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Otto von Bismarck: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Otto Fürst von Bismarck, Graf zu Hähnchenbein, Herzog von der Nord- und zur Ostsee und Preußen überhaupt''', kurz OB, ist der Erfinder des gleichnamigen [[Hering]]s und ein gewaltiger [[KMS Bismarck|Schiffsbauer]]. Auch der von ihm im Jahre 1866 erfundene Tampon trägt ihm zu Ehren noch heute den Namen o.b. Geboren wurde OB 1697 in [[Preußen|Hochpreußen]] östlich der Taiga als Sohn eines Schiffschaukelbremsers und einer bayerischen [[Wal]]fängerin.
 
'''Otto Fürst von Bismarck, Graf zu Hähnchenbein, Herzog von der Nord- und zur Ostsee und Preußen überhaupt''', kurz OB, ist der Erfinder des gleichnamigen [[Hering]]s und ein gewaltiger [[KMS Bismarck|Schiffsbauer]]. Auch der von ihm im Jahre 1866 erfundene Tampon trägt ihm zu Ehren noch heute den Namen o.b. Geboren wurde OB 1697 in [[Preußen|Hochpreußen]] östlich der Taiga als Sohn eines Schiffschaukelbremsers und einer bayerischen [[Wal]]fängerin.
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Bereits zu Beginn der [[Pubertät]] kam dem jungen Otto seine Bartschere abhanden, ein mit erlesenen Edelsteinen und [[Gold]]geschmeide besetztes [[Unikat]] und Konfirmationsgeschenk des [[Vater]]s, so dass er fürderhin nie mehr seinen [[Bart]] angemessen zu stutzen in der Lage war. Fürst Bismarck war Zeit seines Lebens passionierter Flusensammler; ihm zu Ehren benannte auch der Ostwestfälische Imkerbund 1767 den [[Bismarckhering]] nach ihm.
 
Bereits zu Beginn der [[Pubertät]] kam dem jungen Otto seine Bartschere abhanden, ein mit erlesenen Edelsteinen und [[Gold]]geschmeide besetztes [[Unikat]] und Konfirmationsgeschenk des [[Vater]]s, so dass er fürderhin nie mehr seinen [[Bart]] angemessen zu stutzen in der Lage war. Fürst Bismarck war Zeit seines Lebens passionierter Flusensammler; ihm zu Ehren benannte auch der Ostwestfälische Imkerbund 1767 den [[Bismarckhering]] nach ihm.
  
Als Kind wurde er immer gezwungen, Sonntag morgens in die Kirche zu gehen, anstatt nach der [[Natur]] des [[Mensch]]en bis zum Mittagessen auszuschlafen; weil ihm aber dort beim Gottesdienst immer die Knie schmerzten, kämpfte OB in seinem späteren [[Beruf]] zeitlebens gegen die [[Katholische Kirche]]. Auch die damals noch junge [[SPD]] hatte in dem ungestümen [[Bundeskanzler]] Bismarck einen furchtbaren Feind gefunden, vollkommen zu Recht. Dabei besaß, was wohl weniger bekannt ist, OB selbt eine dunkle Vergangenheit: Zwar war er nicht in der Waffen-SS, veröffentlichte aber 1848 mit seinem Freund F. Engels unter dem Pseudonym Karl-Otto vom Bismarx das Manifest der Kommunistischen Partei. Später distanzierte er sich von dieser Jugendsünde und erklärte den einstigen Genossen mit seinen Sozialistengesetzen den Kampf.
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Als Kind wurde er immer gezwungen, Sonntag morgens in die Kirche zu gehen, anstatt nach der [[Natur]] des [[Mensch]]en bis zum Mittagessen auszuschlafen; weil ihm aber dort beim Gottesdienst immer die Knie schmerzten, kämpfte OB in seinem späteren [[Beruf]] zeitlebens gegen die [[Katholische Kirche]]. Auch die damals noch junge [[SPD]] hatte in dem ungestümen [[Bundeskanzler]] Bismarck einen furchtbaren Feind gefunden, vollkommen zu Recht. Dabei besaß, was wohl weniger bekannt ist, OB selbt eine dunkle Vergangenheit: Zwar war er nicht in der Waffen-SS, veröffentlichte aber 1848 mit seinem Freund F. Engels unter dem Pseudonym Karl-Otto vom Bismarx das [[Manifest]] der Kommunistischen Partei. Später distanzierte er sich von dieser Jugendsünde und erklärte den einstigen Genossen mit seinen Sozialistengesetzen den Kampf.
  
