Dreifaltigkeitsinsel: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Name der [[Insel]] geht auf ihre rigorose [[Politik|politische]] Dreiteilung zurück:
  
Die '''Dreifaltigkeitsinsel''' ist eine große Insel in Ozeanien, die um 1700 entdeckt und von europäischen und US-Amerikanischen Einwanderern im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts besiedelt wurde.
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*Westland - der [[Kapitalismus|kapitalistische]] Teil
  
== Allgemeines ==
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*Ostroja - der [[Kommunismus|kommunistische]] Teil
  
Obwohl die meisten Einwohner Christen sind, geht die Bedeutung des Namens der Insel nicht auf die von den meisten Christen verehrte "heilige Dreifaltigkeit", sondern auf die einzigartig rigorose politische Dreiteilung der Insel zurück.
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*Medievalum - der [[Feudalismus|feudale]] Teil
  
Die Dreifaltigkeitsinsel war zunächst eine Strafkolonie und die Menschen, die dorthin geschickt wurden hatten zumeist keine Bildung. Auch wussten die alten Kolonisten mit den erst im 20. Jahrhundert wirklich bedeutend gewordenen Bodenschätzen der Insel nicht viel anzufangen. Also entwickelte sich hier eine rein landwirtschaftlich geprägte Gesellschaft, welche von der Aussenwelt wenig beachtet wurde und auch im 19. Jahrhundert keine Industrie, keine moderne Infrastruktur und auch keine Verwaltung entwickelte. Diese Familiensippenstruktur führte immer wieder zu Clankriegen, die durch das fortschreitende Bevölkerungswachstum 1880 zu einem großen Bürgerkrieg eskalierten. Dieser Bürgerkrieg wurde von einzelnen Clans in wechselnden Koalitionen ausgetragen, bis schließlich in einigen Teilen der Insel auch politisch-ideologische Elemente hinzukamen und immer domnanter wurden.
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Im Laufe des [[20. Jahrhundert]]s entwickelten sich die drei Teile äußerst unterschiedlich. Die Lebensbedingungen ebenfalls.
  
Der Krieg endete im Jahr 1900 und hinterlies drei politische Gebilde, im Nordosten ein kommunistischer, im Nordwesten ein kapitalistischer und im Süden ein feudaler Teil, die sich einander mit Stacheldraht, später mit Minen und Geschützstellungen abgrenzten. Im Laufe des 20. Jahrhunderts entwickelten sich die drei Teile äusserst unterschiedlich.
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== Geschichte ==
  
== Westland - der kapitalistische Teil ==
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Die Mitten im [[Pazifik]] liegende Dreifaltigkeitsinsel wurde im Laufe des 18. und [[19. Jahrhundert]]s besiedelt und alle drei Teile waren lange [[Zeit]] [[wirtschaft]]lich und [[gesellschaft]]lich schwach, aber dafür ungefähr gleich entwickelt - bis zur politischen und ideologischen Dreiteilung, welche im [[Jahr]] 1900 prompt erfolgte.
  
Hier übernahmen amerikanische Ideologen zusammen mit einheimischen Wirtschaftsliberalen die Macht und führten das Land nach dem Motto "''Less gouverment in business and more business in gouverment''". Im Klartext bedeutete das: Steuern runter, Zölle Abschaffen, möglichst alles privatisieren und deregulieren. Dabei gingen die Politiker hier schon ganz am Anfang noch viel weiter, als in den USA und legalisierten Glücksspiel, Prostitution, den Stripp, die Homosexualität und sogar immer mehr Drogen. Während der Prohibitionszeit in Amerika floss das Alkohol in Westland nur so in Strömen. Kein Wunder also, dass Touristen schon sehr bald in Massen herbeiströmten und zahlreiche, anderswo verfolgte, mafiose Organisationen in Westland investierten. Auch als Steuerparadies genoß das Land bald hohes Ansehen. Die Finanzpolitik der Regierung war klug genug, keine Schulden zu machen und statt dessen Guthaben und Anlagen aus aller Welt anzulocken. Das führte zu einem Boom im Finanzwesen, was durch den ersten Weltkrieg noch einmal stark gefördert wurde und die USA hier billige Kredite nahmen. Sogar von der Weltwirtschaftskrise, die 1929 ausbrach, hatte Westland nur Vorteile, da sich das Bankensystem in diesem Land als das einzig stabile erwies und nur noch mehr Gelder anzog. Auch das ursprüngliche Bildungsdefizit wurde nun durch einen Einwanderungsstrom der Reichen aus den USA und ab 1933 auch aus Deutschland ausgeglichen. Jüdische Fachleute bildeten in Westland bald eine neue Elite, deren sprudelnde Umsätze dem Staat Haushaltsüberschüsse bescherte und dieser somit nationale Reserven bilden aber auch in die Bildung und Infrastruktur und Sicherheit investieren konnte.
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== Politik ==
  
