Spiegelwelten:Zwölf Dutzend suchen Einen

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Dies ist das Geheime Kommandotagebuch der Suche nach Grumbartsch Dutzendzwölf, Mitglied der Eliteleibgarde des kleinen Führers, aufgezeichnet von Zobelbart Dutzendzwölf.

17. Juli 2007

15:17 aq. Zeit

Mit ablaufendem Wasser sind wir am frühen Nachmittag von unserer neuen Heimat aufgebrochen, unseren Bruder Grumbartsch zu suchen. Mit zwölf Plesiosauri und Spezialausrüstung machen wir 143 uns auf den Weg nach Norden. Ich selbst sitze in der Kabine mit dem einzigen freien Platz. Der Platz, der meinem tapferen Bruder Grumbartsch gehört ... wir werden ihn finden!

13:40

Die Reise geht ruhig und ohne Zwischenfälle vonstatten. Zwischenzeitlich habe ich die Berichte unseres Geheimdienstes lesen können. Nun wird mir auch klar, welchen Sinn die Gerätschaften haben, die uns aus der Abteilung von Ingenieur Sax mitgegeben wurden.

18. Juli

15:00

Neue Nachrichten erreichen uns. Unser Bruder ist offenbar mit den K-Geschwistern auf dem Weg von Verdinga ins Kennedy Reich. Die Plesiosauri schwimmen mit Höchstgeschwindigkeit. Herrliche Tiere hoch lebe Agaton Mars.

23:23

Erhöhte Alarmbereitschaft! Wir sind in Feindgewässern. Fischerboote, aber auch allerhand an Kriegsmarine treibt sich hier herum. Veraltete Technik zwar, von der keinerlei Gefahr für uns ausgeht. Aber dennoch soll uns niemand entdecken. Der Erfolg unserer Mission hängt von strengster Geheimhaltung ab.

19. Juli 2007

03:49

Kurz vor Sonnenaufgang haben ich und 119 meiner Brüder an verschiedenen abgelegenen Stellen Verdinganischen Boden betreten. Das Anlegen der Spezialausrüstung gestaltete sich ganz schon schwierig, aber da es mir und meinem Bruder Schnurrhelm gelungen ist, bin ich guter Hoffnung, dass die anderen 60 2er-Teams nun auch bis zur Unkenntlichkeit verkleidet sind. Damit wir nicht durch unsere Grösse auffallen, hat Ingenieur Sax eine Huckepack-Konstruktion entwickelt, unter der wir uns zu zweit verstecken können. Der arme Schnurrhelm! Nicht nur, dass er mich jetzt tragen muss und unter der Verkleidung vermutlich schwitzt wie eine Pellkartoffel, nein, auch noch die komplette Ausstattung eines Staubssaugervertreters kommt hinzu. Mit dieser perfekten Tarnung wollen wir nun durch die Dörfer und Städtchen streifen und die Bevölkerung aushorchen, ob sie von einem seltsamen, in einem Staubsaugerbeutel gefangenen Mann gehört haben. Ein genialer Plan, das muss gesagt sein!

11:30

Zwar hätte ich schon 8 Staubsauger verkaufen können, aber von unserem Bruder Grumbartsch immer noch keine Spur. Niemand dieser seltsamen Menschen hier scheint eine Ahnung zu haben. Hoffentlich haben meine Brüder mehr Erfolg. Schnurrbart hatte vor wenigen Minuten einen bösen Wadenkrampf und beinahe hätten wir uns mitten auf einem Dorfplatz auf die Fresse gelegt. Hinter der nächsten Hecke werden wir eine Stunde Pause machen!

15:12

Endlich! Frölzlieb und Flundbartsch haben eine Spur!!! Diese Tausendsassas, diese verfluchten! Auf diesen Trick muss man erst mal kommen. Sie haben jedem, der ihnen von einem gebrauchten Staubsaugersack berichtet, einen neuen Sack versprochen. Kein Wunder, dass die Leute da anfingen zu erzählen. Jedenfalls, in den Abendstunden werden wir uns alle in einer verlassenen Feldscheune treffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Wunderbar, wie unsere Brief-Heuschrecken funktionieren. Völlig unauffällig fliegen sie zwischen unseren Teams hin und her, sodass wir alle jederzeit über den Stand der Dinge unterrichtet sind. Hoffentlich hält Grumbartsch durch. Der arme muss Hollenqualen leiden, aber wir haben seine Lieblingsspeise, grünen Wackelpeter, im Gepäck. Das wird ihn wieder auf die Beine bringen!

