonialherrschaft ===
  
Die Briten verlangen weitaus geringere Tribute, lassen den Bauern mehr [[Freiheit]]en und werden von den spanischen Siedlern auch sonst im Vergleich zur alten spanischen, [[Feudalismus|absolutistischen Obrigkeit]] als das geringere [[Übel]] empfunden. Am rechtlosen Status der Bevölkerung ändert das freilich nichts. Trotzdem wird die britische Herrschaft in Belize für den Rest des 18. Jahrhunderts durch das [[Volk]] weitgehend akzeptiert. Zu dieser [[Zeit]] entstehen die ersten [[Stadt|Städte]] und der [[Handel]] kommt in Gang. Es bildet sich eine neue [[Bürger|bürgerliche]] Schicht heraus, welche der britischen Oberhochheit kritisch gegenübersteht.
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Die Briten verlangten weitaus geringere Tribute, ließen den Bauern mehr [[Freiheit|Freiheiten]] und wurden von den spanischen Siedlern auch sonst im Vergleich zur alten spanischen, [[Feudalismus|absolutistischen Obrigkeit]] als das geringere [[Übel]] empfunden. Am rechtlosen Status der Bevölkerung änderte das aber nichts. Trotzdem wurde die britische Herrschaft in Belize für den Rest des 18. Jahrhunderts durch das [[Volk]] weitgehend akzeptiert. Zu dieser [[Zeit]] entstanden die ersten [[Stadt|Städte]] und der [[Handel]] kam in Gang. Es bildete sich eine neue [[Bürger|bürgerliche]] Schicht heraus, welche der britischen Oberhochheit kritisch gegenüberstand.
  
 
=== 19. Jahrhundert ===
 
=== 19. Jahrhundert ===
  
Inspiriert durch die [[Amerika|amerikanische]] und [[französische Revolution]] bildet sich eine [[Liberalismus|bürgerlich-liberale]] Unabhängigkeitsbewegung heraus. 1822, 1830 und 1836 kommt es zu schweren Unruhen, welche blutig niedergeschlagen werden. Trotzdem veranlassen diese Proteste die liberale britische Regierung zu handeln. Der britische Premierminister Charles Grey ordnet eine Untersuchung der Verhältnisse an und beschließt eine Reihe von Reformen, wie etwa die Abschaffung der Leibeigenschaft und der Hexenverbrennungen. Allerdings ist eine Bodenreform in diesem Reformpaket nicht vorgesehen, so dass die Bauern weiterhin das Land teuer pachten müssen. Enttäuschung macht sich breit und es kommt 1839 zu Demonstrationen. Die britische Armee schießt in die Menschenmenge (wieder einmal) wahllos hinein. Bald sind 10 000 Menschen tot. Daraufhin eskaliert die allgemeine Empörung und es entsteht eine militante [[Guerilla]], welche die Briten [[1848]] aus dem Land vertreibt. Ricardo Gonzalez wird zum [[Präsident]]en gewählt.
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Inspiriert durch die [[Amerika|amerikanische]] und [[französische Revolution]] bildete sich eine [[Liberalismus|bürgerlich-liberale]] Unabhängigkeitsbewegung heraus. 1822, 1830 und 1836 kam es zu schweren Unruhen, welche blutig niedergeschlagen wurden. Trotzdem veranlassten diese Proteste die liberale britische Regierung zu handeln. Der britische Premierminister Charles Grey ordnete eine Untersuchung der Verhältnisse an und beschlosst eine Reihe von Reformen, wie etwa die Abschaffung der Leibeigenschaft und der Hexenverbrennungen. Allerdings war eine Bodenreform in diesem Reformpaket nicht vorgesehen, so dass die Bauern weiterhin das Land teuer pachten mussten. Enttäuschung machte sich breit und es kam 1839 zu Demonstrationen. Die britische Armee schoss in die Menschenmenge (wieder einmal) wahllos hinein. Bald waren 10 000 Menschen tot. Daraufhin eskalierte die allgemeine Empörung und es entstand eine militante [[Guerilla]], welche die Briten [[1848]] aus dem Land vertrieb. Ricardo Gonzalez wurde zum [[Präsident|Präsidenten]] gewählt.
  
