Die Reise zum Loch im Meer

Aus Stupidedia, der sinnfreien Enzyklopädie!
Wechseln zu: Navigation, Suche

Kapitel 4: Elver

Langeweile an Bord

In dieser Geschichte soll der Leser nicht damit gelangweilt werden, was sich auf der Fahrt zwischen den Inseln im Nebel sich alles nicht ereignete. An Bord lief alles seinen üblichen Gang. Die Ben´s spielten ihre Spiele, Bel Fly schwamm manchmal mit einigen Leviatanen um die Wette und die anderen sortierten Bodenproben, katalogisierten Tiere und Pflanzen und taten anderes eher langweiliges Zeug.

Wenn jedoch die Nacht hereinbrach, versammelten sich Die Ben´s in der Werkstatt und bastelten an ihrem neusten Projekt: Flügel. Die Flying Dutchman wollte auch welche, was die ganze Sache immer weiter verzögerte, weil sie nicht einsehen wollte, dass die Jungs einfach nicht in der Lage waren, ihr welche zu bauen. Ben Tic´s Flügel waren als erste fertig. Wie ein echter Technocratia hatte er sie sich diese direkt in sein System mit eingebaut, er konnte sie also voll bewegen. Das soll jetzt aber nicht heißen, nur weil er sie jetzt hatte, konnte er auch mit ihnen umgehen.
Seine ersten drei Flugversuche auf dem nächtlichen Deck endeten:

  • Im alten Kamin des ersten Kessels
  • Vor dem Brückenfenstern
  • Im Meer

Ansonsten warf es alles Mögliche mit ihnen um, blieb mit ihnen in Türen hängen und warfen ihn nachts unsanft aus dem Bett.
Aber mit der Zeit lernte er sie zu beherrschen. Die Flügel der anderen Ben´s waren dagegen Starr und ermöglichten ihnen nur kurze Flüge von der Brücke auf das Vorschiff. Nach der ersten fünf Landungen wurde es nur langsam schwierig, dem Vater zu erklären, warum sich die Jungs nachts bei schlafen ständig etwas verstauchten. Die Ausrede mit dem Schlafwandeln hatte nur zur Folge gehabt, dass sie Bew Undert beinahe ihr neustes Geheimnis verraten hätten. Aus Versehen, versteht sich.

Also wie gesagt, auf dem Weg zur nächsten Insel passierte nichts aufregendes.

Kommen wir also erzählerisch zügig zur nächsten Insel. Wenn dies jetzt ein Film wäre, würde sich die Kamerafahrt von dem momentan langweiligen Deck der nächtlichen Flying Dutchman hinweg heben und der Zuschauer könnte in der Entfernung die Küste der nächsten Insel ausmachen. Aber das hier ist kein Film, was man auch Glück nennen könnte, den in diesem Film hätte man die Insel gar nicht sehen können und der Zuschauer hätte sich 2 bis 3 Minuten an wabbernden Nebelschwaden ergötzen können. Dann wäre es in dem Nebel mit der Zeit heller geworden und er hätte erste Konturen erkennen können. Dem Zuschauer wäre das Licht dabei soviel Bedeutung zugemessen worden, dass er andere Veränderungen in dieser Welt gar nicht mehr wahrgenommen hätte. Wer achtet schon bei einem Bild, das von einem Leuchten in Bodennähe erfüllt ist, auf die Veränderungen die sich am oberen Bildrand abspielen. Das Mag einer der Gründe sein, warum in vielen Filmen ständig Dinge auftauchen, die da nicht hingehören.

In diese nicht Film weil Erzählung ist die Veränderung gewollt und ein Teil der Geschichte, also hin sehen.

Das Zentralgestirn hatte sich verändert. Es war nun kein perfekter Ball mehr. Nunmehr sieht es einem Tropfen ähnlich, der sich irgendwie vom Boden lösen will, um Richtung Himmel zu entfliehen. Die Spitze dieses Tropfen verliert sich dabei irgendwo hinter dem Leuchtenden Fleck am Boden, der den Ort der nächsten Insel makiert, den die Flying Dutchman in wenigen Tagen erreichen wird. Wir spulen vor.

