Löschwahn
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Der Löschwahn ist ein Zustand von Besessenheit, der manchen Diktator wie ein bösartiger Krebs befallen kann und zu den hartnäckigen Formen der Suchterkrankung mit Paranoia zählt. Er führt dazu, das man die Welt vor Löschanträgen nicht mehr sieht und all das zerstören muss, was Andere mühsam aufgebaut haben, obwohl man selbst eigentlich keine wertvollen oder gar unterhaltsame Artikel zu erstellen imstande ist.
Symptome
Man erkennt einen Befall am ehesten daran, dass man sich nicht mehr von der Löschvorlage fernhalten kann und mehr als einmal pro Stunde die Löschkandidaten aufsucht. Dabei treten vermehrt Krämpfe in der Gegend des Löschstabs auf. Gepaart mit symptomatischen Zuckungen des rechten Mausfingers, entwickelt dieses furchtbare Gebrechen eine löschtechnische Hyperaktivität, die nicht selten den Browser des Befallenen zum Absturz bringt. Der gut trainierter Diktator kann es auf bis zu 120-160 Löschvorgänge pro Minute (LPM) bringen, was nicht selten zu Problemen des überlasteten Wikis führt, bei der die User den beliebten Datenbankfehler angezeigt bekommen. Die Software ist für solch eine Überbeanspruchung nun mal nicht ausgelegt.
Seltsamerweise treten bei dem Betroffenen im normalen Leben keine Zwangshandlungen auf, wie z.B. dem Einkauf großer Mengen Radiergummis oder der Wunsch seine berufliche Ausrichtung zur diplomierten Reinigungsfachkraft zu verlagern, bzw. überhaupt einen Beruf zu ergreifen. Allerdings gab es bereits Fälle von nachgewiesenen Arbeitsunfällen mit anschließender Aushändigung des Arbeitszeugnisses und Eingliederung in die Hartz4-Krabbelgruppe. So ist ein Fall bekannt, bei dem ein Diktator im Löschwahn am nächsten Arbeitstag die Datenbanken und Server seines Arbeitgebers löschte, was zu einigen Stromausfällen jüngster Zeit und Produktionsengpässen an Wolfswagen führte.
Verwandte Krankheitsformen
Ein ähnliches Phänomen konnte in der Wikipedia mangels Relevanz trotz Petitionen, objektiver Diskussionen von zweifelhaften Subjekten und intensiver Quellensuche nicht nachgewiesen werden.
Auch in manchen tierbezogenen Enzyklopädien bleibt kein Artikel ungelöscht. Dies zeigt die hochansteckende Interspeziesübertragungsfähigkeit des Erregers.
Bei einigen unbekannten Wikipedien reicht die Artikelanzahl leider nicht zum Überleben der Erkrankung aus, jedoch helfen hier befreundete Diktatoren gerne mal aus.
Dies hält einige Übermütige leider nicht von der Nachahmung mit Infektionsrisiko ab.
Eine andere in Symptomatik und Pathogenese dem Löschwahn recht ähnliche Erkrankung ist der noch hartnäckigere Siegelbrechwahn.
Ursachen
Man vermutet, dass die Betroffenen in der Schulzeit zu ausgiebige Erfahrung mit dem Tafelschwamm machten, wofür natürlich das Schulsystem die Schuld auf sich nehmen muss. Weiterhin haben zumeist auch Erlebnisse aus der Kindheit (Es gibt keinen Weihnachtsmann, Osterhasen usw.) zu diesen Ausfällen und Störungen geführt, da die Auslöschung von Vorbildern nie überwunden wurde.
Ein betroffener Diktator beginnt dann aus persönlicher Frustration und purer Langeweile damit, massenhaft und immer öfter das Lebenswerk fremder Menschen zu zerstören. Da derlei Verhalten natürlich zu Differenzen in der Gemeinschaft führt, schleust der Löschdiktator in undemokratischen Schnellverfahren weitere Diktatoren ein, die ebenfalls aus persönlicher Lust gerne das Schaffen fremder Menschen zum eigenen Lustgewinn entfernen. Sanfte, tolerante Diktatoren werden verdrängt oder suchen entsetzt das Weite, der Untergang der befallenen Online-Enzyklopädie ist somit fast vorprogrammiert.
Im Grunde genommen ist es die Gegenform zum Messie, der nichts entsorgen kann, da man ja alles vielleicht nochmals brauchen könnte, man weiß ja nie, aber das ist ein anderes Thema. Im Allgemeinen wird diese Manie jedoch genauso wenig sozial toleriert.
Behandlung
Eine Behandlung ist schwierig, da es sich auch um ein echtes Suchtphänomen handelt. Über zufällige Genesungen ist nichts bekannt, auch mehrwöchige Entziehungskuren ohne Internetzugang, Tastatur und Mobiltelefon fruchteten bislang nicht dauerhaft.
Als wirksamste Therapie hat sich bislang das Erreichen der völligen Erkenntnis über den eigenen Zustand gezeigt. Die behandelten Diktatoren können danach den Internetzugang und die Stromrechnung nicht mehr bezahlen, ohne an die armen Artikelschreiber zu denken, denen sie Leid antaten.
