Spiegelwelten:Verhandlungsgespräch zwischen König Horatio von Äquador und dem würgmenischen Präsidenten Golban Wurbani, zwecks der möglichen Hochzeit zwischen Prinzessin Bonita und Waraluq Wurbani

Aus Stupidedia, der sinnfreien Enzyklopädie!
Wechseln zu: Navigation, Suche
Wappen OA.png
Hinweis!
Dieser Artikel ist zwar im Namensraum Spiegelwelten zu finden, er spielt aber in der Orbis Alius.
Was ist die Orbis Alius?Was sind die Spiegelwelten?
Wappen OA.png
Seine Majestät, König Horatio von Äquador
Golban Wurbani Würgmenbaschi der Große, Staatspräsident von Würgmenistan

Die Tropensonne glüht heiß über Punto Grande, der Hauptstadt Äquadors. Keine Wolke ist am azurblauen Firmament zu sehen. Glitzernd spiegelt sich das Zentralgestirn auf der türkisen Wasseroberfläche der Laguna Grande. Rauschend durhschneidet eine Testrakete den Himmel und geht auf der anderen Seite der Lagune spektakulär zu Boden. Das Wetter könnte es nicht besser mit den beiden Staatsoberhäuptern meinen, die auf der Terasse des Präsidentenpalasts sitzen und besten äquadorianischen Wein verköstigen. Dazu werden Häppchen vom geschmortem Sumpfkrokodil und geräuchertem Sumpflandpiranha gereicht.

König Horatio seufzt zufrieden. Bald, so ist er sicher, ist seine unvermittelbare Tochter, Prinzessin Bonita, unter der Haube. Der Mann, der dem König gegenüber sitzt, ist der würgmenische Präsident, Golban Wurbani. Und Wurbanis Sohn Waraluq Wurbani ist der Auserwählte. Zwar macht er nicht den Eindruck, als wolle er die Prinzessin ehelichen. Doch dank würgmenischer Traditionen kann er sich das nicht aussuchen.

Die beiden Herren stoßen an. Horatio von Äquador richtet das Wort an seinen Gast:

Seine Majestät, König Horatio von Äquador:

Wohl denn. Sprechen wir über die Zukunft unserer Kinder.
Zunächst einmal möchte ich sie darauf hinweisen, dass meine Tochter, Prinzessin Bonita, der gutherzigste, hilfsbereiteste und freigiebigste Mensch der Orbis Alius ist. Achten Sie nicht so auf ihr Äußeres.
Kauft man ein Pferd, oder in ihrem Land ein Kamel, dann spielt es ja auch keine Rolle, ob das Pferd oder das Kamel, schön oder hässlich ist. Es kommt darauf an, wie schnell und kräftig das Pferd oder Kamel ist. Und ich versichere Ihnen, meine Tochter kann arbeiten wie eine Lokomotive.
Nun sagen Sie mir doch bitte, verehrter Präsident, warum mein bildhübsches Prinzessinnentöchterchen nach Würgmenistan heiraten sollte. Was erwartet mein Prinzesschen in Würgmenistan? Und von meiner Tochter soll ich fragen, wie es in Würgmenistan um die Rechte der Frau bestellt ist.

Präsident Golban Wurbani von Würgmenistan:

Grundsätzlich behandeln wir die Frauenrechte um einiges liberaler als unsere pashtunischen Nachbarn. Dort werden Frauen teilweise ja sogar gezwungen, zu heiraten, und das kommt bei uns nicht in die Tüte! Und ich würde auch nicht im mindesten daran denken, eine meiner Töchter oder einen meiner Söhne zwangsverheiraten zu wollen! (lacht)
Und welche Schönheiten aller Art Würgmenistan zu bieten hat, das wissen Sie sicherlich sehr gut, Majestät. Natürlich wird es im Sommer manchmal etwas warm und im Winter etwas kalt, doch ich garantiere persönlich dafür, dass es Prinzessin Bonita an nichts, aber auch gar nichts, fehlen wird.
Auch wenn ich mich frage, wieso Sie die Verheiratung unserer Kinder mit dem Kauf eines Pferdes oder Kamels vergleichen, glaube ich, in Ihnen einen interessanten Verhandlungspartner gefunden zu haben. Übrigens, der äquadorianische Wein ist grandios. Ich bin mir sicher, mein pashtunischer Kollege Shah Said Ghani VII. würde sich danach die Finger lecken.