21:23

Die Hälfte von uns liegt KO im Heu. Mir scheint, die Armen sind noch ein bisschen kleiner geworden durch die Schlepperei, dabei hab ich z. B. extra keine Orden an meiner Uniform getragen, um Gewicht zu sparen. Nun ja, Dienst ist Dienst, wie der kleine Führer immer zu sagen pflegt. Wir anderen diskutieren die Neuigkeiten und schmieden Pläne. Nach Frölzliebs Bericht ist Grumbartsch an Bord eines "grossen Gerätes" zusammen mit dem Gaunerpärchen. Dabei kann es sich nur um das missglückte technische Experiment namens "Vasa" handeln, von dem unser Geheimdienst berichtet hat. Wir beschliessen, im Schutz der Dunkelheit zur Küste zu marschieren und dort die Plesiosauri zu erwarten.

23:59

Am Strand liegt ein Fischerboot, in dem wir unsere restlichen Staubsauger und Zubehör entsorgen. Na das wird eine Freude morgen sein für den Fischer!

20. Juli 2007

0:39

Alle wohlbehalten wieder an Bord unserer Plesiosaurus-Kapseln. Unsere Brüder waren in der Zeit nicht untätig und haben neue Nachrichten der Admiralität ausgewertet. Offenbar ist die "Vasa" bereits vor Tagen schon ausgelaufen Richtung Kinderland. Wir nehmen rasch die Verfolgung auf. Zur Sicherheit putze ich meine Waffen und schleife mein Entermesser nach!

6:40

Seltsame Flüsse gibt es hier in Ozeanien. Selbst die Plesiosauri sträuben sich ein bisschen, in den Flusstrichter einzuschwimmen. Eine Extraportion "Delphin in Tintenfischtunke" verleiht ihnen dann aber doch die nötige Motivation. Das Flussbett ist völlig zerschrammt von der "Vasa". Meine Güte, das Ding muss einen Heidenlärm unter Wasser verursachen, Ingenieur Sax würde so etwas nicht vom Stapel lassen!!

8:40

Wir fahren Überwasser und fangen aus den offenen Kabinen heraus heimische Vögel. Das wird ein gutes Mittagessen, gegrilltes Moorhuhn und dazu ein guter Tropfen Grüner Brandenburger. Unser Spähtrupp voraus ermöglicht uns ein entspanntes Fahren. Hier sollten wir mal alle Urlaub machen!

13:47

Wir liegen in den offenen Kabinen wie in einem Luxushotel. Herrliches Mittagessen! Wir lassen uns die Sonne auf die Pranze scheinen und paffen gemütlich unsere Pfeifen. Hin und wieder tauchen am Ufer Eingeborene auf, die aber beim Anblick der Plesiosauri erschreckt das Weite suchen. Der Fluss vor uns bietet ein seltsames Bild: allenthalben sind am Ufer Bäume abgerissen und das Flussbett liegt breit und platt da. Die Vasa muss sich wie ein Dampfwalze hier durchgekämpft haben.

20:24

Starke Regenfälle vermiesen uns den Sommerabend! Wir schliessen die Kabinen und gehen auf Unterwasserfahrt. Die Nacht über werden wir mit erhöhtem Tempo fahren, um die Vasa und Grumbartsch endlich einzuholen.

21. Juli 2007

11:23

Ein Spähtrupp hat mir einen seltsamen Fund zugeschickt: ein gefächerter Pfeil mit einer äusserst spitzigen Spitze! Eine Waffe der Vasa?

