Ferdinand Magellan: Unterschied zwischen den Versionen

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==Eine Seefahrt, die ist lustig==
 
==Eine Seefahrt, die ist lustig==
Schiffreisen bedurften in der damaligen Zeit einem auffallend großen Aufwand, der eine zunhemende Zahl an [[Vorrat|Vorräten]] und Menschen erforderte, um die riesigen Unternehmungen zu bewerkstelligen. Auch Magellan betrieb einen enormen Aufwand. Er nahm also zwei [[Tier]]e, von jedem Geschlecht...oh moment...
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Schiffsreisen bedurften in der damaligen Zeit einem auffallend großen Aufwand, der eine zunhemende Zahl an [[Vorrat|Vorräten]] und Menschen erforderte, um die riesigen Unternehmungen zu bewerkstelligen. Auch Magellan betrieb einen enormen Aufwand. Er nahm also zwei [[Tier]]e, von jedem Geschlechte...oh...ach nein, zwei Zwiebacks und zwar schlechte und ein gutes Dutzend Fässer voller trockenem Pökelfleisch und [[Salzhering]]en, die natürlich einer intelligenten Wasserrationierung vollkommen förderlich sein mussten. Dazu gingen die gewöhnlichen Ratten, [[Wurm|Würmer]] und Larven an Bord, die nahmen ja nicht viel Platz weg.
  
Das war, im Nachhinein betrachte, vielleicht die vierte große Dummheit mit der die Expedition gestartet ist.
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Magellan segelte mit Schiffen, die schon Heinrich der Seefahrer im [[Museum]] gesehen hatte und denen Experten bescheinigten, dass sie von der nächsten Böe nach Island mitgenommen werden würden, ohn einmal das Wasser berührt zu haben. Das war, im Nachhinein betrachtet, vielleicht die vierte große Dummheit mit der die Expedition gestartet ist. Doch wie es der [[Zufall]] wollte, schaffte es die Flotte, die intelligenterweise Anfang [[Herbst]] ausgelaufen war bis zu dieser Station. Dort konnte brüchiges Kanarenholz und schlechtes Wasser geladen werden, um die Fahrt über den [[Atlantik]] möglichst vielversprechend auszurüsten. Wenigstens der Ozean zeigte sich gnädig, sodas man für die gröbsten Reperaturen auch ein paar Sägefische und Hammerhaie hernehmen konnte- Zunächst.
Wie in diesem ehemaligen Brief der Kellyfamily deutlich wird
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Tatsächlich passierte nach der Abfahrt von den Kanaren ein Malheur nach dem nächsten, wer hätte das gedacht? Zunächst mal hatte Heinrich, der Ferdinands Nähtäschchenlaufbursche war, die [[Schere]] auf den Kanaren vergessen, mit denen man das Band des [[Äquator]]s durchscheiden wollte. Also musste man warten, dass sich der Ozean gen Winter hin absenkte, um darunter durchzusegeln. Dann kam die Flotte in einem wochenlang währenden [[Sturm]], den der fiese Atlantik nur aus Scheiß genau über diesen fünf Schiffen entwickelte. Zwei der Matrosen verlor die Flotte, die nach einer wilden [[Nacht]] vor [[Atlantis]] zwei [[Meerjungfrau]]en geheiratet hatten und dann ertrunken waren. Nachdem der [[Sturm]] endlich vorbei war und Magellan nur einige hundert Kilometer abgeweht worden war, kam die Flotte vom Regen in die Traufe und sichte drei Wochen in subtropischen Gewässern bei Windstillstand vor sich hin. Wer jetzt denkt, dass dies den Schiffen die Lebenslust raubte, der liegt natürlich ganz falsch, denn in den Fleischproviantfässern, die Magellan mitgenommen hatte blühte das [[Leben]].
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Überhaupt machten die Engpässe auf [[See]] die Crew erfinderisch. Ganz neue Gerichte wurden probiert, man hatte ja jetzt Gewürze dabei. Leider sind [[Bericht]]e, die Pigafetta dazu angefertigt hat, verschollen, doch ein anthropologischen Fakultäten vorliegender Reisebericht aus [[Joey Kelly]]s letzem Sommerurlaub soll laut wissenschaftlichen Aussagen etwa die Situation auf hoher See erahnen lassen:
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{{Zitat|Während dieser Zeit konnten wir keine frische Nahrung zu uns nehmen. Der Zwieback, den wir essen mussten, war kein Brot mehr, sondern nur noch Staub, der mit Würmern, die den Zwieback durchfressen hatten, vermischt war und durch den Urin von Mäusen einen unerträglichen Geruch angenommen hatte. Das Wasser, das wir zu trinken gezwungen waren, war faulig und stinkend. Um nicht Hungers zu sterben mussten wir Stücke Rindleder essen, mit denen die große Rahe überzogen war, um die Taue vor dem Zerreißen zu bewahren [...] Gar oft nahmen wir aus bitterster Not Sägespäne zu uns. Selbst Mäuse, so widrig sie dem Menschen sind, waren eine begehrte Speise. Wir bezahlten einen Dukaten für das Stück. Infolge dieser schlechten Ernährung kam eine eigenartige Krankheit über uns. Das Zahnfleisch des Ober- und Unterkiefers schwoll an, daß es die Zähne bedeckte und der Kranke keine Nahrung mehr zu sich nehmen konnte. 19 Mann starben von uns an diesem Leiden.}}
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<div style="text-align: center;"> - Joey Kelly, ''Mein schönstes Ferienerlebnis. Urlaub in der Ostschweiz'', Dublin 2009, S. 94.</div>
  