Seine Majestät, König Horatio von Äquador:

Wenn Ihnen der Wein mundet, gebe ich Ihnen gerne ein paar Kisten mit. Der Wein zählt übrigens zu unseren Hauptexportgütern. Neben Sonnenwärme in Thermoboxen. Auch beste Qualität. Auch davon gebe ich Ihnen gerne ein paar Exemplare zur Probe mit. Sie werden begeistert sein.
Das mit der Zwangsheirat sehe ich nicht so streng. Anders werde ich meine Tochter nicht los. Und ich bin Ihnen zu tiefstem Dank verpflichtet. Sie können sicher sein, die Mitgift, die von Prinzessin Bonita mitgebracht wird, wird Sie aus den Socken hauen. Es wird eine Überraschung. Aber gehen Sie davon aus, dass sie das Geschenk in Ihrem Land gut gebrauchen können. Für verschiedenste Zwecke.
Was gedenken, Sie, wie ihr Sohn reagieren wird, wenn er meine Tochter vor dem Traualtar zum ersten Mal sieht? Oder meinen Sie, wir sollten die beiden schon vorher zu einem gemeinsamen Date schicken?

Präsident Golban Wurbani von Würgmenistan:

Vielleicht hätte ich Ihnen das schon mitteilen sollen, aber irgendwie hat mein Sohn es geschafft, an ein Bild von Ihrer Tochter zu kommen. Danach hatte er einen mehrtägigen Schreikrampf. Und dabei ist er doch einer der mutigsten Männer unserer Landes! (lacht)
Jetzt einmal ganz im Ernst, bitte lesen Sie nicht die QoiQalurichal. Das ist doch nur Propaganda. Ich denke, ich kann ihnen hier gestehen, dass selbst ich andere Zeitungen bevorzuge. Hauptsache nicht dieser Schund aus 'Merica oder Hygjachora. Wie Sie sicher wissen, ist das Verhältnis zu unseren hypochondrischen Nachbarn gerade ziemlich schlecht. Aber das sind auch solche ******!

Seine Majestät, König Horatio von Äquador:

Und lesen Sie bitte nicht, was in unseren Schulbüchern über Sie steht. Das könnte unser Verhältnis nachhaltig verschlechtern und die geplante Abschiebungshochzeit der Prinzessin gefährden.
Ich gehe davon aus, dass Sie, als Vater des Bräutigams, die Hochzeit bezahlen?

Präsident Golban Wurbani von Würgmenistan:

Bezahlen? Nun gut, ich denke, das wird sich regeln lassen. Wobei es bei uns in Würgmenistan Sitte ist, dass beim Bräutigam gefeiert wird und die Location mit allem Drum und Dran somit von seinen Eltern hergerichtet bzw. bezahlt wird, aber das Essen selbst von der Familie der Braut angeschafft wird. Nur die Hochzeitstorte – ja, so etwas gibt es auch bei uns – wird von beiden Familien zu gleichen Teilen bezahlt. Letztlich sind die Kosten dann ganz gut verteilt.
Wenn Sie, wie Sie schon mehrfach andeuteten, wünschen, dass Bonita nach der Heirat nach Würgmenistan zieht, dann denke ich, dass wir auch die Hochzeit nach würgmenischem Vorbild abhalten sollten.
Apropos Abschiebeheirat: Wenn hier schon so, nun ja, intime Details ganz offen ausgetauscht werden, wissen Sie wirklich nicht, was aus Footstep-1 geworden ist? Wie schon gesagt, bieten wir – respektive unser Unterstützer, das Diktatoriat – Hilfe in Form der stärksten Raketen der Orbis Alius an. Wenn wir gut sind, könnten wir Footstep-1 vielleicht einholen.

