Die Reise zum Loch im Meer

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Kapitel 9: Kinderland

Glückliches Treffen

Ben Immdich schaute verwundert zu dem Jungen auf, der mit einer Schaufel bewaffnet gerade den Hund des Wächters erledigt hatte. Seine Kapuze war so weit nach vorne gezogen worden, dass man sein Geicht nicht sehen konnte. Was man aber sah, dass waren 2 rote Punkte, die unter der Kapuze leuchteten.
„Ben Tic?“
„Falsch geraten, obwohl er auch nicht gerade weit weg ist, ich bin es Ben Paul.“
„Wo ist Ben Tic?“
„Er betreibt Luftaufklärung. Wir wollen doch wissen wo deine anderen Verfolger sind und natürlich müssen wir auch unsere im Auge behalten.“
„Seit ihr auch ausgebrochen?“
„Nein, nicht ganz, wir haben eine ganze Stadt übernommen. Ben Tic und mich haben sie in eine Mine geschickt, sie dachten wohl, dass sie uns so am besten von unserer schlechtesten Angewohnheit heilen könnten, dem rebellieren“, sagte Ben Paul.
„Hat wohl nicht funktioniert.“
„Das stimmt wohl, aber man steckt ja auch keine Technikfanatiker in ein Forschungslabor, in der Hoffnung, sie würden sich darauf beschränken, Fenster zu putzen und auf dem Boden zu schlafen. Wir waren kaum 2 Monate da, als die Arbeit, die eigentlich von 100 meist älteren Kindern erledigt werden sollte, von einer Tunnelfräse von Tic erledigt wurde. Somit hatte wir Zeit, uns mit anderen Dingen zu beschäftigen. Nach nur wenigen Monaten hatten wir alle Tunnel im Bergwerk unter unserer Kontrolle.“
„Und was macht ihr hier?“
„Wir suchen die flüchtenden Kinder und die Schulen der Bezwinger.“
„Was sollen den die Schulen der Bezwinger sein?“
„Ein paar der Kinder haben uns gesagt, das nicht alle Kinder in die Minen geschickte werden, einige werden in Konzentrationsschulen geschickt, wo man sie zu Bürgern ausbildet. In jedem Fall muss man als Ausgewählter entweder unheimlich dämlich oder extrem klug sein, um unheimlich dämlich zu wirken.“
„Dummheit scheint hier erste Pflicht der Kinder zu sein. Bei mir auf der Plantage habe sich die Kinder auch alles gefallen lassen.“
„Du glaubst gar nicht, wie schwer es für uns war, einen Aufstand anzuzetteln. Die Kinder wollten alle lieber Arbeiten, weil man ihnen versprochen hatte, dass wenn sie groß sind, würden sie die Wächter sein dürfen. Von spielen und Spaß haben die hier noch nie was gehört.“
Ben Tic landete hinter ihnen. „Die Luft ist rein, der Hund hatte ziemlichen Vorsprung. Hallo Ben Immdich. Willkommen bei der Revolution.“
Die wiedervereinten Ben´s gingen zu der Minenstadt zurück, wo sie beraten wollten, was sie als nächstes tuen wollten. Zu ihrem Schrecken stellten sie fest, dass viele der Kinder wieder an ihre Arbeitsplätze und in die Schule zurück gekehrt waren. Sie wussten einfach nicht, was sie mit freier Zeit anfangen sollten.
„Sie brauchen mehr Kampfgeist. Das steht mal fest“, sagte Ben Paul.
„Ich hätte mal wieder Lust auf eine Runde Fußball, stellte Ben Immdich fest.
„Ich glaube, das ist eine gute Idee, antwortete Ben Paul.
Die beiden mussten aber erst Ben Tic erklären, was Fußball ist. Dann war auch er Feuer und Flamme. Ein Paar andere Spieler waren schnell geholt worden. Und das Spiel konnte beginnen. Doch es lief recht träge an. Die anderen Kinder wussten nicht recht, was sie tuen sollten. Sie schossen den Ball Lustlos hin und her und herumlaufen taten sie auch nicht. Doch nachdem erstmal die ersten 16 Tore gefallen waren, bekamen sie langsam den Dreh raus. Es war wie ein Virus, der von einem Kind auf das andere Übersprang. Bald schon war ein Fußballfeld zu klein. Ben Tic organsierte noch andere Spiele. Am Abend waren in der ganzen Stadt Kinder am spielen, wie es auch eigentlich sein sollte.


