Fileboom

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Nach eigener Definition richtet sich der Onlinemarktplatz fileboom offiziell an Musiker, Autoren, Künstler und Bildschirmarbeiter, um ihre Werke in Dateiform zum kostenpflichtigen Download anzubieten.
Inoffiziell verbürgt sich hinter diesem Portal ein Geheimprojekt der Bundesregierung in Zusammenarbeit unter anderem mit der deutschen Verlagswirtschaft und Musikindustrie. Diese Stellen versprechen sich von fileboom eine zentrale Entsorgungsstelle für privaten Datenmüll, eine Säuberung der Innenstädte von Gesocks wie Straßenkünstlern sowie eine Verschönerung der Arbeitslosenstatistik. Ein Geniestreich moderner Regierungsarbeit.

strukturpolitische Funktionserwartungen und gesamtwirtschaftliche Synergieeffekte:

zentrales Endlager für privaten Datenmüll

Das Internetz quillt über von Inhalten, die von Privatleuten geschaffen wurden, die sich selbst wohlwollend als Dichter, Schriftsteller, zukünftigen Superstar oder Kochtalent bezeichnen. Der Plan, die Datenautobahn von diesem digitalen Müll zu befreien ist einfach, aber effektiv: Allen Hobbyautoren wird eine Verdienstmöglichkeit mit ihren Werken in Aussicht gestellt. Dem Naturgesetz "Gier frisst Hirn" folgend, werden diese Kreativlinge selbst das Internetz aufräumen: Sie löschen ihre Filme, Gedichte, Geschichten, Bilder, Rezepte und Tutorials von den Onlineseiten, auf denen diese bisher kostenlos angeboten wurden. In Erwartung künftiger Einnahmen entsorgen diese User selbstständig ihren Datenmüll auf der als Onlinemarktplatz für Dateien getarnten Internet-Müll-Deponie. Da fileboom allein nicht ausreichen wird, sind schlechtere Kopien wie xinxii.de oder peo.de als Spezialdeponien in Planung.

Säuberung der Innenstädte

Dieser Aspekt kann als geheime Aktion von "Bürger, rettet eure Innenstädte" verstanden werden: Musiker ohne Plattenvertrag, die bisher mit ihrer Schrammelmucke Fußgängerzonen und Lieblingslokale durch ihre Audio-Emissionen verpesteten, verschwinden nun wieder in Garagen- und Kellerübungsräumen, um dort ihre geistigen Abfallprodukte in Dateiformaten zu entsorgen.
Um Bereiche des städtischen Lebens langfristig von diesem Unrat zu säubern, wird den Kommunen eine Zwangsabgabe für die Bewohner der Innenstadtlagen und angrenzender Wohngebiete nahegelegt. Außerdem informieren Flugblätter die Bürger: "Leute, kauft auf fileboom.de: So haltet ihr eure Innenstädte und professionelle Webseiten von den kreativen Ausdünstungen selbsternannter Künstler sauber.
Verlagswesen und Musikindustrie unterstützen dieses Vorgehen. Sie verringern dadurch die Schwemme an schlechten Manuskripten und Demotapes.