Land der Geister

Ben Immdich hatte den Gedanken, vor einem Geist zu stehen. Die Bewohner dieser Insel leuchteten. Aber hier leuchteten nicht nur die Bewohner, hier leuchtet alles:

  • das Grass
  • die Häuser
  • die Bäume
  • die Tiere

Also wirklich alles.
Nachdem die Mannschaft auf das Herzlichste von den Bewohnern empfangen worden waren und die Erwachsenen sich in das vertieften, was sie am besten konnten, gingen die Ben´s auf eigene Streifzüge.
Sie waren in Begleitung eines Mädchens unterwegs, dass ihnen ihre Welt zeigen wollte. Und Natürlich wollte sie selber alles erfahren, was sie Ben´s so erlebt hatten.
„Und du kannst wirklich fliegen?“
„Ja“, sagte Ben Tic, wie ein Vogel.
„Was ist ein Vogel?“
„Das ist ein Tier, das fliegen kann.“
„Solche Tiere haben wir hier nicht.“
„Bei uns gibt es auch nur ein Tier, das fliegen kann“, sagte Ben Immdich. „Die nennen wir Sprechvögel, weil sie auch noch sprechen können.“
„Und was sagen sie so?“
„Zum Beispiel: Landratten, auf, raubt und tötet. Hunde wollt ihr ewig leben?!“
„Das sind aber böse Sachen, wir töten nichts.“
Bela, so hieß das Mädchen, verzog das Gesicht.
„Und wie esst ihr dann Tiere?“, wollte Ben Paul wissen.
Bela war entsetzt. „Wer isst den Tiere? Das ist doch gegen das Gesetz.“
„Gott hat uns gesagt“, postolierte sie weiter, „du sollst nicht nehmen das Leben von anderen Wesen.“
„Aber es sind doch Tiere?“ Ben Paul verstand die Logik nicht. „Wir züchten sie doch, damit wir sie essen können.“
„Wir essen keine Tiere, den Tiere sind wie wir.“

Bartalomäus hatte eine ähnliche Diskussion in den Kammern der Erleuchtung. Er hatte die ganze Unterhaltung auf einen Streit der Religionen heruntergezogen. Seiner Meinung nach waren immer noch alle 4 Gesetze gültig. Seiner Meinung nach waren alle, die sie bisher getroffen hatte, Ausgeburten der Hölle und bestätigten ihn in der Meinung, dass im Königreich die einzigen Menschen leben würden. Menschen, die von Innen heraus glühten, bestätigten ihn noch in seiner Meinung. Und dann diese anderen lächerlichen Gesetze. Du sollst nicht töten, gar nichts. Er hatte immer auf einen ordentlichen Scheinebraten bestanden und kein lächerlicher Geist würde daran je etwas ändern.
Und dann diese Geschichten von dem Loch im Meer. Bew Undert hatte das auch immer behauptet. Warum sollte eine Flache Welt ein Loch haben, was für ein Unsinn.
Und jetzt wollten diese Wesen ihnen auch noch den Weg dort hin weisen. Sie würden alle in der Verdammnis verschinden. Es musste bald was geschehen. Er musste das Zepter in die eigenen Hände reißen, um diesem Unfug ein Ende zu bereiten. Bew Undert war seiner Meinung nach die längste Zeit Leiter der Forschung gewesen. Wenn er die Gelegenheit erhielt, würde er sich von diesem Menschen trennen, endgültig.

„Und dann haben wir noch das hier. Das sind Erdbeeren.“
„Sie sehen aus wie unsere, sie schmecken auch so, wenn man d sich das leuchten wegdenkt, könnte man meinen, in Nachbars Garten zu stehen“, sagte Ben Immdich.
Die Jungs waren gerade bei Bela zuhause und probierten sich durch die angebotenen Speisen durch. „Sag mal, Bela, wo sind eigentlich deine Eltern?“, wollte Ben Immdich wissen. Bei dieser Frage verdüsterte sich der Blick von Bela.
„Meine Eltern sind tot. Ein anderes Volk hat sie getötet.“
„Ein anderes Volk?“
„Ihr seit nicht die ersten Besucher auf unserer Insel. Vor einem Jahr kamen schon andere hier her. Sie nannten sich Herrscher der Zeit. Meine Eltern wollten ihnen ein ganz besonderes Geschenk machen, eine von unseren Zeitmessern. Da haben diese Menschen sie einfach getötet, ohne Vorwarnung.“
„Und dann?“
„Sie sind noch immer in unserem Gefängnis. Wir mussten extra eins für sie bauen. Es sind richtige Wilde. Genauso wir ihr wilde seit, Fleischfresser.“ Sie stand auf und rannte weg. Die Ben´s starrten ihr hinter her.
„Fleischfresser?“, fragte die Stimme am Arm von Ben Immdich. „Ich esse gar nichts.“
„Du isst Suppe, stellte Ben Tic fest. „Da tut der Koch all das herein, was in der Mensa übrig bleibt, auch die Fleischreste.“
„Wirklich? Ihhhhhh. Mach, dass er damit aufhört. Ich will kein Fleischfresser sein.“
„Ach, Bel Fly! In einen ordentlichen Eintopf gehören nun mal Fleischstücke.“