Er ist ehrlich darum bemüht, die Lage der Bauern zu verbessern. Deswegen begrenzt er den Grundbesitz des Adels und verteilt insgesamt 100 km² Land an die ärmeren Bauern, was jedoch viel zu wenig ist. Doch anstatt sich auf die zu erwartende britische Invasion vorzubereiten, lässt er eine endlose Feier veranstalten, [[Alkohol]] ausschenken und die ganze Zeit versaufen. Als die Briten 1850 einmarschieren, fliehen die Rebellen in ihre alten Verstecke zurück und so stößt die Invasion auf keinen [[Widerstand]]. Trotzdem veranstalten die Engländer ein [[Massaker]] an der Bevölkerung und richten den Präsidenten Gonzalez hin. Daraufhin kennt die blanke Wut der [[Mensch]]en keine [[Grenze]]n mehr. Das ganze Land kocht über. Immer mehr Tausende von britische [[Soldat]]en, Guerillos und Zivilisten sterben im Strudel der [[Gewalt]], bis schließlich die [[Verlust]]e auch für England untragbar werden. So befielt das Unterhaus in [[London]] 1865 den Rückzug der britischen [[Armee]] aus Belize.
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Er war ehrlich darum bemüht, die Lage der Bauern zu verbessern. Deswegen begrenzte er den Grundbesitz des Adels und verteilte insgesamt 100 km² Land an die ärmeren Bauern, was jedoch viel zu wenig war. Doch anstatt sich auf die zu erwartende britische Invasion vorzubereiten, ließ er eine endlose Feier veranstalten, [[Alkohol]] ausschenken und die ganze Zeit versaufen. Als die Briten 1850 einmarschierten, flohen die Rebellen in ihre alten Verstecke zurück und so stieß die Invasion auf keinen [[Widerstand]]. Trotzdem veranstalteten die Engländer ein [[Massaker]] an der Bevölkerung und richteten den Präsidenten Gonzalez hin. Daraufhin kannte die blanke Wut der [[Mensch|Menschen]] keine [[Grenze|Grenzen]] mehr. Das ganze Land kochte über. Tausende von britische [[Soldat|Soldaten]], Guerillos und Zivilisten starben im Strudel der [[Gewalt]], bis schließlich die [[Verlust|Verluste]] auch für England untragbar wurden. So befal das Unterhaus in [[London]] 1865 den Rückzug der britischen [[Armee]] aus Belize.
  
 
=== Annexion durch Guatemala ===
 
=== Annexion durch Guatemala ===
  
Kaum feiern die Rebellen ihren [[Sieg]] über die Kolonialherrschaft, schon wird die Nation vom westlichen Nachbarn [[Guatemala]] überfallen und 1866 vollständig besetzt. Offiziell sollen die Bürger Belizes von den neuen Besatzern gleichberechtigt behandelt und keine Tribute mehr abgepresst werden. Trotzdem wandern unzählige Belizianer in die USA aus, von wo aus sie den Widerstand in ihrer [[Heimat]] finanzieren und zu koordinieren versuchen. In Belize stellen die Präsidenten Guatemalas neben den britischen [[König]]en, neue Hassfiguren dar und werden in verschiedenen Karrikaturen als despotische Könige dargestellt. In Belize herrscht permanente [[Bürgerkrieg|bürgerkriegsähnliche Unruhe]] mit Anschlägen und Überfällen auf die Besatzer. 1931 eskaliert die Gewalt durch die [[Wirtschaftskrise|Weltwirtschaftskrise]] entgültig. Ein [[Revolution|Massenaufstand]] breitet sich aus. Guatemala lässt wieder einmal die Armee ausrücken, doch die jungen liberalen Offiziere meutern und sorgen dafür, dass dieses Mal die Soldaten in den Kasernen bleiben. In kürzester Zeit haben die Aufständischen Belize unter Kontrolle.
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Kaum feierten die Rebellen ihren [[Sieg]] über die Kolonialherrschaft, schon wurde die Nation vom westlichen Nachbarn [[Guatemala]] überfallen und 1866 vollständig besetzt. Offiziell sollten die Bürger Belizes von den neuen Besatzern gleichberechtigt behandelt und keine Tribute mehr abgepresst werden. Trotzdem wanderten unzählige Belizianer in die USA aus, von wo aus sie den Widerstand in ihrer [[Heimat]] finanzierten und zu koordinieren versuchten. In Belize stellten die Präsidenten Guatemalas neben den britischen [[König|Königen]], neue Hassfiguren dar und wurden in verschiedenen Karrikaturen als despotische Könige dargestellt. In Belize herrschte permanente [[Bürgerkrieg|bürgerkriegsähnliche Unruhe]] mit Anschlägen und Überfällen auf die Besatzer. 1931 eskalierte die Gewalt durch die [[Wirtschaftskrise|Weltwirtschaftskrise]] endgültig. Ein [[Revolution|Massenaufstand]] breitete sich aus. Guatemala ließ wieder einmal die Armee ausrücken, doch die jungen liberalen Offiziere meuterten und sorgten dafür, dass dieses Mal die Soldaten in den Kasernen blieben. In kürzester Zeit hatten die Aufständischen Belize unter Kontrolle.
  