14:07

Schon seit einer halben Stunde sind die Plesiosauri unruhig wie selten! Und nun weiss ich auch wieso! Vor uns im Wasser treiben einige tote Artgenossen. In einem steckt noch einer dieser Fächerpfeile! Diese Hunde soll Neptun holen. Gut, dass die Züchtung von Agaton Mars einen viel schuppigeren Panzer hat. Zur Sicherheit setzen wir unseren Plesiosauri aber noch Schutzkappen aus Krokodilleder auf und schützen ihre Augen mit dicken Quarzgläsern. Ihre Körper schmieren wir dick mit Walfett ein. Daran werden die tückischen Pfeilspitzen des Feindes wohl abgleiten. Ich gebe Alarmstufe 1 durch.

14:28

Wichtige Nachrichten durch eine Briefheuschrecke. Der vorderste Späher hat gesehen, dass unser Bruder Grumbartsch, eingesperrt in einen Vogelkäfig(!!), zusammen mit der Kennedybrut und einigen seltsamen Geräten an Land gesetzt wurde. Ich schlage im Handbuch von Ingeniur Sax nach, ob er ein ähnliches Gerät schon mal konstruiert hat. Tatsächlich, ein paar Skizzen aus jungen Jahren ähneln der Beschreibung, aber Sax hat diese Landgeräte nie weiter durchdacht. Schade!

17:23

Unser Haupttrupp erreicht die Uferstelle. Die Hälfte aller Besatzungen wird die Überlandverfolgung aufnehmen unter meinem Kommando. Helmholdt wird die Flusseinheit anführen und die Vasa weiter verfolgen. Über Briefheuschrecken werden wir den Kontakt halten. Wir schnallen uns die Grashüpferschuhe an und nehmen mit grossen Sprüngen die Verfolgung der seltsamen verdinganischen Landgeräte auf. Deren Spur ist nicht zu übersehen. Für Grumbartsch schicke ich eine Singheuschrecke voraus. Hoffentlich kann er ihr Lied hören und schöpft neuen Mut, wenn er weiss, dass wir ganz nahe sind!

22. Juli 2007

8:00

Verdinganischer Keulenschwinger
Verdinganischer Kampfradläufer

Nach einer geruhsamen Nacht in einem lauschigen Wäldchen (alles was Recht ist, diese amerikanesischen Wälder bieten einiges, was unseren fisch- und seetanggewohnten Gaumen köstlich mundet!) verfolgen wir weiter diese seltsamen verdinganischen Geräte, die eine breite Schneise durch die schöne Natur geschlagen haben. Allein dafür sollten diese Vandalen 12 Stunden im Hummerkäfig verbringen!


14:23

Unsere Vorhut hat die Verdinganer eingeholt. Langsam schliessen wir anderen auf und uns bietet sich ein wirklich vergnügliches Schauspiel. Stampfend und wackelnd, wie eine Horde wildgewordener alter Küchenwecker, wälzt sich vor uns im Sonnenschein die verdinganische Blechkolonne, scheppernd, ächzend und andere gotterbärmliche Geräusche von sich gebend. Aber soviel muss wahr sein, gepanzert sind diese Dinger, dass fürs erste ein erfolgversprechender Angriff völlig ausgeschlossen scheint. Wir lassen uns wieder ein wenig zurückfallen und verfolgen in sicherem Abstand weiter.

18:52

Der Feind schlägt sein Nachtlager auf. Wir pirschen uns wieder auf Sichtweite heran und beobachten. Mit Unmengen von Karrenschmiere fetten die Verdinganer ihre Eisengeräte ein, vermutlich geht ihnen dieses elende Gequietsche gehörig auf die Nerven. Und da ... aus der Luke eines der Kampfläufer wird der Käfig mit unserem Bruder Grumbartsch herausgehoben!! Nur mit äusserster Willensanstrengung hält es uns in unserem Versteck. Unser aller Hände sind unwillkürlich an unsere Dolche gefahren, die wir am liebsten den Feinden in ihre dicken Wänste bohren würden in diesem Moment. Doch da passiert das Unerwartete. Offenbar hat die Singheuschrecke bis jetzt den Tross verfolgt und singt nun ihr nur für unsere Ohren verständliches Lied. Und Grumbartsch hört und versteht! Er, der bis dahin scheinbar leblos am Boden des Käfigs kauerte, steht auf, strafft sich, reckt den rechten Arm empor und beginnt, die aquanopolitanische Hymne zu singen. Uns kommen die Tränen, während die Verdinganer und diese Kennedy-Brut feixend um den Käfig herumstehen. Wartet, ihr!! Die Stunde der DutzendZwölfs ist nahe!!

