1 x 1 Silberauszeichnung von Renamer

Diverses:Flucht vor einer Schwangeren

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Kapitel 1

Das bin ich. Ein Musterbeispiel für einen Mann.


Es ist ein ganz normaler Tag. Ich, der Obermacker im Bezirk, liege wie immer entspannt in meiner Hängematte und beobachte die süßen Schnecken, die gegenüber in der Eisdiele sitzen. Plötzlich klingelt mein Handy. Ich recke und strecke mich und greife danach. Da klingelt es aber schon nicht mehr. Frechheit, nichtmal 3 Minuten warten zu können.
Nach einer halben Stunde klingelt es wieder. Ich schlafe allerdings halb und bemerke das Klingeln erst nach zwei Minuten. Ich gehe ran.
"Jepp?"
"Hier ist Petra. Bist du das, Daniel?"
"Ja. Ist immerhin mein Handy, oder?"
"Eigentlich ist das das Handy von einem versumpften Penner, den du beklaut hast."
"Tja, wer trinkt ist selber schuld."
"Du trinkst doch auch wie ein durstiges Kamel! Aber egal... Ich muss dir etwas sagen."
Rechenpause. Petra ist eine Frau. Das heißt, wir hatten was miteinander. Das kann höchstens drei Wochen her sein, sonst wüsste ich nichts mehr von Petra. Schlimmste mögliche Konsequenz (SmK), die sich innerhalb dieses Zeitraums einstellen kann, nachdem man Sex hatte: Schwangerschaft. Zudem das: Ich muss dir was sagen. Die schlimmste Einleitung eines Gesprächs. Schlimmste Einleitung + SmK = Petra ist schwanger! AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH! Ich habe nur eine Wahl.
"Mein Hamster brennt. Entschuldige mich."
"Hä? Wa..."
Ich lege auf. Muss fliehen. Irgendwo hin. Wo es keine Kinder und Schwangeren gibt. Lösung 1: Mond. Das wird aber nichts. Kann ich mir nicht leisten. Also Lösung 2: Hackengas. Irgendwo hin abhauen. Hauptsache schnell.

Kapitel 2


Nachdem ich hektisch aus der Hängematte gefallen bin, springe ich über den Zaun und renne quer über die Straße. Warum eigentlich? Petra wohnt in dieser Richtung! Schnell mache ich kehrt und renne zurück auf meine Straßenseite. Die Autos bremsen rapide ab und hupen. Ich renne weiter.
Irgendwann später stehe ich in einem mir unbekannten Viertel. Ich verschnaufe. Da fällt mir etwas ein: Hier wohnt doch Georg! Dem schulde ich zwar 2000 Ocken, aber wir sind immer noch Freunde. Nachdem ich sein Haus gefunden habe, klingele ich erst mal. Er öffnet.
"Georg! Was geht?"
"Geld her, du Arschkrampf."
"Geld? Das hab' ich dir doch vor der großen Sauftour letzte Woche wiedergegeben. Du weißt schon, wo du am nächsten Morgen in diesem echt schlimmen Viertel am Bahnhof wieder aufgewacht bist."
"Was? Niemals!"
"Klar, oder weißt du, wo du letzte Woche an dem Tag warst?"
"Öhm, nö."
"Siehste, so besoffen warste. Kann ich reinkommen?"
"Äh, ja. Komm."
Drinnen sieht es aus wie immer. Überall liegt Müll rum. Ich setze mich auf einen toten Eisbären voller Essenreste (könnte auch das Sofa sein) und erzähle Georg von meinem Problem.
"Mensch, bist du behämmert?"
"Laut meiner Mutter: Höchstwahrscheinlich."
"Du hast Petra auf meiner Party kennengelernt! Die kommt sofort her oder ruft an, weil sie natürlich wissen will, wo du bist. Und was dann?"
"Sag ihr, ich wäre beim Schienenklauen vom Zug überfahren worden."
"Super Idee, Einstein."
Plötzlich klingelt das Telefon. Ich springe aus dem Fenster und renne davon. Das ist Petra! Sie weiß, wo ich bin! Sie will mich umbringen! Was nun?

Kapitel 3


Ich befinde mich am Flughafen. Nach einer hastigen Flucht quer durch's Industriegebiet, habe ich mir ein One-Way-Ticket nach Amerika besorgt. Wo genau in Amerika weiß ich nicht. Ist vielleicht auch besser so, wenn ich nicht weiß, wo ich bin, weiß Petra das erst recht nicht.
Inzwischen befinde ich mich im Flieger nach New York. Hoffentlich ist das bloß ein kleines Kuhkaff. Aber jetzt nicht über nachher nachdenken. Ich lehne mich zurück und atme durch. Das Gerenne hat mich müde gemacht.
Nach fünf Stunden wache ich wieder auf. Es herrscht Unruhe. Ein vermummter Mann mit Maschinenpistole bedroht die Passagiere. Ich recke mich erst mal. Dann stehe ich auf.
"Was gibt's?"
"Schnauze! Hinsetzen!"
Also so einen Ton mag ich gar nicht. Aber: Maschinengewehr gibt Recht. Darum setze ich mich wieder.
Eine Weile später landet das Flugzeug in der Wüste auf einem kleinen Flughafen. Die Verbrecher drängen uns zum Aussteigen. Da tauchen plötzlich Polizisten und Fernsehleute auf. Fernsehen! Petra könnte mich sehen! Ich ergreife vorsichtshalber die Flucht. Was aus der Flugzeugentführung wird, ist mir egal. Ist doch nicht mein Flugzeug.
Ich befinde mich in der Wüste. Habe seit zwei Tagen nichts gegessen, bin allerdings auch nicht Petra begegnet. Überall nur Sand, Sand, Sand, Wolkenkratzer, Sand, Sand... Moment. Wolkenkratzer? Eine Stadt! Juhuu! Schnell hin!

