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Individualismus: Unterschied zwischen den Versionen

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'''"Individualismus der"''', ist die zentrale Glaubensdogmatik jedweder Selbstverwirklicher, die in absoluter [[Bild:Pommesschranke.jpg|framed|right|Ersatz]]Eigenständigkeit isoliert, die Annahme vertreten, sie müssten sich in größerem Maße von der Öffentlichkeit abheben, als es ihnen durch das banale Fingerabdruck Prinzip (bereits) bestimmt ist. Zusammenfassend wirkt der Begriff Individualismus also als Syntax zur Spezifikation einzelner Individuen. Das weist ihn zwar nicht als einen gruppendynamischen Begriff aus, steht aber dennoch (s.u.) synonym für ihn.
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'''"Individualismus der"''', ist die zentrale [[Glauben]]sdogmatik all derer, die da nichts mit dem Rest der Welt zu tun haben wollen. Damit ist der Individualismus eine der willkommene [[Recht]]fertigungen, die ganze gesamte [[Mensch]]heit als [[Narr]]en zu brandmarken, einen jeden als stümperhaften Dilettanten zu betrachten, und sich selbst höchst eigens, in der [[Recht]]fertigung gehen zu lassen, man sei beschäftig, individuell auftreten zu wollen.
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[[Bild:Individualismuspaket.jpg|framed|right|Massenware: Das neue Individualismuspaket 2008, diesmal sogar mit Bart]]
  
== Anfänge ==
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== Soziales ==
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Das mag freilich so klingen als würde der Individualismus keinerlei soziale [[Element]]e aufgreifen, die ihm eine Apologie vermitteln würden, im gesellschaftlichen Gefüge integriert zu werden. Dem aber ist nicht so. Zwar wirkt der Individualismus grundsätzlich als [[Ordnung|Syntax]] zur Spezifikation einzelner [[Individuum|Individuen]] und ist damit nicht als ein gruppendynamischer [[Begriff]] ausgewiesen,  steht aber dennoch synonym für ihn (siehe: [[Individualismus#Staatlicher Individualismus| weiter unten]]).
  
== Außerhalb der Gemeinschaft ==
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=== Antike ===
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Über den Individualismus ist es einem jeden möglich seinen [[Name]]n nachhaltig in der [[Geschichte]] der [[Welt]] verankert zu wissen. So gehen die größten Ereignisse nicht auf eine soziale [[Gruppe|Gruppierung]] zurück sondern auf zentrale [[Person]]en, die sich individuell als [[Erster|Vorreiter]] ihrer [[Zeit]] sahen. [[Caesar]], der einfach bestimmte, oberster [[Befehl]]s[[boss]] zu sein, [[Nero]], der aus lauter individueller Schaffensfreude ganz [[Rom]] verbrannte, [[König Arthus|Artus]], der Tischler[[meister]], der die ersten runden [[Tisch]]e kreierte, [[Napoleon]], der [[Lehrer]], der dachte, die ganze [[Welt]] könne [[Französisch]] gebrauchen, [[Papst]] Innozenz VIII, der versuchte, alle [[Frau]]en zu vernichten, im dem er sie als [[Hexe]]n brandmarkte, die Gebrüder Wright, die urplötzlich dachten, ihr Individualismus sei am besten vertreten, wenn sie behaupteten, sie könnten fliegen und letztlich [[Casanova]], der einfach jeden [[Frosch]] da packte, wo er die Locken hat; diese [[Ding]]e sind es, die elementare [[Grund]]lagen schufen, individuell auftreten zu können. Alles andere ist zu gewöhnlich und verbraucht.
  
