Schultag

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Screenshot aus dem Spiel.

Schultag ist ein vom deutschen Kultusministerium entworfenes Internetspiel, welches von jedem Bundesland auf die Bedürfnisse des Individuums angepasst wurde. Wegen seiner guten Graphik und seines hohen pädagogischen Wertes ist es bei den Eltern sehr beliebt. Freigegeben ist das Game ab 6 Jahren, es basiert auf dem Vorgänger "Kindergarten" und ist mit dem höchsten Level, der "Universität" endgültig durchgespielt. Es dient sowohl als Lern als auch als Chatprogramm.

Funktionsweise

„Schultag“ bietet schier unendliche Weiten und jeden Tag etwas neues. So viele Details bedürfen natürlich eines enormen Speicherplatzes. Diesen kann keine handelsübliche Festplatte stellen, deswegen ist das Spiel auf Servern im Kultusministerium gespeichert. Dies sorgt allerdings für Probleme für Kinder aus bildungsfernen Schichten, die irgendwo in der Provinz fernab von irgendwelchen DSL-Anschlüssen ein karges Dasein fristen müssen.

Sie leiden unter hohen Fahrtkosten, also Kosten, um das Spiel in Fahrt zu bringen, bzw. es dann am Laufen zu halten, weil es für ISDN noch keine Flatrates gibt. Dies bezeichnet man als soziale oder wohnortbedingte Ungerechtigkeit in der Bildung. Auch in dichtbesiedelten Stadtvierteln, vor allem in Berlin, sind so viele Konsumenten auf einem Fleck, so dass der Server ab und zu mal abstürzt.

Ziel des Spiels

Hauptsächlich dient das Spiel als Beschäftigungstherapie für geschundene Eltern. Ansonsten ist es natürlich das Ziel, Level nach Level zu überleben. Dieses Spiel lähmt nach kurzer Benutzung den Verstand, da der Zocker nicht begreift, dass ein solches immer nach genau 45 Minuten überstanden ist, unabhängig vom Einsatz seiner selbst. Gegner ist nämlich ein lang gesuchter Hypnotiseur, der dafür bekannt ist, je nach Level Figur, Stimme, Kleidung, Wesen und Gesicht zu wechseln und sich selbst „Lehrer“ nennt. Er verkauft sich nach außen als guter Kumpel, sodass ihm die Schulleitung eine gewisse Autorität zubilligt, und um ihn ohne es zu wissen einen Käfig baut, aus dem ein Spieler nur unter der Drohung intensiver Strafen wieder herauskommt.

Er versucht den Konsumenten durch Schwelgen in Sphären jenseits des Mondes einzuschläfern, und was danach passiert, hat noch nie ein Mensch zu sehen bekommen. Um ihn zu bekämpfen, gibt es die Möglichkeit der Gegenwehr durch Unterbrechung in Form von Schwätzen, dummen Fragen oder Überbieten des Niveaus durch Unterrichtsgespräch (siehe auch Streber), welche auch liebend gerne eingesetzt werden. Die Kommunikation mit dem virtuellen Nachbarn über Mikrophone ausgeführt.

Charaktere

Ein Zufallsgenarator ordnet den Spieler verschieden Typen zu, in jeder Klasse ist jeder Typ mehrmals vorhanden. Zusammen versucht man dem Lehrer zu bekämpfen.

Der Coole

Der Coole ist der beliebteste Schüler. Seine Freunde bewundern , die Mädchen vergöttern ihn. Er ist wortgewandt, witzig und sieht unheimlich gut aus. Niemand stellt seine Autorität in Frage; seine Worte sind Gesetz, eine Machtperson, die sich der Bundeskanzler mal wünschen würde. Durch den bewussten Gebrauch von Schmähungen wie „Arschloch“ „Idiot“, „Streber“ oder „Noob“ weiß er seine Machtposition geschickt auszubauen und zu festigen . Das weibliche Äquivalent ist die Geile.

Der Streber

Der Streber weiß zwar alles über Gott und die Welt, kennt also alle us-amerikanischen Präsidenten oder dass es sich bei dem Wort Nonchalance nicht um einen französischen Porno handelt, nicht aber, dass die Bezeichnung seines Berufsstandes um eine Beleidigung handelt. Dafür sorgt vor allem sein schleimerisches Verhalten gegenüber Lehrern, seine Brille und sein arrogantes Verhalten gegenüber Normalsterblichen. Doch wehe es gibt einen Test oder man hat die Hausübung nicht, dann ist der Streber die letzte Rettung. Der Streber ist entweder Fan von Star-Wars oder spielt ein Sammelkartenspiel. Das weibliche Äquivalent ist die Dicke.

Der Idiot

Der Idiot ist wie der Name schon sagt ein Idiot, ein Vollpfosten, ein Noob, ein Trottel, ein Nichtskönner. Er liest die Bildzeitung, wendet sich bei Fragen an Dr. Sommer und glaubt das Mallorca die Hauptstadt Spaniens ist. Sein Intelligenzquotient ist niedriger als die Raumtemperatur und wenn er spricht hört ihm niemand zu. Sein Gesicht sieht aus, als wäre ein Panzer darüber hinweg gerollt. Lehrer wie Schüler verachten in gleicher Maßen. Ein weibliches Äquivalent zu nennen, wäre zu sexistisch.

Handlung

Das Spiel umfasst unendliche Weiten, und die bescheidene Speicherkapazität der Stupidedia würde nicht reichen, um die komplexen Zusammenhänge des ewigen Kampfes des Lehrers mit den Spielern auch nur annähernd wiederzugeben. Im Respekt auf den Leser folgt hier nur ein kleines, auf keinen Fall repräsentatives Bild des Spiels.

