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Der Regenschirm

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Der Regenschirm ist ein besonders kurzes Gedichtfragment. Es wurde zwischen 2007 und 2008 von einem gewissen Thomas S. verfasst und gilt hinsichtlich der Motive und vielen Interpretationsmöglichkeiten, vor allem aber wegen seiner Kürze und modernen Form, als sehr umstritten.

Entstehung

Die Beweggründe von Thomas S. für die Verfassung dieses Gedichtes sind weitgehend unbekannt. Das Gedicht vom Regenschirm entstand laut Autor durch eine zufällige Inspiration, die ihn mitten im Alltag widerfuhr. Ob und in wie weit persönliche Emotionen oder äußere Einflüsse dazu beitrugen, bleibt ein Geheimnis des Autors. Die Rohfassung entstand bereits im Herbst 2007, veröffentlicht in der finalen Fassung wurde es jedoch erst Anfang 2008 von Thomas S. persönlich, als er es in wenigen Minuten einem ausgewählten Kreis aus versierten Literaturkritikern vortrug. Die darauf folgenden hitzigen Debatten und Interpretationen kommentierte S. nahezu wortlos.

Inhalt

Gedichtfragment

Der Regenschirm von Thomas S.

Der Regenschirm - hart
und trotzdem
weich.

Übersetzungen

Wegen seiner bahnbrechenden Wirkung auf die literarische Welt, wurde dieses Fragment bereits in mehrere Sprachen übersetzt:

In English:

The umbrella - hard
and yet
soft.

En français:

Le parapluie - austère
et malgré
doux

Suomeksi:

Sateenvarjoa - jyrkästi
ja kuitenkin
pehmeä

På svenska:

Den paraply - hård
samt ändå
mjuk

På norsk:

Paraply - hard
og allikevel
myk

Dansk:

Paraply - hård
og alligevel
blød

In italiano:

Il ombrello - duro
ed ugualmente
morbido

Nederlands:

De paraplu - hard
en desondanks
zacht

Form

Die Gedichtform gilt als revolutionär und kann deshalb nicht in ein klassisches Schema eingeordnet werden. Die zwanghafte Ordnung des Textes hat der Autor geschickt erreicht, als es das Gedichtfragment bisher nur mündlich vorgetragen hat, allerdings keine eindeutig schriftliche Fassung. Die obige Version ist daher auch nur inoffiziell, da sie nicht vom Autor selbst, sondern von Fachleuten für zeitgenössische Literatur und Dichtung in dieser Form ausgearbeitet wurde.

Sprachgebrauch

Thomas S. verwendete wohl absichtlich eine einfache und klare Wortwahl mit eindeutiger Bedeutung, um sowohl Menschen von niedrigerem Bildungsstand, als auch hochgebildete Akademiker und andere Dichter zu erreichen. Es zeigt das minimalistische Gemüt des Autors, mit dem er ein breit gefächertes Publikum bedienen kann, ohne eine klare Richtung einzuschlagen. Ob sein Name ein Indiz für seine Haltung angesehen werden kann, ist ebenfalls ein umstrittenes Argument.

Rezeption

Interpretationsansätze

Nun, ich finde, das Fragment spiegelt die deutliche Ambivalenz in jedem einzelnen von uns wieder und ist dabei auf das Wesentliche beschränkt. Gleich der Aussage Fausts, in Goethes gleichnamigem Werk, "Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust," spielt es auf die innere Zerrissenheit des Menschen an, der sich oft zwischen den unterschiedlichsten Optionen, bzw. Alternativen zu entscheiden hat. Die Antithetik wird in S.'s Fragment durch die beiden Wörter "weich" und "hart" deutlich. Gleichsam revolutinär vergleicht der Autor einen schlichten Gegenstand, wie einen Schirm, mit dem Menschen. Fähigkeiten wie Schutz bieten, helfen und stützen zeigen hierbei die guten Seiten auf, doch der von Thomas S. gewählte Gegenstand des Regenschirms weißt natürlich, wie sollte es bei einem so durchweg gegensätzlichem Stück anders sein, auch negative Eigenschaften oder Charakterzüge auf, die sich auf den Menschen übertragen lassen. Nimmt man zum Beispiel nur die Tatsache, dass sich der Schirm faul durch das Leben tragen lässt, oder betrachtet einfach die Fähigkeit des Schirms, sich dünne zu machen. Im Großen und Ganzen ist das Fragment für mich ein prägnantes, gelungenes Werk, welches den heutigen Zeitgeist sehr gut widerspiegelt.
Literaturkritiker Stephan W. R., 2008

Gedankengänge des Autors

S.'sche Theorie: Der Regenschirm als bedeutendes existentialistisches Werk der Neuzeit