=== Innerer Individualismus ===
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=== Heute ===
Eigenes abgrenzen zum Außenseiter
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Heute ist es dringender denn je notwenig anders zu sein<s> als der Rest</s>. Man könnte ohne den Individualismus gar nicht mehr existieren. Man überlege nur mal wie sich der reiche Schnösel individuell hervortun könnte, gäbe es nicht Markenprodukte, die arme Schlucker nicht kaufen können. Oder andersherum, was wäre wenn die billigen Produkte plötzlich so gut aussehen und verarbeitet wären, dass der reiche Schnösel nicht übel Lust hätte, sie einzukaufen. Was würden denn da die armen Schlucker sagen? Auf einer Ebene mit der Elite, undenkbar!  Hier setzt übrigens auch die [[Philosophie]] der [[CDU]] ein, die eine Sozialisierung und Gleichschaltung aller, aus beschriebenen Misstand heraus, stark kritisiert und hierin [[Gefahr]]en erkennt, dass [[Randgruppe]]n plötzlich nicht mehr erkennbar seien und im [[Volk]] aufgehen würden. Der [[sozial]]e Wandel gefährdet den alt hergebrachten Individualismus. Achtung!
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[[Bild: Individualismusbaum4.jpg|thumb|400px|right|Mutiger Individualist, wirklich mutig]]
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== Soziologische Gruppierung ==
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Dieser Individualismus ist durch die ihn bestimmenden [[Eigenschaft]]en geprägt, nicht bestehen zu können, solange er Nachahmer findet. Das will heißen, dass angestrebter Individualismus, einzigartig auf der [[Welt]] vertreten sein muss, praktisch gesprochen: Man muss das schwarze [[Schaf]] unter den Weißen sein, [[George Bush]] unter den [[Pazifist]]en oder ein [[Wolf]] in der Metzgerei bzw. das Lila im Rot.
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Es gibt allerdings feine Abstufungen der verschiedenen Grade von Individualismus die mit ihren Kennzeichnungen nachfolgend angeführt sind
  
=== Äußerer Individualismus ===
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=== Schwacher Individualismus ===
[[Bild:Pommesschranke.jpg|framed|right|Ersatz]]
 
Erkenntnis nach außen
 
  
== Innerhalb in Gemeinschaft ==
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Individualismus innerhalb von [[Gemeinschaft]]en bzw Staaten vermag harmlos zu klingen, stellt aber an sich, eine Lüge dar. Dieser Individualismus ist die schwächste Form aller Individualismen und grob gesagt ist er überhaupt gar keiner. Hierbei wird eine zwanghafte [[Form]] der Individualisierung gefordert, unter der [[Maß]]gabe, nicht anders sein zu dürfen als der Rest. [[Essen|Prostmahlzeit]]. Undenkbar? Nein! Der Kommunismus macht’s möglich. Bei dieser Auffassung wird keinerlei Höchstmaß an Eigenverantwortung gefordert, sondern lediglich penibel darauf [[Wert]] gelegt, mit psychologischem Einfühlungsvermögen den Anweisungen der [[Diktatur]] zu entsprechen. Zwar gilt hier, dass auch der Dümmste mitmachen kann, aber, da es ohnehin nicht erlaubt ist, eine [[Meinung]] in den vertretenen Regionen zu haben, macht das nichts.
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Folglich ist diese [[Rand]]erscheinung ein komisches Element der Eigenverwirklichung. Es entspricht der Methode: Wir passen ihnen ihr [[Hemd]] individuell an, und letztlich erhält man [[Stange]]nware. Der persönlichen Entwicklung wird nur soviel [[Raum]] geboten, bis dass am [[Ende]] ein jedes Individuum gleichsam weit entwickelt und gestellt ist wie sein Nebenmann. Diese Praxis ist die glorifizierte Form des „Staatlichen Individualismus“. Im [[Prinzip]] also gar kein Individualismus, nennt sich nur so. Diese effektvolle Wandlung ist ein Parade[[beispiel]] chinesischer Agitationsbreite. Eigentlich ist sie gar nicht breit, nämlich Hauch dünn, und eigentlich ist sie auch gar nicht chinesisch, sondern [[diktator]]isch; aber sie ist vor allem eines, nämlich „Staatsraison“. Und darum spielen alle Insassen witzig mit. Eine gewisse zynische Verbissenheit ist diesem unfreiwilligen [[Vertreter]] der Individuallehre jederzeit anzumerken.
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Beispielhafte Umsetzung: <br>
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<font color="#8B1A1A">Gruppe: </font>  „Ein Hoch, dem Kaiser, ein Hoch! Wir opfern für Euch unser Leben...“ <br>
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<font color="#008B00">Staatlicher Individualismus: </font> <small> „…und das unserer Frauen .. ''”</small><br>
  
