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Sixspeck

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Sixspeck ist ein Euphemismus für Übergewicht bis hin zur Fettleibigkeit und erreicht auf der nach oben offenen Mailänder Skala für unlustige Wortspiele einen Rekordwert von über 9000.

Herkunft

Der Höhepunkt deutscher Erotik

Jeder kennt das Problem: Man isst ganz normal seine fünf Mahlzeiten am Tag bei McDonald's, raucht moderat und besäuft sich höchstens zwei- oder dreimal die Woche − und dann geht man einmal zum Arzt und bekommt sogleich und ungefragt Übergewicht bescheinigt! Und das, obwohl man jeden Tag bestimmt eine halbe Stunde am Spaziergeh-Simulator verbracht hat! Ein Skandal! Sofort stellt sich die Frage: Wer ist schuld? Zum Glück gibt es eine eindeutige Antwort: Das internationale Finanzjudentum! Die Gesellschaft mit ihrem Magerwahn!

Eigentlich gibt es also gar kein Problem, denn das Schönheitsideal des durchtrainierten Mannes ist nachgewiesenermaßen nichts weiter als eine Erfindung von Hollywood, schwulen Modedesignern und ein paar frustrierten Hausfrauen. Seit uralten Zeiten gibt es nur ein wahres Maß für Männlichkeit, und das ist die maximale Bieraufnahme pro Zeit. Somit ist der Bierbauch das ultimative Symbol der männlichen Potenz − etwas Heiliges, auf das man stolz sein sollte und nicht etwa ein Übel, wie es einem die falschen Lifestyle-Propheten mit ihren krummen Psycho-Tricks predigen. Diese abscheuliche Perversion der wahrhaftig höchsten Ideale von Saufen, Fressen und Ficken kann und darf natürlich nicht so hingenommen werden: An sich müsste man diesen Gesundheitsnazis dick eins aufs Maul geben, wenn nur das Aufstehen nicht so schwer fiele... Aber im Land der Dichter und Denker sind ohnehin andere Methoden angebracht: In der Tradition von Goethe, Kant und Schopenhauer bedient man sich der feinen Ironie als Stilmittel und wandelt die Götzenbilder von Waschbrettbauch und Sixpack in die sympathischen und lebensnahen Waschbärbauch und Sixspeck um.

Nach dieser intellektuellen Meisterleistung, die als literarisches Leuchtfeuer die Jahrhunderte überdauern wird, kann man sich beruhigt zurücklehnen und mit seinem verbliebenen Lungenvolumen entspannt durchatmen. Denn schließlich ist man nicht nur Dichter, sonder auch Denker − und bei Galileo läuft gerade was über nackte Frauen in Kühlschränken... Wissenschaft pur!

Kontext und Interpretation

Spätestens seit Bundeskanzler Gerhard Schröder die Arbeitslosen mit dem Satz verspottete, dass „euch da wohl einer die Arbeitsplätzchen weggefuttert hat, ha ha ha“, ist die unheilige Verbindung aus schlechtem Wortspiel und beschönigender Umschreibung nicht mehr aus der deutschen Gesellschaft wegzudenken. Wer erinnert sich nicht an Angela Merkel, die im Gespräch mit Berliner Jugendlichen sagte, „dass wir auf eure Kosten die Banken retten, ist leider nativlos, Alter!“? Wie groß wäre die Unruhe, wüsste man nicht, wie hindukuschelig es die Soldaten in Afghanistan haben? Und wenn mal wieder ein Dikator seinen ethnischen Frühjahrsputz mit deutschen Waffen durchführt, ist das kein Grund zur Sorge − denn schließlich ist ein Schützenpanzer dazu da, das Volk zu schützen.

In seiner Gesamtheit kann der Begriff des Sixspecks also nur im linguistisch-soziokulturellen Kontext einer Gesellschaft begriffen werden, die im Spannungsfeld von Tradition und Moderne ihre Probleme bewusst wahrnimmt, jedoch zum fundamentalen Wandel unfähig und/oder unwillig ist und somit dem Chor der griechischen Tragödie gleich auf zum Zusehen verdammt ist − auf einer Metaebene befindlich, doch letzlich machtlos. So symbolisiert der Sixspeck einerseits das Hinterfragen gesellschaftlicher Werte und Normen und stellt dabei die Frage, inwieweit überhaupt eine Aussage über moralisches Handeln sich selbst und anderen gegenüber, ja über Richtig und Falsch insgesamt, möglich ist; andererseits steht er wie kein anderes Konzept für den Versuch, die unauslöschlichen Konflikte, die die Existenz und das Bewusstsein als solche aufwerfen, durch Humor (der hier zu Recht als fatalistisch oder gar zynisch bezeichnet werden kann), zu überbrücken, um letztendlich, die theologische Erlösung widerspiegelnd, die ruhelose Seele Frieden finden zu lassen.
In all dieser dem Sixspeck innewohnenden Ambivalenz muss kritisch angemerkt werden, dass es sich hierbei um einen (Teil-)Anglizismus handelt, der besser mit Sechsspeck wiedergegeben werden sollte. Hihihi, das klingt wie Sex!

Disclaimer

Die obige Erörterung von Sixpack vs. Sixspeck als männlichen Schönheitsidealen stellt lediglich eine Beschreibung der gesellschaftlichen Realität dar und soll diese keinesfalls gutheißen. Selbstverständlich steht es auch jeder Frau offen, Sixpack oder Sixspeck zu besitzen oder nicht zu besitzen und/oder schön zu finden oder nicht schön zu finden. Überhaupt stellt auch die Erwähnung von "Mann" und "Frau" lediglich eine grobe Vereinfachung der herrschenden Verhältnisse dar und soll diese in keinem Fall glorifizieren. Jeder Person steht es frei, sich nicht in diese gesellschaftlichen Kategorien einordnen zu lassen und sich als zu beiden, keiner oder einer ganz anderen zugehörig zu definieren. Oder alles gleichzeitig. Oder jede Definition abzulehnen.
Schließlich sei ausdrücklich festgehalten, dass in diesem Artikel keinerlei politische Aussage gemacht wird, ganz besonders nicht zum Nahostkonflikt oder zur Thematik Schalke/BVB. Selbstverständlich sind im Text trotzdem noch Hunderte zutiefst beleidigende und einseitige Passagen enthalten. Damit diese schnell und effizient entfernt werden können, bitten wir den Leser, etwaige Beschwerden schriftlich an die im Impressum angegebene Adresse zu senden und dabei nach Möglichkeit auf Klagen vor dem Bundesverfassungsgericht und übermäßige Adolf-Hitler-Vergleiche zu verzichten.


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