1 x 1 Silberauszeichnung von Crazy Gangster

Diverses:Urlaubsreport

Aus Stupidedia, der sinnfreien Enzyklopädie!
Wechseln zu: Navigation, Suche
Urlaubszeit!

Ich befinde mich in einem Flugzeug. Mein Ticket war so teuer, das sie mir eigentlich einen Teil des Flugzeugs hätten überschreiben müssen anstelle mich hier auf diesen Kindersitz zu zwängen. Mit den Knien in den Ohrmuscheln fliege ich über den Atlantik. Hört sich witziger an, als es ist. ABER: Ich hab Urlaub! GRATIS! Muss lediglich einen kleinen Bericht schreiben und Zack! 7 Tage all-inclusive auf Gran Malaria! JUHUUUUU!!! Tja, An- und Abreise muss ich selber bezahlen. Aber nichts geht ohne Wermutstropfen.

Ungeachtet dessen werde ich mit meinem Bericht beginnen, sobald das Flugzeug gelandet ist.


Tag 1

Auf den ersten Blick wirkt das Flughafen-Personal eher distanziert.

Das Flugzeug landet auf einem Acker. Seltsamerweise steht auf einem Schild "Flughafen". Ansonsten verläuft die Landung prima. Das Flugzeug setzt auf, das Vorderrad verbiegt sich, der Rumpf bricht ab, das Flugzeug geht in Flammen auf. Ich überlebe als Einziger. Abgesehen davon ist es aber ganz gut gelaufen. Mein Gepäck ist bloß 12 Inseln weiter abgeworfen worden wegen Treibstoffmangel. Aber genug davon: Da kommt schon das Flughafenpersonal. Und verhaftet mich. Da ich als Einziger überlebt habe gelte ich als professioneller Terrorist. Nach 5 Stunden allein in einer kleinen Kammer werde ich verhört. Nachdem ich ihnen alles über mich erzählt habe lassen sie mich lachend gehen. Einer steckt mir noch einen Zehner zu und tätschelt mich. Mein Stolz lässt das abprallen.

Ein Traum!

Nach kurzer Fahrt(Mietfahrrad) erreiche ich das Hotel. Es sieht aus wie auf dem Prospekt. Der Prospekt muss 100 Jahre alt sein. Aber das ist nicht wichtig. Ich sehe mich erst mal drinnen um. Dort ist es schon ein wenig schicker. Die Farbe blättert nur teilweise von der Wand. Als ich den Tresen erreiche, klingele ich erst mal. Dann nochmal. Und nochmal. Der Portier wacht aber nicht auf. Darum suche ich meinen Schlüssel selber. Nachdem ich ihn gefunden habe, gehe ich erst mal nach oben in mein Zimmer. Auf den ersten Blick ist es in Ordnung. Wenn man von den Ratten absieht. Aber die sind eh die meiste Zeit unter meiner Bettdecke, wo ich sie nicht sehe. Die Vorhänge, ja, es wäre besser, wenn sie existieren würden. Immerhin gibt es einen Fernseher. Zumindest die Teile, welche es sich nicht lohnt zu klauen. Passend dazu: Handtücher mit Diebstahlsicherung. Die besteht daraus, das die Handtücher so verdreckt sind, das man sie gar nicht stehlen will. Die Tapete ist zum kotzen, welche wahrscheinlich auch die Dusche verstopft. Aber jetzt lege ich mich erst mal ins Bett, damit ich morgen fit bin. Nachdem ich die Ratten ans Fußende vertreiben konnte schlafe ich schließlich ein.


Tag 2

Ich erwache Frühmorgens. Was bleibt mir auch anderes über bei dem Lärm? Egal. Ich dusche und gehe runter ins Restaurant, frühstücken. Und da sehe ich auch die Quelle des Lärms: Die Pfannkuchen sind ein bisschen zu knusprig. Ein Kellner mit Kettensäge und Schutzbrille fragt, ob ich einen halben oder einen ganzen will. Naja, frühstücken macht eh dick.

Nun, jetzt ist es Mittagszeit. Ich habe den Vormittag in meinem Zimmer verbracht. Zwangsweise. Die Ratten hatten mich auf den Schrank gejagt. Hungrig gehe ich zum Mittagessen. Es gibt Steak. Sieht eher wie ein Stück Hackbraten aus. Riecht auch so. Schmeckt auch so! Aber ich gebe dem Koch recht. Wer 2,20 groß ist und 50 Kilo Muskelmasse hat, irrt sich bestimmt nicht. Hoffen wir auf's Abendessen.