Heute ist Westland eines der reichsten Länder der ganzen Welt und liegt nach dem BIP pro Kopf noch erheblich vor den USA. Die Wirtschaft hat sich inzwischen auf den Export einer breiten Palette von Fertigwahren eingerichtet und die Wissenschaft ist weltweit führend, weil es keine gesetzlichen Einschränkungen für Nukleartechnologie oder für die Gentechnik gibt. Auch die weltweit verhassten Tierversuche sind in diesem Land völlig normal. Medikamente können sofort nach ihrer Entdeckung ohne lästige Tests auf den Markt geworfen werden, die ohne Rezeptpflicht auch im Supermarkt verkauft werden können. Das Gleiche betrifft die Lebensmittelindustrie, die jeden Frass auf dem Mark ohne staatliche Kontrolle verkaufen darf.
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Westland ist ein [[parlament]]arischer Bundes[[staat]] mit vielen [[Parteien]] und noch mehr unabhängigen, zum Teil sehr kleinen politischen und [[Religion|religiösen]] Vereinen. Das westländische [[Verwaltung]]ssystem ist sehr dezentralisiert. Nicht nur die [[Bundesland|Bundesländer]], auch die [[Gemeinde]]n wetteifern um niedrige [[Steuer]]n und eine gute Infrastruktur, um lokale [[Investor]]en anzulocken. Daher müssen [[Bonze]]n auch auf lokaler Ebene fast keine [[Steuer]]n zahlen. Einige Gemeinden nehmen überhaupt keine Steuern mehr ein, sondern bitten nur noch um [[Spende]]n. Bundesländern wird sogar ein [[verfassung]]smässiges Sezessionsrecht zugestanden. Das bedeutet, dass sie sich, wenn es eine einfache Mehrheit der [[Bevölkerung]] eines [[Bundesland]]es will, von Westland abspalten dürfen, was bisher allerdings noch nicht vorgekommen ist. Jedoch haben sich [[Gemeinde]]n von Bundesländern losgelöst oder sich anderen Bundesländern Westlands angeschlossen. Neben Bundesländern und Gemeinden gibt es noch eine ganze Menge weiterer Instanzen, wie etwa die Landkreise, die Bezirke, die [[Provinz]]en und die Sonderverwaltungszonen. Alle vier Jahre wird der Bundes[[präsident]] direkt gewählt und es gibt ein ebenfalls direkt gewähltes Zwei-Kammer-Parlament auf Bundesebene. Die Bundesländer haben meistens Ein-Kammer-Parlamente. Die [[Gesetz]]eslage ist von [[Bundesland]] zu Bundesland sehr unterschiedlich. Das betrifft auch die juristische Handhabung dieser. So werden im Nordosten Westlands, wo eine besonders starke Stimmung gegen Ostroja herrscht, [[links]]extreme [[Strafe|Straftaten]] oft mit Höchststrafen geahndet, während [[konservativ]]e und [[rechts]]gerichtete Straftäter nur selten mehr als eine Bewährungsstrafe riskieren. In den südlichen und westlichen Bundesländern Westlands, wo man sich eher über Medievalum, als über Ostroja ärgert, wird bei [[illegal]]en linken Aktivitäten noch eher das Auge zugedrückt, während man bei rechtsgerichteten Straftätern kein Pardon kennt.
Hier gibt es keine ethischen oder gesetzlichen Schranken, die den Pioniergeist der Wissenschaftler und Unternehmer bremsen würden.
 
  
Es gibt insgesamt nur zwei Arten von Steuern in Westland, nämlich die Umsatzsteuer und die Einkommenssteuer mit einem einheitlichen Satz von zwei Prozent. Ausserdem bezieht der Staat zusätzliches Einkommen durch die Zinsen aus seinem Vermögen, die ein Zehntel seiner Einnahmen ausmachen. Und da die Wirtschaft blüht und die Gelder wie Milch und Honig fließen, nimmt der Staat auch aus seinen Steuern ein nettes Sümmchen ein.
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Ostroja wird im Gegensatz zu Westland sehr zentralistisch regiert und verwaltet. [[Gesetz]]e und Vorschriften sind im ganzen [[Land]] die Gleichen. Alle vier [[Jahr]]e finden Wahlen statt, wobei das Wahlergebniss immer fix ist: 99,7% für die kommunistische [[Partei]]. Das hat den Vorteil, dass dadurch die aufwendige Zählung der Stimmen eingespart werden kann. Alle wichtigeren Positionen im Staat sind von [[Partei]]kadern besetzt, welche noch zusätzlich von Politkommissaren kontrolliert werden. [[Militär]]ische Einheiten werden direkt vom Politbüro aus kommandiert und koordiniert, um einen möglichen [[Diverses:Mein Kumpel Haile Selassie|Militärputsch]] im Keim zu ersticken. Die Legislative wird vom zentralen Politbüro direkt bestimmt. Die Ausüber der anderen beiden [[Gewalt]]en, nämlich der Justiz und der Exekutive werden vom Politbüro eingesetzt.
  
Ein Sümmchen, welches jedoch für eine soziale Sicherung nach europäischem Muster nicht annähernd ausreichen würde. Auch in die medizinische Versorgung fließt keine einzige Münze aus staatlichen Mitteln. Wer nicht das Geld für eine Herzoperation hat, ist auf die Almosen der Reichen oder auf seine eigene Familie angewiesen. Das Gleiche gilt für die Pension und Rente, die ausschließlich privat finanziert werden muss. Es gibt keinen staatlich geförderten Wohnbau und die Wohnanlagen sind entweder unverhältnissmässig teuer oder in einem sehr schlechten Zustand.
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Medievalum hat keine Zentralregierung, keine Justiz, keine Exekutive und keine Gesetze. Das [[Land]] ist in Lehen zersplittert, welche widerum in Lehen zersplittert sind, die ebenfalls in Lehen zersplittert sind usw.. Jeder führt hier [[Krieg]] gegen jeden. Der [[Adel]], welcher das Land dominiert, hat kein Interesse an geordneten politischen Verhältnissen. Denn nur im totalen Chaos können sie die [[Bauer]]n in ihrer Abhängigkeit halten und das Entstehen einer Zentral[[regierung]] verhindern, welche ihre [[Macht]] nur untergraben würde.
  