22:20

Alles ist ruhig. Bis auf Grumbartsch, der ein Liedchen nach dem anderen pfeift. So sind wir 144 Brüder, nicht unter zu kriegen!! Wir schleichen zurück in unser Nachtlager.

23. Juli 2007

6:45

Schon früh bricht der verdinganische Tross auf. Wir geben ihnen einen guten Vorsprung und frühstücken jeder drei gebratene Amseln. Lecker!

19:00

Der Tag verging in schier endlosem Hinterschleichen. Keinerlei Gelegenheit für einen Hinterhalt oder einen raschen Überfall. Wie am Vortag schlagen die Verdinganer auch heute wieder früh ihr Lager auf. Vom Gipfel eines Baumes aus lasse ich kurz mein Fernglas im Licht der Abendsonne blitzen ... und Grumbartsch hat es gesehen! Ein grimmiges Lächeln spielt um seine Lippen. Eisenhart der Kerl, wie wir alle!!

23:25

Im Mondlicht bsprechen wir uns in unserem Lager. Der morgige Tag muss die Entscheidung bringen. Wir schleifen unsere Messer und überprüfen unsere Spezialwaffen. Grumbartschs Wackelpudding liegt kühl verpackt neben mir.


24. Juli 2007

11:30

Endlich!! Die rothaarigen Teufel werden, zusammen mit unserem Bruder (immer noch schmählich eingeschlossen in seinem Käfig) von den Verdinganern abgesetzt. Mit welchem Auftrag diese sich nun weiter auf den Weg machen (vermutlich suchen sie nach versprengten Hetenländern), kümmert uns einen Teufel. Wir haben nur Augen für unseren Bruder. Schon sind wir auf dem Sprung, um ihn endlich zu befreien, da kommt eine Kutsche herangebraust. Alle Seeteufel nochmal! Kennedy persönlich, nicht zu verkennen, dieser hässliche Kopf. Sieht aus, als würden rote Rharbaberstrünke aus ihm wachsen. Und ehe wir uns versehen, jagt die Kutsche auch schon wieder los, mitsamt dem Pärchen und unserem Bruder, der wohl arg durchgeschüttelt wird im Kofferraum. Gut, dass unsere Spione hervorragende Karten gezeichnet haben. Offenbar will die Sippe nach Newburyport, ins Weisse Haus, oder was davon noch übrig ist. Zähneknirschend stecken wir die Dolche wieder ein. Trotz unsere Grashüpferschuhe können wir das Tempo der Kutsche nicht mithalten. Ausserdem werden die Wege und Strassen immer belebter. Überall wie närrisch tanzende und winkende Menschen, dazu endloses Glockengedröhne. Zum Henker!! Ist hier Karneval? Egal. Wir kennen unser Ziel: das Weisse Haus!

17:54

Wir erreichen den Stadtrand von Newburyport. Linkerhand sehen wir das Weisse Haus, rechts vor uns liegt der Hafen. Und mitten drin das Ungetüm der Vasa. Da kann Helmholdt nicht weit sein mit seinen Plesiosauri. Und richtig, schon sehen wir die typische Kiellinie eines knapp unter der Oberfläche schwimmenden Rex major. Ich lasse Lager aufschlagen und schleiche allein zum Ufer, um Kontakt zu Helmholdt aufzunehmen. Gemeinsam werden wir die Aktion für heute Abend planen.

20:10

Die Strassen der Stadt sind voller verdinganischer und amerikanesischer Soldaten, hin und wieder sieht man sogar ein paar düstere Gesalten aus Dunkeldeutschland. Ausserdem tobt das Volk durch die Gassen und feiert. "Waffenstillstand" jubeln sie allenthalben. Weicheier!! Als hätten ihnen die paar Wochen Scharmützel bereits den letzten Rest abverlangt.