[[Datei:Weltumrundung.jpg|thumb|300px|Magellan durchquert den Pazifik, Zeitgenössischer Stich]]
 
  
Aber was nimmt man als großer Entdecker nicht alles in Kauf, für Dinge dien keine Sau interessieren, wo doch schon alles Relevante entdeckt wurde.
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Mhmmmm...na? Packt einen da nicht direkt die Sehnsucht nach den fernen [[Weit]]en und die romantische Abenteuerlust?
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Aber was nimmt man als großer Entdecker nicht alles in Kauf, für Dinge die keine Sau interessieren und niemandem nützen?
 
==What shall we do with a drunken sailor==
 
==What shall we do with a drunken sailor==
 
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[[Datei:Weltumrundung.jpg|thumb|300px|Magellan durchquert den Pazifik, Zeitgenössischer Stich]]
 
==Auch Matrosen haben eine Heimat==
 
==Auch Matrosen haben eine Heimat==
 
Grundsätzlich war alles, was sie auf ihrer Reise entdeckten entweder 2 Meter hoch oder hatte Flügel, doch wer weiß, was Pigafetta hier wirklich gesehen hat, nachdem die Crew anfing, die seltsamen Pilze zu essen, die im Schutz des Rasegels am Achterstieven wuchsen.
 
Grundsätzlich war alles, was sie auf ihrer Reise entdeckten entweder 2 Meter hoch oder hatte Flügel, doch wer weiß, was Pigafetta hier wirklich gesehen hat, nachdem die Crew anfing, die seltsamen Pilze zu essen, die im Schutz des Rasegels am Achterstieven wuchsen.
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== Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern...==
 
== Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern...==
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patagonischer Langlaufdodo, das Urmel aus dem Eis, den Umperlumper
 
Magellans Wohnung auf Lapu-Lapu. Gemütlich
 
Magellans Wohnung auf Lapu-Lapu. Gemütlich
 
Als wäre der Name nicht schon bescheuert genug.  
 
Als wäre der Name nicht schon bescheuert genug.  

Version vom 31. Januar 2014, 20:00 Uhr

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So hat sich Magellan seine Weltumrundung immer vorgestellt.

