Feng Shui
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Im Kapitalismus muss Gewinn erwirtschaftet werden. Ohne Gewinn ist man nicht erfolgreich und wenn man nicht erfolgreich ist, wird man nicht von Google oder Microsoft aufgekauft und gefeuert, sondern muss weiterarbeiten. Echt mies.
Doch es gibt kein eindeutiges Erfolgsrezept, seine Arbeit gewinnbringend an den Mann, Frau oder Mensch zu bringen, nur Annäherungen. Eine davon ist das Feng Shui.
Inhaltsverzeichnis
Begriff
Feng Shui kommt aus dem Chinesischen und sieht auch so aus, wenn man es schreibt: 風水. Nur können das die Westler mit ihrem romanischen Alphabet leider nicht lesen, geschweige denn schreiben, weshalb sie die wahre Bedeutung von Feng Shui noch nicht einmal im Ansatz greifen können.
Feng Shui besteht aus den Zeichen 風 für Wind und 水 für Wasser. Es bedeutet im Grunde nichts anderes als "Wind und Wasser", was dem ganzen Feng-Shui-Gedöns schon einmal enorm viel Mystisches nimmt. Wenn man jetzt noch weiß, dass selbst die Chinesen zu faul sind, 風 zu schreiben, sondern viel lieber 风, was jeder Hans und Franz mit einem Blatt Papier kritzeln kann, stellt man doch relativ schnell fest, dass das eigentlich Müll ist. Das ist so ähnlich wie ein 200€-Tattoo mit einem chinesischen Schriftzeichen, das nur dann mysteriös und interessant wirkt, wenn man nicht weiß, was es in Wirklichkeit bedeutet.
Grundlegende Kenntnisse
Während das Wort Feng Shui nur Luft und Wasser erwähnt, steckt doch eigentlich viel mehr drin. Das Feng Shui ist die Lehre, wie man die Energie, die uns umgibt, beeinflusst - und das ohne Stromleitungen durch Bayern. Die Energie, das sogenannte Qi, muss angesammelt werden, um positive Effekte zu erzielen. Hat man seine direkte Umgebung ziemlich bescheuert gestaltet, wird man zum Donald Duck, aber mit zahlreichen kleinen Spielereien wird man zum Gustav Gans der hiesigen Wirtschaft und dann zum Dagobert Duck.
Das Qi selbst wird allerdings nicht nur von Wasser und Luft bestimmt und beeinflusst, sondern von fünf Elementen: Wasser, Luft, Erde, Metall und Holz, die im Gleichgewicht (Yin und Yang) miteinander stehen. Eigentlich sollte man den Feng-Shui-Erfinder eigentlich wegen falschen Labellings verklagen.
Die fünf Elemente bestimmen, wie sich das Qi ansammelt. Beeinflusst von Yin und Yang gibt es entweder ausbalanciertes Qi oder unausbalanciertes Qi. Ausbalanciertes Qi ist natürlich zu bevorzugen, da dies zu einer guten Lebensqualität verhilft und damit auch zu einem höheren Einkommen. Ein unausbalanciertes Qi führt zu mieser Lebensqualität, Hartz IV und einem neuen Album von Tokio Hotel.
Das Yin symbolisiert die Ruhe, das Auftanken, das man nach einem Tag harter Arbeit braucht, das Yang symbolisiert die Arbeit, das Schuften, das man nach vier Stunden harter Ruhe braucht. Mehr benötigt man sowieso nicht. Das Qi richtet sich danach und kann entsprechend geformt werden.
Feuer |
Holz |
Wasser |
Metall |
Erde |
Hinweise für die Einrichtung des eigenen Arbeitsplatzes
Grundlagen alleine helfen allerdings nicht bei der Einrichtung des eigenen Arbeitsplatzes. Nicht jeder Arbeitsplatz kann nur aus Holz bestehen, angezündet sein, dabei gleichzeitig feucht (es sei denn, man ist pyrophil) und auf der Erde stehen. Um trotzdem möglichst viele Arbeitsplätze gemäß der Feng-Shui-Lehre zu gestalten, gibt es kleine Tricks, die man anwenden kann.