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=== Häufiger Individualismus ===
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Der Innere Individualismus ist die am häufigsten vertretene [[Form]] der [[Profil]]ierung, wobei „häufigste Form“ nicht heißen will, dass eine Ausprägung der Andern gleicht. Praktischer Bezug wäre der feministisch populäre Ausspruch: „Alle Männer sind [[Schwein|Schweine]]“ (häufiges [[Modell|Schema]]), „sehen aber alle anders aus“ (verschiedene Ausprägungen). <br>
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Der innere Individualismus spricht von der eigenen Überzeugung zur gewollten Abgrenzung. Das macht ihn so leicht umsetzbar, dass wahrlich ein jeder [[Esel]] sich berufen fühlen kann, ihn als Dogma seines Schaffens, hoch und in die [[Welt]] zu tragen. Es muss hierbei lediglich darauf geachtet werden, sich ungeachtet der äußeren Umweltbedingungen zu entwickeln. Das heißt, ein eigenes Abgrenzen zum Außenseiter hin wird in dem zwingenden [[Maß]] gefordert, dass die Einhaltung eigener [[Ziel]]e, stoisch umgesetzt wird.  <br>
  
=== Kultur ===
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Beispielhafte Umsetzung: <br>
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<font color="#8B1A1A">Gruppe:</font> '' „Wir haben alle einen Gutschein für 10.000 Euro bekommen. Willst Du auch einen?“ '' <br>
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<font color="#008B00">Innerer Individualismus:</font> '' „Ich geh jetzt aber auf Schalke.“ '' <br>
  