Wir haben beschlossen, eine zweigeteiilte Aktion zu führen. Von der Wasserseite aus werden wir zunächst ein paar harmlose Sprengkörper Richtung Ufer schicken. Das wird wohl soviel Aufruhr verursachen, dass die gesamte Aufmerksamkeit sich auf den Hafen konzentriert. Und dann wird die andere Hälfte von uns mit Spezialausrüstung im Getümmel durch die Strassen der Stadt zum Weissen Haus vordringen.

20:15

Kraaawuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuusch!!!!!! Herrlich! Direkt ein paar Benzinfässer getroffen. Gleichzeitig beschiessen wir die Vasa mit Feuerquallenbomben. Ihre Unterwassenketten haben wir mit Seetang umschnürt, sodass sie erstmal bewegungsunfähig ist. Am Ufer eilen Trupps herbei, die von den Plesiosauri direkt mit einem Hagel Kugelfischbomben eingedeckt werden. Die halbe Stadt strömt Richtung hafen, während die andere Hälfte sich in Kellern und Speichern verkriecht. Zivilistenpack!!

20:55

Donnerwetter! Der verdinganische Kommandant hat seine Truppen gut in Schuss. Das kopflose Gerenne in der Stadt durch Zivilisten und Dunkeldeutsche hält an, nocht verstärkt durch die verdinganischen Massnahmen, aber die verdinganischen Truppen standen offenbar unter Alarmstufe und haben sofort die Verteidigung organisiert. Zwar fühlen sich unsere Plesiosauri in dem dunklen Wasser noch wohler, aber für unseren Luftangriff später sind die Dunkelwolken doch ein böses Hindernis. Gut, dass die Geheimhaltung bis hierher perfekt funktioniert hat. Ein paar aquanopolitanische Seeeinheiten werden in Kürze hier sein und uns unterstützen.

Ich gebe Befehl, die Manschaften Verdingas zu schonen, so gut es geht. Die tapferen Krieger dieses friedliebenden Volkes sind nicht unsere Feinde, sie stehen uns nur im Weg bei der Befreiung unseres Bruders.

Als nächstes laden wir die Schwanzkatapulte der Plesis mit Seeigelbündeln und Schwertfischpfeilen. Das wird die Menschen am Ufer in Atem halten. Herrlich, wie durch die Dunkelheit das brennende Benzinlager leuchtet. Während Helmholdt den seeseitigen Angriff weiter führt, bis Unterstützung durch unsere Schiffe kommt, erklimme ich mit meinen Männern im Schutz der uns nun doch willkommenen Dunkelheit den höchsten Hügel der Stadt. Von hier aus werden wir mit Ledermaushängegleitern später auf das Dach des Weissen Hauses fliegen!

21:20

Potz Hölle und Granaten! Verdammt tüchtig diese Verdinganer. Unsere unbemannten Kampf-Plesiosauri können kaum etwas ausrichten gegen die Vasa, die wie ein Eisenklotz mitten im Hafenbecken liegt und todbringende Messer um sich schleudert. Schon ist das Meer ein Kessel aus kochendem Blut! Helmholdt ist klug beraten, die Tiere aus der ersten kampflinie zurückzuziehen und die neuen ultraschnellwachsenden Korallen aus den Genlabors von Agaton Mars einzusetzen.

21.40

Tüchtiger Helmholdt. Als hätte er meine Gedanken erraten. Durch mein Dunkel-Teleskop beobachte ich, wie sich bereits die ersten Korallenäste am Rumpf der Vasa emporranken. Wenn den Verdinganern dagegen nichts einfällt, wird ihr Schiff in einer Stunde von Korallen überzogen sein, die sofort absterben und die Vasa in einen kalkstarrenden bewegungsunfähigen Schrotthaufen verwandeln.

