Diverses:Wort zum Sonntag/KW 2 2013

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Liebe Gemeinde,

2013 könnte wahrhaftig das große Jahr der Trennungen werden. Nachdem wir letzte Woche das Ende der van der Vaarts beklagen konnten, ging es diese Woche gleich munter weiter. Unser Lieblings-Ex-Bundespräsidentenpaar Wulff hat seine Trennung bekannt gegeben, Lewis Holtby trennt sich vom FC Schalke, RTL mal wieder völlig vom Niveau und bei Klaus Wowereit und seiner Stadt sieht es auch nicht sooo rosig aus. Aber der Reihe nach.

Zapfensteich, die zweite

Christian Wulff (rechts) in bester Gesellschaft in die Zukunft schauend

Wie gesagt, hatten wir letzte Woche das zweifelhafte Vergnügen, uns mit dem möchtegernsten Glamourpaar des Fußballs seit den Beckhams beschäftigen, weil deren Ehe mit einem Schlag vorbei war, so müssen wir jetzt auch vom möchtegernsten Glamourpaar der Politik seit Helmut und Loki Schmidt Abschied nehmen. Bettina hat die Reißleine gezogen und sich von Christian Wulff getrennt. Ist es nicht tragisch?

Die Frage nach dem „warum“ versteckt sich in einem nebulösem Schleier aus verletzten Gefühlen, fehlender Leidenschaft... und die anderen 98% verteilen sich auf fehlender Aufmerksamkeit.
Uns allen ist Tante Bettina ja als kamerafreundliche First Lady des verlogenen Biedermanns Wulff in Erinnerung. Als dessen Karriere vor einem Jahr dann sprichwörtlich jeden Kredit verspielt hatte, sahen wir sie schon sehr bald wieder, als es Gerüchte um frühere Tätigkeiten im ältesten Gewerbe der Welt hab – und das tragischer- und seltsamerweise (nein, welch Zufall es doch war) genau rechtzeitig zur Veröffentlichung ihres halbgaren Buchs über die eigene, eigentlich ziemlich semiinteressante Person. Und nun, wo dessen Verkaufszahlen wieder gegen den Nullpunkt tendieren, ist Bettina Wulff mit einer Trennungsstory wieder zurück im Rampenlicht. Und wir alle glauben auch hier natürlich an den puren Zufall….

Mal ehrlich, könnte hinter all dem nicht das perfide Spiel einer Rampenlichtbegeisterten Frau, die es ohne ihren bekannten Göttergatten niemals in irgendeine Zeitung (die Kleinanzeigen, Abteilung Escort mal ausgenommen) geschafft hätte, stecken?
Schmeißt sie den Kerl über Bord, weil er ihr nichts mehr nützt? Weil sein Ruf ruiniert, seine Karriere vorbei und seine Attraktivität und Strahlkraft von je her der einer gefällten Buche im Westerwald glich?
Aiman Abdallah würde sicherlich sagen: „Sicher ist, es KÖNNTE sich so zugetragen haben.“

Nun, dann lassen wir uns mal überraschen, was wir als nächstes aus dem Hause Wulff hören dürfen. Wie geht es jetzt weiter? Wird die Bundeswehr einen Zapfenstreich für die beiden veranstalten? Schreibt Christina das nächste Buch über die Trennnungstage? Wird Christian Wulff dann wieder auf den AB der Verlagschefs sprechen? Und vor allem: Wann kommen Bettina und Rafael van der Vaart zusammen? Und Christian und Sylvie? Und vor allem: Wer zahlt die ganze Scheiße am Ende? Wir freuen uns schon.

Auf Wiedersehen, Niveau

Der Exodus der Hirnzellen - Jetzt wieder täglich frei empfangbar

Wie auf einen Zahnarztbesuch freuen wir uns auch schon auf die neuen Staffeln DSDS und Dschungelcamp. Zwei Sendungen mit Zusammenhang, weil man die Kandidaten von ersterem schon bald in zweiterem wiedersehen darf/muss, bevor sie auf Nimmerwiedersehen im unendlichen Raum der Z-Prominenz verschwinden. Wenn RTL sie nicht zu jeder noch so unsäglichen Gelegenheit wieder herausholen und dem Zuschauer als in irgendeiner Form relevant präsentieren würde.