 
=== Unabhängigkeit ===
 
=== Unabhängigkeit ===
  
Die [[Revolutionär]]e rufen 1931 die [[Republik]] Belize aus. Ein 25-köpfiger Revolutionsrat übernimmt die [[Regierung]]sverantwortung. Er beschließt, das Präsidentenamt abzuschaffen und eine rein parlamentarische Republik einzuführen. Vorübergehend soll das Rat selbst die Regierungsfunktion ausüben, bis ein Parlament gewählt wird. Das Land liegt in Schutt und Asche. Um den Lebensstandard der Bevölkerung zu verbessern, führen die Revolutionäre zahlreiche [[Reform]]en durch. Sie schaffen den [[Adel]] ab und stellen den [[Klerus]] unter strenge staatliche Aufsicht. Die Blutrache wird [[verbot]]en. Gegen den archaischen, allgegenwärtigen [[Voodoo]]-[[Kult]] wird ebenfalls mit repressiven Maßnahmen vorgegangen. Eine zivile [[Polizei]] wird geschaffen und dazu ein komplettes [[Gericht]]s[[system]], um die [[Anarchie]] im Land endlich zu beenden. Mächtige Grundbesitzer werden ebenso vollständig enteignet, wie die [[Kirche]] und Klöster. Auch die reichen Bürger werden mit hohen [[Steuer]]n belastet um ein [[Eisenbahn]]netz aufzubauen. Die Industrialisierung wird von öffentlicher Seite vorangetrieben und wichtige Schlüsselindustrien bleiben in staatlicher Hand. [[Gewerkschaft]]en werden zugelassen und erste [[Demokratie|demokratisch]] gewählte Betriebsräte entstehen.
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Die [[Revolutionär|Revolutionäre]] ruften 1931 die [[Republik]] Belize aus. Ein 25-köpfiger Revolutionsrat übernam die [[Regierung|Regierungsverantwortung]]. Er beschloss, das Präsidentenamt abzuschaffen und eine rein parlamentarische Republik einzuführen. Vorübergehend sollte der Rat selbst die Regierungsfunktion ausüben, bis ein Parlament gewählt wird. Das Land lag in Schutt und Asche. Um den Lebensstandard der Bevölkerung zu verbessern, führten die Revolutionäre zahlreiche [[Reform|Reformen]] durch. Sie schaffen den [[Adel]] ab und stellten den [[Klerus]] unter strenge staatliche Aufsicht. Die Blutrache wurde [[verbot|verboten]]. Gegen den archaischen, allgegenwärtigen [[Voodoo]]-[[Kult]] wurde ebenfalls mit repressiven Maßnahmen vorgegangen. Eine zivile [[Polizei]] wurde geschaffen und dazu ein komplettes [[Gericht]]s[[system]], um die [[Anarchie]] im Land endlich zu beenden. Mächtige Grundbesitzer wurden ebenso vollständig enteignet, wie die [[Kirche]] und Klöster. Auch die reichen Bürger wurden mit hohen [[Steuer]]n belastet, um ein [[Eisenbahn]]netz aufzubauen. Die Industrialisierung wurde von öffentlicher Seite vorangetrieben und wichtige Schlüsselindustrien blieben in staatlicher Hand. [[Gewerkschaft]]en wurden zugelassen und erste [[Demokratie|demokratisch]] gewählte Betriebsräte entstanden.
  
Eine allgemeine [[Schule|Schulpflicht]] wird eingeführt, allerdings wird sehr zum Ärger der Kirche kein Religionsunterricht betrieben. Außerdem werden [[Scheidung]]en, [[Verhütungsmittel]] und Schwangerschaftsabbrüche zum ersten Mal legalisiert und das [[Frauenwahlrecht]] eingesetzt. Der Revolutionsrat setzt die [[Wahlen]] für eine neue Regierung Belizes im Jahr 1936 an, verschiebt sie auf das Jahr 1937, dann auf das Jahr 1938 und so weiter - was die Geduld der Demokraten bald enorm strapaziert.
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Eine allgemeine [[Schule|Schulpflicht]] wurde eingeführt, allerdings wurde sehr zum Ärger der Kirche kein Religionsunterricht betrieben. Außerdem wurden [[Scheidung]]en, [[Verhütungsmittel]] und Schwangerschaftsabbrüche zum ersten Mal legalisiert und das [[Frauenwahlrecht]] eingesetzt. Der Revolutionsrat setzte die [[Wahlen]] für eine neue Regierung Belizes im Jahr 1936 an, verschob sie auf das Jahr 1937, dann auf das Jahr 1938 und so weiter - was die Geduld der Demokraten bald enorm strapazierte.
  
Doch die Revolutionsregierung macht sich auch außerhalb von Belize mächtige [[Feind]]e. Die USA halten ihre Politik nämlich für "zu [[Sozialismus|sozialistisch]]" und belegen Belize 1939 mit einem Handelsembargo und mit einer Kreditsperre. Daraufhin nehmen die Politiker Belizes Kontakte mit der [[UDSSR]] auf und schließen 1940 einen [[Wirtschaft]]svertrag. Während des [[Zweiter Weltkrieg|zweiten Weltkrieges]] erlebt Belizes [[Industrie]] als billiger Lieferant von [[Waffe]]n an die [[Alliierte]]n einen starken [[Flug|Aufschwung]]. Zu diesem Zweck lockern die USA ausnahmsweise ihr Handelsembargo. Aber nach dem Krieg gibt es kein Paron mehr. Belize wird als gefährlicher Verbündeter der [[Sowjetunion]] betrachtet. 1951 erfolgt ein erster Putschversuch, welcher allerdings mit einer peinlichen Blamage für die Militärs und für die US-amerikanischen [[Schwul|Hintermänner]] endet. Der Revolutionsrat verschärft daraufhin seinen Konfrontationskurs und [[Kommunismus|verstaatlicht]] 1952 alle Großunternehmen und generell alle Firmen mit US-amerikanischer Geschäftsbeteiligung in Belize.
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Doch die Revolutionsregierung machte sich auch außerhalb von Belize mächtige [[Feind]]e. Die USA hielten ihre Politik nämlich für "zu [[Sozialismus|sozialistisch]]" und belegten Belize 1939 mit einem Handelsembargo und mit einer Kreditsperre. Daraufhin nahmen die Politiker Belizes Kontakte mit der [[UDSSR]] auf und schlossen 1940 einen [[Wirtschaft]]svertrag. Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] erlebte Belizes [[Industrie]] als billiger Lieferant von [[Waffe]]n an die [[Alliierte]]n einen starken [[Flug|Aufschwung]]. Zu diesem Zweck lockerten die USA ausnahmsweise ihr Handelsembargo. Aber nach dem Krieg gab es kein Pardon mehr. Belize wurde als gefährlicher Verbündeter der [[Sowjetunion]] betrachtet. 1951 erfolgte ein erster Putschversuch, welcher allerdings mit einer peinlichen Blamage für die Militärs und für die US-amerikanischen [[Schwul|Hintermänner]] endete. Der Revolutionsrat verschärfte daraufhin seinen Konfrontationskurs und [[Kommunismus|verstaatlichte]] 1952 alle Großunternehmen und generell alle Firmen mit US-amerikanischer Geschäftsbeteiligung in Belize.
  