 
Bismarcks größte [[Leistung]] ist zweifelsohne die Erfindung der linksdrehenden Laktosemilchsäuren, ohne die heute keine Joghurtwerbung denkbar wäre.
 
Bismarcks größte [[Leistung]] ist zweifelsohne die Erfindung der linksdrehenden Laktosemilchsäuren, ohne die heute keine Joghurtwerbung denkbar wäre.
  
Um seine [[ausgewogene Ernährung]] zu sichern, begründete er unter dem Slogan ''[[Deutsche Bananen von deutschen Negern]]'' den deutschen Kolonialismus.
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Um seine [[ausgewogene Ernährung]] zu sichern, begründete er unter dem [[Slogan]] ''[[Deutsche Bananen von deutschen Negern]]'' den deutschen [[Kolonialismus]].
  
 
OB gilt als engagierter [[Erfinder]] des beliebten Adventure-Spiels "''Sink the Bismarck''".
 
OB gilt als engagierter [[Erfinder]] des beliebten Adventure-Spiels "''Sink the Bismarck''".
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Neben seiner Tätigkeit als Softwareprogrammierer und Erfinder nahm er quasi als 1-€-Job den Posten des ersten deutschen [[Reichskanzler]]s an - nicht zu verwechseln mit dem heutigen Reichskanzler gefangen in der Haut einer [[Bundeskanzlerin]].
 
Neben seiner Tätigkeit als Softwareprogrammierer und Erfinder nahm er quasi als 1-€-Job den Posten des ersten deutschen [[Reichskanzler]]s an - nicht zu verwechseln mit dem heutigen Reichskanzler gefangen in der Haut einer [[Bundeskanzlerin]].
  
Bismarck hatte die außerordentliche [[Fähigkeit]], als Diplomat "den Nippel durch die Lasche zu ziehen und ihn dann mit der Kurbel ganz nach oben zu drehen" ) später besungen durch Pinoccio-Krüger, dem Erfinder der Nasendampfwalze. Bismarck schaffte es, alle europäischen Kleinmächte ([[Italien]], [[USA]] und die sozialistische volksdiktatorische Westrepublik Hinterchinesischer Grünmongolesen) so in ein Bündnissystem zu verstricken, dass keiner am Ende mehr wusste, gegen wen er eine Runde "Vier gewinnt" spielen darf, ohne, dass er am Ende vom östlichen Nachbarn einen [[Krieg]] erklärt bekommt.
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Bismarck hatte die außerordentliche [[Fähigkeit]], als Diplomat "[[Hier öffnen|den Nippel durch die Lasche zu ziehen]] und ihn dann mit der Kurbel ganz nach oben zu drehen" ) später besungen durch Pinoccio-Krüger, dem Erfinder der Nasendampfwalze. Bismarck schaffte es, alle europäischen Kleinmächte ([[Italien]], [[USA]] und die sozialistische volksdiktatorische Westrepublik Hinterchinesischer Grünmongolesen) so in ein Bündnissystem zu verstricken, dass keiner am Ende mehr wusste, gegen wen er eine Runde "Vier gewinnt" spielen darf, ohne, dass er am Ende vom östlichen Nachbarn einen [[Krieg]] erklärt bekommt.
  
 
Bismarck wurde leider später abgesetzt, da er selber nicht mehr wusste, ob er seiner [[Frau]] gute Nacht sagen konnte, ohne dass seine Mätressen sich gegenseitig verprügeln würden. Er starb somit an Selbstzerstreuung. In jedem der 7868 Bismarcktürme in Deutschland liegt heute noch ein Teil des Körpers von "König Otto dem 0.", dem Vorgänger von [[Otto Rehhagel]] (König Otto I.)
 