Im Ernst: Wer kennt denn irgendwen von diesen Gestalten, die da derzeit wieder durch Australien hüpfen und sich eine schöne Prise an Schlamm, Kakerlaken, Känguruhoden, Fischinnereien und - am schlimmsten – Sonja Zietlow und Daniel Hartwich (oder wie der arme, überforderte Mann auch heißen mag) reinziehen dürfen? Niemand der noch davon berichten kann? Richtig!

Und weil es ja so unfassbar interessant ist, wie ein Haufen arbeitsloser, am Rande der Existenz darbender und von der Welt gemiedener Subjekte, die irgendwann in den 60ern, 70ern, 80ern oder 90ern im Fernsehen waren sich zum Dschungelaffen machen, schalten auch diesmal wieder Millionen (laut RTL) und Dutzende (laut dem gesunden Menschenverstand) ein und erfreuen sich an diesem Schauspiel. Und die Medien, vorzugsweise die mit den drei bunten und den vier großen Buchstaben, schließen sich fröhlich an und berichten über jeden noch so unwichtigen Schwachsinn aus den weiten der bislang nicht abgeholzten Baumgrenze. Unsere Begeisterung kennt keine Grenzen mehr. Außer einer: Der, die erreicht ist, wenn der Kotzeimer sein Fassungsvermögen erschöpft hat.

Das ist durchaus schnell geschafft, denn die gefühlt 257.Staffel von DSDS bringt den Eimer ja bereits zum überschwappen. Wieder einmal stellen sich tausende von Hauptschulabbrechern mit einer tragischen Vergangenheit („Mein Vater hatte Schnupfen, als ich 10 war“ „Ich singe für meinen Hamster, der letzten Sommer gestorben ist“ „Ich wurde in der Schule gemobbt, als ich mal keine fünf geschrieben hab“) vor eine Jury, bestehen aus Meckeropa Bohlen und drei austauschbaren Handlangern, die auf keinen Fall witziger sein dürfen als Bohlen selbst und mit jeder Staffel noch bescheuerter und kaputter aussehen als die Kandidaten, obwohl dies eigentlich zunehmend ein Ding der Unmöglichkeit wird.

Dieses Jahr sind es die beiden Tokio-Hotel-Zwillinge, die damit beweisen, dass sie tatsächlich noch leben, obgleich sie aussehen, als würden sie dies nicht im Hotel, sondern eher unter den Brücken der Japanischen Hauptstadt tun. Komplettiert wird die Jury des Schreckens durch irgendeinen Typen von Culcha Candela, den man getrost wieder vergessen kann, weil diese Band ja angeblich noch über genug andere Bandmitglieder verfügt.

Kommen wir nun zum wichtigen Inhalt der Sendung und dem, was aus dieser Staffel erfahrungsgemäß übrig bleiben wird:

(….)

Okay. Reicht. Auf zu nächsten Thema.

Weltuntergang für Fortgeschrittene

Wer erinnert sich nicht an das, was am 21.12.2012 ganz offensichtlich passiert ist? Genau gar nichts.
Zumindest fast, denn wer auf die originelle Idee gekommen ist, passenderweise eine Weltuntergangsfeier veranstaltet zu haben, der wird mittlerweile Post bekommen haben. Nicht von den Maya, sondern von Nico Blank, einem Kneipenwirt aus Hof.
Wieso? Ganz einfach, weil Herr Blank die dreiste, aber irgendwie auch bauernschlaue Idee hatte, sich den Begriff „Weltuntergangsparty“ patentieren zu lassen und jetzt alle anderen verklagt, die ebenfalls eine gefeiert haben.

Tja, was soll man dazu sagen? Moralisch gesehen eine geistige Notbremse sondergleichen, aber wenn man mal ein bisschen aus dem Geldbeutel heraus denkt ein kluger Schachzug. Hut ab. Und die Flut von Gegenklagen wird zumindest dafür sorgen, dass Herrn Blank bis zum nächsten Weltuntergang nicht langweilig werden wird.

Und wir freuen uns dann mal auf die Nachahmer dieser Idee. Wird unser kapitalistischer Freund Peer Steinbrück sich jetzt den Begriff „Wahlurne“ patentieren lassen und zur Bundestagswahl auf einen Sieg in jedem Wahlkreis klagen, der eine aufgestellt hat? Andere Möglichkeiten zu gewinnen bleiben ihm ja mittlerweile eh nicht mehr….

Berlin – Wir können alles, außer Flughäfen

Unser Depp der Woche - Und jetzt Abflug. Ach halt...... geht ja nicht.