Die wenigen staatlichen Amtsgebäude sind optisch betrachtet nicht mehr als graue Barraken und die wenigen unterbezahlten Staatsangestellten erfüllen ihre Aufgabe mehr schlecht als recht und bessern sich ihr biederes Leben durch Korruption auf. Auch die Polizei ist dem explosivem Wachstum der Städte nicht gewachsen.
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== Reisefreiheit ==
  
Der Innenminister erklärte schon 1990, dass die öffentlichen Sicherheitskräfte nur noch oberflächlich für Ordnung sorgen könnten und immer mehr Aufgaben an die privaten Sicherheitsdienste übertragen werden müssten. In den Folgejahren wurde das Hausrecht der Besitzer und Geschäftsbetreiber erweitert und das ohnehin schon sehr beschränkte Streikrecht der Arbeitenden vollständig abgeschafft, was an deutschen Verhältnissen gemessen einen sozialen Rückschritt auf das Preußen des Jahres 1866 bedeutet. Ab 1995 wurde das Hausrecht durch die Befugniss ergänzt, unerwünschte Personen, die sich in einer Bar, Disco, Fabrik, Büro, einer fremden Wohnung usw. aufhalten ohne Angabe eines Grundes verhaften und bis zu 48 Stunden lang festhalten zu dürfen.
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Jeder westländische [[Bürger]] genießt laut [[Gesetz]] vollständige Reisefreiheit in die gesamte [[Welt]] - wenn er sich die teuren Tickets, Mautgebühren und Reisepässe leisten kann. Auch die Gehsteige sind privatisiert und werden von privaten Unternehmen auf Hochglanz poliert. Dafür wird stets für das Betreten eine Fußgängermaut verlangt, was vor allem bei Touristen für Irritationen sorgt.
  
Dieses "Privileg" wird nicht nur von Discoinhabern zur Abschreckung gegen unerwünschte Gäste, sondern bald sogar von Unternehmern gegen unbequeme Mitarbeiter angewendet.
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Verlässt ein [[Bevölkerung|Einwohner]] das [[Staat]]sgebiet Ostrojas, dann begeht er eine "[[Republik]]flucht", was hart bestraft wird. Innerhalb des [[Land]]es darf man sich jedoch frei herumbewegen, was mit der hochsubventionierten und unkonfortablen Eisenbahn auch sehr billig ist.
  
So greifen vor allem seit den späten Neunziger-Jahren immer mehr Geschäftsinhaber und ihre Sicherheitsleute zur Selbstjustiz, jedoch ohne jede polizeiliche Ausbildung. Medien berichten inzwischen, dass die Inhaber des Hausrechtes, ermutigt durch die zunehmende staatliche Nichteinmischung, ihrem Wachpersonal während der Durchführung ihrer Aufgaben bei der Wahl ihrer Mittel kaum noch Grenzen setzen und auch amnesty international schlägt Alarm.
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In Medievalum ist jeder an seine Hütte gebunden. Auch die [[Adel|Adligen]] haben kaum Möglichkeiten, ihre Burgen zu verlassen, weil die Gefahr eines Überfalls sehr hoch ist. Trotzdem dringen immer wieder kleine Gruppen von Raubrittern und sonstigen Banden über die Grenzen zu den anderen beiden Teilen der [[Insel]] vor, um vor allem in den Grenzregionen zu plündern.
  
Zudem wird vor der schon immer schwerwiegenden, nun aber eine ganz neue Dimension erreichenden sozialen Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft Westlands gewahrnt.
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Obwohl Ostroja und Westland schon sehr früh ihre Grenzen mit Zäunen, Maschendrehtgittern, zum Teil sogar mit Minen und Geschützstellungen befestigten, schaffen es die medievalen Räuber noch heute manchmal durchzuschlüpfen. Die insgesamt angerichteten [[Kosten|Schäden]] durch diese Überfälle gehen umgerechnet in die Höhe von mehreren Milliarden US-Dollar.
  
Ohnehin haben nur Kinder reicher Familien eine realistische Chance, es zu etwas im Leben zu bringen. Sie werden an Eliteschulen und später in die besten Universitäten Westlands geschickt, die sich durchaus mit der berühmten US-Uni Havward messen können, falls sie diese nicht sogar überbieten. Kinder reicher Eltern kommen zumeist in den Genuss einer sehr modernen und intensiven Klassenbetreuung mit flexiblen Lernprogrammen und nach neuesten pädagogischen Erkenntnissen erarbeiteten Lernmethoden. Auch alternative, antiautoritäre, praxisnahe Schulen haben Hochkonjunktur.
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== Geographie ==
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[[Datei:Triisland.PNG|thumb|Die Dreifaltigkeitsinsel (physische Karte)]]
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Die Dreifaltigkeitsinsel gehört zu den größten [[Insel]]n der [[Welt]]. Allerdings sind die [[Natur|natürlichen]] Gegebenheiten im Süden ungleich günstiger, als im Norden.
  
Kinder ärmerer Eltern dagegen landen auf einer der vielen staatlichen Schulen. Der Schulbesuch dieser Einrichtungen kostet die Eltern zwar nichts, lässt aber an Qualität viel zu wünschen übrig. Hier sitzen 30 und mehr Schüler in einer Klasse mit einer einzigen Lehrkraft. Der Unterrichtsstoff wird hier weitgehend diktiert und die Hausaufgaben bestehen fast immer aus geistestötenden Abschreibarbeiten und dem Auswendiglernen trockener Daten.
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Westland ist ein [[rohstoff]]armes [[Land]]. Die wenigen [[Erzgebirge]] sind in schlechter Qualität und lassen sich nicht rentabel erschließen. Daher deckt Westland seinen [[Rohstoff]]bedarf fast gänzlich durch [[Import]]e ab.
  
Die Lehrkräfte sind, wie alle Angestellten des Staates nur sehr schlecht bezahlt und es gibt keine staatlich finanzierten, oder auch nur teilunterstützten Seminare oder Supervisionen. Lehrer, die sich privat nicht weiterbilden, können auch den Schülern nicht viel beibringen.
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Auch Ostroja hat keine ergibigen [[Rohstoff]]quellen. Da aber das [[Kommunismus|kommunistische]] [[Land]] international isoliert ist, seine [[Währung]] im Ausland nicht anerkannt wird und Devisenknappheit herrscht, wird in Ostroja der [[Bergbau]] trotz aller Ungünstigkeiten im großen Ausmaß betrieben. Somit ist das Land insbesondere größter [[Kupfer]], [[Kohle]] und [[Eisen]]produzent der Dreifaltigkeitsinsel, allerdings sind die [[Produktion]]s[[kosten]] unverhältnissmässig hoch. Das teure Erdöl muss Ostroja dennoch [[import]]ieren, weil es selber so gut, wie gar kein eigenes [[Öl]] hat.
  