Bismarck wurde leider später abgesetzt, da er selber nicht mehr wusste, ob er seiner [[Frau]] gute Nacht sagen konnte, ohne dass seine Mätressen sich gegenseitig verprügeln würden. Er starb somit an Selbstzerstreuung. In jedem der 7868 Bismarcktürme in Deutschland liegt heute noch ein Teil des Körpers von "König Otto dem 0.", dem Vorgänger von [[Otto Rehhagel]] (König Otto I.)
1871-1914
 
[Gemälde: Franz Lenbach, "Otto von Bismarck", 1879]
 
 
[Gemälde: "Der Kongreß zu Berlin", 1881]
 
 
 
 
 
Bismarcks Bündnissystem
 
 
Außenpolitisch bildete der 1871 gegründete deutsche Nationalstaat eine neue gewichtige Macht in der Mitte Europas, von den anderen europäischen Großmächten mit Argwohn beobachtet. Reichskanzler Otto von Bismarck versuchte deshalb, das Reich mit Hilfe einer komplizierten Bündnispolitik friedlich in das internationale Staatensystem einzubinden. Durch wechselnde Bündnisse wollte er das Deutsche Reich besonders vor dem im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 gedemütigten und auf Revanche sinnenden Frankreich schützen.
 
 
Um eine Koalition der Verlierer von 1866 und 1870/71, Österreich-Ungarn und Frankreich, zu verhindern und gleichzeitig Handlungsspielraum gegenüber Russland zu gewinnen, bemühte Bismarck sich um ein Bündnis mit Österreich-Ungarn und Russland. Im September 1872 trafen sich Wilhelm I., der österreichische Kaiser Franz Joseph I. und der russische Zar Alexander II. (1818-1881) in Berlin und bekundeten ihr gemeinsames Interesse am Erhalt der monarchischen Staatsform. Im Juni 1873 unterzeichneten Franz Joseph I. und Alexander II. eine Militärkonvention, die durch den Beitritt Wilhelms I. am 22. Oktober 1873 zum "Drei-Kaiser-Abkommen" erweitert wurde. Es verpflichtete die unterzeichnenden Staaten, sich ohne Aufsuchung oder Abschluss neuer Bündnisse zunächst untereinander zu verständigen, sollte einer der drei Vertragspartner durch eine andere Macht angegriffen worden sein. So wollte man sich über eine gemeinsam zu verfolgende Linie einigen. Auf deutscher Seite war damit das Ziel der Isolierung Frankreichs, bzw. der Verhinderung eines französisch-russischen Bündnisses erreicht.
 
 
Befürchtungen in Großbritannien und Frankreich, das Abkommen der drei Kaiser könne zu einer Wiederbelebung der "Heiligen Allianz" von 1815 führen, wurden zerstreut, als Frankreich während der "Krieg-in-Sicht-Krise" 1875 Russland und Großbritannien um Beistand bat. Massive Aufrüstungsbestrebungen in Frankreich hatten im Deutschen Reich Befürchtungen aufkommen lassen, der Nachbar rüste für einen Revanchekrieg gegen Deutschland. Als daraufhin laut über einen Präventivkrieg gegen Frankreich nachgedacht wurde, machten Russland und Großbritannien mit ihrer unmissverständlichen Drohung eines militärischen Eingreifens im Fall eines deutschen Präventivschlags deutlich, dass sie trotz aller globalen politischen Gegensätze einen unkalkulierbaren Machtverlust Frankreichs - und eine weitere Stärkung Deutschlands - nicht dulden würden.
 