Bela und ihre große Schwester

Am nächsten Tag war Bela wieder da. Sie wollte sich das Schiff ansehen.
„Das muss bestimmt Spaß machen, so auf reisen zu sein und andere Leute kennen zu lernen.“
Bela redete nicht etwa mit den Ben´s. Sie hatte sich mit Bel Fly angefreundet und redete mit ihr über Mädchensachen. Wo bei die Unterhaltung recht einseitig war. Trotz der eindeutig weiblichen Züge, die das Gehirn der Flying Dutchman an den Tag legte, fehlten ihr gewisse Aspekte, die sie mit Kleidern, Seide, Puppen und solchen Sachen in Verbindung setzte. Aber was die Sache mit den Komischen Meinungen der Jungs über das essen von Fleisch anging, war sie mit Bela voll auf einer Wellenlänge. Als dann Bela auch noch davon anfing, zu erzählen, dass sie ihre Eltern vermisste, begann das Schiff ein Bedürfnis nach elterliche Liebe und Fürsorge zu empfinden. Die Jungs hatten wenigstens einen Vater, der sich um sie sorgte, aber sie? „Wir sollten zusammen bleiben“, sagte Bel Fly. „Wie Schwestern.“

„Wir sollen noch einen Raum bauen?“
„Ja, für Bela, sie ist meine Schwester, sie kommt mit uns.“
„Aber“, meinte Ben Paul, „du weißt doch, was Ben´s Vater das letzte Mal für einen Aufstand veranstaltet hat, als wir Tic mitgenommen haben.“
„Bela kommt mit, oder ihr könnt euch ein neues Schiff suchen“, bestimmte Bel Fly.
Das war ein schlagendes Argument. Wenn sie Ben Immdichs Vater irgendwas sagten, blieben sie wohl alle für immer im Land der Elver. Nicht das das bestimmt lustig wurde. Der Genuss der Speisen hatte bei allen merkwürdige Veränderungen hervorgerufen. Sie begannen auch zu leuchten.
„Diesmal wird er bestimmt zurückfahren und sie absetzen, sie wird hier bestimmt vermisst, hier sorgen sich alle für einander.“
„Das ist mir egal, meine Schwester kommt. Sie hat genauso wie ich keine Eltern.“
Stille.
Eltern?“
„Ja, Eltern! Ihr habt alle einen Vater, der sich um euch kümmert. Bew Undert ist euer Vater. Wir haben so was nicht.“
„Eigentlich ist Er auch dein Vater. Er hat dich gebaut.“
„Aber für ihn bin ich nur das Schiff.“
„Wenn wir ihm gut zureden, ist bestimmt auch dein Vater.“
„Dann kann er auch der Vater von Bela werden.“
„Äh ja…“
Die Ben´s schauten sich an und gaben auf. Schon bald danach war im Kohlebunker der nächste Raum entstanden. Die Ben´s bauten ihn wie ein Gewächshaus, wo sie viele von Belas Lieblingspflanzen unterbrachten. Damit hatte Bela das größte Zimmer von allen auf der Flying Dutchman. Nur der Zugang stellte noch einige Schwierigkeiten dar. Unter der Tür schien beständig Licht in Ben Immdichs Zimmer. Aber wofür gab es den Reiseschrank.

Inhaltsangabe
Lim-stapellauf.jpg

Kapitelauswahl
Prolog; Kapitel 1: Königreich des Lichts
Kapitel 2: Technocratia
Kapitel 3: Necronomica
Kapitel 4: Elver
Kapitel 5: Das Loch im Meer
Kapitel 6: Master of Clouds
Kapitel 7: Das Ende des Wolke 7 Reiches
Kapitel 8: Das Verdinga-Imperium oder Der Verrat
Kapitel 9: Kinderland
Kapitel 10: Scoutopia
Kapitel 11: Ozeanienkonflikt
Kapitel 12: Die Reise zum Fluss ohne Wiederkehr
Kapitel 13: Pfad der Toten
Kapitel 14: Reich der Riesen
Kapitel 15: Glückliche Heimkunft; Epilog


Andersrumwelt.jpg



Linktipps: Faditiva und 3DPresso