Ferdinand Magellan oder philippinisches Schnitzel, (*12 v. Col. in Sabberrotzi; † 29 n. Col. beim Nacktbaden in der Südsee) war ein portugiesischer Seefahrer und staatlich finanzierter Weltenbummler, der der spanischen Krone gehörte. Ihm kam von allen großen Entdeckern das Los des Letztgeborenen zu, d.h. dass alle großen Entdeckungen seiner Zeit bereits entdeckt waren. Magellan musste nehmen, was übrig blieb. Er begnügte sich also damit, seinen Kollegen nachzustellen und sie zu berichtigen wo er nur konnte, wodurch ihm die halbe unbemannte Welt, in die kein anderer vordringen wollte, heute bescheuerte Namen wie Feuerland oder Kap der Jungfrauen verdankt. Magellan gilt als Entdecker der grassierenden Skorbut, der Pauschalreise und des Umwegs. Außerdem war der der erste Mensch, der die gesamte Welt umrundet hat und das, obwohl er nachweislich vorher ermordet wurde. Zudem muss er mindestens zweimal von der Welt heruntergefallen sein, weil die Erde nach damaligem Wissensstand ja noch eine Scheibe war.

Seine Abenteuer hat sein treuer Liebhaber Antonio Pigafetta in ein Buch geschrieben und an öffentlichen Plätzen, v.a. bei Hinrichtungen in großen Städten laut vorgelesen, sodass sie dem portugiesischen Volk lange Zeit in guter Erinnerung blieben.

Kindheit und Jugend

Magellan wurde während der Inquisition auf der iberischen Halbinsel als geburtsständisch verarmter Lokaladliger in eine Provinztorresfamilie am Arsch der Welt geboren. Sein Vater war Rudi von Magellan (port. Mangelhans), ein durch Misswirtschaft heruntergekommener Bürgermeister, der sich nicht an die Korruptionsgebote König Johanns II. von Asis (genannt das Arschloch) zu halten pflegte. Ferdinand wurde in eine spannende Zeit geboren, in der Heinrich der Seefahrer dabei war, ganz Portugal, vom unzivilisierten Norden bis nach Nordmarrokko in ein Weltreich zu verwandeln. Magellan begeisterte sich daher schon früh für die Seefahrt. Statt zu lernen, wie man die Dörfer befreundeter Landadliger niederbrennt oder in der Lateinschule aufzupassen, spielte der kleine Ferdinand am liebsten Schiffe versenken und träumte vom Auspeitschen heidnischer Neger. Nicht mal die in seiner Zeit doch so wichtige Frage, wie man den Nachbarn richtig als Ketzer denunziert interessierte ihn wirklich. Dabei hätte er lernen können, wie man erfolgreich in den Cortes seine Macht verliert.

Wir schreiben das Jahr 1509. Ganz Malaysia wurde von den Portugiesen erorbert. Ganz Malaysia? Nein, eine kleine Stadt leistet Widerstand.

Immerhin hat Magellan als Heranwachsender den für seinen Stand typischen Militärdienst gemacht. Doch nicht das stumpfe Exerzieren und Repräsentieren in der heimatlichen Landsknechttruppe konnte ihn begeistern, vielmehr durfte er bereits als sobresaliente (vierte Klasse-Tourist bei portugiesischen Mordkommandos) Häfen entlang der afrikanischen Küste niederbrennen, wurde schließlich als christlicher Kanoniker gegen arabische Schiffe eingestellt und lernte mit großer Begabung, wie man sich an fremden Küsten richtig verhält. Magellan nahm mit seinem Freund/Cousin/Liebhaber Francisco Sãu an kleineren Scharmützeln teil, doch der große Ethnozid wollte ihm noch nicht recht gelingen. Die meisten Erfahrungen konnte er jedenfalls 1509 bei der Schlacht von Mallaca sammeln. Hier ging es den Portugiesen darum, mit einem Handstreich die freihändlerische Mehrlinienorganisation des Gewürzhandels über malaysische Mittelsmänner auszuschalten, was im Klartext hieß, die malaysischen Mittelsmänner auszuschalten. Der Angriff war supererfolgreich, es entkamen sogar 40 von rund 270 Portugiesen, unter ihnen Magellan, der durch solche Schlachten einfach nicht totzukriegen war. Das interessierte zu Hause natürlich kein Schwein und als Magellan zurück nach Portugal reiste, hat er sich für seine unbedeutende Tat gründlich geschämt und musste sich in der Fehleranalyse selbst eingestehen, dass er auch nicht wusste, wo der Hase im Pfeffer lag.

