♥
Das schwarze Herz (auch besser bekannt als ♥♥, ♥♥♥ oder ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥) ist eine Art Satzzeichen, vergleichbar mit einem Punkt. Es kommt immer nach poetisch-intellektuellen Botschaften, die gewisse Internetnutzer(innen) in ihre unschuldigen Tastaturen hineinhämmern - quasi wie ein Wurmfortsatz. Mit dem Unterschied, dass man einen Wurmfortsatz herausoperieren kann.
Das Herz
Ein Herz ist normalerweise so groß wie eine Faust, rötlich-lila, sieht gar nicht aus wie ein Herz und schlägt. Wenn man sich aber die lustigen Herzchenpiktogramme, vor allem die im sozialen Netzwerk mit der weißen Schrift auf dem blauem Grund, anschaut, so macht man eine interessante Beobachtung. Das Facebookherz schlägt nicht. Und Herzen, die nicht schlagen, sind für gewöhnlich tot. Oder kriegen Elektroschocks. Dazu ist es schwarz. Seit wann sind Herzen schwarz? Raucherlungen werden schwarz, aber Raucherherzen? Und seit wann sind Herzchen so klein? Moderne Cybermädchen posten sich also verschrumpelte, schwarze und tote Herzen an ihre Pinnwände. Regelrecht eklig.
Die Liebe
Wenn Herzen nicht tot, verschrumpelt oder schwarz sind, sondern rot und prall, sind sie ein Symbol für die Liebe. Ja, die Liebe, das Verlangen, die Lust, die Sinnlichkeit, diesen Drang, den jeweils anderen zu sehen, seine Stimme zu hören, sein Lächeln zu sehen und zu spüren, wie dieses Gefühl... ok, jeder sollte jetzt wissen, was Liebe ist. Warum ausgerechnet ein achsensymetrisches Dreieck mit zwei Halbkreisen drauf stellvertretend für die stärkste aller Empfindungen stehen soll, ist nicht Gegenstand dieses Artikels, und soll daher nicht hier behandelt werden.
Wenn man also ein Herzchen auf die Pinnwand seiner besten/zweitbesten/drittbesten/viertbesten/(...)/sechsundzwanzigbesten Freundin postet, will man also ausdrücken, dass man sie liebt. Zwar liebt man eine Bushaltestelle auch nicht, wenn man ein Herz draufkritzelt und auch nicht deren Inhaber, wenn man aber einem Menschen ein solches Piktogramm an die Pinnwand setzt, dann liebt man ihn.
Da fragt sich ja manch männlicher Betrachter des weiblichen Treibens im sozialen Netzwerk, ob die Mädchen denn nicht vielleicht lesbisch sind. Dieser Artikel tut das nicht, denn er wurde ja nicht von einem unsensiblen, gefühlskalten Chauvinisten geschrieben, der Mädchen einfach nicht versteht. Es stellt sich lediglich die Frage, ob besagte Herzverteilerinnen nicht erstaunlich polyamourös sind.
Sympathie
Sind sie nicht. Ein Herz steht nämlich gar nicht für Liebe, sondern für Sympathie (zumindest wenn es sich Mädchen untereinander zuschicken und nicht lesbisch sind). Ein nachgeschicktes Herz dient also als nachgereichte Sympathiebekundung. Diese erfolgt subkonzient, als Reflex ankonditioniert und sorgsam trainiert durch jahrelanges Benutzen mehr oder weniger sozialer Netzwerke. Hierbei stellt sich natürlich die Frage, ob Mädchen nicht auch ohne angefügtes Herz erkennen, wer sie mag und wer nicht. Muss man jedes mal an jeden Satz immer wieder anhängen, dass man den angeschriebenen mag? Kann man sich nicht nach dem 3. kassierten Herzchen merken, dass derjenige nett ist?
Offensichtlich nicht. Ganz im Gegenteil, mit den Herzen ist es wie mit einer Droge. Es setzt ein Toleranzeffekt ein. Irgendwann braucht es eine immer größere Menge, um den gleichen Glückseffekt zu erzielen. Im Umkehrschluss gibt es aber einige Probleme, sollte das Herz mal nicht angefügt werden (z.B. weil die Tasten mit dem < und der 3 mal wegen Überbelastung den Geist aufgegeben haben). Da denkt Frau sich sofort "Scheiße! Kein Herz?! Die mag mich nicht mehr. Und dabei war sie doch meine beste Freundin.", und nach einem markerschütternden Schluchzer: "Scheißfotze".
Es gibt leider noch keine Statistik darüber, wie viele Mädchen sich vor einen Zug geschmissen haben, weil sie ihre beste Freundin verloren zu haben glaubten. Aber zumindest bekommen sie dann in der nächsten Statusmeldung umso mehr Herzchen: "R.I.P. Selina*, du warst die Beste! ♥♥♥♥♥".
*Name von der Redaktion geändert. In Wahrheit heißt das Mädchen Celina.
Zitate
Man beachte vor allem die liebevolle Benutzung verschiedenster stilistischer Mittel.
- Mädchen 1: „:-* + ♥ => ♥ ♥“ (Man beachte die präzise Anwendung der Grundrechenarten)
- Mädchen 2: „♥“ (Hier wird nur ein Herz benutzt. Schwach!)
- Mädchen 1: „♥ ♥:-*♥“ (Hier hat sich ein digitaler Kuss eingeschlichen. Wie romantisch!)
- Mädchen 3: „Ihr zwei Seid so süß ♥♥♥♥♥♥♥♥:-*“ (Mädchen 3 beweist, dass sie Copypaste beherrscht)
- Mädchen 1: „Du auch :-* “ (*Schleim*)
- Mädchen 2: "♥"' (Damit hätte jetzt keiner gerechnet)
Anmerkung des Autoren: Natürlich können auch Jungen herzelsüchtig sein. Wir sind ja politisch korrekt.
Trivia
- Wer Langeweile hat, der möge die Anzahl der Herzen in diesem Artikel zählen. Viel Spaß!
- Digitale Herzen können nicht am falschen Fleck sein.
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