Fett
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Fett ist überall
Niemand will es haben, zumindest nicht am eigenen Körper, aber auf dem Brot beim Frühstück und ein Steak auf dem Grill ohne die Schwarte ist auch nicht das Wahre. Also fing der Mensch an, schizophren zu werden. Okay, ist sein Normalzustand. Ein durchschnittlicher Amerikaner besteht z. B. aus 97,98456465947 Prozent Fett.
Zu Hause
Aber das Fett blieb einem erhalten. Es strahlte einen aus allen Richtungen an. Morgens, wenn man den Kühlschrank aufmacht, steht ganz vorne mit einem fetten Lächeln die Butter. Im Schrank neben dem Herd grinste das Öl. Frittierfett eignet sich besonders zur Haarpflege. Man versucht, auf Kekse umzusteigen, Aufschrift Butterkekse.
Imbissbude
Man flieht aus dem Haus, aber essen muss man - der erste Weg führt in die Imbissbude. In ganz viel Frittierfett schwimmen Pommes und Frikadellen. Der freundliche Imbissbudenbesitzer streicht das Bratrost mit ordentlich Fett ein, damit die Würstchen nicht dran kleben bleiben. Also auch nichts.
Döner an der Ecke
Man geht zum freundlichen Türken an der Ecke. Der Salat in der Auslage sieht verführerisch aus, aber so ganz ohne alles. Man geht rein, um sich den Rest zu betrachten. Der Dönerspieß dreht sich still um die eigene Achse und unten tropft das Fett raus. Okay Döner ohne Fleisch, aber mit Zaziki, da fällt einem ein, dass das weiße Zeug aus mind. 50 Prozent Fett besteht und man verlässt fluchtartig den Dönerladen, der Magen schleift schon am Fußboden und will endlich was zu tun haben.
Grieche in der Stadt
So ein Gyros wäre nicht schlecht, da ist kein verstecktes Fett drin, aber auch beim Akropolisgrill tropft das Fett aus dem sich drehenden Fleisch, also Salat. Das Einzige, was es hier gibt, ist Krautsalat. Er glänzt fettig und bei dem Typ vor einem hat man gesehen, dass oben drauf eine Scheibe Schafskäse lag. Schon wieder Fett, diesmal irgendwas um die 40 Prozent und vom Schaf.
Italien, Pizza
Der Pizzabäcker ist vollkommen irritiert, als von ihm verlangt wird, eine Pizza ohne eine ordentliche Hand voll Käse drüber zu ergießen, unter der sämtliche Zutaten verschwinden. Man stellt fest, dass selbst in der Tomatensoße Fett drin sein muss, sie hat Ölaugen. Also auch hier keine Chance, etwas zu essen.
Gute deutsche Küche
Die Speisekarte an der Tür ist eine Offenbarung des Fettes, Saumagen, Haxe, Hacksteak, Zwiebelcremesuppe mit ordentlich Crème fraîche. Man geht gar nicht erst rein.
Was bleibt
Der Supermarkt, die Gemüseabteilung, Rohkost, Wurzeln (Karotten, Sellerie, Zuckerrüben) dazu Kohl, Salatblätter, Obst und sonst nichts, wie ein Kaninchen. Man schmökert im Internet, um noch was anderes zu finden und stellt erschrocken fest: Diese blöde Möhre, an der man seit einer Stunde nuckelt, enthält ca. ein Prozent Fett.
Mögliche Lösung…
In Dänemark wird an einer Lösung des Problems gearbeitet. Die dänische Regierung erhebt nun auf Fett eine Sondersteuer von vorerst 2,50 Euro pro Kilogramm. Propagiert wird das Ziel, auf diesem Wege den Fettkonsum der Bevölkerung zu verringern. Praktisch ist es jedoch wie die Mineralölsteuer nur ein Weg, den Staatshaushalt zu konsolidieren. Die Grünen sind gegenüber einer Einführung dieser Steuer auch in Deutschland nicht abgeneigt, wollen aber erst einmal die Wirkung auf die figürliche Erscheinung der Dänen abwarten. Um Irritationen zu vermeiden, sollte diese Steuer allerdings nur „Abgabe“ genannt werden. Bei positiver Tendenz könnten dann auch grüne VorstandsmitgliederInnen eine bessere Figur abgeben. Außerdem wirrd daran gearbeitet durch lautes Händeklatschen mit klassischer Konditionierung mehr Lipophobien hervorzurufen.