Bei der portugiesischen Flotte reichte Magellans glorreiche Flucht zumindest für eine Beförderung zum Kapitän als Belohnung aus. Nun durfte er also mit einem eigenen Kommando weitere Niederlagen vollbringen, was er sofort in Arabien und Westindien anging. Nach einigen kaum erwähnenswerten Gemetzeln in Goa, Malabar, bei dem auch mal Frauen und Kinder auf ihre Kosten kamen zog Magellan mit der portugiesischen Flotte 1511 erneut auf Malacca. Diesmal hatte man genug Boote dabei, um mit Kanonen auf Spatzen zu schießen und überrannte die Stadt erfolgreich, wobei sich die Portugiesen als faire Gewinner zeigten. Geplündert wurde nur das nun wirklich wertvolle und in einigen Teilen der Stadt hielten sie sich sogar mit Vergewaltigungen zurück. Außerdem wurde der Boden nicht gesalzen, nachdem man die Häuser niedergebrannt hatte. Während dieser glorreichen Schlacht traf Magellan auch seinen arabischen Lustknaben, den er Heinrich nannte und auf seine späteren Abenteuer mitnahm.

Daheim in Portugal interessierte die Nachricht vom Fall Malaccas leider immer noch niemanden, sodass sich Magellan schließlich etwas ausdenken musste. Nachdem er 1512 ein Jahr lang spurlos verschwunden war, in dem er, nach gängiger Lehrmeinung, ein polynesisches Inselreich gegründet hat, wahnsinnig geworden ist und schließlich alles angezündet hat, um fluchtartig zurückzusegeln, schlug er beim portugiesischen König Manuel mit der Nachricht auf, er wisse, dass es einen Seeweg von Osten nach Westen gäbe.

In Wahrheit wollte Magellan, der alte Schwindler seiner anfangs schwachen Karriere Auftrieb geben, indem er, wie sein großes Vorbild Columbo, nach Westen segeln und einige unbedeutende Inseln entdecken wollte. Doch da war noch eine Sache. Das ging nämlich natürlich nicht, ohne, dass er diesen Plan mit einem nur für Portugal relevanten Weg zu den Gewürzinseln im Osten verband. Mit Vasco da Gama war nämlich ein neues Gewürzfieber in Europa ausgebrochen und mit ausgebrochen waren nicht die ungesalzenen Kohlrabistückchen der einfachen Bevölkerung gemeint. Der Vorstoß nach Indien revolutionierte die europäische Kochkultur auf nie zuvor gekannte Weise.
Balboa erobert die Südsee. Ein Mann, ein Wimpel, ein Zahnstocher und bloß nicht zu weit reingehen, sonst rostet es
Interessierte Kaufleute entdeckten eine Gewürzinsel nach der anderen und aus Unwissenheit über die schrecklichen Gesundheitsgefahren des Zylonzimts wurden alle nach Europa importiert und durcheinander probiert. Reiche Mitteleuropäer konnten es kaum erwarten, bis eine neue Ladung Curry aus Westindien eintraf, die sie auf ihre Ingwerknollen streuen konnten. Gewürze regten den Erfindergeist an, in Erfurt erfand Hieronimus Born den Senf. Nationalgerichte konnten durch die Genießbarmachung landestypischer "Spezialitäten" entstehen, aus Fischabfällen wurde nun plötzlich Paella aus rohem Schwein oder Regenwurm Gazpacho. In dieser Situation wäre es eine Todsünde gewesen, von den mehr als überreichen Herrschern eine bezahlte Expedition nach Westen zu verlangen, wo doch noch so viel Wunderkram im Osten zu holen war.