21.45

In den Strassen von Newburryport nimmt das Chaos immer weiter zu. Offenbar können die Dunkeldeutschen Freund von Feind nicht mehr unterscheiden. Wahllos hauen und stechen sie um sich, wobei sie mehr sich selber als andere verletzen. Die einheimische Bevölkerung scheint dies teilweise immer noch für ein Schauspiel zu Ehren der Rückkehr Kennedys oder eine missglückte Militärparade der fremden Dunkeldeutschen zu halten. Immer wieder hören wir anfeuernde Sprechchöre wie "Jawoll, gib ihm saures!!" oder "Imma feste druff, mir alle sin im Suff!". Von unserem Versteck aus amüsieren wir uns prächtig. Offenbar kann sich niemand vorstellen, dass noch keine Landeinheit von uns unterwegs ist und überdies das gesamte Kommando nur aus 72 Zwergen besteht, die aus der Luft angreifen werden! Die neuen Waffen der Verdinganer verrichten ganze Arbeit. Was unsere Marine vor Wochen nicht geschafft hatte, die Verdinganer machen ganze Sache. Wo die neuen Werfer hintreffen, wächst kein Gras mehr! Wir lassen den kampfwütigen Haufen sich weiter austoben.

21.50

Ein Kanonenblitz am Horizont! Unsere Friedensflotte naht! Gegen den Horizont kann ich die Silhouette der "DKFS Örg" erkennen. Der kleine Führer selber kommt!!! Da werden Ingenieur Sax und Agaton Mars wohl auch nicht weit sein.

22:15

Meine Fresse, das war knapp!! Gottlob hatte ich schon den Befehl zum Zäumen und Satteln der Ledermäuse gegeben. Kommt doch tatsächlich ein verdinganischer Trupp den Hügel heraufmarschiert, als wäre es ein Sonntagsausflug zu einem Aussichtspunkt. So gerade noch konnten wir im Gleitflug vom Hügel aus starten, aber vermutlich hat die Bande uns noch gesehen. Nur gut, dass wir nun quasi unsichtbar sind. Wir fliegen zunächst runter zum Hafen und werfen eine Ladung Tintenfischscheisse auf die Vasa. Danach kreisen wir drei Runden über dem immer noch lustig lodernden Benzinlager und gewinnen in der prächtigen Thermik rasch an Höhe. Ein gewaltiger Anblick müsste das sein, 72 Ledermäuse im lautlosen Gleitflug. Verdammt Schade, dass nicht mal wir selber ein Photo machen können!!

22:30

Wir haben ausreichend Höhe gewonnen, um erst einmal in leisem Spiralflug über dem Weissen Haus zu kreisen. Ihr Ahnungslosen dort unten!! Durch leise Pfiffe verständigen wir uns und fliegen fächerförmig das Dach des Palastes an. Aus den offenen Fenstern dringen Lachen und Musik. Offenbar feiert die Bande und hat von dem Chaos unten in der Stadt nicht das geringste mitbekommen. Na wartet!

22:35

Naehzu perfekte Punktladung aller Ledermäuse. Nur Ginsbolz ist über die Dachkante hinausgerutscht und baumelt nun irgendwo an der Häuserwand. Na, er wird sich wohl zu helfen wissen und durch irgendein Fenster eindringen. Wir binden die Ledermäuse am Schornstein fest und seilen uns selber leise durch den Schornstein ab. Nach den Plänen unserer Spione müssten wir direkt in den offenen Kamin des Festsaales gelangen, wo wohl die Horde irischstämmiger Saufbolde beim Feiern sein dürfte. Ich selber steige als Letzter in den Kamin. Aus dem Augenwinkel sehe ich draussen auf dem Meer noch ein schneeweisses Schiff rasch Richtung Hafen fahren, doch darum kann ich mich jetzt nicht mehr kümmern. In meiner Seitentasche fühle ich schwer Grumbartschs Wackelpudding. Der Gute! Das wird ein Schmausen nachher!! Mit dem Entermesser zwischen den Zähnen klettere ich meinen Brüdern hinterher.

22:45 Zwischenbericht von Helmboldt, zweiter Kommandierender der Eliteeinheit DutzendZwölf

Im Kampfgetöse der letzten Stunden sind sämtliche Nachrichten von auswärts untergegangen. Was für eine Überraschung, als unsere Rückraumlinie das Einlaufen eines Friedensschiffes meldet.

22:50 Zwischenbericht von Helmboldt, zweiter Kommandierender der Eliteeinheit DutzendZwölf

Blitzspruch vom Führerschiff: Einstellung ALLER Kampfhandlungen für SOFORT befohlen. Ich gebe die entsprechenden Befehle weiter. Was aber ist mit Zobelbart und seiner Fliegertruppe? Sie sind ohne jegliche Verbindung zur Aussenwelt.