Seine Majestät, König Horatio von Äquador:

Da gibt es nicht mehr viel einzuholen.
Das Essen liefern wir gerne. Und auch eine Schiffsladung äquadorianischen Weins, kein großes Schiff, soll beigesteuert werden.
Kann ich davon ausgehen, dass wir uns einig sind?

Präsident Golban Wurbani von Würgmenistan:

Ja, durchaus. Denn ich kann mir nur schwer vorstellen, dass Prinzessin Bonita sich mit einem Piraten wie diesem Störtebeker abgeben wollen würde. Leider besitzen wir keine Schiffe, um das Kalmarer Forschungsschiff zu befreien, aber vielleicht hilft ja das Diktatoriat.
Gut, dann schlage ich vor, dass wir uns nun an die Detailplanung machen.

Seine Majestät, König Horatio von Äquador:

Wohl denn. Man sagte mir, dass die Uranminen von Soholshomqor, im würgmenischen Gebirgsdistrikt, im Inneren grün leuchten. Ist das wahr? Das gäbe doch eine atemberaubende Atmosphäre für die Hochzeit. Romantisch und so. Die Gäste könnten ja Bleischürzen oder Alufolie tragen, um sich vor der Strahlung zu schützen.
Weiter wäre es einer Prinzessin standesgemäß, wenn die Hochzeitstorte zehn Etagen oder mehr hat.
Ach ja. Und könnten Sie versuchen, eine Country-Band aus Texas zu arrangieren? Ich steh auf diese Musik.

Präsident Golban Wurbani von Würgmenistan:

Um diese Details wird sich mein Berater kümmern. Er ist zusammen mit mir hierhergekommen, weitere Details können Sie dann direkt mit ihm besprechen. Aber die Uranminen von Soholshomqor halte ich auch für einen ausgezeichneten Hochzeitsplatz. Ich würde gern einen Rundflug um das Atomwaffengelände Razamraý drauflegen. Was heißt Rundflug, wir sollten natürlich rund 650 km entfernt sein, aber aus der Entfernung sieht so ein Atompilz doch sowieso viel schöner aus...

Dann greift Golban Wurbani zu seinem Militärfunkgerät und ruft damit seinen Berater für Persönliches, Privates und alles Andere, Razarat Qarqejar, herbei. Dieser erscheint nur Sekunden später. Während die beiden Staatsoberhäupter noch die eine oder andere Flasche besten äquadorianischen Wein leeren, werden noch weitere Ideen ausgebrütet, wie man die Hochzeit der beiden jungen Leute verschönern kann. Leider, leider muss der Berater einwenden, dass die Hochzeitszeremonie selbst in den Uranminen von Soholshomqor leider nicht durchgeführt werden kann, da diese wieder einmal akut einsturzgefährdet seien. Eine kurze Besichtigung wird allerdings möglich sein.

Gegen den Flug um das Atomwaffentestgelände samt Beobachtung einer Bombenzündung hat der Berater nichts einzuwenden, solange die Bombe nicht zu stark ist. Schließlich einigt man sich, die Hochzeit in dem lauschigen Bergdörfchen Kamlagirqha im Gebirgsdistrikt zu feiern. Von dort wird ein Festkonvoi dann nach Soholshomqor fahren, wo die Uranminen besichtigt werden. Von dort geht es dann mit dem würgmenischen Präsidentenzug auf eine Bahnfahrt quer durch die würgmenische Einöde.

An einem Werksflugplatz am Ölfeld Shprud-hel III soll dann ein Flugzeug bestiegen werden, welches den Rundflug zum Atombombentestplatz übernimmt. Danach wird auf dem Flughafen der Hauptstadt Erbrechabad gelandet und mit einem weiteren übermäßig geschmückten Konvoi eine Stadtrundfahrt unternommen.

Als alles geklärt ist – es ist inzwischen mitten in der Nacht –, macht Berater Razarat Qarqejar sich an die Arbeit, alles im Detail zu organisieren. Währenddessen legen Golban Wurbani und König Horatio sich in den mit purpurfarbenen Seidendecken ausgestatteten Mahagonibetten, um erst am Nachmittag des nächsten Tages mit einem schweren Kater wieder zu erwachen ...


Linktipps: Faditiva und 3DPresso