Sejad Salihović

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Sejad Salihović als Torjäger im Diensten von Hoffenheim - notfalls ohne Elfmeterpunkt, dafür aber mit Pfeil und Bogen

Sejad Salihović ist selbsternannter Fußballspieler, Torjäger und Bewacher des Strafraumpunktes, der derzeit beim Traditionsverein 1899 Hoffenheim unter Vertrag steht. Seine traurige und bemitleidende Karriere begann am 8. Oktober 1984 mit seiner Geburt. Heute gilt er als Leistungsträger in Hoffenheim, was allerdings auch nicht so schwer ist. Seit seiner Zeit in Berlin gilt er dort als bester Mittelfeldspieler seit Thorben Marx. Bei Hoffenheim hat er sich einen Namen als Herr des ruhenden Balles gemacht, nicht aber des ruhenden Verkehrs (jetzt bitte nicht falsch verstehen!). Im Flensburger Punktekonto ist er nämlich ein bekannter Name, bei der Heimfahrt vom Training rast er vor Wut wie verrückt auf den Straßen, immerhin kann er sich so als einziger Hoffenheimer wenigstens ein paar Punkte sichern.

Karriere

Wenn man davon überhaupt sprechen kann...

Vereinskarriere

Hertha BSC Berlin

Salihović wuchs zunächst in Gornji Šepak in Bosnien und Herzegowina auf. Im Alter von sieben Jahren musste er mit seiner Familie vor dem Bosnienkrieg nach Berlin flüchten, im Nachhinein wäre es jedoch besser gewesen, man wäre in der Heimat geblieben, Salihović hatte ja keine Ahnung, wie es auf den Straßen in Berlin vorgeht. Hier begann er auch mit dem Fußballspielen. Über die Stationen Minerva 93 Berlin und Hertha Zehlendorf kam er 2000 zu Hertha BSC Berlin, die konnten einen talentierten Mittelfeldspieler gebrauchen. Salihović war nur leider der falsche. Aufgrund mangelnder Alternativen sah man sich sechs Jahre später gezwungen, Salihović in den Profikader zu befördern. Dort galt er aber oft nur als Dauerbankdrücker, seinen Stammplatz erkämpfte er sich hinten rechts auf der Ersatzbank. Fünf Spiele in der A-Mannschaft stehen auf dem Papier, dazu 88 in der zweiten Mannschaft. Wenn er mal in der Profimannschaft eingewechselt wurde, dann nur, als das Spiel schon entweder gewonnen oder verloren war. Bis ihm sein Trainer Falko Götz beigebracht hatte, dass man am besten gegen den Ball und nicht gegen die Mitspieler treten sollte und sich auch mal weg vom Elfmeterpunkt bewegen könnte, verging eine lange Zeit. Trotz der ausweglosen Situation bei den Berlinern blieb er zwei Jahre, vielleicht hat ihm ja die Umgebung gefallen. 2005 war dann Schluss, er ging zu 1899 Hoffenheim, die im Gegenzug den Berliner Vorstand zum Currywurst-Essen einluden. Für Salihović war es in Hoffenheim um einiges leichter, er hatte viele Gleichgesinnte, der damalige Trainer war nämlich sowieso gerade dabei, Spitzenspieler wie Alexander Huber, Roland Bonimeier, Daniel Reule und Matthias Keller in die Mannschaft zu integrieren.

Heutiger Tiefpunkt (1899 Hoffenheim)

Salihović beim Ausführen eines für ihn perfekt liegenden Freistoßes...
... den er natürlich souverän ins Tor schießt, was auch sonst

