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Themasthenie

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Als Themasthenie bezeichnet man das pathologische Unvermögen, das aktuelle Thema eines Gesprächs zu erkennen und aufzugreifen. Die Betroffenen sind nicht in der Lage, logisch zusammenhängende Gespräche zu führen oder daran teilzunehmen. Die Themasthenie ist weder mit Schwerhörigkeit noch mit Dummheit zu verwechseln und weist eine eigene, von den beiden letztgenannten Defiziten stark abweichende Symptomatik auf.

Symptome

Themastheniker sind, wie bereits gesagt, nur stark eingeschränkt oder gar nicht in der Lage, einen Bezug zu dem herzustellen, was sie hören. Dies bedeutet erstaunlicherweise nicht, dass sie gar nicht verstehen, was man ihnen sagt. Themastheniker sind ebenso sehr wie Gesunde imstande, das Gehörte geistig zu erfassen und können somit beispielsweise ganz normale Schulen besuchen. Was sie dagegen nicht können ist, themennahe Antworten zu geben. Fragt man einen Themastheniker beispielsweise nach der Uhrzeit, kann es durchaus sein, dass er fröhlich antwortet "ja, ganz ausgezeichnet, danke der Nachfrage", oder mit liebevoller Geduld und inhaltlich korrekt das Rechtswesen der DDR erklärt.
Grundsätzlich hält seine Krankheit einen Themastheniker jedoch nicht davon ab, an Gesprächen teilzunehmen. Ganz im Gegenteil sind es sogar oft Themastheniker, die am meisten, am längsten und am lautesten reden. Immerhin müssen sie sich nicht damit aufhalten, über das nachzudenken, was die anderen Gesprächsteilnehmer gesagt haben, da sie sich ja ohnehin nicht darauf beziehen könnten, sodass die gesparte mentale Energie darauf verwendet werden kann, weit auszuholen und noch viel weiter am Thema vorbei in schillernden Farben Sachverhalte auszubreiten – es fehlt ja nicht an Eloquenz – die im Moment oder auch grundsätzlich niemanden interessieren – oder auch doch, die stochastischen Dialoge mit Themasthenikern mit all ihren spontanen Themenwechseln und unerwartbaren Wendungen können durchaus einen ganz besonderen Reiz für den geneigten Zuhörer darstellen, wenn es nicht gerade um Wichtiges geht, oder besser gesagt: eigentlich gehen sollte.

Vorkommen

Die Themasthenie scheint eine Zivilisationskrankheit zu sein. Dies lässt sich damit begründen, dass Wilde, die noch ums nackte Überleben (oder wenigstens hart für ihr Auskommen arbeiten) kämpfen müssen, in ihrem Stamm niemanden gebrauchen können, der mitten im Kampf gegen ein Rudel Wölfe seine Vorstellung von kosmischer Gerechtigkeit darlegt, selbst wenn seine Thesen noch so revolutionär sein mögen. Solche Menschen verlieren außerhalb einer sie behütenden Zivilisation schnell durch natürliche oder unnatürliche Auslese ihr Leben. Erst in einer Welt wie der unseren, wo es nur noch selten wirklich drauf ankommt, gibt es einen Platz für Themastheniker. Diesen füllen sie nun auch durchaus, die Themasthenie ist eine der häufigsten Krankheiten in allen modernen Industrienationen. Selbst Menschen in Autoritätspositionen können Themastheniker sein. Ein bekanntes Bild sind zum Beispiel die im Fernsehen so gern gezeigten Debatten um nichts und wieder nichts, in denen alle Gesprächsteilnehmer ihr höchst eigenes Gespräch führen und weitestmöglichst an einander vorbeireden. Themasthenie in der leichteren Verlaufsform kann auch einfach durch hyperdidaktische Pseudodemenz verursacht werden.

Folgen

Es mag zunächst erstaunen, doch die Themasthenie bleibt in den meisten, wenn nicht in allen Fällen, ohne negative Folgen für den Betroffenen. Infolge des allgemeinen Desinteresses der meisten Menschen an allem, was alle Anderen sagen, und einer grundsätzlichen geistigen Bequemlichkeit fällt es den Meisten kaum jemals auf, dass einer, mehrere oder auch alle Gesprächsteilnehmer nie so recht wissen, worüber sie und die Anderen eigentlich reden. Oft sogar sind Themastheniker innerhalb ihres Freundeskreises als besonders interessante Gesprächspartner hoch geachtet, da sie einerseits gern und viel reden (s.o.) und andererseits aufgrund des Kaisers-neue-Kleider-Effekts niemand gern offen ausspricht, dass er den Eindruck hat, dass das Gesagte hinten und vorne nicht zusammenpasst.


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