Auffallend ist auch das nachlässigende Engament vieler Lehrer in Westland. Bei einem Hungerlohn eine dauerschreiende Klasse ständig zu unterrichten und die Arbeiten der vielen Schüler stundenlang zu korrigieren, resigniert selbst der hartgesottenste Idealist. Viele Schüler haben nur dann eine Chance, etwas zu lernen, wenn sie Nachhilfeunterricht in Anspruch nehmen, welcher jedoch widerum teuer ist.
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Medievalum ist bei weitem [[rohstoff]]reicher und besitzt viel mehr fruchbares [[Land]], als seine beiden Nachbarn, allerdings wird kein [[Bergbau]] betrieben und die gesamte [[Wirtschaft]] besteht aus sich selbst versorgenden Klein[[bauer]]n.
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== Demographie/Bevölkerungsentwicklung ==
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In den letzten Jahrzehnten ist die Geburtenrate Westlands sehr stark zurück gegangen.
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Das liegt am zunehmenden Wohlstand der [[Gesellschaft]]. Da aber die [[Leben]]serwartung steigt und mehr [[Mensch]]en ein- als auswandern, steigt die [[Bevölkerung]]szahl in diesem kapitalistischen [[Land]] trotzdem langsam weiter.
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Auch in Ostroja sank die Geburtenrate infolge von sozialen [[Reform]]en, wie einer radikalen, zwölf Jahre langen Schulpflicht, dem radikalen Verbot von Kinder[[arbeit]] und durch die Einführung von Renten. Dadurch haben die Ostrojaner [[Diverses:Ein Gedicht über Motivation|keine Motivation]] mehr, viele Kinder zu bekommen, so dass das [[Bevölkerung]]swachstum hier stagniert, weil es fast keine Einwanderer, aber auch fast keine Auswanderer gibt. Die Lebenserwartung ist im Durchschnitt um fünf Jahre kürzer, als in Westland und wächst nur langsam weiter.
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In Medievalum ist die Geburtenrate heute wie früher in genauso explosiver Höhe. Aber das wird durch die noch höhere Sterberate mehr als kompensiert. [[Hunger]], Krankheiten und Gewalt halten die [[Bevölkerung]]szahl Medievalums ziemlich klein.
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== Wirtschaft ==
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[[Datei:Wirtschaftswachstum.PNG|thumb|Reales Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (pro Kopf)]]
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Westland ist weltweites Musterbeispiel für den sogenannten klassischen [[Liberalismus]]. Die [[Wirtschaft]] ist fast vollständig privatisiert und dereguliert und die [[Staat]]squote beträgt nur 10%. Es gibt keine Zölle und die [[Steuer]]n sind sehr geringfügig. Auch die Einwanderungs[[gesetz]]e sind weltweit die Liberalsten: Jeder kann in Westland ohne gesetzliche Schranken einwandern, wohnen, [[arbeit]]en, Unternehmen gründen usw. und ist den westländischen [[Bürger]]n rechtlich gleichgestellt. Die Kehrseite dieser [[Politik]] sind aber auch unterbesetzte Ämter, unterbezahlte Staatsangestellte (Beamte im arbeitsrechtlichen Sinn gibt es nicht), ein fehlendes [[Subsidiaritätsprinzip|soziales Netz]], ein sauteures Gesundheitssystem, ein schlechtes Bildungsystem für die Unterschicht und das Fehlen jeder staatlichen Lebensmittelkontrolle. Der unersättliche Apetitt der westländischen Konsumgesellschaft und die Tendenz der Unternehmer und Investoren, ihre Gewinne eher zu verbrauchen, anstatt zu reinvestieren führt dazu, dass die Konsumgüterproduktion in Westland mehr als zwei Drittel der gesamten [[wirtschaft]]lichen Leistung ausmacht. [[Militär]]ische Ausgaben und die [[Produktion]] von Investitionsgütern haben verhältnissmässig ein Nischendasein.
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In Ostroja ist dagegen die Investitionsgüter[[produktion]] der mit Abstand dominanteste Sektor und macht drei Viertel der [[Wirtschaft]]skraft aus. Da diese Investitionen des kommunistischen Regimes aber nicht sonderlich effektiv sind, wächst die ostrojanische [[Wirtschaft]] trotzdem deutlich langsamer, als die Westländische. Durch die Vernachlässigung der Konsumgüterproduktion ist der Lebensstandard der Bevölkerung sogar weitaus schlechter, als in Westland, aber immer noch weitaus besser, als in den Entwicklungsländern.
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In Medievalum wird dagegen überhaupt nicht investiert. Die [[Bauer]]n sind viel zu arm dafür. Außerdem werden ihre Dörfer sowieso jedes Jahr wieder niedergebrannt. Die Adligen sind zwar zum Teil sehr reich, aber sie kümmern sich statt dessen um ihre Klein[[krieg]]e, Intrigen, ihr Luxusleben, die Jagd, um ihre familiären Angelegenheiten und vor allem um sich selbst. Auch ausländische Investoren lassen gänzlich die Finger von Medievalum. Die ständigen Kleinkriege, Plünderungen, Aufstände, Brände und Zerstörungen würden für jeden Investor einen sicheren Totalverlust bedeuten. Die [[Wirtschaft]] Medievalums hat einen negativen Bruttoinlandsprodukt. In diesem [[Land]] wird mehr zerstört, als produziert. Das ist möglich, weil Medievalum großzügige Spenden und [[Entwicklungshilfe]] aus dem Ausland bekommt.
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== Militär und Polizei ==
