Rehimport

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Rehimport bezeichnet die gewünschte Einführ von Paarhufern.

Historische Verwendung

Mit Rehimport - fälschlicherweise im neuen Duden als Reimport deklariert - ist die Überführung mecklenburgischer Rehe im Jahre 1876 nach Schleswig gemeint. Der Förster Karl-Heinz Schabeutz fragte zu jener Zeit seinen Amtskollegen Erwin Matischek nach einem Paar Rehe für das ortsansässige Wildgehege. Da der LKW noch nicht erfunden war, wurde die Tiere mit dem Boot verschifft. Karl-Heinz Schabeutz holte die Tiere persönlich am Hafen ab und beauftragte den Verlademeister ihn mit den Worten: "Reh im Port" Bescheid zu geben, was dieser auch tat.

Heutige Benutzung des Begriffes

Seit jenem denkwürdigen Moment bedeutet der Ausruf "Rehimport" in ganz Schleswig und Teilen Holsteins das Eintreffen von Wildtieren am Hafenkai bei auflaufender Tide.

Verschiedenes

Durch große Zuchterfolge im Schleswigschen einerseits sowie durch aus der DDR-Mangelwirtschaft erklärbaren Wildfrevel durch die hungrige Landbevölkerung im Mecklenburgischen andererseits, kam es gegen Ende der 70er Jahre des 20. Jhdts. zu einer völligen Umkehr der Zahlenverhältnisse: leere Wälder im Osten, pralle Wildbestände im Westen. In einem wahren diplomatischen Meisterstück gelang es dem damaligen nordeutschen Ministerpräsidenten, Dr. Uwe Barschel, einen politischen Coup der Sonderklasse einzufädeln: Ausreiseerlaubnis für 248 DDR-Rentner gegen den Re-Rehimport von 400 Rehpaaren. Barschel, seit jeher generös bis in die Knochen, legte noch vier trächtige Ricken drauf, als er am 30. Februar 1983 an einem kleinen Grenzübergang kurz hinter Ratzeburg dem ersten ausreisenden Rentnerpaar, dem ehemaligen Werkzeugmacher Paul Paulchen Scholtissek sowie seiner Gattin Erna Scholtissek, geb. von Lichterfelde, mit Tränen der Rührung in den Augen die Hände schüttelte. Bis zum Ende der DDR wurden Rehimporte über den Seeweg, Re-Rehimporte hingegen über den Landweg abgewickelt, ein sowohl Kuriosum als auch Faszinosum der Deutsch-Deutschen Wirtschaftsbeziehungen.


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