Daher putscht die Armee im Jahre 1955 gegen die Revolutionsregierung mit freundlicher Unterstützung von der [[CIA]] und macht aus dem Land eine Militärdiktatur. Der [[General]] Alfredo Stresser zerschlägt den Revolutionsrat und führt das alte, traditionelle Amt des Präsidenten wieder ein, welches er selber übernimmt.
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Daher putschte die Armee im Jahre 1955 gegen die Revolutionsregierung mit freundlicher Unterstützung von der [[CIA]] und machte aus dem Land eine Militärdiktatur. Der [[General]] Alfredo Stresser zerschlug den Revolutionsrat und führte das alte, traditionelle Amt des Präsidenten wieder ein, welches er selber übernam.
  
 
=== Militärdiktatur ===
 
=== Militärdiktatur ===
  
Obwohl gelegentlich als [[konservativ]] eingestuft, hängt Stresser überhaupt keiner [[Ideologie]] an. Folglich kann sich seine [[Diktatur]] geistig auf gar nichts und physisch nur auf das Militär und auf die USA stützen. Seitdem ist das Strassenbild Belizes von patroulierenden Militärs und Polizisten geprägt. Die [[Medien]] unterliegen einer strengen [[Zensur]]. [[Partei]]en und Gewerkschaften sind verboten. Auf Anordnung der USA lässt Stresser ab 1956 den größten Teil von Belizes Industrie wieder [[Privatisierung|privatisieren]], um amerikanische Geschäftsleute zu bereichern. Kurz darauf werden auch die Steuern drastisch herabgesetzt. Um diese Steuergeschenke zu finanzieren und die Abhängigkeit des Landes von den USA zu erhöhen verschuldet Stresser den belizianischen [[Staat]] bei US-amerikanischen Kreditgebern. Mit den [[Krise|Ölkrisen]] 1973 und 1979 verschärft sich die wirtschaftliche Lage weiter. So schlendert das Land heute irgendwo in der Nähe eines [[Pleite|Staatsbankrotts]].
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Obwohl gelegentlich als [[konservativ]] eingestuft, hang Stresser überhaupt keiner [[Ideologie]] an. Folglich konnte sich seine [[Diktatur]] geistig auf gar nichts und physisch nur auf das Militär und auf die USA stützen.<br>
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Seitdem ist das Straßenbild Belizes von patroulierenden Militärs und Polizisten geprägt. Die [[Medien]] unterliegen einer strengen [[Zensur]]. [[Partei]]en und Gewerkschaften sind verboten. Auf Anordnung der USA ließ Stresser ab 1956 den größten Teil von Belizes Industrie wieder [[Privatisierung|privatisieren]], um amerikanische Geschäftsleute zu bereichern. Kurz darauf wurden auch die Steuern drastisch herabgesetzt. Um diese Steuergeschenke zu finanzieren und die Abhängigkeit des Landes von den USA zu erhöhen, verschuldete Stresser den belizianischen [[Staat]] bei US-amerikanischen Kreditgebern. Mit den [[Krise|Ölkrisen]] 1973 und 1979 verschärfte sich die wirtschaftliche Lage weiter. Deshalb schlendert das Land heute irgendwo in der Nähe eines [[Pleite|Staatsbankrotts]].
  
 
== Politik ==
 
== Politik ==
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== Wirtschaft ==
 
== Wirtschaft ==
  
Das Land operiert immer noch an den Ölkrisen, an der horrenden Staatsverschuldung und an den vielen Börsencrashs. Die jährliche [[Inflation]]srate beträgt 1200%. Die [[Arbeitslos]]igkeit liegt bei 34%. Das [[Brutal|Brottoinlandsprodukt]] hat seit 1979 keine Zuwächse mehr und schrumpft seit [[Ende]] der 90er sogar leicht. Im Jahre 2008 betrug das Wachstum -0,7% und heuer wird sogar ein Wachstum von -7% erwartet. Bitte stets das [[Minus]] vor den Zahlen beachten!
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Das Land operiert immer noch an den Ölkrisen, an der horrenden Staatsverschuldung und an den vielen Börsencrashs. Die jährliche [[Inflation]]srate beträgt 1200%. Die [[Arbeitslos]]igkeit liegt bei 34%. Das [[Brutal|Brottoinlandsprodukt]] hat seit 1979 keine Zuwächse mehr und schrumpft seit [[Ende]] der 90er sogar leicht. Im Jahre 2008 betrug das Wachstum -0,7% und heuer wird sogar ein Wachstum von -7% erwartet. Man beachte stets das [[Minus]] vor den Zahlen!
  
