Spiegelwelten:Vorstellung des neuen Staates Artkatraz

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Guten Tag, meine Damen und Herren. Hier spricht Iggy Gutchapercha live vom Amphitheater in Litte Chicago Momanetan ist hier wegen der Weltenausstellung ziemlich was los.
Wir sehen hier das sich, passend zur kommenden Rede Adolais, der mysteriösen Diplomatin des neuen Landes Artakraz, ordentlich Stimmung aufgebaut hat. Die bunte Menge, die zur guten Hälfte aus einheimischen Italo-Amerikanern besteht, tuschelt gespannt über die seltsamen artkatrazischen Fremden. Kann ich nicht verübeln, immerhin mag Adolai aus irgendwelchen Gründen ihr Gesicht nicht zeigen und ihre vier Bodyguards muss wohl jemand aus einem schlechten Science-Fiction-Film gelassen haben. Die sind zwar abgesehen von Pinseln unbewaffnet, aber weisen jeden mit scharfen Blicken von der Bühne zurück, der sich einen falschen Schritt erlaubt. Doch selbst böse Blicke können diesen Tumult nicht im Zaum halten – die Menge wird langsam sehr sehr ungeduldig und Prinzessin Adolai sollte sich auch einmal überlegen, ob sie nicht besser anfangen sollte! Im übrigen will Artkatraz durch diese Rede offiziell richtig aktiv werden, was außenpolitische Beziehungen zum Rest beider Welten betrifft...

Oh, die Diplomatin scheint es eingesehen zu haben, schreitet an das Rednerpult heran und legt endlich los:

„Ich grüße euch, Frauen, Männer, Kinder von Italo-Amerika und anderswoher aus aller Welt! Mein Name ist Adolai, ich bin eine Diplomatin aus Artkatraz -genauer gesagt die einzige, die dieses Amt in Artkatraz überhaupt gerade inne hat, dann wohl eher die Diplomatin- und es ist mir eine Ehre der Ehre heute im Namen meines Landes sprechen zu dürfen, den ich vielleicht doch lieber wiederhole -man kann ja nie wissen, wie gut eure Gedächtnisse funktionieren- Artkatraz.
Nun hab ich hier auch noch eine schöne Menschenmenge vor mir herumstehen, die irgendetwas von mir will, sonst wäre ja auch niemand hier. Kann auch sein, dass der Großteil von euch nichts besseres zu tun hat, während vielleicht eine Minderheit darauf wartet, dass ich endlich das sage, was ihr hören wollt, oder was auch immer. Wenn ihr alleridings das zu Ohren kriegen wollt, das ihr auch so haben wollt, hätte euch jedes Radio gereicht. Und trotzdem seid ihr hier, oder irre ich mich da?
Artkatraz ist eine Nation, weil sie eine Nation ist. In unserer Nation leben Menschen. Menschen wie ihr, nur dass sie anders sind und auch nicht immer Menschen, sondern zum Großteil äußerst merkwürdige Dinger, die auf den ersten Blick irgendwelche meist hirnlosen Ungeheuer sind, was auf den zweiten Blick aber kaum anders ist! Auf das dritte genauere Hinsehen sieht man Arbeitskräfte und auf den vierten wieder Ungeheuer. Das mag sich zwar noch nicht zu sehr von anderen Systemen unterscheiden, an anderen Stellen aber irgendwie doch. Denn darüber soll es in meiner Rede auch gehen: Kulturunterschiede und die durchschnittliche Art, mit diesen umgehen, nämlich Toleranz, hört man doch immer wieder gern.

So geht es ganz falsch - ein fiktives sinnloses Beispiel der nicht weniger sinnlosen Gewalt.

Von Anbeginn der Zivilisation gibt es sie – die Reaktionen auf kulturelle Differenzen. Um ein frühgeschichtliches Beispiel zu nennen: Höhlenmensch Ugh verlässt seine Höhle und sieht seinen Nachbarn Agh, wie er eine Hose trägt und keinen Lendenschurz. Vom Kulturschock verwirrt sieht Ugh keine andere Lösung, als „Hässlich!“ zu schreien und Agh mit einem großen schweren Stein den Schädel einzuschlagen. Diese einfachen Zeiten sind zum allgemeinen Bedauern schon vorrüber, anstelle des Steins haben wir Schusswaffen und bestimmt hat sich abgesehen davon das Prinzip einer solchen Reaktion grundeslegend geändert. Doch noch heute verursachen solche Meinungsunterschiede unschöne Dinge von A bis Z, von Atomexplosion bis Zickenkrieg.

Daher ist es mehr als lediglich faszinierend, wie hier auf der Weltausstellung in Italo-Amerika so viele verschiedene Kuluren relativ Gewalt- und Rassismusfrei aufeinandertreffen! Bis zu diesem Moment hätte man die Wahrscheinlichkeit dieser Möglichkeit selbst in fernen Träumen als gering eingeschätzt. Heute wissen wir es glücklicherweise besser, als gleich alles fremde zu erschlagen. Heute lernen und vergleichen wir von anderen Kulturen, oder leben zumindest mehr oder weniger friedlich nebeneinander, wie denn anders? Immerhin leben wir in zwei Welten, die wir uns teilen müssen.


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