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In Westland gibt es keine [[Wehrpflicht]]. Es existiert aber ein Freiwilligen- und Berufsheer, welches zwar klein, aber dafür hochmotiviert und sehr spezialisiert ist. Die westländischen Militärausgaben sind gemessen am BIP dennoch minimal und man zweifelt an der militärischen Stärke dieser kleinen Streitmacht. Die staatliche [[Polizei]] ist eher zurückhaltend. Dagegen hat sich ein breites [[Spektrum]] an privaten Dedektiven und [[Türsteher|Sicherheitsagenturen]] gebildet, welches den reichen westländischen [[Bürger]]n ein hohes Maß an Sicherheit bietet. Die Unterschicht muss auf die weniger zuverlässige staatliche Polizei zurückgreifen.
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Ostroja verfügt über die mit Abstand stärksten regulären und irregulären Streitkräfte der gesamten Dreifaltigkeitsinsel. Vor allem die [[Panzer]]einheiten sind das Stolz des Heeres. Sie gehören zu den modernsten, am stärksten gepanzerten Fahrzeugen der ganzen [[Welt]] und wären im Kriegsfall den westländischen Panzereinheiten auch zahlmässig etwa zwanzig zu eins überlegen. Offiziell ist die ostrojanische Streitmacht auch in anderen Bereichen mit modernster Technik versehen. In der Praxis ist ein Teil der ostrojanischen Einheiten allerdings nicht einsatzfähig. Dazu gehören auch die politisch als unzuverlässig eingestuften Strafkompanien. Die zahlmässige Stärke der militärischen [[Macht]] Ostrojas wird durch eine rigorose Wehrpflicht garantiert, von welcher [[Frau]]en im gleichen Maß, wie [[Mann|Männer]] betroffen sind. Der Grundwehrdienst dauert mindestens zwei Jahre. In Spezialeinheiten und in der Marine dauert er drei und in der Luftwaffe sogar vier Jahre. Da Ostroja eine kommunistische [[Diktatur] ist, ist auch die Polizei stark ausgeprägt. Die Bekämpfung jeder auch nur möglichen [[Opposition]] funktioniert sehr gut. Die Bekämpfung von Kriminalität und Korruptrion allerdings weniger. Trotzdem greifen die Cops auch hier hart durch.
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In Medievalum gibt es weder eine Polizei, noch ein Heer. Adlige bilden mit ein paar Gefolgsleuten ihre kleinen Privatbanden. Hierbei rekrutieren (immer mit Zwang und [[Macht]]mitteln) sie meistens die einzigen [[Leute]], auf welche sie sich zu verlassen glauben, also aus der unmittelbaren männlichen Verwandtschaft. Die Verwandten sind in Medievalum [[gesellschaft]]lich verpflichtet, ihren Familienmitgliedern bei Kämpfen zu helfen. Machen sie es nicht, dann kommt es zu Ehren[[mord]]en. Die kleine adlige familiäre Kämpfergruppe verteidigt meistens die eigene Burg. Für eigene Plünderungszüge rekrutieren Adlige oft noch zusätzlich ein paar leibeigene [[Bauer]]n als Gehilfen, welche sie dann, wenn es bremslich wird, im Stich lassen und sich und ihre Verwandten zu Pferde schnell in Sicherheit bringen. Auch die [[Bauer]]nfamilien selbst führen ihre eigenen Fehden untereinander. Räuberbanden haben widerum ihre eigenen verwandtschaftlich begründeten Clans, welche sich oft bitter befehden.
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== Diplomatie ==
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[[Datei:TriHelp.PNG|thumb|Ausländische Hilfsleistungen an Medievalum]]
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Die Beziehungen zwischen Westland und Ostroja sind traditionell sehr angespannt. Westländische [[Politiker]] werfen Ostroja vor, [[Menschenrecht]]e zu verletzen und sind wütend über die Weigerung Ostrojas, westländische Investoren ins [[Land]] zu lassen. In den Augen der radikalliberalen Westländer ist die kommunistische [[Diktatur]] Ostrojas sehr unbeliebt. Umgekehrt wirft Ostroja Westland vor, sich vom [[Kapitalismus]] und von den [[USA]] abhängig zu machen und eine starke soziale Ungerechtigkeit zuzulassen. Aus diesen Gründen belegen sich die beiden Länder gegenseitig mit totalen Handelsembargos. Die diplomatischen Beziehungen werden immer wieder [[Diverses:Was passiert, wenn man einen Artikel nicht zu Ende schrei|abgebrochen]] und die Botschaften in den jeweils anderen Ländern geschlossen. Das Klima ist in der Tat eisig. Allerdings beschränken sich die Streitigkeiten zwischen Westland und Ostroja auf politischer und [[wirtschaft]]licher Ebene. Zu [[militär]]ischer oder sonst physischer [[Gewalt]] zwischen diesen beiden Staaten kam es bislang nicht.
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Die von Medievalum ausgehenden nadelstichartige Überfälle auf westländisches und ostrojanisches Grenzgebiet fordern dagegen Tausende von [[Tod]]es[[opfer]]n und gewaltige Sachschäden. Auch zur See kapern Piraten aus Medievalum laufend wahllos alle Schiffe, welche in Sicht kommen. Der Küstenbereich Medievalums ist das für zivile Schiffe wohl gefährlichste Gebiet der [[Welt]]. Allerdings hat Medievalum keine [[Regierung]], welche man für diese Übergriffe verantwortlich machen könnte. Ein Reporter aus Westland berichtete schon sehr früh, dass das Chaos in Medievalum von seiner gesamten [[Bevölkerung]] auszugehen scheit. Sowohl Westland, als auch Ostroja weigern sich, in Medievalum militärisch einzugreifen, weil man befürchtet, direkt ins Kreuzfeuer der alltäglichen Fehden Medievalums zu geraten. Westland und Ostroja lassen der Bevölkerung von Medievalum Hilfspackete zukommen. Auch die internationale Gemeinschaft außerhalb der Dreifaltigkeitsinsel bemüht sich, Entwicklungshilfe zu leisten. Allerdings ist die Arbeit der Entwicklungshelfer in Medievalum so gefährlich, dass sich alle Entwicklungsorganisationen aus dem Land zurückgezogen haben. Aus Sicherheitsgründen werden nur noch aus der Luft Hilfspakete über Medievalum abgeworfen.
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Aktuelle Version vom 12. März 2015, 00:11 Uhr