1.Stunde (Musik)

Es ist noch früh am Morgen, und doch muss man gleich auf der Hut sein. Der Lehrer, heute verkleidet als schlanke Frau Anfang dreißig und ausgestattet mit unverschämt hoher Stimme, hat den Schüler im virtuellen Musikraum aufgespürt. Selbstbewusst stellt er sich vor die Klasse. Mit sadistischem Vergnügen versucht er ein erstes Ablenkungsmanöver: „Holt die Bücher Raus, wir singen ein Lied“. Die Zeit reicht allerdings nicht für einen Angriff. Die darauffolgende Zeit nutzt er dann, um bei der gemeinsamen Performance des Liedes Informationen über den Zusammenhalt seiner Gegner zu sammeln.

2.Stunde (Mathematik)

Hier versucht er gleich zum Anfang einen Einzelnen in der Klasse bloßzustellen, und so die Gemeinschaft seiner Gegner zu zermürben. Er bestellt ihm vor die Tafel und versucht, ihn durch komische Zusammenhängen von einzelnen Zahlen zu hypnotisieren. Mit dem offiziellen Lehrplan des Faches hat dies natürlich nichts zu tun, weiß man doch, dass die Antwort auf alle mathematischen Probleme in der Zahl 42 zu suchen ist.

3.Stunde (Geschichte)

Nachdem man in der Pause kurz Zeit hatte, sich abzusprechen, erfolgt nun der nächste Erfolg. Hier wird speziell auf dem Emo im Spieler abgezielt. Der Hypnotiseur versucht seinen Gegner depressiv zu machen, in dem er ihn unendlich mit den schwärzesten Stunden der deutschen Geschichte, konfrontiert, allen voran mit dem 2. Weltkrieg, aber auch dem gesamten Mittelalter, in dem ganz Deutschland im Knebel der Kirche lag.

4. Stunde (Religion)

In Reli greift er genau diese Art der Folter auf. Im evangelischen gelingt es ihm meistens, seine Schutzbedürftigen einzuschläfern, die Gründe, warum man den Religionsunterricht trotzdem überlebt, kennt wohl nur der liebe Gott. Bei den Katholiken ist man weniger zimperlich, und versucht sich unbefangen in Kastrationen und Teufelseintreibungen.

5.Stunde/6.Stunde (Sport) Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, vom organisierten Doping (populär vor allem in der DDR-Retroversion des Spieles) bis zur organisierten Selbstzerstörung in Form von Blutgrätschen beim Fußball. Die brutalste Art des Angriffes ist aber immer noch das sogenannte Turnen, wo der Spieler sich in allerlei wehrunfähigen Positionen befindet. Dabei muss man auch noch dem scharfen, hypnotisierenden Blicken des Lehrers ausweichen.

Mini-Spiele

Während des gesamten Schultages gibt es kleine Mini-Spiele, in denen die Charaktere gegeneinander und nicht wie sonst üblich gegen den Lehrer antreten. Klassische Mini-Spiele sind Mobbing, Taschenrechner-Batteln, Amoklauf und viele andere.

Ende des Tages

Irgendwann ist das Spiel zu Ende. Unter dem Vorwand, zum Bus oder Zug zu müssen, verlassen einige Schüler sofort die Schule. In Wahrheit wollen sie nur der Gefahr entrinnen. Wenn der Lehrer mit seinem Erfolg am bestimmten Tag unzufrieden ist, schaltet er die Erweiterung „Nachmittagsunterricht“ frei, wo er weiterhin auf Jagt auf den virtuellen Spieler. Der Lehrer wird meist von Edmund Stoiber, seinem Kultusminister oder einem anderen BASI-Mitglied gespielt, ein anderer hätte nicht genug Bösartigkeit in petto.

Kritik

Schultag macht gefangen - Plakat der BZGA

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung kritisiert, dass das Game nach kurzer Zeit süchtig macht und die Eltern dringend etwas unternehmen müssten. Diese denken allerdings gar nicht daran; ist die Zeit, die der Nachwuchs vor diesem Spiel verbringt doch die einzige, in der sie ihre Ruhe haben. Die gewisse Suchtwirkung ist dann eher erwünscht denn verpönt. Im Gegenteil, das Kind wird durch Wecker oder Drohungen wie Entzug des Computers zum Konsum gezwungen.

Auch die Qualität der Spiele wird oft gerügt. So seien zugegebenermaßen wirklich ab und zu mal interessante Sachen dabei, größtenteils besteht das Spiel aus lustlosem, aber dafür billigem Füllmaterial, das allerdings auch gemacht werden muss, um das höchste Level zu erreichen. Zudem ist erwiesen, dass das Spiel Schülern die Freizeit nimmt und dazu führt, dass diese viel zu lang vor dem Rechner sitzen.

Ein solches Spiel erzeugt enorm hohe Kosten für Server und Personal, vor allem, da es nach einer erfolgreichen Anmeldung Freeware ist. Die vielen eingesammelten Daten über das Privatleben des Konsumenten (Wohnort, Telephonnummer und die komplette Schulakte) bilden nicht genug Erlös, um das Spiel ganzjährig zu finanzieren. Deshalb werden zu beliebten Urlaubszeiten das Spiel abgeschaltet und die URL läuft ins Leere. Dies nennt man Ferien (vom französichen faire rien).


Linktipps: Faditiva und 3DPresso