Das Patent auf „Flughafenpleite“ können sich Berlin und Brandenburg brüderlich teilen, nachdem uns diese Woche die Erkenntnis getroffen hat, dass der Großflughafen der Hauptstadt und dem provinziellen Platzeck-Umland vermutlich nicht vor 2041 fertig sein wird.
Die Pleitenpanne auf dem Flughafen ist mittlerweile auf einem epischen Niveau angelangt. Nicht nur, dass offenbar keiner der Erbauer jemals etwas von Brandschutz gehört hat, nein, im Prinzip steht auf diesem Flughafen nichts dort, wo es eigentlich sein sollte. Weder die Gepäckannahme, noch die genaue Lage der Landebahnen und sogar die Bäumchen, die als Zierde gepflanzt wurden stehen überall, aber nicht dort, wo sie eigentlich stehen sollten. Man wartet quasi minütlich auf die Nachricht, dass dieser Flughafen eigentlich auch nur irrtümlich in Berlin gebaut wurde und eigentlich ja nach Kiel gehört, weil man dort eventuelle Brände wenigstens mit Osteseewasser löschen könnte.

Bei all dem Chaos stellt sich zwangsläufig die Frage, wie es die anderen Städte in Deutschland nur hinbekommen haben, einen Flughafen unfallfrei aufzubauen. Frankfurt, Hamburg, München, Köln, Düsseldorf, Stuttgart, Nürnberg, Dresden - sogar Hannover hat einen vernünftigen Flughafen – Wieso also bekommt ausgerechnet unsere ach-so-tolle Hauptstadt es nicht gebacken, ein Gebäude, ein paar Landebahnen und ein nettes Parkhaus nebenan hinzubasteln, ohne dass es beim ersten Feuer verschwunden ist und alles woanders steht, als es sollte? Es entzieht sich völlig unserer geistigen Auffassungsgabe

Immerhin, der Schuldige für all dies ist gefunden: Klaus Wowereit muss die Rübe hinhalten und ist ganz allein und höchstpersönlich schuld an ALLEM.
Am Flughafenchaos, an den Schulden Berlins, am Abstieg von Hertha BSC, am schlechten Wetter und überhaupt.
Man hat ja keinen anderen, der prominent genug ist, um medienwirksam an den Pranger gestellt werden zu können. Den Platzeck? Der interessiert ja keinen. Und wer da sonst noch beteiligt ist – da müsste man sich mehr als zwei Minuten mit dem Thema beschäftigen und zumindest von denen, die jetzt die Abwahl Wowereits fordern hat ohnehin noch keiner getan. Das sind nämlich vor allem jene, die schon vorher, als alles noch nach so etwas wie einem normalen Bauablauf aussah, bereits unabbringbar gegen den Flughafenbau in Berlin waren.

Doch nun ist das Kind halt in den Brunnen gefallen - und Klaus Wowereit darf hinterher springen. Dass ER die fehlerhaften Pläne des Flughafens nicht ausgearbeitet hat - geschenkt.
Dass ER nicht einen einzigen Spatenstich getan hat – Egal.
Dass ER nicht der einzige Verantwortliche in diesem ganzen Tross von Menschen ist, die sich vor Beginn des Chaos im Glanz eines neuen, tollen Flughafens gesonnt haben – Wen interessiert es?
Wowereit ist derjenige, der die beschissene Aufgabe hat, die schlechten Nachrichten öffentlich zu machen. Er selber hat natürlich auch Mist gebaut, dies ist nicht die Frage – aber doch nicht ALLEIN. Und der Vorwurf, Wowereit müsse die Verantwortung übernehmen und deshalb sein Amt räumen ist ohnehin in sich geschlossen kontraproduktiv. Wie soll jemand Verantwortung für etwas übernehmen, es aber gleichzeitig nicht mehr anpacken dürfen? Menschliche Logik kann ja so etwas feines sein….

Wie auch immer: Für seine Rolle als Berliner Opferlamm und die Fleisch gewordene Schlachtbankführung der Berliner Wutbürger gebührt Klaus Wowereit unser beliebter Titel „Depp der Woche“ – Und das ist auch gut so.

So, und damit soll es für diese Woche auch genug sein. Sind wir gespannt, was nächste Woche so alles daneben geht, und wie zufrieden Jens Keller trotz allem darüber sein wird. Wir müssen jetzt nach Russland, uns einbürgern lassen. Das ist in Französischen Schauspielerkreisen ja jetzt der totale Trend. Bei den Alkoholpreisen auch kein Wunder

Cheerio!


Neuschnee? Siehe hier
Weiterer Schnee von gestern? Siehe hier


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