Dr. Klenk aus dem Alpecin-Labor
Dr. Adolf Charlatanius Klenk ist in der Tat ein notariell beglaubigter Quacksalber, der bundesweit Berühmtheit erlangte, als er vor Kameras in seinem Labor mit einer Computergrafik rumspielte.
Inhaltsverzeichnis
Biographie
Über Dr. Klenks Kindheit und Jugend ist bis heute wenig bekannt. Als gesichert gilt lediglich, dass er vor seinem großen Durchbruch in der Fernsehreklame als fahrender Wunderapotheker durch die Bundesrepublik zog. Er behauptete von sich, bewährte Heilmittel gegen Schwangerschaftsleiden und Depressionen anbieten zu können, mit seinen verlockenden Werbesprüchen wie „Contergan - Gift für Ihr Kind“ und „Zyankali - Das Ende Ihrer Depressionen“ stieß er allerdings nur mäßig auf Erfolg. Im Jahr 2004 wurde ihm wegen Kurpfuscherei der Prozess gemacht und er musste sich über Monate eine Zelle mit Martin Semmelrogge teilen. Durch Semmelrogges unaufhörliches Gebrabbel geläutert, schwor sich Klenk an seinem Leben zu arbeiten, damit er diese Folter nie wieder durchstehen müsse. Nach wenigen Monaten wurde er wegen guter Führung entlassen.
Um hochoffiziell als Mediziner auftreten zu können, beschloss Klenk daher, sich die Doktorwürde anzueignen. Da er nicht genug Geld hatte, um sich bei seiner Fachkompetenz eines besseren Turnschuhs den Titel in Brasilien schlicht erkaufen zu können, wählte er den nächsteinfachen Weg und immatrikulierte sich an der Karl-Theodor-zu-Guttenberg-Universität in Bayreuth. Er wurde Jahrgangsbester in den Kursen Professionell wirkende Schwafelei und Grafikendemonstration für Fortgeschrittene und schrieb seine mit Summa cum laude bewertete Dissertation „Untersuchung und Analyse exemplarischer Tierkotproben anhand des Falls des Maulwurfs, auf dessen obere Körperextremitäten jemand seine Notdurft errichtet hatte“, die zu weiten Teilen aus Klenks Lieblingsbuch Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat abgeschrieben war. Diesen Umstand sollten aber erst mehrere Jahre später irgendwelche Hobbydetektive mit zu viel Freizeit ans Tageslicht bringen.
Krampfhaft suchte der junge Doktorand Dr. Klenk nun nach einer Idee für ein neues Produkt, das er irgendwelchen Naivlingen aufschwatzen konnte. Eines Morgens war er so sehr mit seinen Gedanken beschäftigt, dass er nicht still am Frühstückstisch sitzen konnte. Also ging er in seiner Küche mit einer Kaffeetasse in der Hand auf und ab, bis er schließlich auf einer Bananenschale ausrutschte und sich den Kaffee über das eigene Haupt kippte. Als er sich dann hochrappelte und sein kaffeedurchtränktes Spiegelbild erblickte, glaubte er zu bemerken, dass seine Haare voller aussahen. Seine folgenden Gedanken waren erwiesenermaßen „Das ist so dämlich, dass es sich durchsetzen könnte!“ und „So ist Einstein auch zu seiner Relativitätstheorie gekommen...“ und ehe er sich versah, saß er schon im Alpecin-Labor und bekam einen fetten Werbevertrag in die Hand gedrückt.
2008 lernte Dr. Klenk zudem bei einer Tour de Blutabnahmen den Radsportler Jan Ullrich kennen. Daraus resultierte eine bis heute bestehende Begeisterung für Doping.
