Belize

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Vorlage:Av Belize ist ein zentralamerkanischer Staat. Sein Name leitet sich von der legendären Belize im Wunderland ab. Im Westen grenzt das Land Guatemala an. Ahnungslose verwechseln es namentlich mit Guantanamo Bay, was viele Touristen, aber kaum Terroristen aus dieser Region abschreckt, worunter auch Belize zu leiden hat.

Land und Leute

Belize ist eine schwierige, hauptsächlich mit Regenwald bedeckte Hügellandschaft. Die nährstoffarmen Böden sorgen für mieserable landwirtschaftliche Bedingungen. Aber man kann davon leben. Fragt sich nur wie...

Mit nur einer Million an Einwohnern ist Belize ein kleines Land. Doch die Statistiker verweisen seit Jahrzehnten stolz auf die exakt ausgeglichene demographische Migrationsbilanz. Jedes Jahr verlassen exakt 30 000 hochqualifizierte Professoren und erstklassige Fachleute das Land, um in den USA zu arbeiten. Dies wird durch die jährliche Einwanderung von exakt 30 000 Analphabeten aus den noch ärmeren lateinamerikanischen Ländern komplett ausgeglichen. Fachfremde Qualitätsbegriffe sind für den Statistiker von Welt völlig irrelevant. Daher bieten diese Zahlen für die gesamte Politik und Öffentlichkeit Anlass zur größten Befriedigung.

Geschichte

Ab 1600 lassen sich spanische Farmer nieder. Die Einheimischen werden nach und nach durch Seuchen und ständige Scharmützel mit den Kolonisten und untereinander ausgerottet, so dass Spanier die neue Bevölkerung bilden. Doch auch den spanischen Bauern geht es schlecht. 1650 erklärt Spanien Belize zur Kronkolonie, wodurch das Mutterland den Siedlern gewaltige Tribute in Form von Nahrungsmitteln, exotischen Früchten und Gewürzen abpresst. Dazu kommen spanische Raubritter, welche die Bevölkerung brutalst ausplündern. Deswegen bricht 1711 ein Bauernkrieg aus, welcher von beiden Seiten mit äusserster Brutalität geführt wird. Sechs Jahre später wird die spanische Aristokratie vertrieben und Belize wird zum ersten Mal unabhängig. Aus Angst vor spanischen Rückeroberungsversuchen und vor der Rache der Aristokraten, bitten die Rebellenführer die Engländer um Hilfe und Unterstützung ihrer Unabhängigkeit. Doch als die Briten in Belize einmarschieren, brechen sie sofort alle Versprechen und erklären das Land zu ihrer eigenen Kolonie.

Britische Kolonialherrschaft

Die Briten verlangen weitaus geringere Tribute, lassen den Bauern mehr Freiheiten und werden von den spanischen Siedlern auch sonst im Vergleich zur alten spanischen, absolutistischen Obrigkeit als das geringere Übel empfunden. Am rechtlosen Status der Bevölkerung ändert das freilich nichts. Trotzdem wird die britische Herrschaft in Belize für den Rest des 18. Jahrhunderts durch das Volk weitgehend akzeptiert. Zu dieser Zeit entstehen die ersten Städte und der Handel kommt in Gang. Es bildet sich eine neue bürgerliche Schicht heraus, welche der britischen Oberhochheit kritisch gegenübersteht.

19. Jahrhundert

Inspiriert durch die amerikanische und französische Revolution bildet sich eine bürgerlich-liberale Unabhängigkeitsbewegung heraus. 1822, 1830 und 1836 kommt es zu schweren Unruhen, welche blutig niedergeschlagen werden. Daraufhin eskaliert die allgemeine Empörung und es entsteht eine militante Guerilla, welche die Briten 1848 aus dem Land vertreibt. Ricardo Gonzalez wird zum Präsidenten gewählt. Doch anstatt sich auf die zu erwartende britische Invasion vorzubereiten, lässt er eine endlose Feier veranstalten, Alkohol ausschenken und die ganze Zeit versaufen. Als die Briten 1850 einmarschieren, fliehen die Rebellen in ihre alten Verstecke zurück und so stösst die Invasion auf keinen Widerstand. Trotzdem veranstalten die Engländer ein Massaker an der Bevölkerung und richten den Präsidenten Gonzalez hin. Daraufhin kennt die blanke Wut der Menschen keine Grenzen mehr. Das ganze Land kocht über. Immer mehr Tausende von britische Soldaten, Guerillos und Zivilisten sterben im Strudel der Gewalt, bis schließlich die Verluste auch für England untragbar werden. So befielt das Unterhaus in London 1865 den Rückzug der britischen Armee aus Belize.