=== Soziales ===
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=== Ausgeprägter (wahrer) Individualismus ===
Effekt in China Randerscheinung , Chinas effektvolle Wandlung
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Der Äußere Individualismus spricht von der [[Erkenntnis]] nach außen gerichtet agieren zu müssen. Das [[Schlacht]][[wort]] ist „öffentliches [[Handel]]n“. Das heißt, dass nicht nur die Umgebung analysiert wird, sie wird auch opportun, verzehrt wiedergegeben. Der klassische [[Fall]] eines Wollstrick[[jacke]]n und [[Sandalen]] tragenden Mit[[bürger]]s, reicht hier nicht aus, um das [[Prinzip]] zu erfassen. [[Mut]] und Willensstärke gegen herrschende Missstände anzutreten sind die Veranlassungen, der zumeist „politischen“ Individualisten,  bestehende Statuten zu stürzen. Diese Variante wird hervorragend von dem [[Schauspieler|Protagonist]]en [[Dieter Bohlen]] umgesetzt, der mit einem absolut unvergleichlichen Individualismus, kleine [[Kinder]] runterputzt. Oder aber kleine [[Kinder]] selbst, die mal von rechts mal von links oder mal von vorne, aus dem [[Hinterhalt]] auf die [[Straße]] springen können, um sich selbst überfahren zu lassen. Der [[Aktion]]ismus aber sollte immer in den [[Bahn]]en verlaufen, die einem deutlich machen, dass man so ziemlich ganz alleine auf der weiten Welt dasteht.
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Beispielhafte Umsetzung <br>
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<font color="#8B1A1A">Gruppe:</font> ''„Wir gehen ein paar Ausländer klatschen. Machst Du mit?“'' <br>
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=== Unsoziologischen Gruppierungen ===
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'''Kultureller Individualismus:'''
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Der Versuch, Menschen gleicher Gesinnung zu finden, die sich darüber definieren, nichts gemeinsam zu haben <br>
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Beispielhafte Umsetzung: <br>
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<font color="#8B1A1A">Gruppe: </font> „'' Wir sind wahrlich einzigartig”<br>
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<font color="#008B00">Gruppen Individualismus: </font>  „Wir sind praktisch genauso einzigartig wie der Rest”<br>
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'''Wirtschaftlicher Individualismus:'''
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Der Versuch, 5000 [[Meter]] [[Fließband]]arbeit alleine zu erledigen. Seine Ausrichtung und Gegenwehr verläuft allerdings recht schnell und rapide im Sand, da er keine Partner findet, die gleiche Interessen aufweisen <br>
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Beispielhafte Umsetzung: <br>
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<font color="#8B1A1A">Gruppe: </font> „''Okay so wird’s gemacht. ''”<br>
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<font color="#008B00">Gruppen Individualismus: </font>  „''Menno''”<br>
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'''Politischer Individualismus:'''
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Der Versuch, ohne durch den [[Staat]] manipuliert zu werden, den [[Staat]] zu manipulieren. Eine geschickte Sache. Im Bundestag sitzt man zwar an den Katzentischen ziemlich alleine zwischen den Bänken, man kann aber auch mal „hüh“ und mal „hott“ sagen. Diese Pragmatik machte sich Altbundeskanzler Adenauer gerne zunutze, wie in seinen berühmt gewordenen Worten nachzulesen ist <br>
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Beispielhafte Umsetzung: <br>
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<font color="#8B1A1A">Gestern: </font> „'' ..und morgen gibt’s für alle MdB Freibier''”<br>
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<font color="#008B00">heute: </font>  „''...Was interessiert mich mein dummes Geschwätz von gestern?...''”<br>
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== Vertreter der verschiedenen Typen ==
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*Innerer : Nachbars Ede, der Herr, der im [[Unterhemd]] seine [[Zeitung]] aus dem [[Briefkasten]] fischt, und sich dabei ungeniert am Rektum kratzt; sowie der dicke Ulf, der schon mit 7 Jahren [[Schweiß]]zentren entwickelt hat, die einem ausgewachsenen [[Bär]]en in [[Neid]] stellen würden
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*Äußerer: Napoleon gilt, einer, der sich gegen eine ganze [[Nation]] erhob
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* Gruppen: Um es mal ehrlich zusagen, so ziemlich ein jeder, nech?
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* Staatlicher: Unter Kommunismus regierte [[Staat]]s[[bürger]], um es einfach zu halten
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(siehe auch: [[Individuum|Individualist]])
  
 
== Interessante Fakten ==
 
== Interessante Fakten ==
* Interessante Fakten zum Thema Individualismus und wie gehe ich mit ihm um sind nachzulesen im Buchversand
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* Individualismus ist die [[Fähigkeit]] eigene [[Charakter]]schwäche teuer zu verkaufen
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* Individualismus ist immer noch besser als nebenan zuwohnen
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* Individualismus ist etwas, was die meisten Menschen erst durch ihre letzten Worte erlangen
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== Literatur ==
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* ''Kaufen Sie sich noch heute ihr Individualismuspacket'' – CDU, 2008, Bundesverlag, Bonn
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*'' Individualismus und wie gehe ich mit ihm um'' – Ute Lemper, 2001, Verlag d. B.Wisser, Köln
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* ''Der Individualismus und ich, zwei Herzen in meiner Brust'' – 7. Borg, 1995, Verlag Raumflotten, Tötensen
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* ''Ich war beliebt. Heute glaube ich an den Individualismus'' -  Sido, 2006, Verlag Skulls co.; Block
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* ''Ich war anscheinend nie beliebt'' - K. Beck, 2008, Verlag Abwahlen, Berlin
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* ''Indy, wie Duell und Kampf synchronisiert wurden'' – G. Lucas, 1987, Verlag Thx, Los Angelos

Version vom 10. September 2008, 22:51 Uhr

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"Individualismus der", ist die zentrale Glaubensdogmatik all derer, die da nichts mit dem Rest der Welt zu tun haben wollen. Damit ist der Individualismus eine der willkommene Rechtfertigungen, die ganze gesamte Menschheit als Narren zu brandmarken, einen jeden als stümperhaften Dilettanten zu betrachten, und sich selbst höchst eigens, in der Rechtfertigung gehen zu lassen, man sei beschäftig, individuell auftreten zu wollen.

