Amoklauf
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Enzyklopädisch Kreativ |
Der Artikel Amoklauf enthält Spuren von Sadismus, Sarkasmus, schwarzem Humor oder sonstigen bösartigen Grausamkeiten. |
Der Amoklauf ist eine moderne Variante des Marathonlaufs. Er findet in unregelmäßigen Zeitabständen statt und wird in einer beliebigen Schule veranstaltet. Teilnahmeberechtigt sind alle Schüler, die gerne Killerspiele spielen. Man geht nämlich davon aus, dass diese den größten Teil ihres Tages vor dem PC verbringen und damit recht wenig Kondition haben, was den Amoklauf in die Länge zieht und mehr lukrative Werbepausen möglich macht. Viele der Teilnehmer wechseln deshalb zum Emokwurf, einer weniger populären Unterdisziplin des Amoklaufs.
Menschenrechtler protestierten zeitweilig gegen die Bezeichnung "Amoklauf". Der Hintergrund war, dass es bei Teilnehmern mit einem Body Maß Index von über 30 unangebracht wäre, vom Laufen zu sprechen. Um eine schnelle Beschwichtigung zu erreichen, führten anonyme Killerspielspieler den Begriff des Amokrollens als Synonym in den deutschen Sprachgebrauch ein.
Inhaltsverzeichnis
Austragungszeit und -ort
Die Austragungszeit wird in der Regel einen Tag vorher im Internet angekündigt, Anmeldeschluss ist eine Viertelstunde nach Schulbeginn. Alternativ kann auch ein genormtes Formular namens AMOK_A0815/SG&ON verwendet werden, welches kostenlos beim örtlichen Schulamt oder hier bezogen werden kann. Daraufhin werden sämtliche verfügbaren Polizeistreifen alarmiert, um Doping oder unlauteren Wettbewerb zu verhindern.
Als Austragungsort wird eine Schule unter sämtlichen Bewerbern nach dem Zufallsprinzip ausgewählt. Bisherige Bestechungsversuche der Satirezeitschrift Titanic blieben erfolglos. Schulen, die eine Bewerbung einreichen, sollten möglichst geräumig sein und viele Hindernisse ausweisen (etwa streitsüchtige Lehrer, klemmende Türen oder Hängebrücken). Außerdem darf es an Zielen auch nicht fehlen, seien es Schüler, Lehrer, oder den ungewöhnlich seltenen anzutreffenden Rektor, Konrektoren geben nur die halbe Punktzahl.
Wettkampfparteien
Der Amoklauf ist die einzige Rennsportart, welche optional auch eine Mannschaftsdisziplin sein kann. Es gibt drei Mannschaften (wenn man die Zuschauer nicht mitzählt, welche ebenfalls interaktiv agieren können), nämlich jene der Amokläufer und jene, welche man umgangssprachlich auch als "die Zielscheiben" bezeichnet. Dann gibt es noch die sogenannten Räumer, das schlagkräftigste aller Teams.
Das Amokläuferteam
Die Amokläufer haben die Order, ihre Strecke im Alleingang oder gemeinsam möglichst schnell zu überwinden. Die Rennstrecke wird dabei von ihnen selbst ausgesucht. Normalerweise verläuft sie über mehrere Stockwerke eines Schulgebäudes, wobei jedes Zimmer als Checkpoint absolviert wird, was zwar nicht unbedingt erforderlich ist, aber Bonuspunkte einbringt. Ein wichtiger Faktor für die Punktezahl ist es, beim Amoklauf viele Zielscheiben treffen oder sonst irgendwie kaputt zu machen. Die Markierung der Strecke erfolgt erst nachträglich durch getroffene Zielscheiben, welche mit ihrer roten Farbe einen guten Dienst leisten. Im Gegensatz zu anderen Sportarten dieser Sorte, wird hier die Punktezahl größer mit der Dauer des Amoklaufs, solange man nicht erwischt, oder selber zur Zielscheibe gemacht wird. Für eine getroffene Zielscheibe gibt es jeweils 50 Punkte. Ein Bonus von 10 000 Punkten winkt jedem, der es nach dem Amoklauf ins Jenseits schafft - das Ziel der Rennstrecke. Zahlenmässig stellen Amokläufer die kleinste Mannschaft mit nur einem bis 5 Teilnehmern, nach international gültigem Règlement.
