Liktor

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Ich sehe aus wie eine Dynamitstange, aber ich kann verdammt gut grinsen! Yeah!
Ich bin so geil mit meinem Beil! Yeah!

Ein Liktor (sollten sie versehentlich hier sein und nach Likör gesucht haben, drücken sie hier) ist ein Mensch, dem es ungeheuer wichtig war, sich mit einem Beil und einem Rutenbündel in der Hand unglaublich wichtig zu tun, weil er ja angeblich den krassesten Machtmogul in alten Rom schützt. Für diesen, egal ob König, Konsul, Kaiser oder Träger einer Magistratur ohne K war er gleichzeitig Leibwächter, Spaliersteher und Penisverlängerung. Der Liktor ist also das antike Vorbild für alle heutigen Bodyguarts - nur mit mehr Haaren auf dem Kopf.

Der klassische Liktor trägt Beil und Rutenbündel, guckt doof in der Gegend rum und trägt - ganz im Gegensatz zu heutigen Bodyguarts - keine Sonnenbrille, obwohl es dazu im immersonnnigen Italien durchaus Anlass gegeben hätte. So wichtig ist er auch nicht. Für sein Selbstbewusstsein Sein Fascis hingegen findet man bis heute imernoch in allen möglichen Wappen, aber den dazugörigen Liktor hat man einfach wegrationalisiert. Ein Liktor ist einfach wahnsinnig unwichtig.

Sein Zweck ist es, seinen Meister vor hinterhältigen Verschwörungen und noch hinterhältigeren Mordanschlägen zu schützen, wobei nicht zu vergessen ist, dass er einen wunderbaren Indikator darstellt. In Rom gab es noch kein Fernsehen und auch keine Bildzeitung, und ein Großteil der Bürger kannte womöglich das Antlitz es Machthabers nur von winzigen Münzen, wenn überhaupt.

Natürlich kannten ihn die Leute aus der Volksversammlung, und die waren auch die Drahtzieher jeglicher Coniurationes, aber sollten sie mal keine Lust haben, sich selber die Finger dreckig zu machen und jemanden anders rekrutieren, dann muss der Auftragskiller nur die Liktoren zählen (beim Konsul sind's 12) und schon weiß er, wen er umbringen muss. Und die Geschichte zeigt es: es klappte verammt oft.

Otto Normalliktor hieß Marcus oder Gaius (wie alle Römer), was für seinen Chef wahnsinnig witzig ist. Wenn selbiger nur einmal « Marce » oder « Gaie » ruft, dann drehen sich sofort 5-6 Männer (je nach Status) um und warten auf den nächsten Befehl, und sei es nur, sich wieder umzudrehen. So entstanden mit der Zeit regelrechte Choreographien, die sicherlich äußerst amüsant gewesen sein müssen.

Interessant ist, dass nur den Ämtern mit Imperium, also militärischen Befehl, ein Liktor zustand. Gerade die Leute, die sich – wenn sie das wollten – mit 10 Legionen hätten schützen lassen können, brauchten also nur ein paar herumhüftende Möchtegerngladiatoren, um sich ihres Lebens sicher zu sein. Was natürlich nichts über die Qualität der römischen Soldaten aussagt.

Interessant ist, dass in Rom anscheinend niemand Angst hatte, dass der Mann mit seinen Waffen in der Hand Amok laufen könne. Davon ist nirgendwo etwas berichtet, wahrscheinlich, weil Liktoren einfach so verdammt unwichtig sind. Nicht mehr als lebende Statuen. Wichtig werden sie immer nur dann, wenn sie ermordet werden, denn dann ist ihr heldenhaften Sterben Grund, Familie, Anhänger und Zwerghamster des Mörders schnellstmöglich unter die Erde zu bringen.


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