 
=== Landwirtschaft ===
 
=== Landwirtschaft ===
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== Militär ==
 
== Militär ==
  
In Belize herrscht eine strenge [[Wehrpflicht]]. [[Zivildienst]] gibt es nur für kleinwüchsige [[Mann|Männer]] mit hoher Stimme und schwacher Körperbehaarung. Normalerweise dauert der Grundwehrdienst volle drei Jahre. Wer das [[Pech]] hat und in der [[Marine]] oder in der Lufteinheit landet, der muss sogar fünf Jahre durchhalten. Schon kleinste Verstösse gegen das Disziplinarrecht werden ausschließlich vor Militärgerichten verhandelt und hart [[Strache|bestraft]]. Wenn man [[Glück]] hat, dann verbringt man ein paar Tage im Militärarrest, welcher in einem tiefen, dreckigen Erdloch abgesessen wird. Bei weniger Glück: Rübe ab...
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In Belize herrscht eine strenge [[Wehrpflicht]]. [[Zivildienst]] gibt es nur für kleinwüchsige [[Mann|Männer]] mit hoher Stimme und schwacher [[Körperbehaarung]]. Normalerweise dauert der Grundwehrdienst volle drei Jahre. Wer das [[Pech]] hat und in der [[Marine]] oder in der Lufteinheit landet, der muss sogar fünf Jahre durchhalten. Schon kleinste Verstösse gegen das Disziplinarrecht werden ausschließlich vor Militärgerichten verhandelt und hart [[Strache|bestraft]]. Wenn man [[Glück]] hat, dann verbringt man ein paar Tage im Militärarrest, welcher in einem tiefen, dreckigen Erdloch abgesessen wird. Bei weniger Glück: Rübe ab...
  
 
== Tourismus ==
 
== Tourismus ==
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Um an Devisen zu gelangen, [[Werbung|wirbt]] das Land seit Jahrzehnten massiv um Touristen, auch wenn der [[Name]] des Nachbarlandes sie stets abschreckt. Tatsächlich kommen jährlich etwa 100 000 Besucher nach Belize. Für Touristen sind in Belize spezielle [[Strand|Strände]] reserviert, welche sie benutzen und beschmutzen dürfen. Außerdem sind für Touristen [[Zone]]n und Areale bestimmt, welche belizianische Zivilisten nicht betreten dürfen, wenn man vom Gastronomiepersonal und den Sicherheitskräften [[Natur|natürlich]] absieht. Touristen ist es zwar erlaubt, diese Zonen zu verlassen, doch wird ihnen seitens des Personals davon heftig abgeraten und dabei auf [[Gefahr]]en hingewiesen, welche es gar nicht gibt.
 
Um an Devisen zu gelangen, [[Werbung|wirbt]] das Land seit Jahrzehnten massiv um Touristen, auch wenn der [[Name]] des Nachbarlandes sie stets abschreckt. Tatsächlich kommen jährlich etwa 100 000 Besucher nach Belize. Für Touristen sind in Belize spezielle [[Strand|Strände]] reserviert, welche sie benutzen und beschmutzen dürfen. Außerdem sind für Touristen [[Zone]]n und Areale bestimmt, welche belizianische Zivilisten nicht betreten dürfen, wenn man vom Gastronomiepersonal und den Sicherheitskräften [[Natur|natürlich]] absieht. Touristen ist es zwar erlaubt, diese Zonen zu verlassen, doch wird ihnen seitens des Personals davon heftig abgeraten und dabei auf [[Gefahr]]en hingewiesen, welche es gar nicht gibt.
  
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[[Kategorie:Geographie]]
 
[[Kategorie:Geographie]]
  
 
[[pt:Belize]]
 
[[pt:Belize]]

Aktuelle Version vom 17. Juni 2016, 14:43 Uhr


Belize
Flagge Belizes
Die Flagge Belizes zeigt Abbildungen der reichhaltigen Natur, ihren Erzeugnissen und des friedlichen Zusammenlebens; die Schildhalter, ein krimineller Schwarzer und ein rassistischer Weißer, symbolisieren die ethnische Vielfalt des Landes.

Wahlspruch: "Sub Omni Canone"

Amtssprache Englisch und Spanisch
Hauptstadt Sagrotan
Regierungschef Alfredo Stresser
Staatsoberhaupt Alfredo Stresser
Oberbefehlshaber Alfredo Stresser
Regierungsform Militärdiktatur
Nationalfeiertag 2. Mai (aber nur, wenn einen Tag zuvor Arbeiterunruhen schnell und blutig niedergeschlagen werden)
Fläche 30.000 km²
Einwohnerzahl 1.191.300
Bevölkerungsdichte 39,71 Einwohner/km²
Zeitzone Tagwache
Währung 1 Belize-Dollar = 0,01 Cents
Nationalhymne Stresser stresst am stressesten!
Kfz-Kennzeichen BH
Vorwahl XXX

Belize ist ein zentralamerkanischer Staat. Der Name leitet sich von der legendären Belize im Wunderland ab. Im Westen grenzt das Land Guatemala an. Ahnungslose verwechseln es namentlich mit Guantanamo Bay, was viele Touristen, aber kaum Terroristen aus dieser Region abschreckt, worunter auch Belize zu leiden hat.