Der Name der Insel geht auf ihre rigorose politische Dreiteilung zurück:

Im Laufe des 20. Jahrhunderts entwickelten sich die drei Teile äußerst unterschiedlich. Die Lebensbedingungen ebenfalls.

Geschichte

Die Mitten im Pazifik liegende Dreifaltigkeitsinsel wurde im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts besiedelt und alle drei Teile waren lange Zeit wirtschaftlich und gesellschaftlich schwach, aber dafür ungefähr gleich entwickelt - bis zur politischen und ideologischen Dreiteilung, welche im Jahr 1900 prompt erfolgte.

Politik

Westland ist ein parlamentarischer Bundesstaat mit vielen Parteien und noch mehr unabhängigen, zum Teil sehr kleinen politischen und religiösen Vereinen. Das westländische Verwaltungssystem ist sehr dezentralisiert. Nicht nur die Bundesländer, auch die Gemeinden wetteifern um niedrige Steuern und eine gute Infrastruktur, um lokale Investoren anzulocken. Daher müssen Bonzen auch auf lokaler Ebene fast keine Steuern zahlen. Einige Gemeinden nehmen überhaupt keine Steuern mehr ein, sondern bitten nur noch um Spenden. Bundesländern wird sogar ein verfassungsmässiges Sezessionsrecht zugestanden. Das bedeutet, dass sie sich, wenn es eine einfache Mehrheit der Bevölkerung eines Bundeslandes will, von Westland abspalten dürfen, was bisher allerdings noch nicht vorgekommen ist. Jedoch haben sich Gemeinden von Bundesländern losgelöst oder sich anderen Bundesländern Westlands angeschlossen. Neben Bundesländern und Gemeinden gibt es noch eine ganze Menge weiterer Instanzen, wie etwa die Landkreise, die Bezirke, die Provinzen und die Sonderverwaltungszonen. Alle vier Jahre wird der Bundespräsident direkt gewählt und es gibt ein ebenfalls direkt gewähltes Zwei-Kammer-Parlament auf Bundesebene. Die Bundesländer haben meistens Ein-Kammer-Parlamente. Die Gesetzeslage ist von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich. Das betrifft auch die juristische Handhabung dieser. So werden im Nordosten Westlands, wo eine besonders starke Stimmung gegen Ostroja herrscht, linksextreme Straftaten oft mit Höchststrafen geahndet, während konservative und rechtsgerichtete Straftäter nur selten mehr als eine Bewährungsstrafe riskieren. In den südlichen und westlichen Bundesländern Westlands, wo man sich eher über Medievalum, als über Ostroja ärgert, wird bei illegalen linken Aktivitäten noch eher das Auge zugedrückt, während man bei rechtsgerichteten Straftätern kein Pardon kennt.

Ostroja wird im Gegensatz zu Westland sehr zentralistisch regiert und verwaltet. Gesetze und Vorschriften sind im ganzen Land die Gleichen. Alle vier Jahre finden Wahlen statt, wobei das Wahlergebniss immer fix ist: 99,7% für die kommunistische Partei. Das hat den Vorteil, dass dadurch die aufwendige Zählung der Stimmen eingespart werden kann. Alle wichtigeren Positionen im Staat sind von Parteikadern besetzt, welche noch zusätzlich von Politkommissaren kontrolliert werden. Militärische Einheiten werden direkt vom Politbüro aus kommandiert und koordiniert, um einen möglichen Militärputsch im Keim zu ersticken. Die Legislative wird vom zentralen Politbüro direkt bestimmt. Die Ausüber der anderen beiden Gewalten, nämlich der Justiz und der Exekutive werden vom Politbüro eingesetzt.

Medievalum hat keine Zentralregierung, keine Justiz, keine Exekutive und keine Gesetze. Das Land ist in Lehen zersplittert, welche widerum in Lehen zersplittert sind, die ebenfalls in Lehen zersplittert sind usw.. Jeder führt hier Krieg gegen jeden. Der Adel, welcher das Land dominiert, hat kein Interesse an geordneten politischen Verhältnissen. Denn nur im totalen Chaos können sie die Bauern in ihrer Abhängigkeit halten und das Entstehen einer Zentralregierung verhindern, welche ihre Macht nur untergraben würde.

Reisefreiheit

Jeder westländische Bürger genießt laut Gesetz vollständige Reisefreiheit in die gesamte Welt - wenn er sich die teuren Tickets, Mautgebühren und Reisepässe leisten kann. Auch die Gehsteige sind privatisiert und werden von privaten Unternehmen auf Hochglanz poliert. Dafür wird stets für das Betreten eine Fußgängermaut verlangt, was vor allem bei Touristen für Irritationen sorgt.

Verlässt ein Einwohner das Staatsgebiet Ostrojas, dann begeht er eine "Republikflucht", was hart bestraft wird. Innerhalb des Landes darf man sich jedoch frei herumbewegen, was mit der hochsubventionierten und unkonfortablen Eisenbahn auch sehr billig ist.

In Medievalum ist jeder an seine Hütte gebunden. Auch die Adligen haben kaum Möglichkeiten, ihre Burgen zu verlassen, weil die Gefahr eines Überfalls sehr hoch ist. Trotzdem dringen immer wieder kleine Gruppen von Raubrittern und sonstigen Banden über die Grenzen zu den anderen beiden Teilen der Insel vor, um vor allem in den Grenzregionen zu plündern.

