Titanins Plattenbauten

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Die herrlichen, westerreichischen Stahlbetonkonstruktionen und moderne Asphaltstrasse mit Beleuchtung stammen allesamt aus der Titaninära, sind heute aber nur teil-, bzw. stellenweise erhalten (außerhalb Goschaus gar nicht). Daneben zu sehen: Ein kleiner, halb zugewachsener Weg aus Plastersteinen, welcher nach Titanins Sturz unter der Sippen- und Sittenpartei erbaut wurde.

Der ohnehin schon bestehende Wohnungsmangel wurde in Westerreich durch den ersten Weltkrieg und durch das schnelle Bevölkerungswachstum zu einer humanitären Katastrophe verschärft. Hinzu kam, dass der seit 1921 regierende Diktator Titanin das Land verstädtern wollte. Mit herkömmlichen Mitteln lies sich das nicht bewerkstelligen. So befahl Titanin schon 1922 Entwürfe für eine moderne, industrielle Bauweise zu entwickeln. Westerreich sollte das erste Land werden, in welchem diese Bautechnik im großen Maßstab verwirklicht wurde. Der erste Entwurf war der TN1 (Titanin 1), besser bekannt als Titanin A:

TN1

Der simple Aufbau des TN1

Dieses erste Modell wurde bereits 1922 konstruiert. Es hatte 10 Stockwerke und bestand vollständig aus großen Platten. Die Konstrukteure versprachen ein Ansteigen der Produktivität auf das Fünfzehnfache und eine Kostenreduktion beim Bau und bei der Instandhaltung auf ein Zehntel. Titanin lehnte den Bau eines Prototypen ab und wollte den TN1 sofort serienmässig produzieren lassen.

Die Mängel der Konstruktion wurden aber schon beim Bau sichtbar: Der Produktionsvorgang und die Montagen selbst verliefen recht schnell. Doch Vieles dieses Zeitgewinns wurde oftmals wieder durch die zeitraubenden Korrekturen verbraucht.

Der TN1 hatte eine sehr einfache Konstruktion. Jedes Stockwerk hatte vier gleich große, quadratische Räume. In jedem Raum sollten, nach Titanins Vorstellung, ganze Kommunen von Menschen einziehen. Durchgänge und Treppenhäuser fehlten völlig, so dass die Bewohner nur über eine Leiter und Fenster hineinklettern konnten. Es gab keine Heizung, keine Feuerungsanlage und keinen Kamin. Die Wände waren nur schlecht Schall- und Wärmeisoliert. In jedem Raum, wo bis zu 25 Menschen wohnen mussten, gab es nur zwei Steckdosen. Der einzige Raum mit Leitungswasseranschluss (nur kaltes Wasser) befand sich im Keller. Dort gab es Waschbecken und Duschen. Auch gab es ein paar Toiletten, welche jedoch über keine eigene Spühlung verfügten.

Die Menschen protestierten gegen diese Bedingungen und forderten vor allem eine Heizmöglichkeit und ein Treppenhaus, so dass eine Petition mit Tausenden von Unterschriften, sowie viele weitere Protestschreiben das westerreichische Politbüro erreichten. Niemand war zudem bereit, in den oberen Stockwerken zu wohnen, so dass der TN1 in der Praxis nur etwa zur Hälfte bewohnt war, obwohl sich gelegentlich neurierige Jugendliche in den oberen, unbewohnten Räumen verirrten. Trotzdem ging der Bau bis 1925 zügig weiter. Es wurden insgesamt etwa 200 Häuser dieses Typs gebaut.

TN2

Der TN2, auch "Titanin B" genannt, war ein Versuch, die Schwächen der neuen Bauweise zu korrigieren und die Produktivität insgesamt zu erhöhen. Die Bedürfnisse der Bevölkerung wurden von der Regierung kaum berücksichtigt. Trotzdem sah man sich gezwungen teilweise auf die Forderungen der Bürger einzugehen. Man versah die Wände mit weitaus besserer Wärmeisolation und auch ein Treppenhaus war im TN2 vorhanden. Die wichtigste Neuerung war jedoch die Konstruktion der Platten selbst: Diese bekamen nun an ihren Rändern Zacken, welche mit den Zacken der Ränder der anderen Platten an der Baustelle zusammengesetzt werden sollte. Dies erhöhte die Präzision, was die aufwendigen Kontrollen und nachträglichen Korrekturen reduzierte.