Land und Leute

Der KörperDie Landkarte von Belize.

Belize ist eine schwierige, hauptsächlich mit Regenwald bedeckte Hügellandschaft. Die nährstoffarmen Böden sorgen für miserable landwirtschaftliche Bedingungen. Aber die Einwohner können davon leben.

Mit nur einer Million an Einwohnern ist Belize ein kleines Land. Doch die Statistiker verweisen seit Jahrzehnten stolz auf die exakt ausgeglichene demographische Migrationsbilanz. Jedes Jahr verlassen exakt 30 000 hochqualifizierte Professoren und erstklassige Fachleute das Land, um in den USA zu arbeiten. Dies wird durch die jährliche Einwanderung von exakt 30 000 Analphabeten aus den noch ärmeren lateinamerikanischen Ländern komplett ausgeglichen. Fachfremde Qualitätsbegriffe sind für den Statistiker von Welt völlig irrelevant. Daher bieten diese Zahlen für die gesamte Politik und Öffentlichkeit Anlass zur größten Befriedigung.

Geschichte

Ab 1600 n.Chr. ließen sich spanische Farmer nieder. Die Einheimischen wurden nach und nach durch Seuchen und ständige Scharmützel mit den Kolonisten und untereinander ausgerottet, so dass Spanier die neue Bevölkerung bildeten. Doch auch den spanischen Bauern ging es schlecht. 1650 erklärte Spanien Belize zur Kronkolonie, wodurch das Mutterland den Siedlern gewaltige Tribute in Form von Nahrungsmitteln, exotischen Früchten und Gewürzen abpressten. Dazu kamen spanische Raubritter, welche die Bevölkerung brutalst ausplünderten. Deswegen brach 1711 ein Bauernkrieg aus, welcher von beiden Seiten mit äusserster Brutalität geführt wurde. Sechs Jahre später wurde die spanische Aristokratie vertrieben und Belize zum ersten Mal unabhängig. Aus Angst vor spanischen Rückeroberungsversuchen und vor der Rache der Aristokraten, baten die Rebellenführer die Engländer um Hilfe und Unterstützung ihrer Unabhängigkeit. Doch als die Briten in Belize einmarschierten, brachen sie sofort alle Versprechen und erklärten das Land zu ihrer eigenen Kolonie.

Britische Kolonialherrschaft

Die Briten verlangten weitaus geringere Tribute, ließen den Bauern mehr Freiheiten und wurden von den spanischen Siedlern auch sonst im Vergleich zur alten spanischen, absolutistischen Obrigkeit als das geringere Übel empfunden. Am rechtlosen Status der Bevölkerung änderte das aber nichts. Trotzdem wurde die britische Herrschaft in Belize für den Rest des 18. Jahrhunderts durch das Volk weitgehend akzeptiert. Zu dieser Zeit entstanden die ersten Städte und der Handel kam in Gang. Es bildete sich eine neue bürgerliche Schicht heraus, welche der britischen Oberhochheit kritisch gegenüberstand.

19. Jahrhundert

Inspiriert durch die amerikanische und französische Revolution bildete sich eine bürgerlich-liberale Unabhängigkeitsbewegung heraus. 1822, 1830 und 1836 kam es zu schweren Unruhen, welche blutig niedergeschlagen wurden. Trotzdem veranlassten diese Proteste die liberale britische Regierung zu handeln. Der britische Premierminister Charles Grey ordnete eine Untersuchung der Verhältnisse an und beschlosst eine Reihe von Reformen, wie etwa die Abschaffung der Leibeigenschaft und der Hexenverbrennungen. Allerdings war eine Bodenreform in diesem Reformpaket nicht vorgesehen, so dass die Bauern weiterhin das Land teuer pachten mussten. Enttäuschung machte sich breit und es kam 1839 zu Demonstrationen. Die britische Armee schoss in die Menschenmenge (wieder einmal) wahllos hinein. Bald waren 10 000 Menschen tot. Daraufhin eskalierte die allgemeine Empörung und es entstand eine militante Guerilla, welche die Briten 1848 aus dem Land vertrieb. Ricardo Gonzalez wurde zum Präsidenten gewählt.

Er war ehrlich darum bemüht, die Lage der Bauern zu verbessern. Deswegen begrenzte er den Grundbesitz des Adels und verteilte insgesamt 100 km² Land an die ärmeren Bauern, was jedoch viel zu wenig war. Doch anstatt sich auf die zu erwartende britische Invasion vorzubereiten, ließ er eine endlose Feier veranstalten, Alkohol ausschenken und die ganze Zeit versaufen. Als die Briten 1850 einmarschierten, flohen die Rebellen in ihre alten Verstecke zurück und so stieß die Invasion auf keinen Widerstand. Trotzdem veranstalteten die Engländer ein Massaker an der Bevölkerung und richteten den Präsidenten Gonzalez hin. Daraufhin kannte die blanke Wut der Menschen keine Grenzen mehr. Das ganze Land kochte über. Tausende von britische Soldaten, Guerillos und Zivilisten starben im Strudel der Gewalt, bis schließlich die Verluste auch für England untragbar wurden. So befal das Unterhaus in London 1865 den Rückzug der britischen Armee aus Belize.

