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Verhalten
Twitter gelten darüber hinaus als Baum äußerst mitteilungsbedürftig und kommentieren jeden Schritt ihres Lebens. Außerdem scheint sich keiner für sie zu interessieren. Das zeigt sich auch an ihrer Suche nach Aufmerksamkeit, die sie jedoch meistens nicht erhalten. Twitter warten zum Teil sehr lange darauf, dass sich irgendein anderer Twitter ihre Nachrichten durchliest und darauf antwortet, was jedoch selten der Fall ist.
Das Twitter nicht gerade die Hellsten sind, zeigt sich in der weit verbreiteten Verhaltensweise, dass sie den Infomüll anderer Twitter einfach nachplappern. Diese Krankheit wird im medizinischen Fachjargon auch als Retweet bezeichnet. Auch die Tatsache, dass ein Twitter nicht mehr als 140 Zeichen auf einmal sprechen kann, zeugt nicht gerade von deren Intelligenz.
Das Soziale verhalten der Twitter ist komplex. Twitter nehmen gegenseitige Beziehungen zueinander auf, die als Following bezeichnet werden. Dabei folgen jeweils eine bestimmte Zeitlang eine Gruppe von Twittern einem Alpha-Tier, z.B. dem berühmtesten Twitterer Sascha Lobo. In der artinternen Hackordnung stehen dabei Twitter mit einer hohen Anzahl von Followern an der Spitze.
Die Art tritt in freier Wildbahn normalerweise in massenartigen Schwärmen auf, deren Alphatiere in schnellem Rhythmus wechseln. Sie gilt als Kulturfolger und wird von zahlreichen Nerds als Haustier gehalten. Daher gehen Wissenschaftler heute von einer weltweiten Verbreitung aus. Auf der Roten Liste gefährdeter Arten wird er nicht aufgeführt.
Twitter und Menschen
Twitter wurde von amerikanischen Wissenschaftlern 2008 im Urwald von Webistan entdeckt. Die Entdeckung galt als Sensation, da man bisher davon ausgegangen war, dass nur Papageien und Blogger eine derart hohe Nachplapper-Quote aufwiesen. Schnell entwickelte sich der Twitter zu einem beliebten Haustier, da er von der Anschaffung her billiger als Papageien war und weniger anstrengend als ein Blogger empfunden wurde.
Nach der ersten Euphorie kehrte sich das Verhältnis der Twitter mit den Menschen um, Ernüchterung machte sich breit. Man merkte, dass der Twitter eher ein unangenehmer Genosse des Menschen ist. Viele enttäuschte ehemalige Besitzer eines Twitters beschwerten sich über sein Verhalten: Er zwitschert meist dann, wenn man Ruhe haben will, und immer das, was man nicht hören will. So geht die Zahl der Scheidungen und Kündigungen wegen unpassender Twitter-Plappereien inzwischen in die Fantastilliarden. Daher entließen viele Besitzer ihre Twitter wieder in die Freiheit.
Außerdem häufen sich Beschwerden bei Verbraucherschutzvereinen und Tierschützern wegen des Missbrauchs der Art als Werbeträger: Unternehmen erkannten schnell das Potenzial und züchteten sich große Twitter-Schwärme, die sie mit Werbesprüchen fütterten und in alle Welt aussendeten.
Beide Phänomene führten Anfang 2009 zur sogenannten Twitter-Plage, als zeitweise auf den Kubikmeter mehr als 200 Twitter kamen und man sich vor den Tieren nicht mehr retten konnte, außerdem erwuchs ein zunehmendes Problem mit seinen Hinterlassenschaften (Infomüll), das zeitweise das des Atommülls übertraf. Mittlerweile sind die Bestände wegen gegenseitiger Konkurrenz, Hungertod wegen fehlender Nachrichten und Attacken von Twitterhassern auf viele Exemplare wieder zurückgegangen.
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