Kapitel 4

Das wird der Eifelturm sein.


Seit vier Tagen arbeite ich jetzt, ohne Kenntnisse der Landessprache, als Tellerwäscher in Dubai. Super. In fünf Monaten kann ich mir die Taxifahrt zum Flughafen leisten. Dort arbeite ich dann zwölf Jahre als Koffertrottel und schwupp... ich sitze im Flieger Richtung Heimat. Ja, ich gebe auf. Da werde ich lieber Vater als hier zu verrecken.
Das Glück ist mir hold! Ich komme heute schon von hier weg! In einer Kiste. Die habe ich am Bahnhof gefunden. Und: Sie wird nach Deutschland geschickt! In die Oberpfalz. Das ist, glaube ich, nahe Madrid gleich neben Afgahnistan. Und in der nächsten Stadt wohne ich: Köln! Muss mich nur noch entsprechend vorbereiten. Ich kaufe ein Dutzend belegte Brötchen und ein paar Flaschen Wasser. Jetzt packe ich alles in die Kiste und... Moment, da ist ein Wombat drin! Weg damit. So, und jetzt packe ich meine Vorräte ein und auf geht's!
Die Reise fängt schlecht an. Mich hat ein Wombat gebissen, ich bin kopfüber verladen worden und in der Kiste neben meiner hechelt irgendwas. Wenigstens bin ich schon am Hafen. Hoffentlich werde ich nicht seekrank.

Kapitel 5


Habe mich in der Anschrift geirrt, die Kiste samt Wombat sollte von Deutschland nach Amerika! Nicht umgekehrt. Zudem haben mir die Tierpfleger eins übergezogen, als sie merkten, das ich in der Kiste sitze und nicht diese riesige Ratte. Immerhin durfte ich als Kohleschipper mitreisen.
Jetzt bin ich in Mexico. Schön wüstig hier. Aber auch sehr langweilig. Zudem könnte mich Petra bei den wenigen Versteckmöglichkeiten hier jederzeit aufspüren! Also schnell weiter nach... Öh... Irgendwohin eben, wo es Bäume und Sträucher gibt! Ich muss mich mal erkundigen, wo ich da am besten hingehe.
Habe das ideale Versteck gefunden: Kanada! Da gibt es ganz viele Bäume, Sträucher und Grizzlybären! Nicht, das ich mich hinter einem Grizzlybär verstecken will, das wäre ja wahnsinnig... Aber Petra ist eine Frau und hat deshalb Angst vor großen Tieren. Da bin ich mir ganz sicher. Nun muss ich mich nur noch irgendwie nach Kanada mogeln...

Kapitel 6


Eine nette Fahrgemeinschaft...

Bin in einem offenen Waggon nach Kanada gereist. Mit einem Haufen Schweine als Beifahrer! Die stanken mehr als ich. Aber jetzt bin ich hier. In Kanada ist es schön! Viel Wald, viel Tier und wenig Schwangere, die mich umbringen wollen. Nun muss ich mir nur noch Arbeit suchen, meine Rückkehr nach Deutschland ist abgesagt. Ich bleibe hier, lerne Englisch und fertig! Fernab der Heimat ohne Geld und Besitz - aber auch ohne Alimente!
Arbeiten in Kanada ist schwer. Ohne ein bestimmtes Visum werfen die einen wieder raus! Und das Schlimmste ist: Das gilt auch für Menschen wie mich! Die fliegen mich jetzt auf Rechnung nach Deutschland. Ich habe keine Chance mehr. Mein Leben endet heute.
Ich bin wieder in Deutschland. In meiner Heimatstadt. Ich halte mich bedeckt, Petra könnte überall lauern. Vielleicht gehe ich wieder zu Georg. Aber da könnte Petra sein... Verdammt, wer tippt mich da immer an?!? Ich drehe mich rasch um.
"Petra!"
"Hey, Daniel. Wie geht's dir?"
"(AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!) Gut, wieso?"
"Ich wollte mit dir über etwas reden... etwas Wichtiges."
"Ähm, äh... worüber denn...? Wusstest du eigentlich, dass ich total impotent bin? Witzig, nicht? Ausgerechnet ich, hahaha..."
"Toll. Jedenfalls das Wichtige... Es geht um etwas zwischen dir und mir. Und noch jemanden, jemand ganz neues..."
"Uh... Ääääääh... Ich hab' was vor."
Ich mache kehrt und renne davon. So schnell ich kann. Über die Schulter sehe ich Petra winken. Ruft sie etwas? Der Zug ist so laut... Krankenhaus. Schmerzen. Bin vor einen Zug gelaufen. Petra hat mir einen Krankenwagen gerufen und hat mich heute morgen besucht. Georg war auch da. Sie hat mir erzählt, dass sie mich zu einem Dreier einladen wollte, mit ihrer Freundin aus Übersee. Das war das Wichtige. Heute ist die Freundin angekommen. Aber den Dreier bekommt jetzt Georg. Ich hasse ihn. Und mich. Und Petra. Und Flughäfen, Teller, Wombats, Kisten, Tierpfleger, Schiffe und alles in Mexico, Kanada und was weiss ich was noch. Mein Leben ist scheiße.
Während ich noch denke, öffnet sich die Zimmertür. Eine megascharfe Schwester betritt das Zimmer und werkelt an meinem Tropf rum. Ihr Hintern wackelt vor meinem Gesicht herum.



Mein Leben ist geil.


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