Klavier

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Das Klavier (auch Kla4) ist ein Mordinstrument, mit dem man auch Musik machen kann, wenn man nicht gerade damit morden möchte.

Vorkommen und Ernte

Klaviere werden nicht gebaut, sie wachsen im Erdboden, vergleichbar mit Pilzen oder Luftschiffen. Den meisten Klavieren ist Ihre Herkunft peinlich, darum nennen sich die meisten heute nicht mehr "Schimmel". Es werden sandige, lehmige oder humusreiche Böden bevorzugt bzw. vermieden. Klaviere legen unter der Erde teilweise hunderte Kilometer auf der Suche nach einem Friseur zurück.

Es ist weiterhin ein überhaupt nicht verbreiteter Irrglaube, dass Klaviere geerntet werden müssen. In der Tat ist genau das Gegenteil der Fall, die Instrumente werden geerntet. Hierfür gräbt sich das reife Klavier mithilfe seiner Mundwerkzeuge aus den Boden aus. Es wird nicht geerntet. Nach der Ernte sind die dicken großen Tastenkästen allerdings noch nackt und riechen ziemlich nach dunkel. An der Sonne überzieht sich das Klavier jedoch schnell mit einer Aura der Dekadenz und erreicht damit schnell das Erwachsenenstadium.

Das Klavier als Mordinstrument

Meist ist die richtige falsche Stimmung der vielen einzelnen Saiten, die von den Hämmerchen (Fachterminus Klüpfel) angeschlagen werden, wichtig. Hier muss das Stimmen genau auf das spätere Opfer abgestimmt werden, damit das Ergebnis stimmt. So ist zunächst einmal die bevorzugte Musikrichtung des Opfers zu recherchieren.

Das Ermorden von Hip-Hoppern

Hier handelt es sich um die einfachste Methode. Man steht mit dem angelieferten Klavier in der Nähe des Eingangsbereichs seiner Wohnung, klingelt das Opfer zur Tür und statuiert vor ihm und der arrangierten versammelten Schar seiner Bekannten, dass es ja nun mit dem für seinen nächsten Song geplante Klavierintro losgehen könne. Hier ist die Wahrscheinlichkeit der Lynchjustiz durch den aufgeregten Mob bedeutend wahrscheinlicher als Selbstmord.

Das Ermorden von Metallern

Das Klavier kann fabrikneu gestimmt sofort mit dem geschätzten Möbeltransportunternehmen zum Opfer gefahren und auf dem Bürgersteig positioniert werden. Nun spielt man ungekonnt einige Schubert-Sonetten in voller Lautstärke auf dem mitgebrachten Schemel sitzend. Dabei ist es sehr von Vorteil, wenn man im Bekanntenkreis bereits die Nachricht durchsickern ließ, dass es zum geplanten Mordtermin etwas "Großartiges" für den Betreffenden gäbe. Wenn sich die Freunde versammelt haben, um das Tun entgeistert zu verfolgen, ruft man - fortwährend spielend - mit kräftiger Stimme den Namen des Unglückseligen und weist ihn auf das Eintreffen seiner Bestellung hin. Der Aufschlag des Opfers auf dem Pflaster kann wunderbar als Selbstmord verkauft werden, wie das Klavier aus zweiter Hand, wenn man keine weiteren Pläne damit hat.

Das Ermorden von E-Musik-Anhängern

Hier ist eine gründliche Vorbereitung vonnöten. Einige Klaviersaiten werden mit einer Kneifzange entfernt, die später zum Fesseln des Opfers verwendet werden können. Die anderen Saiten verstimmt man derart stark, dass beim Anschlag allein zweier Tasten großartige Dissonanzen entstehen. Man gibt sich mit den Möbeltransport-Freunden als "Glücksbote" eines Internet-Gewinnspiels aus, an dem man allein durch seine Einwahl ins Internet teilgenommen hätte und positioniert das Mordinstrument im Wohnzimmer. Nachdem die "übriggebliebenen" Saiten ihr Werk getan haben, greift man großzügig in die Tasten und wartet auf akute Auswüchse des Ohrenkrebses. Ein lautes, anhaltendes Schreien des Opfers ist ein sicheres Anzeichen dafür. Da E-Musik-Anhänger Klaviere als fast gottgleiches Instrumente, die ihre himmlischen Wellen geradezu vom Paradies zu senden scheinen, inständig-verzückt anbeten, beendet man seine Session in der demonstrativen Herstellung eines Totalschadens am geliebten Objekt. Dem Zusammenbruch des Klaviers folgt der Zusammenbruch des Opfers.

Rein erzieherische Bedeutung

In der Erziehung von Kindern gehobener Familien spielte das Klavier schon immer eine große Rolle. Dabei wurde erstens die Fingermotorik nicht nur geübt, sondern auch ein Erschöpfungszustand angestrebt, um bei Pubertierenden das Onanieren wenigstens einzuschränken. Desweiteren wurde nach strengen Massstäben, oft unter Anwendung des rechten Winkels gemessen, wie gerade sich der Probant auf dem Hocker zu halten imstande war. Durch die alternative Anwendung des Taktstocks zu Sitzkorrekturen in Verbindung mit dem Metronom waren Haltungsschäden in früheren Generationen kein Problem, bis durch entführte Töchter durch allzu motivierte Klavierlehrer und verführte Söhne durch Klavierlehrerinnen Ende des 19. Jahrhundert Engpässe entstanden.

Musikalische Bedeutung

Durch den oben skizzierten Schwund der Musikpädagogen erkannte man wieder die musikalische Bedeutung des Klaviers. So wurden wieder mehr Stücke für dieses Instrument geschrieben. Wenngleich vorher nur sehr einfache Abzählreime in Form der "Do-re-mi-fa-so-la-si-do sitzt aufm Klo" und "C-Dur klingt doch stur, aber Es-Moll, das ist doch toll" a la Richard Wagner und van Beethoven geschrieben wurden, eröffneten sich für Komponisten der nächsten Generation anspruchsvollere Betätigungsfelder, ihre Gefühle mit den Tasten auszudrücken.

So färbte man die Tasten für die schwermütige Musik eines Claude Debussy schwarz und für die positiv grundgefärbte Musik eines Béla Bartóks weiß und schuf einzig für Arnold Schönberg das sogenannte Kurzklavier mit nur zwölf Tasten. Für sehr schnelle Stücke eines Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakows - als Beispiel sei hier der "Hummelflug" aus der weltbekannten Oper "Das Märchen vom Zaren Saltan" (oder so ähnlich) genannt - wurde ein Gaspedal am Klavier angebracht, mit dem die Luft unter den Tasten abgesaugt wurde und so auch sehr flotte Partituren bewältigt werden konnten. Für langsame Stücke wurde ein Bremspedal geschaffen, das die besagte Luft unter den Tasten komprimierte und dadurch diese nur mit einem geübten "3-kg-Griff" eines Bratsche-Spielers gespielt werden konnten, um der Langsamkeit z.B. der "3 Gymnopédies" von Eric Satie gerecht zu werden.

Das Keyboard

Um neue Märkte zu erschliessen und auch einkommensschwächeren Familien eine derartige musikalische Erbauung zukommen lassen zu können, wurden ab Mitte des 20. Jahrhunderts Sparmodelle entwickelt, die mit Hilfe des elektrischen Stroms mit mitgelieferten Grifftabellen und Zusatzfunktionen, wie Hall, Echo und Klangfärbungsmodi, einspielbaren Bässen, Streichorchestern, Gitarren- und Trompetensoli das eigentliche Spiel ein wenig anspruchsloser scheinen lassen.

E-Gitarre Schlagzeug

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