Zen-Garten
Tipp für den Arbeitsplatz: Ein Garten ist eine willkommene Abwechslung. Die Spuren der Harke und die flachen, runden Steine sollten am besten so ausgerichtet sein, dass das negative Qi zum Arbeitskollegen fließt. Dann kriegt er den Scheiß ab. Geil. |
Zen-Gärten sind perfekt für die Leitung des Qi. Mittels einer kleinen Harke kann die Erde von draußen (meist fein- oder grobkörniger Sand, seltener Kompost, da das noch nicht wieder vollständig zur Erde wurde) geharkt werden. Kleinere und größere Steine können das Qi umleiten und entsprechend formen - egal, ob man jetzt zu viel Pause hatte oder man nicht wusste, was man machen soll oder aber ob man sich überarbeitet hat und mittlerweile in eine Psychiatrie eingewiesen wurde. Kann ja auch mal passieren. Dann ist das Qi halt schlecht gewesen. Da Erde neutral ist, eignet es sich super, jegliches Qi irgendwie umzuleiten. |
Design des Arbeitsplatzes
Energie fließt überall und wenn sie überall fließt, kann sie auch überall blockiert werden. Das ist ziemlich mies und muss unbedingt verhindert werden. Die negative Energie kann zum Beispiel zum Arbeitenden hingelenkt werden, die positive Energie wird jedoch blockiert. |
Tipp für den Arbeitsplatz: Am besten ohne Strom arbeiten. Vielleicht in einem Wald als Holzfäller. So ganz oldschool mit einer Axt. Da fließt das Qi ungehindert und man ist auch ein bisschen an der frischen Luft. Außerdem brennt ein Wald gut, wenn man glaubt, dass man zu wenig Qi zum Arbeiten hat. |
Arbeitskollegen
Sollte sich der Erfolg trotz intensiven Feng-Shui-Studiums nicht einstellen, liegt es vielleicht an einem der vielen Kollegen, weshalb die eigene Firma noch nicht gewinnbringend verkauft wurde. Zeit, sich diesem Störfaktor noch einmal gesondert zu widmen.
Der arbeitsfaule, scheue Mitarbeiter, der morgens gerne mal einen Kaffee trinkt, mittags auch mal gerne und abends schon beim zehnten ist, damit er nicht während der Arbeit einschläft, ist eine potenzielle Ungleichgewichtsquelle. Mieses Qi in Form eines zu starken Yins kommt rübergeschwappt und könnte arbeitseifrige Leute anstecken, die dann ihrerseits schlecht werden.
Der übereifrige, extrovertierte Mitarbeiter arbeitet gerne so viel, dass er Mitte 30 eine Midlife-Crisis bekommt und sich fragt, warum er all das eigentlich macht, wenn er feierabends nicht einmal genügend Zeit zum Spielen der neuesten Pokémon-Edition hat. Bevor er an Karōshi, dem Tod durch Überarbeiten, hopps geht, steckt er aber noch andere an. Es verbreitet sich wie eine Ransomware. Schrecklich. Und ganz ehrlich: Feng Shui (風水) sieht von den Schriftzeichen her doch auch etwas besser aus als Karōshi (過労死), oder etwa nicht? Also lieber durch Feng Shui sterben.
Als dritte Variante gilt der Arbeitskollege, der das ganze Qi wie ein Schwamm aufsaugt. Egal, ob negativ oder positiv, egal, ob Yin oder Yang, sämtliches Qi fließt zu ihm hin. Entweder ist er dann der Chef oder er hat eine besondere Aura. Ein Staubsauger in seiner Nähe kann helfen, die Aura zu zerstören. Eventuell ist er auch einfach nur durch das ständige Staubsaugergeräusch gestört und er verschwindet von alleine, dann ist das Ziel natürlich auch erreicht. Welche Variante letztlich am effektivsten ist, kann am besten durch einen Münzwurf an den Kopf des Kollegen entschieden werden.
Feng-Shui-Berater
Feng Shui an sich scheint mega kompliziert zu sein und gerade bei der Einrichtung des eigenen Arbeitsplatzes tun sich viele Menschen schwer. Ist die fleischfressende Pflanze dort in der Ecke nun förderlich für das Qi oder frisst sie es wie Fliegen? Sind die Stromkabel alle richtig verlegt oder traut sich das Qi etwa nicht mehr rüber? Braucht man noch irgendwelche Sonderausstattungen, um das Qi zu fördern oder kann ich mein Geld behalten?
Die ersten beiden Fragen sind individuell immer unterschiedlich beantwortbar, die letzte ist die Quintessenz des Jobs als Feng-Shui-Berater: Natürlich braucht man immer irgendwelche Sonderausstattungen. Es kauft sich schließlich auch niemand ein Fahrzeug ohne Sonderausstattungen, sonst blieben ja nur Karosserie, Motor und vier Reifen übrig - unbequem und man kommt schlecht gelaunt zur Arbeit. Das will man nun wirklich nicht.
Im erstne Schritt schreitet der Feng-Shui-Berater durch die Arbeitsräume, steht mal fünf Minuten dort, acht Minuten hier
1. Platz beim 38. Stupid Contest
Feng Shui ist ein Gewinner des 38. Stupid Contests.
Für dieses Werk erhält Lightening Evolve den goldenen Stupidedia-Stern am Band.
Gezeichnet, die Jury