Weil das ganze Wunderkram im Osten aber nur Portugal gehören sollte, konnte Magellan mit seiner Idee begeistern, einen geheimen Weg dorthin gefunden zu haben, der so weit im Westen lag, dass er schon wieder im Osten lag. Mit diesem genialen Schachzug hatte Magellan alle expeditionsrelevanten Personen auf seine Seite gebracht, gut, bis auf den portugiesischen König als Geldgeber und gut, na schön, der war die einzig relevante Person für eine neue Expedition. Der Wind drehte sich für den prestigegeilen Mittdreißiger im Jahre 1515 erneut, als Vasco de El Niño Sanchez Nachos Núñez de (Rocky) Balboa ein alter Mann und Abenteurer, der mit seinen Schlägertrupps auf umständlichste Weise durch Südamerika gelaufen war, die Südsee hinter Amerika entdeckte und das gesamte Gewässer mit einer sehr dominant wirkenden Fahne für Spanien in Besitz nahm. Gerade bei so einem Gebietsvorsprung der spanischen Krone musste der portugiesische König Manni endlich einlenken,- hat er aber nicht gemacht, der alte Krepel. Dafür erlaubte er Magellan nach einigen Ungereimheiten in der Armee sich gefälligst zu verpissen und seine billigen Dienste anderswo feilzubieten, was der auch prompt nebenan tat, wo doch die Südsee ohnehin schon einmal den Spaniern gehörte und eine Maut als Portugiese für die lange Strecke doch sehr teuer geworden wäre. Er hurte also beim gerade volljährigen Karl I. von Spanien an, der später besser bekannt wurde als die alte Bratze aufm Gaul und der unterstützte Magellans Pläne gern mit einem kleinen Fuggerdarlehen.

Wenn die bunten Fahnen wehen

Magellan bockte nach seiner Demission aus dem potugiesischen Heer erstmal kräftig rum.

Magellan war Ende 1516 bereits so überzeugt von seinem Plan, einen Weg nach Westen durch die amerikanische Landmasse zu finden und im Osten wieder herauszukommen und gleichzeitig war er auch so verbittert, dass er den üblichen Blödsinn machte, den man aus klischeehaften Abenteuerfilmen so kennt. Hauptsächlich suchte er sich erstmal einen Verrückten, der ihm erzählte, dass er völlig neuartige Methoden der Navigation kennt, dann schloss er sich einem Veteranen und seinem Sohn an, die ihm dem spanischen König vorstellig machten und dessen Tochter Magellan natürlich zur Frau nahm, um bei seiner Abfahrt einen möglichst tränenreichen Abschied zu produzieren. Dann gab es da noch den jungen Aspiranten Heinrich, der zu seinem inspirierenden Mentor aufsah.

Neben der Magellancrew existiert natürlich auch die stereotype Konkurrenz, die aus den beiden Kapitänen Gustav Gomes und Juan de Cartagena bestand, die beide wiederum unterstützt wurden von Christball de Haro, der wiederum Einfluss ausübte auf den Bischof Juan de Foncesca, der einer der wichtigsten Berater des spanischen Königs und obendrein mit de Cartagena verwandt war (denn beide hießen ja Juan). Um Magellans blösdinnige Ideen, die hier ja aber im Mittelpunkt stehen noch etwas positiver darzustellen könnte man diese Konkurrenz als fetten dekadenten Inzuchthaufen beschreiben, der nur vom Geld seiner Gönner lebte und von fernöstlichen Harmes träumte, muss man aber nicht. Es war aber so,...oder auch nicht, wer weiß. Steckt man nicht drin.

Jedenfalls war es Magellan, der Ende 1517 auf einem Hoftag von König Karl die überschwengliche Zusage erhielt, eine Expedition nach Westen zu leiten. Der hatte nämlich nun auch mitbekommen, dass die ganze Südsee Spanien gehörte und meinte, dass es keine großen Schwierigkeiten mit Manuel von nebenan geben würde, wenn ein paar spanische Schiffe darin herumplantschen und weil der König so fest von der Integrität seiner Idee überzeugt war wurde die Expedition auch streng geheim gehalten, sodass nicht einmal die Seeleute, die bei Magellan anheuerten wussten, wohin die Reise ging. Das war, im Nachhinein betrachtet, die erste große Dummheit, die sich noch bezahlt machen sollte. Die zweite große Dummheit folgte auf dem Fuß, als Magellans verrückter Steuermann vom König entlassen wurde und stattdessen drei Kapitäne aus der Konkurrenzriege, unter ihnen auch Gomez und de Cartagena, eingestellt wurden, die im Vorfeld schonmal Magellans Absetzung als Kapitän planten.