Massenware: Das neue Individualismuspaket 2008, diesmal sogar mit Bart

Soziales

Das mag freilich so klingen als würde der Individualismus keinerlei soziale Elemente aufgreifen, die ihm eine Apologie vermitteln würden, im gesellschaftlichen Gefüge integriert zu werden. Dem aber ist nicht so. Zwar wirkt der Individualismus grundsätzlich als Syntax zur Spezifikation einzelner Individuen und ist damit nicht als ein gruppendynamischer Begriff ausgewiesen, steht aber dennoch synonym für ihn (siehe: weiter unten).

Antike

Über den Individualismus ist es einem jeden möglich seinen Namen nachhaltig in der Geschichte der Welt verankert zu wissen. So gehen die größten Ereignisse nicht auf eine soziale Gruppierung zurück sondern auf zentrale Personen, die sich individuell als Vorreiter ihrer Zeit sahen. Caesar, der einfach bestimmte, oberster Befehlsboss zu sein, Nero, der aus lauter individueller Schaffensfreude ganz Rom verbrannte, Artus, der Tischlermeister, der die ersten runden Tische kreierte, Napoleon, der Lehrer, der dachte, die ganze Welt könne Französisch gebrauchen, Papst Innozenz VIII, der versuchte, alle Frauen zu vernichten, im dem er sie als Hexen brandmarkte, die Gebrüder Wright, die urplötzlich dachten, ihr Individualismus sei am besten vertreten, wenn sie behaupteten, sie könnten fliegen und letztlich Casanova, der einfach jeden Frosch da packte, wo er die Locken hat; diese Dinge sind es, die elementare Grundlagen schufen, individuell auftreten zu können. Alles andere ist zu gewöhnlich und verbraucht.

Heute

Heute ist es dringender denn je notwenig anders zu sein als der Rest. Man könnte ohne den Individualismus gar nicht mehr existieren. Man überlege nur mal wie sich der reiche Schnösel individuell hervortun könnte, gäbe es nicht Markenprodukte, die arme Schlucker nicht kaufen können. Oder andersherum, was wäre wenn die billigen Produkte plötzlich so gut aussehen und verarbeitet wären, dass der reiche Schnösel nicht übel Lust hätte, sie einzukaufen. Was würden denn da die armen Schlucker sagen? Auf einer Ebene mit der Elite, undenkbar! Hier setzt übrigens auch die Philosophie der CDU ein, die eine Sozialisierung und Gleichschaltung aller, aus beschriebenen Misstand heraus, stark kritisiert und hierin Gefahren erkennt, dass Randgruppen plötzlich nicht mehr erkennbar seien und im Volk aufgehen würden. Der soziale Wandel gefährdet den alt hergebrachten Individualismus. Achtung!

Mutiger Individualist, wirklich mutig

Soziologische Gruppierung

Dieser Individualismus ist durch die ihn bestimmenden Eigenschaften geprägt, nicht bestehen zu können, solange er Nachahmer findet. Das will heißen, dass angestrebter Individualismus, einzigartig auf der Welt vertreten sein muss, praktisch gesprochen: Man muss das schwarze Schaf unter den Weißen sein, George Bush unter den Pazifisten oder ein Wolf in der Metzgerei bzw. das Lila im Rot. Es gibt allerdings feine Abstufungen der verschiedenen Grade von Individualismus die mit ihren Kennzeichnungen nachfolgend angeführt sind

