Transnistrien
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Amtssprache | Tatsächlich nur Russisch - jeder, der eine der anderen 47 Amtssprachen benutzt, wird erschossen | ||
Hauptstadt | Seperatistowa | ||
Staatsoberhaupt und Regierungschef | Andrej Smirnow-Gorbatschow | ||
Fläche | Lang, schmal und insgesamt klein | ||
Einwohnerzahl | Ein paar Zerquetschte | ||
Bevölkerungsdichte | Interessiert niemanden | ||
Währung | 1 Transnistrischer Russischer Rubel = 100 Transnistrische Russische Kopeken |
Transnistrien ist ein schlechter Witz in Osteuropa.
Dieser kleine Streifen Land gehört offiziell zu Moldawien, ist aber de facto unabhängig und will eigentlich zu Russland gehören. Wie diese Situation gelöst werden soll, darüber wird man sich bis ans Ende aller Zeiten streiten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Geschichte Transnistriens ist zwar nicht besonders kompliziert oder lang, aber trotzdem eher langweilig. Daher nur das Wichtigste: Schuld an der ganzen Scheiße ist der Russe. Der hat nämlich das heutige Transnistrien erobert und in Form des puren Bösen - der Sowjetunion - mit Russen besiedelt, während der restliche Teil Moldawiens von Moldawiern bewohnt blieb. Und als dann die UdSSR zusammenbrach, blieb als ein besonders hässliches Teil Transnistrien auf dem Schutthaufen der Geschichte übrig:
Krieg!
Nachdem Moldawien unabhängig wurde, fühlten sich die Russen in Transnistrien ganz furchtbar unterdrückt und fingen an, ihre eigene kleine Sowjetunion aufzubauen. Die moldawische Zentralregierung sagte: "Das geht ja wohl gar nicht!", woraufhin die transnistrischen Seperatisten "Aufs Maul?" antworteten. Dann kam es zu einem Bürgerkrieg, was von der moldawischen Seite insofern unklug war, als dass sie a) gar keine eigene Armee hatte und b) die Transnistrier den großen Bruder Russland riefen, der praktischerweise seine Soldaten schon vor Ort hatte. Folglich bekam Moldawien auf die Fresse und verlor endgültig die Kontrolle über Transnistrien, bekam aber trotzdem seine "territoriale Integrität" zugesprochen. Und so kam es, dass Transnistrien den einmaligen Status einer Bananenrepublik in einer Bananenrepublik erlangte.
Politik
Lange Jahre hatte Transnistrien wenigstens einen Sinn: Man konnte dort ungestört Waffen, Drogen und Menschen schmuggeln - ein lukratives Geschäft, bis 2005 ein EU-Beamter durch Wikipedia von der Existenz Transnistriens erfuhr und es so zu einer Grenzkontrollmission der EU kam, die beinahe die gesamte Wirtschaft zusammenbrechen ließ. 2006 fand ein Referendum über den Status Transnistriens statt, bei der sage und schreibe 104,8% den Kurs des Präsidenten unterstützten. Internationale Organisationen wie die OSZE erkannten das Referendum allerdings nicht an. Die offizielle Begründung lautete: "Transnis...was? Also, da haben wir jetzt gar keine Beobachter hingeschickt...dann können wir das wohl nicht anerkennen. War bestimmt eh voll undemokratisch..." Zwei Monate später wurde ergänzt, dass die Fragen falsch gestellt waren.
Wirtschaft
Die transnistrische Wirtschaft wird vollständig vom Regierungsunternehmen Шериф (Sheriff) beherrscht. Es kontrolliert sämtliche Tankstellen, Autohäuser, Bäckereien, Fußballvereine (incl. dem einzigen Fußballstadion des Landes, das gleichzeitig als kommunistischer Prachtbau fungiert), Hotels, Mobilfunknetze, Supermärkte, Medien und außerdem die gesamte Geldwäsche-Industrie.
Der Exportwirtschaft in Transnistrien geht es nicht mehr so gut, seit es selbst in der Ukraine Spuren von Demokratie gibt und man (um sich bei der EU einzuschleimen) für transnistrische Produkte (Benzin, Drogen, Waffen) moldawische Zollpapiere verlangt (geht ideologisch gar nicht!). Zum Glück gibt es da noch den großen Bruder Russland, der als Vergeltungsschlag keinen moldawischen Wein mehr importiert. Schön, dass es noch solche Gerechtigkeit gibt!
Transnistrien hat übrigens auch seine eigene Währung, den Transnistrischen Russischen Rubel, der allerdings international nicht anerkannt ist und aufgrund hoher Inflationsraten ca. alle fünf Jahre neu aufgelgt werden muss. Münzen und Scheine zeigen in verwaschenen Farben transnistrische Plattenbauten und russische oder ukrainische Berühmtheiten.
Menschenrechte
Gibt es in Transnistrien nicht. Man muss sie sich erst verdienen, und zwar dadurch, dass man Russe oder wenigstens Ukrainer ist. Regierungsnahe Stellen betonen aber immer wieder, dass auch Moldawier nicht allzu viel zu befürchten haben, solange sie Russisch sprechen und keine antisozialistischen Umtriebe pflegen (wie z. B. zensierte Fernsehsender konsumieren).
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