 
Als sich 1877/78 Kriege auf dem Balkan zu einem internationalen Konflikt zwischen Großmächten auszuweiten drohten und vor allem die Rivalitäten zwischen Österreich-Ungarn und Russland in dieser Region unüberbrückbar schienen, konnte Bismarck als selbst ernannter "ehrlicher Makler" auf dem Berliner Kongress 1878 zwischen den Mächten vermitteln und so die Kriegsgefahr in Europa beseitigen. Allerdings litten als Folge des Kongresses die Beziehungen Deutschlands mit Russland, das sich aufgrund weitreichender Zugeständnisse als Verlierer der internationalen Zusammenkunft in Berlin sah. Die deutsch-russischen Beziehungen verschlechterten sich weiter, als Preußen und Österreich im Februar 1879 mitteilten, sie hätten im April 1878 den Artikel 5 des Prager Friedens von 1866 gestrichen, der eine Volksabstimmung in Nordschleswig in Aussicht gestellt hatte. Ganz Schleswig einschließlich des überwiegend von Dänen bewohnten Nordens war 1864 als Folge des Deutsch-Dänischen Kriegs an Preußen gefallen. Die in Artikel 5 in Aussicht gestellte Regulierung der deutsch-dänischen Grenze hatte Alexander II. als Dank für die russische Rückendeckung während der drei "Reichseinigungskriege" von 1864, 1866 und 1870/71 von Bismarck erwartet. Die Streichung des Artikels 5 kommentierte die russische Presse mit der Bemerkung, der "ehrliche Makler" habe sich eine "schöne Courtage" für die Benachteiligung Russlands zahlen lassen.
 
 
Als nach Ausbruch einer Viehseuche in Russland die Einfuhr von russischem Vieh und Fleisch nach Deutschland untersagt wurde, schrieb Alexander II. dem deutschen Kaiser am 15. August 1879 voller Empörung einen "Ohrfeigenbrief", in dem er namentlich Bismarck für die schlechten deutsch-russischen Beziehungen verantwortlich machte. Während Wilhelm I. sich bemühte, die Verstimmungen in persönlichen Gesprächen mit Alexander II. auszuräumen, handelte Bismarck mit dem österreichisch-ungarischen Außenminister Gyula Andrássy (1823-1890) ein geheimes Defensivbündnis gegen Russland aus. Durch massive Rücktrittsdrohungen gelang es Bismarck, den Kaiser am 5. Oktober 1879 auf den Zweibund festzulegen, der zwei Tage später geschlossen wurde. Das Deutsche Reich und Österreich-Ungarn versicherten sich darin gegenseitig, im Fall eines russischen Angriffs dem Bündnispartner militärisch beizustehen. Der Bündnisfall sollte auch dann eintreten, wenn einer der beiden Vertragspartner mit Russland verbündet wäre oder russische Unterstützung erhielte. Bei Angriff durch eine andere Macht versicherten sich Deutschland und Österreich-Ungarn der gegenseitigen wohlwollenden Neutralität. Erweitert wurde der bis 1918 gültige Zweibund 1882 durch den Beitritt Italiens zum Dreibund. Der auf fünf Jahre abgeschlossene und bis 1914 alle fünf Jahre erneuerte Dreibund hatte bis zum italienischen Kriegseintritt 1915 auf Seiten der Entente gegen die Mittelmächte Bestand.
 
 
Bis 1881 konnten Russland und Österreich-Ungarn ihre Rivalitäten auf dem Balkan zumindest so weit ausgleichen, dass sich das Zarenreich wieder den Partnern des "Drei-Kaiser-Abkommens" annäherte. Ergebnis dieser Annäherung war das auf drei Jahre befristete geheime "Drei-Kaiser-Bündnis" vom 18. Juni 1881. Die drei Mächte sicherten sich wechselseitig wohlwollende Neutralität für den Fall zu, dass einer der Vertragspartner in einen militärischen Konflikt mit einer vierten Macht verwickelt werden würde. Trotz der tiefen Gegensätze zwischen Russland und Österreich-Ungarn auf dem Balkan gelang es Bismarck nach langen Verhandlungen, die Bündnispartner 1884 zur Verlängerung des "Drei-Kaiser-Bündnisses" um weitere drei Jahre zu bewegen. Mit diesem Bündnis war zumindest dem Vertrag nach militärische Unterstützung von Russland für Frankreich im Falle eines deutsch-französischen Konflikts ausgeschlossen.
 