Das Zielscheibenteam
"Die Zielscheiben" dagegen versuchen, den Amoklauf möglichst zu erschweren, indem sie Hindernisse, Barrikaden und Sperren errichten. Sie verschließen die Türen und legen Bananenschalen aus oder verstricken den Amokläufer in ein hochphilosophisches Gespräch über CS, was als beste Waffe gilt. Mutige Zielscheiben fallen über die Amokläufer direkt her und machen sie dingfest, wodurch der betroffene Amokläufer natürlich aus dem Spiel ausscheidet, da er sein Ziel nicht mehr erreichen kann. Eine so gut gelungene Aktion bringt den Zielscheiben 1000 Punkte ein. Falls es gar klappt, alle Amokläufer auf diese Weise zu fangen und das Rennen so ohne Hilfe der Räumer zu beenden, dann bekommen die Zielscheiben den Höchstbonus von 10 000 Punkten. Für die Amokläufer wäre das natürlich ein katastrophales Ergebnis ihrer Bemühungen.
Das Team der Zielscheiben verliert jedoch drastisch an Punkten für jedes verlorene Mitglied. Die meisten Zielscheiben ziehen daher das Weglaufen und in Deckung gehen allen Versuchen einer direkten Konfrontation mit den Amokläufern vor. Oft verstossen besonders feige Zielscheiben gegen die Wettkampfregeln, indem sie den Amoklauf schon im Vorfeld zu verhindern versuchen, etwa durch psychologisches Einreden auf potentielle Teilnehmer oder durch das zu frühe Rufen der Räumer, was natürlich zur sofortigen Disqualifikation führt. Zielscheiben sind das zahlmässig größte, aber wehrloseste Team in diesem Wettkampf und meistens gleichzeitig auch das mit den meisten Opfern. In der Regel befinden sich am Anfang eines jeden Amoklaufs 300 (mitteleuropäischer Standard), 500 (russischer Standard) oder 1000 (amerikanischer Standard) Zielscheiben in den betroffenen Gebäuden. Schafft es eine Zielscheibe das Gebiet während des Amoklaufs unversehrt zu verlassen, bekommt sein Team 10 Punkte, die Zielscheibe einen Psychologen als Freund.
Zuschauer
Zuschauer stellen eine Randerscheinung dar und sind selbst zumeist passiv. Diese Gruppe besteht aus Medienvertretern, Vertretern der Medien und anderen schadenfreudigen Gaffern. In Ausnahmefällen kann sich ein Amokläufer einen Bonus holen, indem er bei den Zuschauern außerhalb der Gebäude im wahrsten Sinne des Wortes einen Treffer landet. Allerdings sind die fünf Punkte, welche man als Läufer dabei bekommt nur Peanuts, so dass sich die Zuschauer größter Sicherheit erfreuen können.
Das Räumungsteam/kommando
Die Räumer haben die Aufgabe, die Amokläufer aufzuhalten, stehen allerdings im Nachteil, da sie (falls das Spiel überhaupt fair abläuft), erst viel zu spät von den Zielscheiben oder Zuschauern gerufen werden. Ihre Punktezahl ist dann am höchsten, wenn ihnen trotzdem gelingt, alle Amokläufer gefangen zu nehmen, ohne dass beim Vorfall irgendeinen Schaden entsteht. Räumer haben die Startpunktezahl von 2500. Für jeden getroffenen (anstatt verhafteten) Amokläufer verlieren sie 10 Punkte. Für jede kaputte Zielscheibe sogar 50. Kommt bei der Aktion ein Räumer selber um, dann verliert die Mannschaft sogar 100 Punkte. Gelingt es einem Amokläufer zu fliehen, bedeutet das sogar einen Verlust von 500 Punkten. Die Punktezahl kann auch ins Minus gehen, was natürlich ein sehr schlechtes Licht auf die Teamchefs werfen würde.