Annexion durch Guatemala

Kaum feierten die Rebellen ihren Sieg über die Kolonialherrschaft, schon wurde die Nation vom westlichen Nachbarn Guatemala überfallen und 1866 vollständig besetzt. Offiziell sollten die Bürger Belizes von den neuen Besatzern gleichberechtigt behandelt und keine Tribute mehr abgepresst werden. Trotzdem wanderten unzählige Belizianer in die USA aus, von wo aus sie den Widerstand in ihrer Heimat finanzierten und zu koordinieren versuchten. In Belize stellten die Präsidenten Guatemalas neben den britischen Königen, neue Hassfiguren dar und wurden in verschiedenen Karrikaturen als despotische Könige dargestellt. In Belize herrschte permanente bürgerkriegsähnliche Unruhe mit Anschlägen und Überfällen auf die Besatzer. 1931 eskalierte die Gewalt durch die Weltwirtschaftskrise endgültig. Ein Massenaufstand breitete sich aus. Guatemala ließ wieder einmal die Armee ausrücken, doch die jungen liberalen Offiziere meuterten und sorgten dafür, dass dieses Mal die Soldaten in den Kasernen blieben. In kürzester Zeit hatten die Aufständischen Belize unter Kontrolle.

Unabhängigkeit

Die Revolutionäre ruften 1931 die Republik Belize aus. Ein 25-köpfiger Revolutionsrat übernam die Regierungsverantwortung. Er beschloss, das Präsidentenamt abzuschaffen und eine rein parlamentarische Republik einzuführen. Vorübergehend sollte der Rat selbst die Regierungsfunktion ausüben, bis ein Parlament gewählt wird. Das Land lag in Schutt und Asche. Um den Lebensstandard der Bevölkerung zu verbessern, führten die Revolutionäre zahlreiche Reformen durch. Sie schaffen den Adel ab und stellten den Klerus unter strenge staatliche Aufsicht. Die Blutrache wurde verboten. Gegen den archaischen, allgegenwärtigen Voodoo-Kult wurde ebenfalls mit repressiven Maßnahmen vorgegangen. Eine zivile Polizei wurde geschaffen und dazu ein komplettes Gerichtssystem, um die Anarchie im Land endlich zu beenden. Mächtige Grundbesitzer wurden ebenso vollständig enteignet, wie die Kirche und Klöster. Auch die reichen Bürger wurden mit hohen Steuern belastet, um ein Eisenbahnnetz aufzubauen. Die Industrialisierung wurde von öffentlicher Seite vorangetrieben und wichtige Schlüsselindustrien blieben in staatlicher Hand. Gewerkschaften wurden zugelassen und erste demokratisch gewählte Betriebsräte entstanden.

Eine allgemeine Schulpflicht wurde eingeführt, allerdings wurde sehr zum Ärger der Kirche kein Religionsunterricht betrieben. Außerdem wurden Scheidungen, Verhütungsmittel und Schwangerschaftsabbrüche zum ersten Mal legalisiert und das Frauenwahlrecht eingesetzt. Der Revolutionsrat setzte die Wahlen für eine neue Regierung Belizes im Jahr 1936 an, verschob sie auf das Jahr 1937, dann auf das Jahr 1938 und so weiter - was die Geduld der Demokraten bald enorm strapazierte.

Doch die Revolutionsregierung machte sich auch außerhalb von Belize mächtige Feinde. Die USA hielten ihre Politik nämlich für "zu sozialistisch" und belegten Belize 1939 mit einem Handelsembargo und mit einer Kreditsperre. Daraufhin nahmen die Politiker Belizes Kontakte mit der UDSSR auf und schlossen 1940 einen Wirtschaftsvertrag. Während des Zweiten Weltkrieges erlebte Belizes Industrie als billiger Lieferant von Waffen an die Alliierten einen starken Aufschwung. Zu diesem Zweck lockerten die USA ausnahmsweise ihr Handelsembargo. Aber nach dem Krieg gab es kein Pardon mehr. Belize wurde als gefährlicher Verbündeter der Sowjetunion betrachtet. 1951 erfolgte ein erster Putschversuch, welcher allerdings mit einer peinlichen Blamage für die Militärs und für die US-amerikanischen Hintermänner endete. Der Revolutionsrat verschärfte daraufhin seinen Konfrontationskurs und verstaatlichte 1952 alle Großunternehmen und generell alle Firmen mit US-amerikanischer Geschäftsbeteiligung in Belize.

Daher putschte die Armee im Jahre 1955 gegen die Revolutionsregierung mit freundlicher Unterstützung von der CIA und machte aus dem Land eine Militärdiktatur. Der General Alfredo Stresser zerschlug den Revolutionsrat und führte das alte, traditionelle Amt des Präsidenten wieder ein, welches er selber übernam.

Militärdiktatur

Obwohl gelegentlich als konservativ eingestuft, hang Stresser überhaupt keiner Ideologie an. Folglich konnte sich seine Diktatur geistig auf gar nichts und physisch nur auf das Militär und auf die USA stützen.
Seitdem ist das Straßenbild Belizes von patroulierenden Militärs und Polizisten geprägt. Die Medien unterliegen einer strengen Zensur. Parteien und Gewerkschaften sind verboten. Auf Anordnung der USA ließ Stresser ab 1956 den größten Teil von Belizes Industrie wieder privatisieren, um amerikanische Geschäftsleute zu bereichern. Kurz darauf wurden auch die Steuern drastisch herabgesetzt. Um diese Steuergeschenke zu finanzieren und die Abhängigkeit des Landes von den USA zu erhöhen, verschuldete Stresser den belizianischen Staat bei US-amerikanischen Kreditgebern. Mit den Ölkrisen 1973 und 1979 verschärfte sich die wirtschaftliche Lage weiter. Deshalb schlendert das Land heute irgendwo in der Nähe eines Staatsbankrotts.