Später, am Abend, bin ich wieder im Restaurant. Den Tag über habe ich mich in der Hotelanlage umgeschaut. Geradezu paradiesisch! -Wenn man eine Bakterie ist. Im Pool liegt ein altes Auto, das wird aber nicht entfernt, weil sich die Muränen da gerne drin verstecken. Und die stehen unter Naturschutz. Ebenso die Wände: Durch und durch mit Kletterpflanzen bedeckt. Aber immerhin stärken sie die Bausubstanz. Ich hab vorhin einen Zentimeter davon als Probe abgerissen: Adé Südflügel!

Ein neuer Fall für Inspektor Ausguß!

Aber zurück zum Essen: Es gibt Hühnerbrühe. Die Brühe ist gut, das "Hühner" gackert und pickt auf dem Tisch herum. Ich rufe den Kellner und bestelle mir etwas anderes. Jägerschnitzel. Kurz darauf kommt der Kellner mit einem Gewehr wieder und legt auf das Huhn an. Ich beschließe, lieber nichts zu essen und nehme das Huhn mit aufs Zimmer. Vorteil: Die Ratten spielen gerne damit. Nachteil: Das Bett ist noch voller.


Tag 3

Hier wird Original Baustellenlärm produziert. Abfallprodukte: Ein Gebäude.

Nach einer relativ kurzen Nacht(Baustellenlärm bis 4:00 Uhr morgens) stehe ich um 3:00 Uhr morgens auf und mache mich fertig. Um 4:00 Uhr stehe ich mit einigen anderen Gästen vorm Hotel und warte auf den Bus. Nach knapp einer halben Stunde kommt der Ausflugsleiter und teilt Wanderstiefel aus. Das hatte ich nicht erwartet. Immerhin ist die Miete günstig: 5,00€. Pro Zeh.

Wie herrlich! Wie schön! Wie atemberaubend doch das Bild in dem Prospekt ist, den ich auf einem Müllhaufen gefunden habe.

Nachdem wir jetzt schon einige Kilometer durch den Wald gelaufen sind, frage ich den Ausflugsleiter, wann wir denn endlich irgendwo ankommen. Er antwortet mir, das er das nicht wüsste und das er lediglich ein Gast wäre, den die Hotelleitung bestochen hat, damit er den Ausflugsleiter mimt. Das reicht mir als Antwort. Ich schlage ihn K.O und übernehme das Kommando und die Karte. Nach nur 10 Stunden haben wir das Hotel erreicht. Leider das falsche. Mein Orientierungssinn lässt scheinbar zu wünschen über, aber das stört keinen. Sie hätten mich nach der Tour durch den Sumpf eh ermordet, sobald das Hotel in Sichtweite gewesen wäre. Darum verschwinde ich heimlich während der nächsten Pinkelpause und nehme mir ein Taxi. Nach einem klitzekleinen Umweg von 34 Kilometern erreiche ich das Hotel. Ich bezahle den Kerl und gehe rauf auf mein Zimmer. Die Begrüßung von meinen Mitbewohnern(6 Ratten & 1 Huhn) ist eher kühl. Ich ignoriere das und gehe schlafen.


Tag 4

Laut Lexikon muss ein Paradies ja nicht aus einem Stück sein...
Am nächsten Morgen schlafe ich aus. Ausgesprochen kurz. Aber das ist mir egal: Heute ist nämlich die lang ersehnte Stadtrundfahrt! Gegen Mittag geht es los. Ich füttere noch schnell Ratten und Huhn und mache mich auf den Weg zum Bus.
Endlich! Der Strand!

Nach einer Stunde Verspätung fährt ein Bauer mit einem Eselgespann vorbei. Doch nicht- Er hält. Der Reiseleiter weist uns darauf hin, das wir einsteigen sollen, damit wir losfahren können. Nach einigen Beschimpfungen gegen das Hotel und den Reiseleiter steigen wir auch ein. Nach kurzer Zeit(Gemessen an der Lebensspanne einer Schildkröte) erreichen wir die Hauptstadt. Schön! Das ich hier nicht wohne. Hier ist es dreckiger als auf der Herrentoilette eines Campingplatzes. Zwischen den Müllbergen erblicke ich hier und da ein paar Wolkenkratzer. Ein paar Leute suchen im Müll nach Essen. Vielleicht auch nach Geschäften, in denen es was zu essen gibt. Aber egal- Die Sehenswürdigkeiten gleichen das aus. Leider werden die nicht besichtigt. Dafür dürfen wir am Kulturprogramm teilnehmen und Müll sammeln. Und das den ganzen Tag. Am Abend geht es wieder heim. Ich dusche erst mal 2 Stunden und lege mich dann ins Bett. Aber das haben inzwischen die Tiere für sich beansprucht. Also lege ich mich auf's Sofa und schlafe dort.


Tag 5

Pro Liter auffüllen 1,50€(Unverbindliche Preisempfehlung).