Der Regenschirm, als zentrales Element dieses Textes, stellt die Entwicklung und Beschaffenheit der menschlichen Psyche dar. Ich ersuchte also mit dem Bild eines Alltagsgegenstands in antithetischer Weise (Alltagsgegenstand - menschliche Psyche) eine überaus komplexe Fragestellung, die Frage nach dem Wesen des Menschen, zu erklären. Durch seine kurze und prägnante Formulierung drückt dieses Stück selbst schon die Begrenztheit und Kürze des Lebens aus.“
Der Regenschirm an sich stellt den Kern des Textes dar. Der Stiel des Schirms steht für die unumstößlichen, in der Kindheit erworbenen, Überzeugungen, die das ganze Leben über, teils von der betreffenden Person unbemerkt, die Ideale dessen Leben darstellen und unumstößlich in ihm verankert sind. Diese werden allgemein als "Subüberzeugungen" bezeichnet.
Der Autor erkennt die Sinnlosigkeit Gottes an und geht von einer Prägung der Persönlichkeit durch das Umfeld, das heißt durch die Eltern, Freunde während der Kindheit, und Werte der Gesellschaft, aus. Diese zu jener Zeit erworbenen sozialen und gedanklichen Fähigkeiten wie z.B. soziales Verhalten, Intelligenz und gesellschaftliche Überzeugungen sind demnach nicht von Gott gegeben, sondern durch den Einfluss von Außen verursacht.
Wenn diese Phase der Entwicklung mit dem Ende der Pubertät abgeschlossen ist, sind diese Grundsätze, und somit die Grundüberzeugungen der Person, wie ein stabiler Holzstiel, wenn überhaupt, nur schwer zu verbiegen, das heißt anzupassen, da die "Subüberzeugungen" bereits ausdifferenziert sind.
Des Weiteren muss die Verstrebung und der Schiebemechanismus des Schirms als allmählicher Übergang zum "Erwachsensein" begriffen werden. So breitet sich der Schirm bei Benutzung des Schiebemechanismus immer weiter aus, bis er schließlich seine endgültige Position, d.h. maximale Ausbreitung, erreicht hat. Erst in dieser Position ist es ihm möglich, die ihn benutzende Person effektiv vor Umwelteinflüssen zu schützen.
Es findet also ein langsamer aber stetiger Prozess statt, indem die Person ihre Grundüberzeugungen, wiederum durch den Einfluss von Außen und durch die in der Kindheit erworbene Intelligenz, d.h. die Fähigkeit, sich über die Existenz oder über politische Fragen eigene Überzeugungen zu entwickeln, solange weiterentwickelt, bis sie einen Punkt erreicht, an dem sie eine fundierte und nur schwer umstößliche "Transüberzeugung", d.h. eine allumfassende feste Meinung, erlangt hat.
An diesem Punkt wird die Person durch ihre nun "harten" (vgl.Text) Überzeugungen vor destruktiver Beeinflussung von Außen geschützt. Falls diese nun "mündige Person" jedoch einen Fehler in ihrer "Transüberzeugung" entdeckt, ist es ihr möglich, eine andere Meinung anzunehmen. In diesem Fall muss die nun übernommene oder auch nur an die Realität angepasste "Transüberzeugung" jedoch mit den in der Kindheit erworbenen "Subüberzeugungen" übereinstimmen.
Folglich findet der Prozess der Entwicklung einer persönlichen, fundierten Meinung teilweise mehrmals im Leben einer Person statt, was das Leben in unterschiedliche Abteile untergliedert. Diese Einflüsse werden meist durch das Alter herbeigeführt oder durch besondere Ereignisses bzw. Traumata, wie dem Tod eines nahe stehenden Menschen oder Aufzeigung der "schlichten Falschheit" von eigenen Idealen.
Das Besitzen einer fundierten Meinung ist also einerseits ein Zeichen des "Erwachsenseins", andererseits ist auch die Fähigkeit zur Einsicht der "schlichten Falschheit" als ein Zeichen anzusehen. Sollte der Bezug des Schirms, also die "Transüberzeugung", jedoch ernsthaft beschädigt worden sein, so droht der betroffenen Person die "H- Konfusität", d.h. ein Zustand geistiger Umnachtung, aus dem man ohne fremde Hilfe von Außen nur schwer auszubrechen vermag. Wie der Schirm also von Außen repariert wird, so muss eine sich im Zustand der Konfusität befindlichen Person durch Beeinflussung von Außen geholfen werden, eine neue "Transüberzeugung" aufzubauen und sie aus diesem Zustand der Orientierungslosigkeit zu befreien.
Schlussendlich ist zu sagen, dass ich den Begriff "Regenschirm" deshalb als eine Metapher für die Entwicklung des Geistes nahm, da sich an diesem Alltagsegenstand die unterschiedlichen Abschnitte und Entwicklung des Lebens, also die Bildung der "Sub- und Transüberzeugungen" als Teil des "Erwachsenseins", sowie verschieden mögliche Ereignisse, wie die Einsicht der "schlichten Falschheit" einer Überzeugung oder die "H- Konfusität", deutlich zeigen lassen. Das "hart / und doch so weich" (vgl. Text) stellt also wie bereits erwähnt in antithetischer Weise die Gegensätzlichkeit im Leben dar: es besitzt einen harten Kern, besitzt jedoch auch einen weichen, flexiblen Teil.


