Internetsprache

Aus Stupidedia, der sinnfreien Enzyklopädie!
Wechseln zu: Navigation, Suche

Die unendlichen Weiten der Internetsprache

Alucard: „Na, was zocken wa denn jetzt? Dust zwe?“

Sonic: „Ne, ist ’ne sche’ß Map!“

Alucard: „LOL?! We’ßte ’ne bessere, Huso?“

Sonic: „Rofl, wie gehst du denn ab?“

New player.

Parastriker: „Das ist bestimmt JMK!“

Alucard: „Na, den bannen wa!!“

Sonic: „Soll, ich ihn bannen?!“


Gespräche wie diese hört man zu Tausenden auf so genannten Teamspeak Servern, die in der Regel der Verständigung zwischen einer Gemeinschaft von Computerspielern dienen. Ursprünglich entstand dieser zugegeben fremdwirkende Sprachgebrauch in den späten 90ern hauptsächlich in so genannten Chatrooms, um Gefühle und kurzzeitige Zustände möglichst schnell und treffend auszudrücken. Dadurch entstanden logisch anmutende Wörter wie zum Beispiel

  • lol = laughing out loudly ---> Deutsche Übersetzung : Lal = Laut am Lachen
  • om(f)g = oh my (fucking) god (Oma macht (feine) Germknödel)
  • omfsm = oh mein fliegendes spaghetti monster
  • fdp = fils de pute = französisch für hurensohn
  • mdr = merde = französisch für scheiße
  • plz = please (Postleitzahl) (auch "pls" möglich)
  • rofl = rolling over floor while laughing (Rolling on floor eating lunch)
  • roflpimp= rolling on floor peeing in my pants
  • thx = thanks (tanken)
  • cu = see you (Ich sehe dich.)

Die anfangs hilfreichen und durchaus verständlichen Ausdrücke gerieten langsam aber sicher in den alltäglichen Sprachgebrauch von Jugendlichen, die oft die Bedeutung dieser Wörter nicht kannten und sie trotzdem aufgrund von Gruppenzwang oder ähnlichen Faktoren, wie langfristigen Hirnschäden (verursacht, durch übermäßigen Konsum von Tokio-Hotel-Musik), verwendeten.

Grammatik

Auch wenn die Aussprache dieser Begriffe oft eigenartig klingen mag, steckt selbst hinter dieser verworrenen Sprache eine Grammatik. Die Internetsprache zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es eine Sprache ist, die sehr treffend und knapp Gefühle oder eventuelle Hintergedanken (wie etwa Ironie) dem eigentlichen Textinhalt beifügen kann. So können teilweise Verständigungsprobleme oder die Gefahr von Missverständnissen gegenüber gesprochener Sprache kompensiert werden. Hierbei helfen zum einen Emoticons, die dem Smiley nachempfunden sind. Zum anderen hilft zunehmend die Aktionsgrammatik, die mittels Inflektiv auch komplexere Gefühle oder Aktionen knapp und treffend ausdrücken kann. Diese Aktionsgrammatik ähnelt sehr stark der teilweise in Comics verwendeten Sprache. Dabei findet ein Wortartwechsel durch Tilgung der Infinitivendung statt, d. h. die Infinitivendung <en> verschwindet und übrig bleibt die Verbwurzel (zum Beispiel „auf Banane ausrutsch“). Im Netzjargon wird der Inflektiv meist mit Sternchen vom übrigen Text abgegrenzt.

Leetspeak

Eine weitere Variante der Verständigung bietet die Leetspeak. Hier werden statt der üblichen Buchstaben formähnliche Zeichen verwendet (wie zum Beispiel 1337=Leet). Der Ursprung der Leetspeak findet sich in der Verschlüsselung von Informationen wieder, zum Beispiel zum Umgehen einer Überwachung via E-Mail. Heutzutage finden viele Computerspieler es lustig, ihren Spitznamen in Leetspeak zu schreiben.

Die "Leetspeak" ist aber schon relativ alt, weil die Anfänge der Leetspeak sehr früh mit der Erfindung des Taschenrechners entstanden. (Siehe: 7353 für ESEL, ein häufiger Gag in langweiligen Mathematikstunden). Unter anderem kann man auch 9315, 7134 oder einfach 71349315 ausprobieren welche der Lehrer jedoch nicht unbedingt sehen sollte...

