Berlin - Die Dämme sind gebrochen:
Google fährt alle Geschütze aus, um Bilder von Ihnen und Ihrem Haus zu machen. Um Verbraucherschützer den Stinkefinger zeigen zu können, benutzt die amerikanische Firma ein Online-Formular, mit dem
Mann sein Haus unkenntlich machen lassen kann. Dieses soll, wie der Name schon sagt, im
Internet ausgefüllt werden. Dazu benötigt Google Vor-, Zu- und Nachname der sich beschwerenden
Personen,
Adresse,
Telefonnummer,
Körbchengröße,
Familienstatus,
Job und
Hobbies. Nach Möglichkeit soll zudem die politische Zugehörigkeit mitgeteilt werden. Ist diese nicht vorhanden, würde eine Einordnung in das politische Spektrum (die Auswahl beschränkt sich hierbei lediglich auf
Nazi und
Kommunist) genügen.
Diese Informationen werden streng vertraulich an dritte Firmen in Korea und windigen Werbeagenturen weitergeleitet. Zudem kann Google dadurch Ihre IP zurückverfolgen und die perfekte Anzeige einblenden, sofern Sie die Google-Suchmaschine benutzen.
Falls Sie jedoch kein Online-Formular ausfüllen (weil Sie beispielsweise am anderen Ende der Welt ohne Internet wohnen, weil Sie schlicht zu faul sind, diese läppischen Informationen preiszugeben oder weil Sie einer der Extrem-Verbraucherschützer von der FDP sind), kann es passieren, dass interessierte "Monster-Gangster" (BILD-Zeitung), "Nazibonzen" (KPD) oder "Kommunistenschweine" (NPD) Ihr Haus bald mal einen Besuch abstatten werden. Neben den einfachen Fotos, die Google erfasst, kommen noch die Daten über zufällig gesammelte W-LAN-Netze oder Sicherheitsvorkehrungen des Hausherrens gegenüber Verbrechern hinzu, wodurch es ein leichtes ist, die ganzen Häuser zu knacken.
In dem Fall gilt es wohl, dass aus persönlicher Ansicht geringere Übel zu wählen:
Hartz-IV-Ampfänger brauchen keinen Einspruch einlegen (bei ihnen gibt's eh nichts zu holen) und die
Millionäre sind sich sowieso zu fein, um im Internet ausgiebig zu surfen. Die 80% Mittelschicht von Deutschland hat, salopp formuliert, einfach Pech gehabt.