22:53 Zwischenbericht von Helmboldt, zweiter Kommandierender der Eliteeinheit DutzendZwölf

Das Parlamentärsschiff dreht an meinem Kommando-Plesiosaurus bei. Ich werde an Bord befohlen. Der kleine Führer persönlich will mich sprechen. Trotz der Aufregung gelingt es mir, einen vollständigen Bericht über die mir unterstellten Einheiten und den Kampfverlauf zu geben. Ungeachtet der eiligen Stimmung heftet der kleine Führer mir persönlich das "Goldene Seepferdchen am Grüntangband" in 72facher Ausfertigung an meine Uniform. Danach nimmt unser Schiff mit weissen Fahnen ausgeflaggt Kurs auf die Vasa, die kurz zuvor verschwunden war, nun aber teilweise wieder aufgetaucht ist.

23:03 Zwischenbericht von Helmboldt, zweiter Kommandierender der Eliteeinheit DutzendZwölf

Die Ereignisse überschlagen sich. Ich werde Augenzeuge wahrhaft geschichtlicher Geschehnisse. Die beiden Führer der grössten Seestreitmächte aller Zeiten stehen sich an Bord der Vasa gegenüber und schütteln sich die Hände. Frieden!!! Meine Brüder und anwesende tapfere friedliebende verdinganische Helden fallen sich in die Arme und zum Klang der Seemannspfeifen legen wir einen zünftigen Tanz auf die Decksplanken der Vasa. Ingenieur Sax kommt an Bord und überreicht dem verdinganischen Chef-Ingenieur der Vasa eine grosse Tonne "Korallentod" zur vollständigen Entfernung der Korallenreste. Die beiden Fachleute scheinen sich auf Anhieb gut zu verstehen und ich höre Wortfetzen wie "Hervorragende Idee, diese Werfer" oder "Ich freue mich schon auf die Besichtigung ihrer Unterwasserbasen". Mir scheint, dies ist der Beginn einer grossartigen Zusammenarbeit unserer beiden friedliebenden Völker.

23:20 Zwischenbericht von Helmboldt, zweiter Kommandierender der Eliteeinheit DutzendZwölf

Die beiden Kommandierenden, zusammen mit einer verdinganischen Elitegruppe und meinen Brüdern, besteigen wieder das Parlamentärsschiff. Wir nehmen Kurs auf die Hafenmole. Nun gilt es, Ordnung und Ruhe in der Stadt zu schaffen und auch die letzten kriegerischen Handlungen zu beenden. Hoffentlich gelingt es uns, Kontakt zu Zobelbart aufzunehmen.

23:50 Zwischenbericht von Helmboldt, zweiter Kommandierender der Eliteeinheit DutzendZwölf

Soeben ist es mir geglückt, eines dieser verdammten Blutmückenviecher lebend zu fangen. Eingeschlossen in ein Marmeladenglas schicke ich sie per Eilkurier zum Hafen, von wo sie direkt in das Labor von Agaton Mars gebracht werden wird. Wenn einer ein Gegenmittel gegen diese teuflische Waffe entwickeln kann, dann er!

23:55 Zwischenbericht von Helmboldt, zweiter Kommandierender der Eliteeinheit DutzendZwölf

Wir kommen gut voran in der Stadt. Einmal aus dem Sattel, entpuppen sich selbst die Dunkeldeutschen als halbwegs vernünftig und ansprechbar. Aber es ist ein schweres Vorankommen bis zum Weissen Haus. Hoffentlich laufen dort die Dinge nicht in eine völlig falsche Richtung. Der kleine Führer persönlich hat sich bereit erklärt, unter der Zusicherung freien Gleites, ins Weisse Haus zu fahren, sollte der grossartige Führere Amerikanesiens, JFK, diesem Vorschlag zustimmen. Das ist wahrlich staatsmännische Grösse! Vorläufig aber hält sich Örg unter dem Schutz seiner halben Leibgarde an einem sicheren Ort auf, zusammen mit dem grossartigen Kommandierenden Verdingas. Vermutlich werden etliche Flaschen Wein geköpft werden, bevor die Nacht herum ist.



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