Als die Verproviantierung der Schiffe gerade losging, man schrieb nun den August 1519, wurde der mittlerweile zum Kaiser gekrönte Karl V. langsam nervös und scheuchte Magellan mit seiner Truppe vom Festland. Das war, im Nachhinein betrachtet, vielleicht die dritte große Dummheit dieser Expedition. Am 10. August wurde die Flotte, bestehend aus fünf Schiffwracks, an der Kirche der heiligen Maria an den Docks von Sevilla mit großen Pomp und Hallo verschabschiedet. Prompt segelte sie los und zwar den ganzen Guadalquivir, den fünftbekanntesten Fluss Spaniens entlang bis zur Mündung. Da musste die Mannschaft erst mal wieder fünf Wochen Halt machen, um seinen Proviant aufzufüllen, wohlgemerkt waren sie noch nicht einmal auf den Atlantik herausgefahren. Vielleicht machte Magellan deswegen schonmal sein Testament, das dann im Nachhinein von seinen Gegnern zerredet und unwirksam gemacht werden konnte. Jedenfalls sollten seine Familie und sein Lustknabe den Großteil des Vermögens kriegen, das sich die Flotte unterwegs würdelos aneignen würde, ein noble Geste.

Eine Seefahrt, die ist lustig

Schiffsreisen bedurften in der damaligen Zeit einem auffallend großen Aufwand, der eine zunhemende Zahl an Vorräten und Menschen erforderte, um die riesigen Unternehmungen zu bewerkstelligen. Auch Magellan betrieb einen enormen Aufwand. Er nahm also zwei Tiere, von jedem Geschlechte...oh...ach nein, zwei Zwiebacks und zwar schlechte und ein gutes Dutzend Fässer voller trockenem Pökelfleisch und Salzheringen, die natürlich einer intelligenten Wasserrationierung vollkommen förderlich sein mussten. Dazu gingen die gewöhnlichen Ratten, Würmer und Larven an Bord, die nahmen ja nicht viel Platz weg.

Magellan segelte mit Schiffen, die schon Heinrich der Seefahrer im Museum gesehen hatte und denen Experten bescheinigten, dass sie von der nächsten Böe nach Island mitgenommen werden würden, ohn einmal das Wasser berührt zu haben. Das war, im Nachhinein betrachtet, vielleicht die vierte große Dummheit mit der die Expedition gestartet ist. Doch wie es der Zufall wollte, schaffte es die Flotte, die intelligenterweise Anfang Herbst ausgelaufen war bis zu dieser Station. Dort konnte brüchiges Kanarenholz und schlechtes Wasser geladen werden, um die Fahrt über den Atlantik möglichst vielversprechend auszurüsten. Wenigstens der Ozean zeigte sich gnädig, sodas man für die gröbsten Reperaturen auch ein paar Sägefische und Hammerhaie hernehmen konnte- Zunächst.

Tatsächlich passierte nach der Abfahrt von den Kanaren ein Malheur nach dem nächsten, wer hätte das gedacht? Zunächst mal hatte Heinrich, der Ferdinands Nähtäschchenlaufbursche war, die Schere auf den Kanaren vergessen, mit denen man das Band des Äquators durchscheiden wollte. Also musste man warten, dass sich der Ozean gen Winter hin absenkte, um darunter durchzusegeln. Dann kam die Flotte in einem wochenlang währenden Sturm, den der fiese Atlantik nur aus Scheiß genau über diesen fünf Schiffen entwickelte. Zwei der Matrosen verlor die Flotte, die nach einer wilden Nacht vor Atlantis zwei Meerjungfrauen geheiratet hatten und dann ertrunken waren. Nachdem der Sturm endlich vorbei war und Magellan nur einige hundert Kilometer abgeweht worden war, kam die Flotte vom Regen in die Traufe und sichte drei Wochen in subtropischen Gewässern bei Windstillstand vor sich hin. Wer jetzt denkt, dass dies den Schiffen die Lebenslust raubte, der liegt natürlich ganz falsch, denn in den Fleischproviantfässern, die Magellan mitgenommen hatte blühte das Leben.