Immunisierung
Um zukünftige Diktatoren vor der Erkrankung zu schützen, wird im Moment der Versuch unternommen eine Löschbefähigungsprüfung einzuführen. Diese besteht aus der Beantwortung folgender Fragen:
- Hatte ich heute schon das Verlangen, einen Radiergummi zu essen?
- Habe ich als Kind am Tintenkiller gelutscht?
- Erfreut es mich, wenn ich zum achten Mal den dummen Artikel wiedersehe, der mir nicht gefällt?
- Denke ich mehrmals täglich mit Wonne an eine frisch formatierte Festplatte?
Auswirkungen
Die Folgen der Erkrankung sind für die Stupidedia verheerend und führen zu zu wenig Artikeln. Diese Mangelerscheinung kann ueble Folgen haben, wie z.B. Schreibblockaden, Gehirnbrand und Legasthenie. Des Weiteren treten auch äußere Veränderungen auf, denn durch den Löschwahn vergisst so mancher Diktator auch sich mal die Fingernägel zu schneiden, oder er reißt sich alle Haare aus. Am besten schauen man sich das Ganze selbst an und überzeugt sich von den verheerenden Auswirkungen auf die Physiognomie (siehe das Bild ganz oben links).
Es gibt immer wieder Gerüchte, in den monobooks der Befallenen gäbe es einen Repetierlöschknopf und eine Gesamtlöschfunktion, aber dies konnte bisher noch nicht nachgewiesen werden, wenn auch so mancher Screenshot darauf Hinweise liefert. Jedoch sind diese Vorkommnisse bisher nur auch den starken Muskelaufbau in dem Zeigefinger der rechten Hand der Erkrankten zu erklären, der es ihnen erlaubt ohne Pause sechs bis sieben Stunden die Knöpfe zu betätigen.
Vampirischer Löschwahn
Der Legende zufolge gibt es eine zweite, düstere Form des Löschwahns. Der befallene Diktator fühlt sich nicht dazu gezwungen, sinnlos irgendwelche Artikel zu löschen, sondern er ist besessen vom unstillbarem Durst nach Blut und Seelen guter Artikel, die er verschlingt, um daraus die Kraft zu schöpfen, die er für seine eigenen Artikel braucht.
Die befallenen Diktatoren werden als Löschvampire bezeichnet und sind angeblich an rot glühenden Augen und einer sehr dunklen Benutzerseite zu erkennen. Ein weiteres Erkennungsmerkmal ist folgende Userbox, die sich angeblich im Babel eines Löschvampires befindet:
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Bis heute ist die Existenz von Löschvampiren in der Stupidedia nicht nachgewiesen, und viele Menschen halten sie für Kreaturen, die ihren Platz nur in Mythen und Schauergeschichten haben.
Fortgeschrittener Krankheitszustand
Findige Diktatoren installieren sich zu Hause auf einem alten Linux-Rechner heimlich die MediaWiki-Software und spielen anschließend eine Kopie der gesamten Stupidedia-Datenbank auf, um sich übers Wochenende im stillen Kämmerlein ein ungestörtes Löschvergnügen zu bereiten, ganz ohne lästige Diskussionen. Zu diesem Freizeitspaß werden unter dem Decknamen Usertreffen auch gerne befreundete Diktatoren zwecks gemeinsamer Löschorgien einladen, denn bei 535.000 Artikeln ist genug für Alle da.
Wie man im folgenden Logbucheintrag deutlich erkennen kann, bleibt dabei der "Verstand" und das "Wir" auf der Strecke und kann nicht mehr Wiederhergestellt werden.
In ihren Löschwahnanfällen wollen manche sogar das Unmögliche möglich machen, wie das untere Bild zeigt.
Dass man dabei leicht debil wird, ist den Diktatoren egal - nur das Löschen zählt!
Die Diktatoren versuchen in Artikelnot sogar ihren Löschwahn zu stillen, indem sie jeden Artikel gleich zwei mal löschen.
Sperrstunde
Manchen Löschdiktatoren reicht es nach einer Weile nicht mehr, nur Artikel zu löschen. Sie legen nun öfters eine sogenannte Sperrstunde ein, das heißt sie sperren eine Stunde lang wahl- und grundlos alle Benutzer, die sie finden können.
Die darauf natürlich haufenweise folgenden Beschwerde-Emails werden selbstverständlich ungelesen gelöscht.
Finaler Krankheitszustand
Die schlimmste Folge des Löschwahns, ist die finale Löschung der gesamten Enzyklopädie, die jegliche Versuche der Wiederherstellung verhindert. Diese Art der Ausprägung wurde bisher nur einmal kurz nach der Erschaffung der Stupidedia gesehen.
Epilog
Nachdem es wegen der Löschung der Enzyklopädie nichts mehr zu löschen gibt, gehen meist die Nerven mit den Löschvampiren durch und sie vernichten sich selbst.
In besonders schlimmen Fällen ist es jedoch selbst nach der Löschung der gesamten Enzyklopädie nicht vorbei. Der Löschvampir wird sich nun erstmals nach langer Zeit seines wirklichen Lebens bewusst, und er beginnt nun in der Realität Dinge zu vernichten.
Weblink
Der Artikel Löschwahn wurde von der Mehrheit der ehrenwerten Leser der Stupidedia nach einer erfolgreichen Abstimmung als absoluter Hammer ausgezeichnet. In unserer Hall of Fame findest du weitere ausgezeichnete Artikel. |