Kommissar Zufall

Der Ausdruck Kommissar Zufall findet häufig Verwendung bei der Ergreifung eines kriminellen Subjekts ganz ohne den Einsatz nennenswerten Könnens oder gar Kompetenz seitens der Ermittlungsbehörden.

Ein Beispiel anhand eines Artikels aus der Schleswig-Holsteinischen Neuen Zeitung ("SCHLHONZ"):
„Kommissar Zufall“ hat wieder zugeschlagen: Lange gesuchter Bankräuber wurde zufällig im Rahmen einer Routine-Verkehrskontrolle angehalten. Einer der beiden zuständigen Dienstbeamten hatte an diesem Tag zufällig Schnupfen und wollte sich kurz mal aus dem Handschuhfach des PKW ein Taschentuch stibitzen, dort jedoch befanden sich die 30 Millionen Euro in kleinen Scheinen. Der Polizist schneutzte daraufhin in einen 5-Euro-Schein. Seinem Kollegen, der gerade zufällig daneben stand, kam das Handschuhfach verdächtig vor. Er nahm den Fahrer vorsorglich mit auf die Wache, von wo aus er Stunden später anhand von Widersprüchen in Untersuchungshaft gebracht werden konnte.“

Daher gilt: Unabhängig davon, ob der niederträchtige Plan des Täters zu einhundert Komma Eins Prozent genau durchdacht oder sogar bis ins kleinste Detail perfekt geplant war: „Kommissar Zufall“ ist grundsätzlich die übergeordnete Instanz - er spielt ganz einfach immer eine Liga höher!

Aufbau des Zufallssystems

Der Zufall an sich scheint jedoch nur bei sehr oberflächlicher Betrachtung wahllos zuzuschlagen. Tatsächlich ist er selbst auch nur der niedere Bestandteil einer höheren Instanz, dem sogenannten “totalen Plan“ oder „Schicksal“. Hier könnte man ja eigentlich Schluß machen, doch das „Schicksal“ wiederum steht glücklicherweise auch nicht vollkommen konzeptlos da, denn es ist ebenfalls lediglich ein untergeordneter Teil eines noch weitaus komplexeren Systems, dem sogenannten „Quark“ (physikalischer Ausdruck) oder umgangssprachlich „Chaos“. Innerhalb diesem, auf unfassbar banale und abgrundtief simple mathematische Weise geordneten „Chaosprinzip“, befinden sich außerdem für unsere Ohren unsichtbar und für unsere Augen unhörbar, noch weitere 10^22-1 alternative Schicksals- und Zufallssysteme in uns befreundeten Paralleluniversen. Über ein dem Chaosprinzip übergeordneten Zwiebelschicht-artigen System wird viel spekuliert. Möglicherweise existieren hier noch weitere Abhängigkeiten.

Grund der Entstehung

Man kann das ganze Chaos- beziehungsweise Quark-System auf einen gemeinsamen Ursprungspunkt oder auch „Big-Bäng©“ zurückführen: Der ganze Quark drehte sich mehrmals um sich selbst, ihm wurde dabei speiübel, auch hatte er keinen Spiegel und kam insgesamt überhaupt nicht richtig klar. Er erfand daher die Ordnung, die seitdem mit den Funktionen "Liebe" und "Sex" in Gang gehalten wird, um sich dadurch in allen möglichen spannenden neuen Formen und immer neuen Möglichkeiten der Existenz wiederfinden zu können.
Diese Ordnung ist daher nur im Ansatz vergleichbar mit dem "Zimmer-Aufräumen", welches lediglich dazu dient, zwischen dem ganzen Müll und Dreck überhaupt irgendwann mal auch nur irgendetwas wiederzufinden.

(Un)wahrscheinlichkeit

Die Entstehung unseres kompletten Universums inklusive sämtlicher mitgelieferten Ereignisse, die zu unserer heutigen Existenz führten, ist unendlich unwahrscheinlich. Da jedoch alles, was unendlich unwahrscheinlich ist, aufgrund der ebenfalls unendlichen Tiefe des Quark-Prinzips zwangsläufig zur Existenz verdammt ist, haben wir nun den ganzen Salat: Planeten, das Leben, Fischfang, die Ökosteuer und Daniel Küblböck. Grundsätzlich ist eben alles möglich, sogar ein Lottogewinn von 7 Richtigen mit Zusatzzahl trotz ordnungsgemäßer Manipulation des Ziehungsgerätes!

Fazit

Kommissar Zufall ist aufgrund seiner Erfolge und insbesondere aufgrund seiner einzigartigen Durchsetzungskraft als einer der mit Abstand fähigsten Mitarbeiter der Polizei zu betrachten. Er ist zudem ein Novum auf seinem Gebiet. Hin und wieder schlägt er sich jedoch auch auf die Seite der Konkurrenz - er ist daher leider unberechenbar und kann auch von niemandem fest angestellt werden.