Heute ist das Ferienprogramm zuende. Ich gehöre zu den Überlebenden. Mit stolz geschwellter Brust gehe ich runter zum Frühstücksbuffet und bekomme sogar eine Medaille! Die stellt sich aber schnell als Keks heraus. Der ist aber anscheinend auch aus Metall. Also lasse ich das mal gelten. Nachdem Frühstück gehe ich auf mein Zimmer. Was könnte ich heute machen? Fliehen? Das Hotel in die Luft jagen? Ins Hallenbad gehen? Ich entscheide mich für die dritte Idee.

Die Bademeisterin ist stets vor Ort.

Das Hallenbad hat entgegen dem Swimmingpool den entscheidenden Vorteil, das man sich drinnen ärgern kann. Und man wird dabei nicht mal naß! Ein wenig Wasser wäre zwar schon schön, aber man kann nicht alles haben. Für ein paar tausend Euro füllen sie das Becken aber gerne auf: Dann hat man eine Stunde Badespaß, dann ist das Wasser durch die undichten Ventile wieder abgelaufen.

Nachdem ich mich eine Weile geärgert habe, gehe ich wieder in mein Zimmer. Meine Mitbewohner rasen gerade durch das Zimmer. Eine Bisamratte hinterher. Ich schlage mit dem Besen drauf und lege sie unten ins kalte Buffet. Als ich nach einer Stunde nachsehen gehe, ist sie bereits halb aufgegessen. So was feines gibt's hier selten. Ich beschließe den Tag mit einer Flasche Wodka und lege mich dann schlafen.


Tag 6

Ihr werdet mir fehlen...

Tag 6. Morgen geht es heim. Zeit, mein Geld zu zählen. Denn heute wird sie fällig: Die Extra-Kosten-Abrechnung fällt an. Die war bei All-Inclusive nicht mit drin. Ich muss für Fernsehen, Toiletten-Nutzung und essen(Bewusst klein geschrieben) noch mal extra berappen. Nachdem ich die Rechnung gesehen habe, lege ich mich erst mal schlafen. Mitten auf dem Flur. Aber hier stört mich zum Glück keiner. Sind eh schon alle getürmt! Und mich haben sie hier gelassen. Kann ich ihnen nicht verübeln, nach dem, was ich am dritten Tag abgezogen habe. Immerhin gibt es noch ein Wasser gratis. Das kippt mir ein Page ins Gesicht, damit ich wieder wach werde. Daraufhin zahle ich brav meine Rechnung und gehe auf mein Zimmer packen.

Schade- Passt nicht in den Koffer!

Wichtig ist, das Konsumverhalten mit Eigentumsumschichtungen zu vergüten. Auf deutsch: Was nicht festgenagelt ist, wird geklaut! Ich habe dafür extra 2 Koffer mitgebracht. Obwohl für meine Sachen ein Rucksack gereicht hat. Was da bleibt, passt in die Hosentasche der Putzfrau. Also ne' 2-Euro-Münze Trinkgeld- deutsche Gründlichkeit eben. Gegen Nachmittag bin ich fertig. Was nun? Ich entscheide mich für einen Spaziergang.

Nachdem ich eine Weile umhergewandert bin, gehe ich zum Strand runter, um mir den Sonnenuntergang anzusehen. Kaum bin ich da, springt mich eine Gruppe Leute an und verbindet mir die Augen, solange, bis ich 10 Euro berappe. Tja, Luxus ist was anderes. Immerhin kann ich dabei zusehen, wie die Sonne majestätisch am Horizont versinkt. Da wäre ich auch lieber. Aber ich muss jetzt zurück ins Hotel, die sperren ja um 10 Uhr alle Türen zu.


Tag 7

Noch einmal durchschnaufen, ehe sie wieder so wild am Steuerhebel herumreißen!

Geschafft. Befinde mich im Flieger nach Hause. Am Flughafen gab's kleinere Probleme, die Ratten wollten sie zuerst nicht mitnehmen. Dann habe ich sie aber als "Nahlungsmittel" eintragen lassen und ab ging's. Durch den Gangway(Zweimal überfallen worden), rein in den Flieger, noch schnell nen' Schnaps und ein Bier mit dem Piloten und dann erleichtert in den Sitz fallen lassen. Überlebt! 7-Tage All-Inclusive Gran Malaria heil überstanden und noch ein paar Haustiere abgestaubt. Kann man ja auch schlecht da lassen, wenn man sonst alles hat mitgehen lassen.

Schöne Urlaubserinnerungen gibt es in jedem Urlaub- Ich erinnere mich gerne an dieses Poster über der Rezeption...

Ich lasse den Urlaub nochmal Revue passieren. Immerhin muss ich noch den Bewertungsbogen ausfüllen. Nach kurzem Überlegen kotze ich den Zettel voll und lehne mich zurück. Wenn ich wieder zuhause bin, mach ich erst mal Urlaub.

Da gibt's doch sicher was gratis...


Linktipps: Faditiva und 3DPresso