Als Salihović zur Saison 2006/07 zu Hoffenheim wechselte, wusste er - kein Witz! - anfangs noch gar nicht, wo der Ort liegt. Doch schon zwei Jahre später gelang trotz Salihović der Aufstieg in die Bundesliga. Gleich in der ersten Bundesliga-Saison überhaupt, 2008/09, gelang völlig überraschend die Herbstmeisterschaft und man hatte sogar die Chance zur deutschen Meisterschaft! Doch allen Beteiligten war klar, dass die Meisterschaft und die daraus resultierende Champions League-Teilnahme verbunden wäre mit einem deutlich höheren Leistungsdruck, und darauf hatte nun wirklich keiner Lust. Und so schaltete man in der Rückrunde drei, vier Gänge zurück, sodass man am Ende 9. wurde. In der folgenden Saison war man so nah an der Euro-League-Teilnahme wie noch nie dran, bis zum sechstplatzierten Stuttgart sind es nur knapp 70 Kilometer. Salihović selbst spielte immer auf seine ganz eigene Weise gut, indem er einfach immer alle Elfmeter versenkte und Freistöße, die weniger als 80 Meter vom Tor entfernt sind, zielgenau reinschoss. Auch wenn die Leistungen in den folgenden Monaten weitestgehend stimmten, bekam er wenig Aufmerksamkeit von den Fans geschenkt, da sich eher jene Spieler beliebt machen, die Einsatz, Leidensfähigkeit und Laufbereitschaft an den Tag legen. Trotz dessen schlug er ein wie eine Bombe - doch wie wir wissen, richten Bomben oftmals große Schäden an. Denn auch in der Folgezeit zeigte sich erneut Salihović´ Unbeliebtheit, nachdem er in einem Spiel gegen VfB Stuttgart seinen Schuh verlor, rannte Jens Lehmann bis zur Mittellinie und anschließend zurück in sein Tor, um den Schuh anschließend über das Tor wegzuwerfen. Salihović musste anschließend seinen Schuh vom Tornetz runterholen, Jens Lehmann wurde wegen Erschöpfung und Kreislaufprobleme mit einer Trage vom Spielfeld getragen. 2013 war es ihm dann aber genug, nach einem Tor im Spiel gegen SC Freiburg durch einen, na was wohl, Elfmeter wollte er sich den Ball schnappen und jubeln, damit immerhin einer bei ihm ist, der gemeinsam mit ihm feiern kann, jedoch kam Freiburgs Kapitän Julian Schuster dazwischen. In den folgenden Momenten kam Salihović´ übergroßes Aggressionspotential wieder hoch (im Alter von 11 Jahren wurde er bei der Supernanny nicht genommen, was schon einiges zu heißen hat) und er gab Schuster eine Ohrfeige. Die gute Nachricht war, dass er daraufhin für einige Spiele gesperrt wurde und dadurch wieder Bewegung ins Spiel kam, da der gegnerische Strafraum frei bespielbar war. Seitdem Salihović bei Hoffenheim als Rechtsverteidiger aufgeboten wird, wurde in der Wirsol Rhein-Neckar-Arena eine zweistellige Anzeigentafel angebracht. Beim Spiel von 1899 Hoffenheim gegen Bayer 04 Leverkusen im Oktober 2013 schoss Stefan Kießling ein irreguläres Tor, er wollte sich daraufhin beim Vize-Kapitän Salihović telefonisch entschuldigen, dass er nicht zugegeben hatte, das der Ball nicht regulär im Tor landete, das Problem jedoch: Eingeschränktes Netz. Bis zur Rückrunde der Saison 2013/14 schoss er sechs Tore, allerdings fünf ausgehend aus Elfmetern.

Nationalmannschaftskarriere

Schon 2007, als Hoffenheim noch in der zweiten Liga spielte, debütierte Salihović in der bosnisch-herzegowinischen Nationalmannschaft - hier nimmt man halt jeden. Salihović stach besonders dadurch hervor, über zehn Jahre bei sechsklassigen Vereinen wie Minerva 93 Berlin und den Amateuren von Hertha BSC zu spielen. In der Nationalmannschaft von Bosnien-Herzegowina schoss er vier Tore, davon etwa drei bis vier aus Elfmetern.

Triviales

Salihović bewacht wie jedes Spiel den Elfmeterpunkt, keiner darf ihm zu nahe kommen - ganz nebenbei hier eine Todesmeldung: Wie bedauern den schrecklichen Vorfall, dem den Spieler in Weiß links neben Salihović , nein halt, das andere links, passiert ist, der sich zu nah an den Elfmeterpunkt wagte und daraufhin sofort von Salihović angegriffen worden ist
  • Sejad Salihović darf bei Hoffenheim mittlerweile auch die Abstöße schießen sowie die Einwürfe, dank einer eingekauften Sonderegelung von Dietmar Hopp, direkt auf das Tor schießen.
  • Salihović hat bereits eine Anzeige vom Tierschutzbund bekommen. Er stand 90 Minuten auf demselben Regenwurm, der unter dem Elfmeterpunkt lebte.
  • Salihović´ Trikots sind bei eBay und hood.de besonders beliebt. Da sich Salihović nur am Elfmeterpunkt herumbewegt, sind seine Trikots die einzigen, die nicht verschwitzt sind.
  • Sejad Salihović ist kein großer Fan von Weihnachten. Wie die gesamte Hoffenheimer Mannschaft bekommt er ein Fahrrad geschenkt, damit er schon mal das Absteigen üben kann.
  • Im Herbst 2013 schwebte Salihović in Lebensgefahr. Er wurde zusammen mit Andreas Beck und Kevin Volland von Kidnappern entführt, die als Freigabe 10 Millionen Lösegeld verlangten, ansonsten würden sie die drei Spieler mit Benzin übergießen und verbrennen. Dank einer schnell eingeführter Aktion konnte die Polizei Spenden sammeln - im Schnitt gaben die Befragten etwa 5 Liter. Erst durch die Feuerwehr und ein Sonderkommando der Polizei Baden-Württemberg konnten die Spendenaktion gestoppt werden.

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