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Traktorpuling

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Traktor Puling

Traktor Pulling (deutsch Traktor Puling) ist eine aus Amerika stammende Open Air-Massenveranstaltung, die vorallem in ländlichen Gebieten beliebt ist. Ihren Ursprung hat sie in der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre. In die Gegenwart ist dabei vorallem die Nachstellung der traditionellen Traktorenjagd beliebt geworden.

Geschichte

Ursprung

Kind nach einem besonders erfolgreichen Traktor Puling im Jahre 1929
Eine willkommene Abwechslung,
ein gepulter Kleinsäuger

Die Weltwirtschaftskrise in den 1920er/1930er Jahre führte zu einer zunehmenden Verarmung der amerikanischen Bevölkerung. Da viele Amerikaner ihre Arbeit verloren, wurden Lebensmittel zu einem wertvollen und knappen Gut. Etwa zu jener Zeit begann auch die Technisierung der Landwirtschaft und es kamen auf den amerikanischen Feldern immer mehr Traktoren zum Einsatz.

Während der Feldarbeit in der Erntezeit bleibt naturgemäß neben Schmutz auch jede Menge Getreide an der Technik hängen, wodurch dieses im Allgemeinen verloren geht. Das bekam irgendwann die hungernde Bevölkerung mit. Einige findige Kinder schlichen sich bald heimlich nach der Ernte an die noch ungewaschenen Traktoren und pulten die Körner aus den Ritzen der Maschinen, welche sie stolz mit nach Hause brachten, wo die erfreuten Hausfrauen eine kleine Mahlzeit in Form einer Suppe oder sogar Gebäck bereiten konnten. Zeitweise ganze Kinderscharen zogen zu den Feldern, wo sich die Traktoren befanden und pulten mit Stöcken oder Stäbchen Getreidekörner. Schließlich waren auch ganze Familien an den Aktionen beteiligt, wodurch das Traktor Puling dann auch nicht mehr geheim blieb. Von den Besitzern wurde es meist geduldet, zum einen aus Mitleid, zum anderen bekamen sie so eine kostenlose Reinigung der Fahrzeuge.

Nach großen Ernteeinsätzen warteten mitunter mehrere hundert Familien, die aus den Städten aufs Land fuhren, auf die Ankunft Maschinen, um in den Traktoren zu pulen. Neben Getreidekörnern fand man so auch diverse Kleinsäuger, welche eine willkomene Fleischzulage in den später zubereiteten Gerichten waren. Und ganz nebenbei entdeckte man so das Barbecue.

Allerdings musste manchmal so eine Maschine auch eingefangen werden, wenn sie nicht freiwillig zum Puling hielt. Dabei bedienten sich die in mehrere Gruppen aufgeteilten Traktorenjäger jeder Menge Seile, welche sie um das anvisierte Opfer warfen und schließlich zum Stehen brachten. Anschließend pulte man dann gemeinsam, sodass mitunter ganze Menschentrauben an den Traktoren hingen. Historische Berichte, welchen zufolge der Traktorist in diesen Fällen dann unter Umständen auch als Fleischbeilage in den Suppen diente, konnten bisher allerdings nicht belegt werden.

Die Ernteeinsätze dauerten oft mehrere Tage oder Wochen. Da die Heimreise meist langwirig war, entschieden sich viele Familien vor Ort zu übernachten. Mitunter wanderte man auch mit den Maschinen mit. Gemeinsam bereitete man dann am Abend oder am Folgetag an den Feuern die Speisen zu. Die Frauen tratschten, die Kinder spielten und die Männer tranken Bier. Man lachte und machte Musik oder andere Sachen miteinander. Das Traktor Puling entwickelte sich auf diese Weise zum Massenevent.

Gegenwart

Familienevent Traktor Puling
Hier die Anfänge des Komasaufens.

Auch wenn sich die Versorgungslage später wieder verbesserte. Nach der Weltwirtschaftskrise wollte man in der Bevölkerung auf diese beliebte Abwechslung nicht verzichten. Da man sich während der Krise gut vernetzt hatte, organisierte man deshalb extra Traktor Pulings, um sich wieder zu sehen. Die Erntezeit spielte schließlich keine Rolle mehr. Später lud man dann auch Sänger, Musikgruppen und andere Künstler ein. Da teilweise auch Schaustellerbetriebe das Traktor Puling als Einnahmequelle entdeckten, bekam es stellenweise einen jahrmarktähnlichen Charakter.

Die Open Air-Veranstaltungen des Traktor Pulings finden in der Gegenwart unter großer Beteiligung vom Frühjahr bis in den Herbst statt. Inzwischen ist es auch interkontinental sehr beliebt. Vorallem die früher vereinzelt vorkommende Traktorenjagd übt eine große Faszination auf die Menschen aus, die in der Gegenwart gern nachgestellt wird. Statt Menschenmengen müssen bei den relativ häufigen historischen Nachstellungen allerdings meist mit Gewichten beladene Bremswagen von den Traktoren möglichst weit geschleppt werden.

Als Unterarten haben sich das Traktorpooling, bei dem die Traktoren ins Wasser getrieben und gemeinsam gewaschen werden sowie der sehr beliebte Wettkampfsport Traktorpullern herausgebildet. Außerdem ist einst die Hippie-Bewegung aus dem Traktor Puling hervorgegangen. Auch Heavy Metal-Konzerte, Teleskoptreffen, Komasaufen, Fressorgien und Kochshows haben ihren Ursprung weitgehend im Traktor Puling. Die erste jemals gesendete Fernseh-Life-Übertragung kam im Oktober 1947 von einem Traktor Puling aus Hintersussex (USA).

Manchmal musste so eine Maschine auch eingefangen werden, wenn sie nicht freiwillig zum Puling hielt.
Weitgehend realistische Nachstellung einer historischen Traktorenjagd ohne Bremswagen.

Siehe auch


Linktipps: Faditiva und 3DPresso