Internetcommunitys

Solche Abwandlungen von Wörtern kommen in der heutigen Zeit auf so genannten Internetcommunitys gehäuft vor. Nennenswert sind bspw. www.yooliety.de und www.mycrib.de. Benutzer dieser Internetseiten nennen sich oft 0---------------playa, damit sie in der alphabetisch geordneten Benutzerliste möglichst weit oben erscheinen. Außerdem sind auf diesen Seiten auch andere Abänderungen von Internetsprache vorzufinden. Besonders häufig sind vom Sinn gänzlich befreite Ausdrücke wie zum Beispiel lal, löl, lul oder omsen. Die Benutzer sind sich jedoch meist im Unklaren darüber, dass diese Begriffe nicht zutreffend bzw. in keinster Weise anwendbar sind, da durch die Veränderung der Buchstaben die originale Bedeutung verfälscht wird oder es keine Bedeutung mehr gibt. Oft werden diese Begriffe auch im alltäglichen Sprachgebrauch verwendet. Hier werden aus den einstigen Abkürzungen wie zum Beispiel lol (laughing out loudly) Interjektionen (Empfindungswörter, „Lol - wie ich es nicht schaffe!“) gebildet, die beispielsweise als Frage formuliert werden oder als Adjektive in Sätze eingebunden werden („Man ist das lolig!“, „Was für eine lolige Stimmung!“). Des Weiteren existiert noch die von uns so genannte Yoolietysprache, die sich dadurch auszeichnet, dass englische Wörter weit über die Schmerzgrenze der Sprachentwicklung verzerrt werden. Das wird an diesem Beispiel deutlich: „Love you for ever!“ (zu Deutsch: „Ich liebe dich für immer!“) wird in der Yoolietysprache „Luv ya ma sis 4 eva“ geschrieben beziehungsweise gesprochen. Diese Anmerkungen erscheinen meist in sehr kurzen Abständen und scheinen für Außenstehende einem regelmäßigen Statusbericht zu gleichen, wie er zum Beispiel aus dem Militär bekannt ist.

Wer in seinem Wortschatz eine große Anhäufung dieser Internetausdrücke vorfindet, sollte sich ernsthaft darüber Gedanken machen, ob er nicht dem Psychologen einen Besuch abstatten sollte.

Umfrage

Eine Umfrage in einem hauptsächlich von ca. 20-jährigen Menschen genutzten Diskussionsforum mit dem Thema „Benutzt ihr Internetsprache außerhalb des Internets?“ ergab folgendes Ergebnis:

  • 38,76% Manchmal
  • 28,09% Noch nie
  • 28,09% „lol“ Klar!
  • 5.06% Früher mal

Insgesamt wurden 178 Stimmen berücksichtigt.

Später kam heraus, dass 71,91% Leider ihre falschen Namen und ihre falsche Adresse angegeben hatten, denn wir glauben nicht, dass ca. 71% der Befragten Peter Omfglol heissen und auch nicht auf der Lolstreet 1337 wohnen.

Abkürzungen / Akronyme

Diese sind besonders deshalb beliebt, da die Leute die diese benutzen entweder zu faul oder zu dumm sind richtige Worte, die z.B. in diversen Lexika stehen, zu benutzen. Diese merkwürdigen Buchstabenfolgen (die definitiv, entgegen der Meinung vieler Leute, nicht von Außerirdischen oder außerirdischen Pinguinen stammen) ergeben einen halbwegs gut klingenden Ausdruck, da häufig außer Vokale (Hinweis für alle Ungebildeten: a, e, i, o, u) auch Konsonaten (Hinweiß für alle Ungebildeten: alle anderen Buchstaben) vorhanden sind (und andersherum). Falls keine Vokale vorhanden sind, werden die Buchstaben hintereinander so gesprochen wie im Alphabet.


Einige Akronyme sind (für das nun folgende werden leichte Englischkenntnisse vorausgesezt):


  • lol = laughing out loud (auf orkisch= KEK)
  • rofl = rolling on the floor laughing
  • roflmao = rolling on the floor laughing my ass off
  • roflwtime = rolling on the floor laughing with tears in my eyes
  • rofluts = rolling on the floor laughing unable to speak
  • lofl = laughing on the floor rolling
  • afk = away from Keyboard (damit ist das Musikinstrument gemeint)
  • afklo Auf'm Klo
  • hdl = hab dich lieb
  • hdgdl = hab dich ganz doll lieb (hab dich geowned, du lutscher)
  • ida = ich dich auch
  • love u = love you = ly
  • ild = ich liebe dich
  • fu = fuck you
  • idlu = i dont like you
  • btw = by the way
  • brb = be right back
  • wb = welcome back
  • omg = oh mein gott
  • k = kk = ok = okay = in Ordnung
  • bbl = be back later
  • fyi = for your information
  • dbd = du bist doof
  • y = Warum, vom englischen why
  • ymmd = you made my day
  • krank = kritische reviews anderer Nutzer kacken (ab)
  • gesund = geile Enten sind unter nudistischen Därmen
  • axo = achso
  • imo = in my opinion
  • imho = in my honest opinion
  • momtel = moment, telefon
  • emimn = eure meinungen interssieren mich nicht
  • afaik = as far as I know
  • omg = Oh mein Gott!
  • gl&hf = Good luck & Have Fun oder Geh lutschen, halt Fresse
  • n1 = nice one
  • np = no problem (no plan)
  • ka = keine Ahnung
  • mom = moment, bitte warten
  • thx = thanks
  • kmal = Konnst ma an lutschen!
  • losv = Lachen ohne Sinn verstehen
  • wtf = what the fuck
  • ses = Hallo
  • cu = Ich geh jetzt, weil du entsetzlich stinkst und ichs hier nichtmehr aushalte
  • cya = Cover your ass (NICHT "see ya")