Obwohl Ostroja und Westland schon sehr früh ihre Grenzen mit Zäunen, Maschendrehtgittern, zum Teil sogar mit Minen und Geschützstellungen befestigten, schaffen es die medievalen Räuber noch heute manchmal durchzuschlüpfen. Die insgesamt angerichteten Schäden durch diese Überfälle gehen umgerechnet in die Höhe von mehreren Milliarden US-Dollar.

Geographie

Die Dreifaltigkeitsinsel (physische Karte)

Die Dreifaltigkeitsinsel gehört zu den größten Inseln der Welt. Allerdings sind die natürlichen Gegebenheiten im Süden ungleich günstiger, als im Norden.

Westland ist ein rohstoffarmes Land. Die wenigen Erzgebirge sind in schlechter Qualität und lassen sich nicht rentabel erschließen. Daher deckt Westland seinen Rohstoffbedarf fast gänzlich durch Importe ab.

Auch Ostroja hat keine ergibigen Rohstoffquellen. Da aber das kommunistische Land international isoliert ist, seine Währung im Ausland nicht anerkannt wird und Devisenknappheit herrscht, wird in Ostroja der Bergbau trotz aller Ungünstigkeiten im großen Ausmaß betrieben. Somit ist das Land insbesondere größter Kupfer, Kohle und Eisenproduzent der Dreifaltigkeitsinsel, allerdings sind die Produktionskosten unverhältnissmässig hoch. Das teure Erdöl muss Ostroja dennoch importieren, weil es selber so gut, wie gar kein eigenes Öl hat.

Medievalum ist bei weitem rohstoffreicher und besitzt viel mehr fruchbares Land, als seine beiden Nachbarn, allerdings wird kein Bergbau betrieben und die gesamte Wirtschaft besteht aus sich selbst versorgenden Kleinbauern.

Demographie/Bevölkerungsentwicklung

In den letzten Jahrzehnten ist die Geburtenrate Westlands sehr stark zurück gegangen. Das liegt am zunehmenden Wohlstand der Gesellschaft. Da aber die Lebenserwartung steigt und mehr Menschen ein- als auswandern, steigt die Bevölkerungszahl in diesem kapitalistischen Land trotzdem langsam weiter.

Auch in Ostroja sank die Geburtenrate infolge von sozialen Reformen, wie einer radikalen, zwölf Jahre langen Schulpflicht, dem radikalen Verbot von Kinderarbeit und durch die Einführung von Renten. Dadurch haben die Ostrojaner keine Motivation mehr, viele Kinder zu bekommen, so dass das Bevölkerungswachstum hier stagniert, weil es fast keine Einwanderer, aber auch fast keine Auswanderer gibt. Die Lebenserwartung ist im Durchschnitt um fünf Jahre kürzer, als in Westland und wächst nur langsam weiter.

In Medievalum ist die Geburtenrate heute wie früher in genauso explosiver Höhe. Aber das wird durch die noch höhere Sterberate mehr als kompensiert. Hunger, Krankheiten und Gewalt halten die Bevölkerungszahl Medievalums ziemlich klein.

Wirtschaft

Reales Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (pro Kopf)

Westland ist weltweites Musterbeispiel für den sogenannten klassischen Liberalismus. Die Wirtschaft ist fast vollständig privatisiert und dereguliert und die Staatsquote beträgt nur 10%. Es gibt keine Zölle und die Steuern sind sehr geringfügig. Auch die Einwanderungsgesetze sind weltweit die Liberalsten: Jeder kann in Westland ohne gesetzliche Schranken einwandern, wohnen, arbeiten, Unternehmen gründen usw. und ist den westländischen Bürgern rechtlich gleichgestellt. Die Kehrseite dieser Politik sind aber auch unterbesetzte Ämter, unterbezahlte Staatsangestellte (Beamte im arbeitsrechtlichen Sinn gibt es nicht), ein fehlendes soziales Netz, ein sauteures Gesundheitssystem, ein schlechtes Bildungsystem für die Unterschicht und das Fehlen jeder staatlichen Lebensmittelkontrolle. Der unersättliche Apetitt der westländischen Konsumgesellschaft und die Tendenz der Unternehmer und Investoren, ihre Gewinne eher zu verbrauchen, anstatt zu reinvestieren führt dazu, dass die Konsumgüterproduktion in Westland mehr als zwei Drittel der gesamten wirtschaftlichen Leistung ausmacht. Militärische Ausgaben und die Produktion von Investitionsgütern haben verhältnissmässig ein Nischendasein.

In Ostroja ist dagegen die Investitionsgüterproduktion der mit Abstand dominanteste Sektor und macht drei Viertel der Wirtschaftskraft aus. Da diese Investitionen des kommunistischen Regimes aber nicht sonderlich effektiv sind, wächst die ostrojanische Wirtschaft trotzdem deutlich langsamer, als die Westländische. Durch die Vernachlässigung der Konsumgüterproduktion ist der Lebensstandard der Bevölkerung sogar weitaus schlechter, als in Westland, aber immer noch weitaus besser, als in den Entwicklungsländern.

In Medievalum wird dagegen überhaupt nicht investiert. Die Bauern sind viel zu arm dafür. Außerdem werden ihre Dörfer sowieso jedes Jahr wieder niedergebrannt. Die Adligen sind zwar zum Teil sehr reich, aber sie kümmern sich statt dessen um ihre Kleinkriege, Intrigen, ihr Luxusleben, die Jagd, um ihre familiären Angelegenheiten und vor allem um sich selbst. Auch ausländische Investoren lassen gänzlich die Finger von Medievalum. Die ständigen Kleinkriege, Plünderungen, Aufstände, Brände und Zerstörungen würden für jeden Investor einen sicheren Totalverlust bedeuten. Die Wirtschaft Medievalums hat einen negativen Bruttoinlandsprodukt. In diesem Land wird mehr zerstört, als produziert. Das ist möglich, weil Medievalum großzügige Spenden und Entwicklungshilfe aus dem Ausland bekommt.