Auch das Transportproblem dieser schwerer Platten wurde gelöst, indem man zu jeder Eisenbahnstrecke eine Gleise hinzufügte, auf welcher spezielle Waggons mit den Platten zur Baustelle befördert wurden. Zurück von der Baustelle wurden diese Waggons dann ohne der Platten zu normalen Personenwaggons umfunktioniert und zum Ort mit den Plattenfabriken zurückgefahren. Darum sind die meisten Strecken in Westerreich noch heute dreigleisig. Insgesamt wurden mehr als 2 500 TN2 gebaut.

TN2-Kombinate

Titanin lies mehrere neue Siedlungen direkt in rohstoffreicheren Regionen bauen. Diese Kombinate bestehen fast ausschließlich aus Plattenbauten des Typs TN2. Die Kombinate wurden mit einem guten Schienen- und Strassennetz verbunden. Damit man auch innerhalb der Kombinate zügig mit Lastwagen fahren kann, wurden die Blöcke Schachbrettförmig, quadratisch mit geraden, angewinkelten Strassen angelegt. Das größte Kombinat befindet sich in Goschau und hatte unter Titanin bis zu 750 000 Einwohner. Heute wohnen dort nur noch etwa 50 000 Menschen, meistens alte Leute und Jugendbanden.

Ein typisches Kombinat zur Zeit Titanins Diktatur

TN3

Bereits in den 20er Jahren kürzte Titanin die Mittel für den Wohnungsbau drastisch. Der TN2 konnte somit nicht mehr weiterproduziert werden. Daher wurde ein neues Modell entwickelt, um Kosten einzusparen. Man war der Ansicht, dass das Treppenhaus zu teuer war. Um aber dennoch die oberen Stöcke zugänglicher zu machen, wurde kurzum die Höhe der Räume um die Hälfte reduziert, so dass man in diesen nur noch sitzen und kriechen konnte. Außerdem standen nun zum ersten Mal den Bewohnern der oberen Stockwerke eine stabile Leiter und ein miteingebauter Flaschenzug zur Verfügung. 1935 erwies sich jedoch auch diese Alternative als zu teuer, so dass diese Menschen aus ihren Fenstern Seile hinaushingen, um hinaufzuklettern.

Während des zweiten Weltkrieges wurde das meiste des westerreichischen Wohnraumes zerstört. Die relativ konfortablen TN2-Häuser waren nicht mehr ausreichend vorhanden. Der Wiederaufbau wurde aber nur noch mit TN3-Typen vorangetrieben, wobei in immer schlechterer Qualität gebaut wurde. 1949 kam der Bau der Wohnhäuser völlig zum Erliegen, weil Titanin nun alle Konsumausgaben strich. Insgesamt wurden zwischen 1930 und 1949 etwa 2 000 dieser Gebäude errichtet.

Nach Titanins Sturtz

1950 kamen in der Weiner Republik neue Pläne auf, um Titanins Plattenbau fortzusetzen. Die westerreichischen Sozialdemokraten liesen den konfortablen TN4 entwickeln. Der Plan sah dann auch einen Aufzug, Familienwohnungen mit mehreren Räumen anstatt Ein-Raum-Kommunen vor. Der TN4 sollte bereits in jeder Wohnung einen eigenen Wasseranschluss, Toilette, Dusche, Warmwasser und eine mit Fernwärme betriebene Heizung besitzen. Auch Balkone waren zum Teil vorgesehen. Zum Bau der TN4 kam es jedoch nie. Als die Sippen- und Sittenpartei zu Jahresende 1950 die Macht übernahm, wurden solche Pläne wieder fallengelassen. Ohnehin ist fraglich, ob dieses Projekt für westerreichische Verhältnisse nicht zu teuer gewesen wäre.

Titanin

Westerreich

Ein Land. Eine Katastrophe. Eine Geschichte. Drei Regimes.

Geschichte und die drei Regimes Titanins Regierungsmitglieder
Westerreichische Fahne (seit 1965)
Sonstiges
Enlulo Hxaxaschichli || Edward Roiber || Wein (Ort) || Leben und sterben in Westerreich || Der Anastasja-Zwischenfall || Westerreichische Katastrophe || Titanins Überwachungsstaat

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