Durchbruch als Werbestar
In den Jahren 2010 und 2011 wurde Dr. Klenk durch seine Alpecin-Werbung einem nationalen Publikum bekannt, indem er all jene Zuschauer, die während des Werbeblocks von Two and a Half Men nicht auf Toilette gehen, für sein „Doping für die Haare“ zu begeistern versuchte. Warum jemand überhaupt seine Haare dopen sollte, blieb dabei völlig offen, schließlich hatte es nach Mark Spitz nie wieder ein Haarbüschel geschafft, zu den Olympischen Spielen zugelassen zu werden.
In der legendären Werbung wird Dr. Klenk von einer Stimme aus dem Off gefragt, was bei erblich bedingtem Haarausfall eigentlich passiere, während sich in einer Hommage an Steven Spielbergs Meisterwerk Der Weiße Hai ein Mikrofon langsam und bedrohlich auf Dr. Klenk zubewegt. Hier beweist Dr. Klenk zum ersten Mal seine Kompetenz, indem er augenblicklich auf die Frage des Sprechers eingeht und dem Zuschauer somit offenbart, dass er keine Angst vor Mikrofonen hat. Spätestens ab hier ist der Zuschauer total hingerissen, weil er noch nie zuvor so eine schlecht gemachte Werbung gesehen hat, in der derart schlampig ein Mikro ins Bild gehalten wird.
Mit seiner unglaublich maskulinen und sexy Stimme stammelt Dr. Klenk daraufhin ein „In der Tat! Die Wachstumsphasen der Haarwurzeln verkürzen sich immer mehr!“ und beweist ein Mal mehr, dass sein liebevoller Kosename „der Bruce Willis aus dem Osten“ absolut gerechtfertigt ist. Dann zeigt der dem aufmerksamen Zuschauer eine phänomenale Grafik, die an Grundschulkritzeleien erinnert und daher von nostalgischem Wert ist. Und das, obwohl sie im Grunde genommen den Inbegriff der Bedeutungslosigkeit darstellt. Wieder einmal präsentiert sich Dr. Klenk jedoch dem Zuschauer als vertrauenswürdiges und seriöses Individuum, da er es tatsächlich schafft, auf seinem PC eine Grafik zu demonstrieren, ohne dafür ein spezifisches Programm zu benutzen. Dafür wird Dr. Klenk in Computerfachkreisen bis heute als Koryphäe verehrt.
Zum Schluss spielt der verrückte Professor Dr. Klenk nochmals an seiner Grafik herum, wobei er dem Zuschauer nochmals seine grandiosen schauspielerischen Fähigkeiten zur Schau stellt, indem er mit seiner Maus eine perfekt gerade Linie über den Bildschirm zieht, wodurch er übrigens einen Oscar gewann. Dabei erzählt er dem Zuschauer, dass das Koffein im Alpecin dazu beitrage, die Wachstumsphasen wieder zu verlängern. Der Spot endet mit dem kecken Spruch des Sprechers „Doping für die Haare - NUR für die Haare“. Dieser Slogan muss unbedingt mitgenannt werden, nachdem der koffeinabhängige Workaholic Jean-Luc P. das Wort „Shampoo“ auf der Packung überlesen und sich durch das Trinken des Alpecin-Haarpflegeprodukts die Speiseröhre verätzt hatte.
Dr. Klenk erregte durch diese geniale Werbung Aufsehen in der Werbebranche und hat für die Zukunft weitere Werbeangebote abgesegnet. So soll er bald die Nachfolge der Perestroika-Größe David Hasselhoff antreten und sich für Myvideo mit einem Panda prügeln.
Berühmte Zitate
"In der Tat!"
"Die Wachstumsphasen der Haarwurzeln verkürzen sich immer mehr."
"Das Koffein trägt dazu bei, die Wachstumsphasen der Haarwurzeln wieder zu verlängern."
Quellen
- Der Werbespot, der Geschichte schrieb
- Dr. Charlatanius Klenk: Mein Leben. Bebildert mit tollen Computergrafiken. Bielefeld, 2023.
- Werner Holzwarth: Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat. Gebundene Ausgabe. Weimar, 1989.
- Telefonkonferenz mit Marcell D'Avis
Siehe auch
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