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Aktuelle Version vom 11. März 2017, 18:45 Uhr
Slither.io ist eine Hygienesimulation, die in einem Brausefenster gespielt wird. Sobald man aus Ahoj-Brause ein Fenster in quadratischer Form gelegt hat und man Slither.io eingegeben hat kann es losgehen.Inhaltsverzeichnis
Spielprinzip
Als Clerasilstreifen mit Kopf und enormem Appetit tritt man als egomanisches Arschloch gegen andere Clerasilstreifen an. Eine Runde besteht aus einer Planungsphase, Bewegungsphase, Zugphase, Ausweichphase und einer Menstruationsphase. Jeder Spieler bewegt seinen Streifen über das Gesicht eines Teenagers. Offizielles Ziel ist es, wie immer im Leben, den Längsten zu haben. Dies erreicht man durch das Einsammeln von Pickeln die dem Gör auf der Haut wachsen. Aber auch Mitesser und Leberflecken werden rasch verzehrt.
Spielerlebnis
Um das Ziel zu erreichen und auf Platz 1 der Weltrangliste zu landen, muss man hart kämpfen. Denn das unausgesprochene Sekundärziel ist es, den anderen Spielern nach Möglichkeit den Spielspaß zu nehmen! Gnadenlos versucht man die Gegner einzukreisen und zu schikanieren bis sie Fehler machen, zu dominieren indem man sie anpöbelt und sie im Anschluss sogar zu fressen. Denn ein Clerasilstreifen, der einen anderen rammt, explodiert in eine Schar von Pickeln, die für einen großen Boost von allen anderen gefressen werden können.
Glück
Dieses Gefühl erfährt man nicht nur wenn man es erfolgreich geschafft hat, seine Mutter zu töten um an das Erbe zu gelangen oder Robbenbabys zu schlachten um ihr Fell zu verkaufen, sondern auch bei Slither.io. Die Quelle des Glücks liegt in der erfolgreichen Anwendung der psychologischen Kriegsführung und dem Töten anderer. Diese Art der Dominanz führt seit Jahrtausenden in der Spezies Mensch zu höchstem Glück, man möchte vor Freude dem eben gefressenen Spieler auf den Tisch urinieren um die eigene Überlegenheit zu demonstrieren.
Unglück
Immer wenn man selbst vom nächstbesten Alphamännchen dominiert wird, erfährt man Depressionen, Niedergeschlagenheit und Unwohlbefinden. Zusammengefasst: man ist unglücklich. Nach einem geflogenen Wutausbruch, der mit viel Fluchen, Schwitzen und Einschlagen auf Computerzubehör verbunden ist, schließt man eine neue Maus an und beginnt von vorne. Dank der stetigen Schweißausbrüche kann man mit einer Packung Clerasil nun vor dem Spiegel Slither auf der eigenen Haut spielen.
Motivation
Die eben beschriebene Spirale aus Zufriedenheit, Erhabenheit, Wut und Enttäuschung entwickelt eine ganz eigene, mächtige Dynamik. Wenn man sich nach jahrelanger Weigerung nun endlich bei Facebook und Twitter angemeldet hat, um bei Slither.io neue Skins frei zu schalten, hat einen diese Motivationsspirale bereits voll im Griff. Für das Spiel typische Namen wie „I EET YOU“ und „The Destroyer“ runden das Spielerlebnis zusätzlich ab. Automatisch wird man besser, weiß wo man passiv und wo man aggressiv sein muss. Und doch stirbt man immer und immer wieder. Der resultierende Suchtfaktor lässt sich mit einem kurzen, persönlichen Statement des Autors beschreiben, der sich für den Artikel im Selbstversuch opferte:
„Habe am Montag mit Slither angefangen und habe das Browserfenster nun endlich geschlossen. Es ist Donnerstag.“