Kinder an die Macht

So beginnen Revolutionen immer, am Anfang braucht man eine Idee. Kurz danach, braucht man noch ein Feindbild, damit man weiß, gegen wen man eigentlich revoltieren will. Und dann brauchte man nur noch alles in Bewegung zu bringen. Wenn erstmal alles ins Rollen gebracht war, war es schwer, eine Revolution zu stoppen.
Im Imperium-Verdinga war die Revolution, die am 8. Oktober 1975 begann, recht einfach. Die Idee lautete freies Spielen für alle Kinder. Der Gegner waren die Erwachsenen, die den Fehler machten, die Kinder nicht ernst zu nehmen. Wie waren sie erstaunt, als die Kinder in Städten und auf Plantagen auftauchten und mit selbstgebauten Wurfmaschinen volle Windeln auf ihre Ex-Besitzer abschossen. Viele ergriffen die Flucht zur Küste und zu den Außeninseln. Die wenigen, die Widerstand leisteten, sahen sich Horden von Kindern gegenüber, für die der Umgang mit Farbbeuteln, Pferdeäpfeln und Matschobst hauptsächlich ein riesen Gaudi darstellte.
An den Küstenstädten gab es heftigeren Widerstand. Hier hatten sich diejenigen versammelt, die nicht einsehen konnten, gegen Kinder zu verlieren. Sie hatten sich mit richtigen Waffen ausgestattet. Aber auch hier hatte die Kinder bald die Oberhand, sie hatte am Stadtrand die Konditoreien eingenommen. Es war ein ungleicher Kampf. 300 bewaffnete Exsklavenhalter gegen über 10.000 Kinder mit Torten jeder Größe in den Händen. Die Kinder gewannen. Nach nur 4 Monaten war der Kontinent offiziell Erwachsenenfrei. Die Kinder veranstalten ein riesen Feuerwerk. In den Häfen wurden die übriggebliebenen Fangschiffe versenkt und überall brannten Schulen und Fabriken.

Der weil saßen die Auslöser des ganzen bei einer Tasse heißer Schokolade auf der Farm, auf der man Bela gefangen gehalten hatte.
„Das ist echt ein Ding, ich hätte nie gedacht, dass es funktioniert“, sagte Ben Tic.
Bela saß mit einem anderen fremden Jungen da, beide löffelten Sahne von einem Erdbeerkuchen.
Bela: „Wer kam eigentlich auf die Idee?“
„Das kann ich gar nicht mehr genau sagen. Eigentlich haben wir nur mit ihnen mal wieder Fußball spielen wollen“, sagte Ben Immdich.
„Wer ist eigentlich dein Freund?“, fragte Ben Paul Bela.
„Das ist komisch, er hat keinen Namen.“
„Wie so hat er keinen Namen?“
„Weil der Besitzer der Plantage den Kindern nur Nummern gegeben hat, er ist Nummer 318 B 21.“
„Aber wir können ihn doch nicht mit 318 B 21 ansprechen.“
Der Junge neben Bela schaut verlegen zu den anderen.
„Wir sollten ihm einfach einen Namen geben, was haltet ihr von Ben Marcus?“
„Wie kommst du den jetzt auf den Namen?“
„Das ist doch einfach“, erklärte Ben Immdich. „Er erhält den Namen Ben, weil er ein Bruder von uns ist und Marcus steht dahinten auf dem Schild über der Tür.“
„Du willst ihm den Namen von einer Plantage geben?“
„Wieso nicht?“
„Ich finde den Namen schön“, meldete sich Ben Marcus zu Wort. „Ich danke euch, ich hatte noch nie Brüder.“

Es lebe der große, kleine Bob

Revolutionen sind zwar immer eine tolle Sache, aber sie haben auch einen Haken, sie haben die Angewohnheit, ihre Kinder zu fressen. Nach der geglückten Ausweisung aller Erwachsenen hatten sich die Kinder schnell einen neuen Herrscher gesucht. Dabei viel ihre Wahl auf einen Bob. Dieser beschloss recht schnell nach der Amtseinführung, dass nie wieder Erwachsene in Kinderland Leben gelassen werden dürften. Als Erwachsene wurden alle bezeichnet, die älter als 15 waren oder den Anschein erweckten (später hat man das Alter dann auf 18 hochgeschraubt, den auch ein Bob wurde mit der Zeit älter).
Die Ben´s mussten bald feststellen, dass zu mindesten 2 von ihnen zu unerwünschten Personen erklärt wurden. Um der Verfolgung zu entgehen, schloss sich die Gemeinschaft einem Pfadfinderkampfverband an, der die südlichen Länder erkunden sollte.

Inhaltsangabe
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Kapitelauswahl
Prolog; Kapitel 1: Königreich des Lichts
Kapitel 2: Technocratia
Kapitel 3: Necronomica
Kapitel 4: Elver
Kapitel 5: Das Loch im Meer
Kapitel 6: Master of Clouds
Kapitel 7: Das Ende des Wolke 7 Reiches
Kapitel 8: Das Verdinga-Imperium oder Der Verrat
Kapitel 9: Kinderland
Kapitel 10: Scoutopia
Kapitel 11: Ozeanienkonflikt
Kapitel 12: Die Reise zum Fluss ohne Wiederkehr
Kapitel 13: Pfad der Toten
Kapitel 14: Reich der Riesen
Kapitel 15: Glückliche Heimkunft; Epilog


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