Selbstversorger

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So stellt sich der Öko einen Selbstversorger vor.

Es wäre hilfreich für unsere Welt, wenn wir mehr Selbstversorger hätten, wenn wir uns auf unsere Wurzeln besinnen würden und das, was wir verbrauchen, auch selbst erzeugen... dann würde unser blauer Planet doch bestimmt grüner, sonniger und schöner. Einfach bio. Einleuchtend! Oder? Der nachfolgende Artikel stellt die nüchterne, entmutigende und erschreckende Wahrheit über Selbstversorger in Deutschland (und Österreich) dar.

Die Versorger

Der Selbstversorger ist ganz eng mit dem Versorger verbunden. Üblicherweise ist im Sprachgebrauch mit Versorger häufig ein Öffentliches Versorgungsunternehmen gemeint. Die Öffentlichen Versorgungsunternehmen sind kommunal und das ist das Problem. Man muss es sich so vorstellen: Die Gemeinde hält für ihre Einwohner Infrastruktur vor. Die Infrastruktur, mit der am meisten Cash zu machen ist, wie Strom- und Gasnetze, werden oft von den Kommunen privatisiert (warum, wird später deutlich). Das heißt aber nichts anderes, als dass ein Amt der Gemeinde als Privatunternehmen geführt wird. So weit so gut.

So sieht die Wirkungsstätte eines Selbstversorgers aus Sicht der Manager aus.

Nun passiert Folgendes: Privatunternehmen brauchen gute Geschäftsführer oder Vorstände, denn sonst können sie ja nicht konkurrieren. Haha! Ein Geschäftsführer einer Stadtwerke GmbH, vielleicht von Klein Kleckersdorf, muss deshalb mindestens doppelt so viel Geld bekommen wie die Bundeskanzlerin.

Der Selbstversorger Typ I (Geschäftsführer, Vorstände und Aufsichtsräte)

Dafür, dass der Geschäftsführer oder Vorstand von seinem Aufsichtsrat einen lukrativen Vertrag bekommt (wie gesagt muss das Jahresgehalt mindestens zwei mal so hoch sein, wie das der Bundeskanzlerin, bei Sparkassenvorständen übrigens mindestens drei mal so hoch;) sind diese dem Aufsichtsrat zu ewigem Dank verpflichtet. Im Aufsichtsrat eines Gemeindeversorgers sitzen der Bürgermeister und Ratsvertreter, also Lokalpolitiker. Die Krönung der Politiker, wie jeder weiß. Der Geschäftsführer oder Vorstand lässt sich darum tolle Gimmicks einfallen, um dem Aufsichtsrat zu schmieren schmeicheln. Denkbar wäre so etwas wie ein Steiger Award oder ein Atrium-Talk, zu dem berühmte Leute für ein Almosen in Höhe von 25.000 Euro eingekauftladen werden. Eingeladen werden auch - und das ist das Wichtige - die weniger berühmten Mitglieder des Aufsichtsrates. Die weniger Berühmten würden dann den Berühmten zunicken und vielleicht sagen: "Guten Tach, Herr Erdogan, schickes Kopftuch hat Ihre Frau immer auf!" oder "Hallo, Herr Steinbrück, ich kenne Sie aus dem Fernsehen!" Die Angesprochenen könnten, müsste aber nicht, antworten: "Lückmü, hyrmüt Nülgüllül." oder "Leck mich, Du Clown!" Und die weniger Berühmten würden dann noch Jahre später erzählen (und dabei würde ein stolzes Leuchten von ihrem Gesicht ausgehen, wie von einem Sonnenaufgang im Frühling): "Ach, der Peer, das ist ein ganz Umgänglicher. Der redet übrigens wie Du und ich." Das könnten sie von Erdogan natürlich nicht sagen, weil der türkisch redet.

Der Geschäftsführer der Wasserwerke Sprockhövel mit Dienstwagen in der betriebseigenen Garage.

Wenn der Geschäftsführer viele solcher Gimmicks verteilt, sorgt der Aufsichtsrat dafür, dass er weiterhin gut bezahlt wird und einen schicken Dienstwagen samt Chauffeur bekommt. Und genau das ist nicht bio, weil der Dienstwagen mindestens 300 PS haben muss.

Der Selbstversorger Typ II

Der Selbstversorger dieses Typus ist vielleicht ein 56 Jahre alter Rentner. Früher war er Vorstand bei den Elektrizitätswerken von Frankfurt an der Oder. Und er hat, nachdem er 15 lange Jahre Geschäftsführer war, viele Gimmicks verteilt. Irgendwann aber dachte er sich: "Mensch. Immer hier im Büro zu sitzen ist doch Scheiße. Jetzt 'ne runde Schwimmen, im eigenen Schwimmteich und dann im Garten ausspannen, das wäre doch besser." Und genau um dieses Ziel zu erreichen, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man verteilt keine Gimmicks mehr oder man verteilt vergiftete Gimmicks; man lädt z.B. den falschen Redner ein. Putin wäre derzeit nicht schlecht. Letzteres ist unter Vorständen und Geschäftsführern von Versorgungsunternehmen sehr populär, denn so kann einem kein Vorsatz nachgewiesen werden, nur Dummheit. Der Aufsichtsrat will diesen Dummi natürlich los werden und schickt ihn mit einer großzügigen Abfindung in den Ruhestand. Aber dann ist noch lange nicht Schluss, denn der so "Geschasste" zieht alle Register. Nie dürfte er zugeben, er wäre gefeuert worden! Also ist es in diesen Kreisen in Mode gekommen, dass man sich auf die Wurzeln besinnt. Man macht auf Burn-Out und legt sich einen kleinen Kotten zu. So knapp 320 qm Wohnfläche und mit 3 ha Garten. Und Schwimmteich.

Ein Stadtwerkegeschäftsführer im Ruhestand. Wird nach schwerer Gartenarbeit von seiner jungen Gefährtin gepflegt.

Dort lässt man von einem Gärtner, der selbstverständlich zum Abfindungsgeschäft gehört, Gemüse und anderen Quatsch anbauen. Gegenüber Gästen kann man strunzen, man wäre Selbstversorger und dabei von Peer erzählen: "Der Peer, das ist ein ganz Umgänglicher..." Und dabei kann man sein Gesicht leuchten lassen wie die untergehende Herbstsonne.

Fazit

Man erkennt, dass der Selbstversorger Typ II eine Entwicklungsstufe des Selbstversorgers Typ I ist! Während ersterer sozusagen die Made oder der fette Engerling ist, muss Typ II mit dem Maikäfer oder dem Schmetterling verglichen werden. Dieser Typ genießt die Früchte seiner vorherigen Arbeit, dabei hatte er sich nämlich nicht nur selbst versorgt sondern auch gut vorgesorgt.

Es ist nur zu natürlich, dass sich erst der Selbstversorger Typ II fortpflanzt, denn er hat nicht nur einen Gärtner, sondern auch eine junge Geliebte (die vielleicht mal beim Steiger-Award in der Garderobe ausgeholfen hatte oder Bläserin in der Vorgruppe war). Aus diesem Grund sind die Vorstandsposten auch stets in männlicher Hand. Da lässt Mann sich nicht in den Karpfenteich spucken.


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