Liberalismus

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Liberalismus (lat. liber: frei, lat. liberalis: die Freiheit betreffend, freiheitlich) meinte ursprünglich eine Weltanschauung, eine politische Ideologie, die den Wert der Freiheit betont und besonders die individuelle Freiheit in den Mittelpunkt aller Prioritäten stellt. Aber das war einmal. Der Begriff wurde inzwischen permanent vergewaltigt und missbraucht, so dass die heutige Begriffsverwendung sowie die Verwendung des eng verwandten Begriffes "Neoliberalismus" wenig mit dem ursprünglichen Sinn des Liberalismus zu tun hat.

Ursprüngliche Begriffsverwendung

Die Verwendung des Begriffes in der politischen Praxis geht auf den im frühen 17. Jahrhundert lebenden englischen Freiheitskämpfer John Lilburne und seiner demokratischen Partei zurück und leitet sich aus dem Lilburneralismus ab. Gemeint war damals die Idee, dass alle Menschen frei sind und vor dem Gesetz gleich sein sollen. Für seine Zeit war Lilburne ein sehr fortschrittlicher Mensch.

Während zur selben Zeit sich Frankreich in einem frühabsolutistischen Zeitalter befand, war es John Lilburne, der eine moderne demokratische Republik mit einem allgemeinen und gleichen Wahlrecht für alle Männer forderte. Er forderte die Abschaffung der Stände und aller Adelsprivilegien. Er war ein kompromissloser Gegner der Monarchie und des britischen Oberhauses ('House of Lords').

Während in Deutschland einer der brutalsten Religionskriege aller Zeiten tobte, forderte John eine komplette Religionsfreiheit und eine Trennung zwischen Staat und den Religionsgemeinschaften in einem Maß, wie es in Deutschland erst im 20. Jahrhundert verwirklicht wurde.

Die politische Einstellung Johns gefiel dem Adel natürlich gar nicht. Darum wurden John und seine Freunde als Levellers ("Gleichmacher") verspottet. John wurde mehrfach eingekerkert, gefoltert, gedemütigt und erst im halbtoten Zustand aus dem Kerker entlassen, worauf er bald starb, obschon Oliver Cromwell ihn erneut verhaften wollte und Johns Partei zerschlug.

Aber Lilburnes Ideen lebten weiter, wenngleich sie lange Zeit unterdrückt wurden.

1789 brach die französische Revolution aus, die Frankreich zum Zentrum des Liberalismus machte, bis es zur Restauration Anfang des 19. Jahrhunderts kam. Doch damals lies sich der Liberalismus nicht mehr Unterdrücken. Die Autorität der Reaktionäre war durch die französische Revolution unwiderruflich erschüttert worden. So kam es 1830 und 1848 zu weiteren Revolten, die zwar blutig niedergeschlagen wurden. Doch sie erzwangen zahlreiche liberale Reformen, die selbst nach der Niederschlagung nicht mehr zurückgenommen werden konnten.

1918 und in den Folgejahren setzten erneut liberale und soziale Revolutionen ein, welche einen erneuten Reformschub auslösten. Ein weiterer Reformschub gelang durch die Studentenrevolten 1968. Hier vermischten sich sozialrevolutionäre und liberale politische Ansichten.

Heutige Begriffsverwendung

Heute wird der Begriff dazu benutzt, um den Kapitalismus in seiner extremsten Form zu verherrlichen und eine Umverteilung von unten nach oben ideologisch zu legitimieren.

Mit den ursprünglichen liberalen Bewegungen, die für Demokratie kämpften, hat das gar nichts mehr zu tun. Vielmehr wird unter dem Begriff "Liberalismus" heute eine Herrschaft der internationalen Konzerne angestrebt, die die Demokratie einzelner Staaten nicht nur untergraben, sondern teilweise schon gestürzt haben.

Zudem beanspruchen die heutigen politischen Systeme sehr oft, auch hier in Deutschland, "liberal" und "demokratisch" zu sein, was aber stets zu bezweifeln ist. Somit wird der Liberalismus auch zur Rechtfertigung des Status quo missbraucht.

Abform "FDP-Liberalismus"

Liberalismus in Deutschland wird politisch von der FDP betrieben, die von sich behauptet, eine freiheitliche Partei zu sein, doch sie ist klar diktatorisch geordnet. An der Spitze steht unangefochten der sogenannte Liberator, zur Zeit der Schreihals und politische Gutmensch Guido. Die Aufgabe des Liberators ist es in erster Linie, nicht nur weltfremde Wahlprognosen von sich zu geben, sondern auch dafür zu sorgen, dass die Armen weniger als nichts haben und nur alle mit einem Jahreseinkommen von 45.000+ als wahrhaft liberal gelten, weil Liberalismus zwar für alle da ist, aber nicht allen dienen kann. Wer wie das Mövenpieck-Imperium zum Ausgleich mit einer hohen Spende das Parteiprogramm unterstützt, hat zudem eine Freifahrt im Guidomobil des Imperators Liberators.

Dem Liberator direkt unterstellt ist die "JuLi" genannte "Junge Liberale Revolutionsgarde", deren Aufgabe es ist, Andersdenkende aufzustöbern und zu "liberalisieren", wenn sie es sich leisten können. Die JuLi's sehen sämtliche Mitglieder der Parteien SPD, Die Linke, Grünen und die Gewerkschaften als Sozialisten an. Ein absoluter Feind der Garde aber sind die so genannten Harz-IV-Empfänger, weil diese im staatlich finanzierten Saus und Braus leben und als dekadente schlechte Vorbilder für opportunistische hedonistisch veranlagte Besserverdiener gelten.

Siehe auch

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