Überhaupt machten die Engpässe auf See die Crew erfinderisch. Ganz neue Gerichte wurden probiert, man hatte ja jetzt Gewürze dabei. Leider sind Berichte, die Pigafetta dazu angefertigt hat, verschollen, doch ein anthropologischen Fakultäten vorliegender Reisebericht aus Joey Kellys letzem Sommerurlaub soll laut wissenschaftlichen Aussagen etwa die Situation auf hoher See erahnen lassen:

Während dieser Zeit konnten wir keine frische Nahrung zu uns nehmen. Der Zwieback, den wir essen mussten, war kein Brot mehr, sondern nur noch Staub, der mit Würmern, die den Zwieback durchfressen hatten, vermischt war und durch den Urin von Mäusen einen unerträglichen Geruch angenommen hatte. Das Wasser, das wir zu trinken gezwungen waren, war faulig und stinkend. Um nicht Hungers zu sterben mussten wir Stücke Rindleder essen, mit denen die große Rahe überzogen war, um die Taue vor dem Zerreißen zu bewahren [...] Gar oft nahmen wir aus bitterster Not Sägespäne zu uns. Selbst Mäuse, so widrig sie dem Menschen sind, waren eine begehrte Speise. Wir bezahlten einen Dukaten für das Stück. Infolge dieser schlechten Ernährung kam eine eigenartige Krankheit über uns. Das Zahnfleisch des Ober- und Unterkiefers schwoll an, daß es die Zähne bedeckte und der Kranke keine Nahrung mehr zu sich nehmen konnte. 19 Mann starben von uns an diesem Leiden.
- Joey Kelly, Mein schönstes Ferienerlebnis. Urlaub in der Ostschweiz, Dublin 2009, S. 94.


Mhmmmm...na? Packt einen da nicht direkt die Sehnsucht nach den fernen Weiten und die romantische Abenteuerlust? Aber was nimmt man als großer Entdecker nicht alles in Kauf, für Dinge die keine Sau interessieren und niemandem nützen?

What shall we do with a drunken sailor

Magellan durchquert den Pazifik, Zeitgenössischer Stich

Auch Matrosen haben eine Heimat

Grundsätzlich war alles, was sie auf ihrer Reise entdeckten entweder 2 Meter hoch oder hatte Flügel, doch wer weiß, was Pigafetta hier wirklich gesehen hat, nachdem die Crew anfing, die seltsamen Pilze zu essen, die im Schutz des Rasegels am Achterstieven wuchsen.

Magellan war ein Konquistador. Das ist spanisch für "gelegentlich auftauchender Mörder, der fremden Völkern seine Religion aufzwingt". Das Recht, ein Konquistador zu sein konnten z.B. das portugiesische oder das spanische Weltreich vergeben, indem sie, auf zweifelhaftes Erorberungsrecht gründend, ihren Freibeutern schwere und schicke Briefe malten, auf denen stand, in welchem Umfang sie morden und rauben durften, falls der unangenehme Fall eintrat, dass irgendwelche Hinterwäldler das Gebiet bewohnten, dass ein umsichtiger Seefahrer soeben mit dem scharren seines Windfähnchens in Besitz genommen hatte.

In der Funktion als Konquistador vertrat der portugiesische Schöngeist eine durchaus liberale Linie bei neu entdeckten Völkern. Liberal zur damaligen Zeit hieß, dass Magellans wahnsinnige Christianisten zwar trotzdem Ureinwohner anderer Länder bestialisch ermordeten, schändeten und beraubten, dass sich Magellan aber dafür interessierte, wieso.

Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern...

patagonischer Langlaufdodo, das Urmel aus dem Eis, den Umperlumper Magellans Wohnung auf Lapu-Lapu. Gemütlich Als wäre der Name nicht schon bescheuert genug.

Kein Wunder, dass die Einwohner gereizt waren. Man beachte das Verhältnis Fläche: Einwohnerzahl.

Ein Schiff wird kommen

Viele nahmen an, dass er auf einer seiner Reisen getötet worden sei, doch eigentlich war er nie losgefahren. Sein Vater starb frühzeitig an Beulen, worauf er das Familienunternehmen leiten musste. Als das Geld zur Neige ging, heuerte er auf einem Schiff der echten Spanischen Krone an, und arbeitete sich zum Deckschrubber hoch. Auf eine seiner unzähligen Reisen kam das Schiff in einen Sturm, worauf es kenterte, und die Überlebenden sich auf eine Insel retten konnten.


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