Fälschung der Arbeitslosenstatistik

Nach ABM, Ich-AG und Ebay ist fileboom die nächste Strategie des Ministeriums für Wirtschaft und Technologie, um die Arbeitslosenstatistik nach unten zu frisieren. Demnach werden Langzeitarbeitslose an fileboom vermittelt und fallen somit aus dem Raster der Registrierung von Arbeitslosen.
Das Heer der bisher Erwerbsunfähigen wird in zwei Lager gespalten. Die eine Hälfte der Arbeitslosen erhält die Bezeichnung "Producer of irgendwas mit Medien (digital)" und ist finanziell auf sich alleingestellt, bzw. finanziell auf die Einnahmen aus Dateiverkäufen auf fileboom.de angewiesen.
Der ständige Fluss an Einnahmen der ersten Gruppe wird durch die Tätigkeit der zweiten Gruppe dauerhaft gewährleistet. Die zweite Hälfte der Arbeitslosen erhält die Berufsbezeichnung "audiovisueller Filemanager". Die Aufgabe der audiovisuellen Filemanager ist es, Dateien auf fileboom.de zu kaufen, zu benutzen und zu bewerten. Aus einem eigens geschaffenen geheimen Sonderfonds der Bundesregierung, der durch den sukzessiven Verkauf der Goldreserven gefüllt wird, erhalten die audiovisuellen Filemanager ihre Ausgaben für Dateikäufe erstattet. Darüber hinaus erhalten sie noch einmal denselben Betrag als Lebenskostenpauschale, allerdings in der Höhe begrenzt auf maximal EUR 3.750 (steuerfrei) monatlich (entspricht als Bemessungsgrundlage 67 % des Nettogehaltes eines Bundestagsabgeordneten exklusiv Sonderzahlungen und geldwerter Vorteile).
Langfristig soll der Verkauf der Goldreserven durch durch eine Umsatzsteuer auf den Verkauf von immateriellen Gütern ersetzt werden, um diesen künstlich geschaffenen Wirtschaftskreislauf nachhaltig gegenfinanzieren zu können.
Politiker sämtlicher Fraktionen haben sich für eine schnelle und berichterstattungsfreie Umsetzung dieser strukturpolitischen Maßnahme eingesetzt. Sie rechtfertigen ihren ungewöhnlichen Tatendrang damit, dass ähnliches bei der Etablierung von ebay auf Anraten der damaligen US-Regierung 1999 bereits sehr gut geklappt habe. Damals wurde gleichzeitig die angeschlagene Bundespost saniert (Paketumsatz!) und eine Verwendsung für die plötzlich uns unerwartet zur Verfügung stehenden UMTS-Milliarden gefunden.
Ohne die Maßnahme ebay betrüge die Zahl der Arbeitslosen heute 16 Millionen.

Zukunftserwartungen

Durch die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Bundesregierung wird ein unberechtigter Umsatzsprung auf fileboom.de erwartet. Darüber hinaus wird ein dramatischer Rückgang der Arbeitslosenzahlen vorhergesagt. Weiterhin wird zukünftig mit weitaus weniger Neuimmatrikulationen in den geisteswissenschaftlichen Studiengängen gerechnet, darunter besonders in den Literaturwissenschaften, Theaterdramaturgie, Schauspielkunst, Schrammeln und Singen, Soziologie und Philosophie. Den jungen Menschen, die bisher dafür infrage kamen, wird nun eine bisher nie dagewesene Zukunftsperspektive vorgegaukelt, so dass sie sich auf fileboom.de eine (sinnvolle?) Beschäftigung suchen.
Veteranen der Bundeswehr aus Auslandseinsätzen und zukünftigen Kampfeinsätzen wird ab sofort keine kostenintensive therapeutische Maßnahme mehr bewilligt. Stattdessen sollen traumatische Erlebnisse und Auslandseindrücke in Kurzgeschichten oder lustigen Erfahrungsberichten verarbeitet werden, gerne auch unter Verwendung von selbstgeschossenen Fotos, die Soldaten, Kinder oder auch Soldaten und Knochen in der Wüste oder Soldaten und Foltergefangene zeigen. Die erwerbstätige Zivilbevölkerung wird dadurch an ihrem Arbeitsplatz vor traumatisierten exsoldatischen Kollegen bewahrt.
Es steht demnächst der Release eines Ablegers von fileboom.de bevor: Airboom.de. Auf dieser Tochterplattform soll es jedem möglich sein, die Luft seines Gartens, seiner Wohnung oder interessante Körpergerüche zum kostenpflichtigen Versand per Flaschenpost anzubieten. Mit Airboom.de wird eine Beschäftigungsmöglichkeit für den schreibunfähigen gesellschaftlichen Bodensatz gefunden. Die angestrebte Community sollte über ausreichend Leergut für den Flaschenpostversand verfügen.


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