Annektion durch Guatemala

Kaum feiern die Rebellen ihren Sieg über die Kolonialherrschaft, schon wird die Nation vom westlichen Nachbarn Guatemala überfallen und 1866 vollständig besetzt. Offiziell sollen die Bürger Belizes von den neuen Besatzern gleichberechtigt behandelt und keine Tribute mehr abgepresst werden. Trotzdem wandern unzählige Belizianer in die USA aus, von wo aus sie den Widerstand in ihrer Heimat finanzieren und zu koordinieren versuchen. In Belize stellt der Präsident Guatemalas neben den britischen Königen, eine neue Hassfigur dar und wird in verschiedenen Karrikaturen als despotischer König dargestellt. In Belize herrscht permanente bürgerkriegsähnliche Unruhe mit Anschlägen und Überfällen auf die Besatzer. 1931 eskaliert die Gewalt durch die Weltwirtschaftskrise entgültig. Ein Massenaufstand breitet sich aus. Guatemala lässt wieder einmal die Armee ausrücken, doch die jungen liberalen Offiziere meutern und sorgen dafür, dass dieses Mal die Soldaten in den Kasernen bleiben. In kürzester Zeit haben die Aufständischen Belize unter Kontrolle.

Unabhängigkeit

Die Revolutionäre rufen 1931 die Republik Belize aus. Ein 25-köpfiger Revolutionsrat übernimmt die Regierungsverantwortung. Das Land liegt in Schutt und Asche. Um den Lebensstandard der Bevölkerung zu verbessern, führen die Revolutionäre zahlreiche Reformen durch. Sie schaffen den Adel ab und stellen den Klerus unter strenge staatliche Aufsicht. Die Blutrache wird verboten. Gegen den archaischen, allgegenwärtigen Voodoo-Kult wird ebenfalls mit repressiven Maßnahmen vorgegangen. Eine zivile Polizei wird geschaffen und dazu ein komplettes Gerichtssystem, um die Anarchie im Land endlich zu beenden. Mächtige Grundbesitzer werden ebenso vollständig enteignet, wie die Kirche und Klöster. Auch die reichen Bürger werden mit hohen Steuern belastet um ein Eisenbahnnetz aufzubauen. Die Industrialisierung wird von öffentlicher Seite vorangetrieben und wichtige Schlüsselindustrien bleiben in staatlicher Hand. Gewerkschaften werden zugelassen und erste demokratisch gewählte Betriebsräte entstehen.

Eine allgemeine Schulpflicht wird eingeführt, allerdings wird sehr zum Ärger der Kirche kein Religionsunterricht betrieben. Ausserdem werden Scheidungen, Verhütungsmittel und Schwangerschaftsabbrüche zum ersten Mal legalisiert und das Frauenwahlrecht eingesetzt. Der Revolutionsrat setzt die Wahlen für eine neue Regierung Belizes im Jahr 1936 an, verschiebt sie auf das Jahr 1937, dann auf das Jahr 1938 und so weiter - was die Geduld der Demokraten bald enorm strapaziert.

Doch die Revolutionsregierung macht sich auch ausserhalb von Belize mächtige Feinde. Die USA halten ihre Politik nämlich für "zu sozialistisch" und belegen Belize 1939 mit einem Handelsembargo und mit einer Kreditsperre. Daraufhin nehmen die Politiker Belizes Kontakte mit der UDSSR auf und schließen 1940 einen Wirtschaftsvertrag. Während des zweiten Weltkrieges erlebt Belizes Industrie als billiger Lieferant von Waffen an die Alliierten einen starken Aufschwung. Zu diesem Zweck lockern die USA ausnahmsweise ihr Handelsembargo. Aber nach dem Krieg gibt es kein Paron mehr. Belize wird als gefährlicher Verbündeter der Sowjetunion betrachtet.


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