Schwacher Individualismus

Individualismus innerhalb von Gemeinschaften bzw Staaten vermag harmlos zu klingen, stellt aber an sich, eine Lüge dar. Dieser Individualismus ist die schwächste Form aller Individualismen und grob gesagt ist er überhaupt gar keiner. Hierbei wird eine zwanghafte Form der Individualisierung gefordert, unter der Maßgabe, nicht anders sein zu dürfen als der Rest. Prostmahlzeit. Undenkbar? Nein! Der Kommunismus macht’s möglich. Bei dieser Auffassung wird keinerlei Höchstmaß an Eigenverantwortung gefordert, sondern lediglich penibel darauf Wert gelegt, mit psychologischem Einfühlungsvermögen den Anweisungen der Diktatur zu entsprechen. Zwar gilt hier, dass auch der Dümmste mitmachen kann, aber, da es ohnehin nicht erlaubt ist, eine Meinung in den vertretenen Regionen zu haben, macht das nichts. Folglich ist diese Randerscheinung ein komisches Element der Eigenverwirklichung. Es entspricht der Methode: Wir passen ihnen ihr Hemd individuell an, und letztlich erhält man Stangenware. Der persönlichen Entwicklung wird nur soviel Raum geboten, bis dass am Ende ein jedes Individuum gleichsam weit entwickelt und gestellt ist wie sein Nebenmann. Diese Praxis ist die glorifizierte Form des „Staatlichen Individualismus“. Im Prinzip also gar kein Individualismus, nennt sich nur so. Diese effektvolle Wandlung ist ein Paradebeispiel chinesischer Agitationsbreite. Eigentlich ist sie gar nicht breit, nämlich Hauch dünn, und eigentlich ist sie auch gar nicht chinesisch, sondern diktatorisch; aber sie ist vor allem eines, nämlich „Staatsraison“. Und darum spielen alle Insassen witzig mit. Eine gewisse zynische Verbissenheit ist diesem unfreiwilligen Vertreter der Individuallehre jederzeit anzumerken.

Und immer schön individuell bleiben

Beispielhafte Umsetzung:
Gruppe: „Ein Hoch, dem Kaiser, ein Hoch! Wir opfern für Euch unser Leben...“
Staatlicher Individualismus: „…und das unserer Frauen ..

Häufiger Individualismus

Der Innere Individualismus ist die am häufigsten vertretene Form der Profilierung, wobei „häufigste Form“ nicht heißen will, dass eine Ausprägung der Andern gleicht. Praktischer Bezug wäre der feministisch populäre Ausspruch: „Alle Männer sind Schweine“ (häufiges Schema), „sehen aber alle anders aus“ (verschiedene Ausprägungen).
Der innere Individualismus spricht von der eigenen Überzeugung zur gewollten Abgrenzung. Das macht ihn so leicht umsetzbar, dass wahrlich ein jeder Esel sich berufen fühlen kann, ihn als Dogma seines Schaffens, hoch und in die Welt zu tragen. Es muss hierbei lediglich darauf geachtet werden, sich ungeachtet der äußeren Umweltbedingungen zu entwickeln. Das heißt, ein eigenes Abgrenzen zum Außenseiter hin wird in dem zwingenden Maß gefordert, dass die Einhaltung eigener Ziele, stoisch umgesetzt wird.

Beispielhafte Umsetzung:
Gruppe: „Wir haben alle einen Gutschein für 10.000 Euro bekommen. Willst Du auch einen?“
Innerer Individualismus: „Ich geh jetzt aber auf Schalke.“

Ausgeprägter (wahrer) Individualismus

Der Äußere Individualismus spricht von der Erkenntnis nach außen gerichtet agieren zu müssen. Das Schlachtwort ist „öffentliches Handeln“. Das heißt, dass nicht nur die Umgebung analysiert wird, sie wird auch opportun, verzehrt wiedergegeben. Der klassische Fall eines Wollstrickjacken und Sandalen tragenden Mitbürgers, reicht hier nicht aus, um das Prinzip zu erfassen. Mut und Willensstärke gegen herrschende Missstände anzutreten sind die Veranlassungen, der zumeist „politischen“ Individualisten, bestehende Statuten zu stürzen. Diese Variante wird hervorragend von dem Protagonisten Dieter Bohlen umgesetzt, der mit einem absolut unvergleichlichen Individualismus, kleine Kinder runterputzt. Oder aber kleine Kinder selbst, die mal von rechts mal von links oder mal von vorne, aus dem Hinterhalt auf die Straße springen können, um sich selbst überfahren zu lassen. Der Aktionismus aber sollte immer in den Bahnen verlaufen, die einem deutlich machen, dass man so ziemlich ganz alleine auf der weiten Welt dasteht.