Auszug aus „KGW: Theorien aus dem Leben“, Kap. „Thomas S. verstehen lernen (Deutsch- LK)“


Vermutete Beweggründe

Herr S. wurde wahrscheinlich zu seinem erfrischend kurzen und trotzdem aussagekräftigen Werk "Der Regenschirm" bewegt, als er an einem sonnigen Tag keinen Sonnenschirm zu seiner Schreiberhand hatte. In diesem Moment kam dem Künstler das Leben wohl sehr hart vor, da er sich im Klaren war, dass er sich am Abend mit einem Sonnenbrand in sein Bett legen würde, allerdings muss er sich gleichzeitig vom Leben geküsst gefühlt haben, da die Sonne wie schon lange nicht mehr schien. Dies könnte einer der Beweggründe gewesen sein, allerdings hatte dieser talentierte Schreiber sicher nicht nur einen Beweggrund für sein Werk, in welchem man so viele verschiedene Geschichten zwischen den (wenigen) Zeilen sehen kann.
Literaturkritiker Laslo J. 2008

Zeitliche Hintergründe

Erste Reaktionen

Die ersten Reaktionen auf „Der Regenschirm“ waren gemischt. Als S. beim ersten öffentlichen Vortrag nach einer knappen Minute fertig war, täuschte er bewusst eine Pause vor, obgleich er bereits am Ende des Gedichtes angelangt war. Das geladene Publikum reagierte erst mit Beifall und Kommentaren, als S. mit leerem Blick für einige Zeit in die Runde blickte und unmissverständlich verdeutlichte, dass eines seiner tiefgründigsten Werke nur aus sechs Wörtern besteht.

Kritik

Einer der größten Förderer, Kritiker und Sympathisanten ist zweifelsohne Matthias H., der sich zur Zeit der Entstehung des Fragments im unmittelbaren Umfeld von Thomas S. befand. Er leitete die Diskussionsrunde nach dem ersten Vortrag ein und bekannte sich öffentlich:

Es ist freilich nicht schwer zu erkennen, dass das Gedicht von Thomas S. extrem kurz ist. Allein die Tatsache, dass es aus nur sechs Wörtern besteht, mag für einige Menschen eine Kuriosität sondersgleichen sein. Der Geist des Lesers muss frei sein oder zumindest frei werden, so er denn den Autor verstehen möchte. Herr S. ist jung und gerade deshalb ist sein Werk vielfältig zu interpretieren, wobei die Anzahl von Buchstaben, Wörtern oder Satzzeichen absolut nichts aussagt. Es gibt wahrscheinlich tausend und eine Möglichkeit der Interpretation; man kann beispielsweise das Motiv des Regenschirms als Objekt genauso hinterfragen, wie seine Eigenschaft zur Abschirmung. Und das fasziniert mich an diesem revolutionärem Werk. Meine verehrten Damen und Herren: Die Gedanken sind frei!
Literaturkritiker Matthias H., 2008

Werke

  • Der Regenschirm - Ein Fragment, 2007- 2008, Thomas S.
  • Ein Regenschirmspaziergang, 2008, Thomas S.
  • Der Sonnenschirm - Ein Fragment, 2008, Thomas S.

Thomas S. arbeitet auch an weiteren Werken, die er in in den kommenden Jahren in einer Sammlung veröffentlichen möchte. Dort soll dann auch seine eigene Form von „Der Regenschirm“ erscheinen, was eine Lüftung des Geheimnisses bedeuten würde.

Auszeichnungen

„Der Regenschirm“ ist vorgemerkt für den Georg-Büchner-Preis 2033 und gilt als Favorit für den Literatur- Nobelpreis. Außerdem ist das Werk Favorit auf die Auszeichnung für "Gedichte mit 6 Wörtern" des Vereins der Förderer junger Poeten.

Quellen

  • Vortrag von „Der Regenschirm“ durch Thomas S., 2008
  • Kommentar von Literaturkritiker Matthias H., 2008
  • Kommentar von Literaturkritiker Stephan W. R., 2008
  • Kommentar von Literaturkritiker Laslo J., 2008
  • „KGW: Theorien aus dem Leben“


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