Politik

Stresser beherrscht das Land als Militärdiktator gemeinsam mit seinen Militärberatern. Seit den großen Studentenunruhen von 1968 wird ein Parlament gewählt, welches jedoch völlig machtlos ist. Seit 1977 existiert eine Gewerkschaft, welche jedoch ganz unter Stressers Kontrolle steht. Als Reaktion auf die zunehmenden wirtschaftlichen und sozialen Probleme wurde 1987 ein Rat der Wirtschaftsweisen berufen, welcher in Wirklichkeit nur die Lage schönredet.

Wirtschaft

Das Land operiert immer noch an den Ölkrisen, an der horrenden Staatsverschuldung und an den vielen Börsencrashs. Die jährliche Inflationsrate beträgt 1200%. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 34%. Das Brottoinlandsprodukt hat seit 1979 keine Zuwächse mehr und schrumpft seit Ende der 90er sogar leicht. Im Jahre 2008 betrug das Wachstum -0,7% und heuer wird sogar ein Wachstum von -7% erwartet. Man beachte stets das Minus vor den Zahlen!

Landwirtschaft

Da viele Menschen in den Städten keine Arbeitsplätze finden, zieht es viele zurück aufs Land, so dass es hier den größten Überschuss an Arbeitskräften gibt. Daher ist Belize auf dem besten Weg, wieder ein primitives Agrarland, sprich Bananenrepublik zu werden. Da die Landbevölkerung die Militärdiktatur noch am ehesten befürwortet, lässt Stresser die Landwirtschaft hoch subventionieren und durch Einfuhrzölle vor ausländischer Konkurrenz schützen. Allerdings besteht die Landwirtschaft in Belize immer noch hauptsächlich aus Handarbeit. Zum einen mangelt es in vielen Dörfern überhaupt an Traktoren. Zum anderen ist das Benzin sehr teuer.

Industrie

Die letzte flächendeckende Modernisierung der Industrie fand 1950 statt. Ein großer Teil der Industrie wurde jedoch bereits in den späten 50ern durch Spekulanten ausgesaugt. Die Ölkrisen versetzten vielen Fabriken den Todesstoss. Heute prägen riesige, unbewohnte und verfallene Industrieviertel das Bild vieler Städte. Einige wenige Industrieanlagen montieren noch Discountwaren für die internationalen Ramschwarenkonzerne.

Forstwirtschaft

Um überhaupt noch an ausländische Devisen zu gelangen, werden nach und nach die Regenwälder Belizes abgeholzt, damit Tropenholz exportiert werden kann. Die Sägewerke befinden sich allesamt in privaten Händen. Dort arbeiten fast ausschließlich politische Häftlinge und die sind Eigentum des Staates.

Energiewirtschaft

Alle Ölprodukte, vor allem Treibstoffe, sind rationiert. Die höchsten Rationen erhält das Militär. Dann kommen die Privatpersonen, die je nach politischer Loyalität beliefert werden. Bauern erhalten in der Regel das meiste Öl, während Stadtmenschen meistens völlig durch die Röhre gucken. Das Militär braucht natürlich das meiste Öl, etwa für eindrucksvolle Miliärparaden, wo auch schwere Panzer tonnenweise Sprit verbrauchen.

Militär

In Belize herrscht eine strenge Wehrpflicht. Zivildienst gibt es nur für kleinwüchsige Männer mit hoher Stimme und schwacher Körperbehaarung. Normalerweise dauert der Grundwehrdienst volle drei Jahre. Wer das Pech hat und in der Marine oder in der Lufteinheit landet, der muss sogar fünf Jahre durchhalten. Schon kleinste Verstösse gegen das Disziplinarrecht werden ausschließlich vor Militärgerichten verhandelt und hart bestraft. Wenn man Glück hat, dann verbringt man ein paar Tage im Militärarrest, welcher in einem tiefen, dreckigen Erdloch abgesessen wird. Bei weniger Glück: Rübe ab...

Tourismus

Um an Devisen zu gelangen, wirbt das Land seit Jahrzehnten massiv um Touristen, auch wenn der Name des Nachbarlandes sie stets abschreckt. Tatsächlich kommen jährlich etwa 100 000 Besucher nach Belize. Für Touristen sind in Belize spezielle Strände reserviert, welche sie benutzen und beschmutzen dürfen. Außerdem sind für Touristen Zonen und Areale bestimmt, welche belizianische Zivilisten nicht betreten dürfen, wenn man vom Gastronomiepersonal und den Sicherheitskräften natürlich absieht. Touristen ist es zwar erlaubt, diese Zonen zu verlassen, doch wird ihnen seitens des Personals davon heftig abgeraten und dabei auf Gefahren hingewiesen, welche es gar nicht gibt.

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Land in Sicht!!!

Linktipps: Faditiva und 3DPresso