Beispielhafte Umsetzung
Gruppe: „Wir gehen ein paar Ausländer klatschen. Machst Du mit?“
Äußerer Individualismus: No, thank you! I prefer to go out with my girlfriend. She is so lovely.”

Unsoziologischen Gruppierungen

Kultureller Individualismus: Der Versuch, Menschen gleicher Gesinnung zu finden, die sich darüber definieren, nichts gemeinsam zu haben
Beispielhafte Umsetzung:
Gruppe: Wir sind wahrlich einzigartig”
Gruppen Individualismus: „Wir sind praktisch genauso einzigartig wie der Rest”

Wirtschaftlicher Individualismus: Der Versuch, 5000 Meter Fließbandarbeit alleine zu erledigen. Seine Ausrichtung und Gegenwehr verläuft allerdings recht schnell und rapide im Sand, da er keine Partner findet, die gleiche Interessen aufweisen
Beispielhafte Umsetzung:
Gruppe: Okay so wird’s gemacht.
Gruppen Individualismus: Menno

Politischer Individualismus: Der Versuch, ohne durch den Staat manipuliert zu werden, den Staat zu manipulieren. Eine geschickte Sache. Im Bundestag sitzt man zwar an den Katzentischen ziemlich alleine zwischen den Bänken, man kann aber auch mal „hüh“ und mal „hott“ sagen. Diese Pragmatik machte sich Altbundeskanzler Adenauer gerne zunutze, wie in seinen berühmt gewordenen Worten nachzulesen ist
Beispielhafte Umsetzung:
Gestern: ..und morgen gibt’s für alle MdB Freibier
heute: ...Was interessiert mich mein dummes Geschwätz von gestern?...

Vertreter der verschiedenen Typen

  • Innerer : Nachbars Ede, der Herr, der im Unterhemd seine Zeitung aus dem Briefkasten fischt, und sich dabei ungeniert am Rektum kratzt; sowie der dicke Ulf, der schon mit 7 Jahren Schweißzentren entwickelt hat, die einem ausgewachsenen Bären in Neid stellen würden
  • Äußerer: Napoleon gilt, einer, der sich gegen eine ganze Nation erhob
  • Gruppen: Um es mal ehrlich zusagen, so ziemlich ein jeder, nech?
  • Staatlicher: Unter Kommunismus regierte Staatsbürger, um es einfach zu halten

(siehe auch: Individualist)

Interessante Fakten

  • Individualismus ist die Fähigkeit eigene Charakterschwäche teuer zu verkaufen
  • Individualismus ist immer noch besser als nebenan zuwohnen
  • Individualismus ist etwas, was die meisten Menschen erst durch ihre letzten Worte erlangen

Literatur

  • Kaufen Sie sich noch heute ihr Individualismuspacket – CDU, 2008, Bundesverlag, Bonn
  • Individualismus und wie gehe ich mit ihm um – Ute Lemper, 2001, Verlag d. B.Wisser, Köln
  • Der Individualismus und ich, zwei Herzen in meiner Brust – 7. Borg, 1995, Verlag Raumflotten, Tötensen
  • Ich war beliebt. Heute glaube ich an den Individualismus - Sido, 2006, Verlag Skulls co.; Block
  • Ich war anscheinend nie beliebt - K. Beck, 2008, Verlag Abwahlen, Berlin
  • Indy, wie Duell und Kampf synchronisiert wurden – G. Lucas, 1987, Verlag Thx, Los Angelos

Linktipps: Faditiva und 3DPresso