Militär und Polizei

In Westland gibt es keine Wehrpflicht. Es existiert aber ein Freiwilligen- und Berufsheer, welches zwar klein, aber dafür hochmotiviert und sehr spezialisiert ist. Die westländischen Militärausgaben sind gemessen am BIP dennoch minimal und man zweifelt an der militärischen Stärke dieser kleinen Streitmacht. Die staatliche Polizei ist eher zurückhaltend. Dagegen hat sich ein breites Spektrum an privaten Dedektiven und Sicherheitsagenturen gebildet, welches den reichen westländischen Bürgern ein hohes Maß an Sicherheit bietet. Die Unterschicht muss auf die weniger zuverlässige staatliche Polizei zurückgreifen.

Ostroja verfügt über die mit Abstand stärksten regulären und irregulären Streitkräfte der gesamten Dreifaltigkeitsinsel. Vor allem die Panzereinheiten sind das Stolz des Heeres. Sie gehören zu den modernsten, am stärksten gepanzerten Fahrzeugen der ganzen Welt und wären im Kriegsfall den westländischen Panzereinheiten auch zahlmässig etwa zwanzig zu eins überlegen. Offiziell ist die ostrojanische Streitmacht auch in anderen Bereichen mit modernster Technik versehen. In der Praxis ist ein Teil der ostrojanischen Einheiten allerdings nicht einsatzfähig. Dazu gehören auch die politisch als unzuverlässig eingestuften Strafkompanien. Die zahlmässige Stärke der militärischen Macht Ostrojas wird durch eine rigorose Wehrpflicht garantiert, von welcher Frauen im gleichen Maß, wie Männer betroffen sind. Der Grundwehrdienst dauert mindestens zwei Jahre. In Spezialeinheiten und in der Marine dauert er drei und in der Luftwaffe sogar vier Jahre. Da Ostroja eine kommunistische [[Diktatur] ist, ist auch die Polizei stark ausgeprägt. Die Bekämpfung jeder auch nur möglichen Opposition funktioniert sehr gut. Die Bekämpfung von Kriminalität und Korruptrion allerdings weniger. Trotzdem greifen die Cops auch hier hart durch.

In Medievalum gibt es weder eine Polizei, noch ein Heer. Adlige bilden mit ein paar Gefolgsleuten ihre kleinen Privatbanden. Hierbei rekrutieren (immer mit Zwang und Machtmitteln) sie meistens die einzigen Leute, auf welche sie sich zu verlassen glauben, also aus der unmittelbaren männlichen Verwandtschaft. Die Verwandten sind in Medievalum gesellschaftlich verpflichtet, ihren Familienmitgliedern bei Kämpfen zu helfen. Machen sie es nicht, dann kommt es zu Ehrenmorden. Die kleine adlige familiäre Kämpfergruppe verteidigt meistens die eigene Burg. Für eigene Plünderungszüge rekrutieren Adlige oft noch zusätzlich ein paar leibeigene Bauern als Gehilfen, welche sie dann, wenn es bremslich wird, im Stich lassen und sich und ihre Verwandten zu Pferde schnell in Sicherheit bringen. Auch die Bauernfamilien selbst führen ihre eigenen Fehden untereinander. Räuberbanden haben widerum ihre eigenen verwandtschaftlich begründeten Clans, welche sich oft bitter befehden.

Diplomatie

Ausländische Hilfsleistungen an Medievalum

Die Beziehungen zwischen Westland und Ostroja sind traditionell sehr angespannt. Westländische Politiker werfen Ostroja vor, Menschenrechte zu verletzen und sind wütend über die Weigerung Ostrojas, westländische Investoren ins Land zu lassen. In den Augen der radikalliberalen Westländer ist die kommunistische Diktatur Ostrojas sehr unbeliebt. Umgekehrt wirft Ostroja Westland vor, sich vom Kapitalismus und von den USA abhängig zu machen und eine starke soziale Ungerechtigkeit zuzulassen. Aus diesen Gründen belegen sich die beiden Länder gegenseitig mit totalen Handelsembargos. Die diplomatischen Beziehungen werden immer wieder abgebrochen und die Botschaften in den jeweils anderen Ländern geschlossen. Das Klima ist in der Tat eisig. Allerdings beschränken sich die Streitigkeiten zwischen Westland und Ostroja auf politischer und wirtschaftlicher Ebene. Zu militärischer oder sonst physischer Gewalt zwischen diesen beiden Staaten kam es bislang nicht.

Die von Medievalum ausgehenden nadelstichartige Überfälle auf westländisches und ostrojanisches Grenzgebiet fordern dagegen Tausende von Todesopfern und gewaltige Sachschäden. Auch zur See kapern Piraten aus Medievalum laufend wahllos alle Schiffe, welche in Sicht kommen. Der Küstenbereich Medievalums ist das für zivile Schiffe wohl gefährlichste Gebiet der Welt. Allerdings hat Medievalum keine Regierung, welche man für diese Übergriffe verantwortlich machen könnte. Ein Reporter aus Westland berichtete schon sehr früh, dass das Chaos in Medievalum von seiner gesamten Bevölkerung auszugehen scheit. Sowohl Westland, als auch Ostroja weigern sich, in Medievalum militärisch einzugreifen, weil man befürchtet, direkt ins Kreuzfeuer der alltäglichen Fehden Medievalums zu geraten. Westland und Ostroja lassen der Bevölkerung von Medievalum Hilfspackete zukommen. Auch die internationale Gemeinschaft außerhalb der Dreifaltigkeitsinsel bemüht sich, Entwicklungshilfe zu leisten. Allerdings ist die Arbeit der Entwicklungshelfer in Medievalum so gefährlich, dass sich alle Entwicklungsorganisationen aus dem Land zurückgezogen haben. Aus Sicherheitsgründen werden nur noch aus der Luft Hilfspakete über Medievalum abgeworfen.


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