Allerdings sind Räumer ausgezeichnet ausgerüstet. Sie tragen spezielle Schutzanzüge und haben große Schilder, welche an jene der römischen Legionäre erinnern. Für einen Amokläufer ist es daher fast unmöglich, einen Räumer außer Gefecht zu setzen. Gelingt es ihm dennoch, gibt es 2000 Punkte für seine Mannschaft. Die Räumer sind sehr zahlreich. Normalerweise kommen 20 bis 50 Räumer zum Einsatz. Die Regeln schreiben vor, dass das Räumungsteam den Amokläufern mindestens um das Zehnfache überlegen sein muss. Sollte es dennoch für die Räumer zu unerwarteten Verlusten kommen, können sie auf Verstärkungen zurückgreifen. In Extremfällen darf das gesamte Areal bombardiert, mit Giftgas oder sogar mit radioaktiven Stoffen kontaminiert werden.Ausrüstung
Amokläufer sind in der Regel (oder besser gesagt: den Regeln zufolge) nur leicht bewaffnet. Ein einfaches Mitglied trägt in der rechten Hand eine Pumpgun und in der linken eine 9 mm Pistole (bei Linkshändern umgekehrt). In der US-Variante dieses Sports sind auch MPs, Ninjasterne und Wurfmesser erlaubt, allerdings auch nur dann, wenn das zahlenmässige Kräfteverhältnis und die strategischen Gegebenheiten für das Amokteam besonders ungünstig sind. Neben den vollgeladenen Waffen darf ein Amokläufer noch zusätzlich einen Munitionsvorrat von höchstens 200 Kugeln mittragen. Sie tragen keine Schutzwesten und sind daher den Kugeln der Räumer hilflos ausgeliefert. Umweltbewusste Amokläufer benutzen nur Messer, weil sie im Gegensatz zu den Feuerwaffen keinen Rauch abgeben. Diese werden im Notfall (falls die Schusswaffen defekt sind oder die Munition ausgeht) auch von anderen Läufern verwendet.
Die Zielscheiben haben weder Waffen, noch sonst irgendeine Ausrüstung. Manche von ihnen verwenden jedoch regelwidrig ihre Taschenmesser, was von den Amoklauf-Sportvereinen beinhart geahndet wird (bis hin zum lebenslangen Ausschluss). Zuschauer dürfen ebenso keine Waffen tragen. Auch die optische Störung der Ordnung (durch Blitzkameras oder Minilaser) werden sofort und mit aller Härte bestraft. Die Räumer dürfen hingegen alles einsetzen, was die moderne Technik zu bieten hat.
Der Gewinner
Dem Gewinner winkt eine Freikarte ins Himmelreich (ohne Rückfahrschein). Das soll gewährleisten, dass niemand den Titel dauerhaft für sich beansprucht und Ansporn für junge Talente sein. Der zweite und dritte Platz wird jeweils mit einem WoW-Account auf Lebzeiten honoriert, woraufhin sich die Preisträger in dunkle Kellergewölbe verziehen und nie wieder gesehen werden. Zudem werden sie Mittelpunkt einer großflächigen Diskussion in den Sensationslüstigen Medien.
Kritik
Während linke Politiker vor allem den Mangel an Ausbildungsplätzen für Amokläufer kritisieren, sieht Wolfgang Schäuble, Präsident des Bundes deutscher Radfahrer, auch andere Probleme. So werden Amokläufer nicht von der "Stiftung Deutsche Sporthilfe" unterstützt und haben so oft Schwierigkeiten sich die teure Ausrüstung zu beschaffen. Diese Chancenungleichheit im Vergleich zum Räumungsteam will Tim K. vom "Verband deutscher Amokläufer" durch eine einfache Regeländerung beseitigen. Er fordert eine deutlich schlechtere Ausrüstung für die Räumer. Im Hinblick auf die notwendigen Sparmaßnahmen der nächsten Jahre unterstützt auch die FDP diesen Vorschlag.
Amokläufe unter Professoren und Lehrern
Die wirklichen Gewinner bei diesem Sport sind eigentlich meist Lehrer und Professoren. Während ein Amoklauf eines Schülers alle paar Jahre einmal vorkommt und durch die Medien geht, massakrieren tausende Professoren und Lehrer jährlich das Leben und die Zukunft hundertausender Schüler und Studenten. Dies war schon immer so und wird wohl immer so bleiben.