Allerdings sollte man beachten, dass diese Abkürzungen kein gutes Deutsch darstellen und dass man sie eigentlich nicht benutzen sollte, außer man steht unter starkem Zeitdruck, wie zum Beispiel bei Onlinerollenspielen, die sowieso nur von höhlenmenschartigen Menschen gespielt werden, die man nur erblickt, wenn sie sich etwas zu essen kaufen oder sich die Erweiterung zu einem ihrer geliebten Spiele kaufen (und auch bei diesen Tätigkeiten sind sie nur sehr schwer zu entdecken, da sie sich meistens aufgrund ihres Spieldranges in Zusammenhang mit ihrer aufgestauten Energie sehr schnell bewegen). Insgesamt führen Akronyme wohl eher zur Verdummung des Volks (oder von den meisten Leuten, die Akronyme benutzen "Volx" geschrieben) und zur allgemeinen Verschlechterung von Deutschaufsätzen, in die man natürlich keine Akronyme schreiben sollte, außer das Referat behandelt selbige. Ein Beweis hierfür ist, dass satanistische Internetnutzer auch gerne "omg" verwenden, was sehr paradox ist. Allerdings wurde in Neuseeland diese Art zu schreiben von der Schulbehörde zugelassen.


Es kommt auch nicht selten vor, dass ganze Dialoge ausschließlich aus Akronymen bestehen. Beispiel:


KillaB: ses

horst: ses man

KillaB: lol

horst: was?

KillaB: egal

horst: k

KillaB: nja muss weiter, cu

horst: cya

Zitate

Hier sind einige Aussagen der Befragten:

„Vor allem wenn ich auf LANs bin, ertappe ich mich immer selber dabei, so zu sprechen.“

„Ja, bei mir auch. Auf LANs ist es besonders schlimm, aber ich merke auch, dass ich halt die PC-Sprache auch oft in der Schule verwende. Ist immer lustig, wenn die Lehrer dann nichts verstehen.“

„Es rutscht dann doch mal ein 'lol' oder ein 'omg' raus.“

Diese Aussagen deuten bereits darauf hin, dass die Verfasser sich nicht im Klaren darüber sind, dass die Verwendung von Internetkürzeln in Ämtern oder auch Schulen zu Verständnisproblemen führen kann. Doch leider ist sich dessen nur eine Minderheit der Befragten bewusst. Hierzu einige Zitate:

„Noch nie; und es nervt mich, wenn die Leute in meiner Klasse dauernd 'lol', 'omg', 'lmao' usw. durch die Gegend brüllen, weil sie sich dann toll vorkommen. Sind wohl dieselben, die keine Texte ohne '*gg*' mehr schreiben können.“

„Es rutscht mir sehr selten raus und dann bemerke ich es aber und dann kommt die Korrektur.“

„Manchmal passiert's halt, dann benutz ich rolf, ehm... ich meinte rofl.“

„Hehe^^ lol was ne Frage.... ne ich benutze sowas nicht!“

Kommentar

Letztendlich bleibt zu sagen, dass es zwar jedem selbst überlassen ist, wie er sich ausdrückt, doch ihm sollte bewusst sein, dass Sprache der Verständigung dient (damit ist in erster Linie ein Gespräch zwischen mindestens zwei Menschen gemeint, die sich nicht über Mikrofon, Webcam, Chat unterhalten). Es ist nicht besonders förderlich die Verständigung mit Normalsterblichen durch Internetsprache zu erschweren, da sie in der Regel bei der Konfrontation mit der Internetsprache versuchen zu flüchten. Bleibt nur zu hoffen, dass dieses Virus in der deutschen Sprache sich nicht noch weiter verbreitet und wir bald wieder mit unserem Gegenüber regulär kommunizieren können.


Linktipps: Faditiva und 3DPresso