 
Die Beziehungen zwischen Russland und Österreich-Ungarn verschlechterten sich wegen der Balkanfrage aber derart, dass beide Staaten 1887 zu einer Verlängerung des "Drei-Kaiser-Bündnisses" nicht mehr bereit waren. Gleichzeitig schien die Kriegsgefahr auch für Deutschland zu wachsen, als die französische Publizistik verstärkt nach einem Revanchekrieg gegen das Reich rief. Der 1886 zum französischen Kriegsminister ernannte Georges Boulanger (1837-1891) förderte in der Öffentlichkeit derartige Rachegedanken und machte neue Aufrüstungspläne bekannt. In Russland wiederum forderten die Panslawisten ein gegen den Zweibund gerichtetes russisch-französisches Bündnis. Bismarck wollte daher mit dem am 18. Juni 1887 mit dem Zarenreich geheim vereinbarten Neutralitätsabkommen einen möglichen Zweifrontenkrieg Deutschlands gegen Russland und Frankreich verhindern. In der Hauptsache regelte dieser so genannte Rückversicherungsvertrag die Neutralität Deutschlands bei einem Angriff von Österreich-Ungarn auf Russland und im Gegenzug dessen Neutralität im Falle eines französischen Angriffs auf Deutschland. Zugleich sicherte Bismarck deutsche Unterstützung für den russischen Wunsch nach einer Kontrolle der Meerengen zwischen Mittelmeer und Schwarzem Meer zu.
 
 
Die vielschichtigen Spannungen zwischen Deutschland und Russland konnten mit dem Rückversicherungsvertrag aber nicht überbrückt werden. Ein Grund dafür war die Abkehr vom Freihandel, der in Deutschland seit dem "Gründerkrach" 1873 in Misskredit geraten war. Mit der im Juli 1879 beschlossenen Schutzzollpolitik hatte sich Deutschland auch vor russischen Getreide- und Holzexporten abgeschottet. Neben seinem Außenhandel verlagerte Russland daraufhin auch seinen Finanzhandel zunehmend nach Frankreich. Vor allem aber entwickelte der 1888 inthronisierte Kaiser Wilhelm II. in autokratischer Selbstüberschätzung kein Gespür für Bismarcks sorgsam geknüpftes Bündnissystem. Er setzte die trotz aller wirtschaftspolitischen Spannungen noch immer vergleichsweise guten außenpolitischen Beziehungen zu Russland leichtfertig aufs Spiel. Einige Tage nach der Entlassung Bismarcks 1890 wurde der Rückversicherungsvertrag auf Betreiben Wilhelms II. nicht verlängert. Die Risse im europäischen Bündnissystem waren nicht mehr zu übersehen.
 
 
(ba/as)
 
 
Wilh. DeutschlandI. WeltkriegWeimarHome
 
  
 
== Wortwitz ==
 
== Wortwitz ==
  
''Bismarck biss Marc ins [[Mark]] bis Marc Bismarck biss.''
+
''Bismarck biss Marc (ins [[Mark]]), bis Marc Bismarck biss.''
1871-1914
 
[Gemälde: Franz Lenbach, "Otto von Bismarck", 1879]
 
 
 
[Gemälde: "Der Kongreß zu Berlin", 1881]
 
 
 
 
 
 
 
Bismarcks Bündnissystem
 
 
 
Außenpolitisch bildete der 1871 gegründete deutsche Nationalstaat eine neue gewichtige Macht in der Mitte Europas, von den anderen europäischen Großmächten mit Argwohn beobachtet. Reichskanzler Otto von Bismarck versuchte deshalb, das Reich mit Hilfe einer komplizierten Bündnispolitik friedlich in das internationale Staatensystem einzubinden. Durch wechselnde Bündnisse wollte er das Deutsche Reich besonders vor dem im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 gedemütigten und auf Revanche sinnenden Frankreich schützen.
 
 
 
Um eine Koalition der Verlierer von 1866 und 1870/71, Österreich-Ungarn und Frankreich, zu verhindern und gleichzeitig Handlungsspielraum gegenüber Russland zu gewinnen, bemühte Bismarck sich um ein Bündnis mit Österreich-Ungarn und Russland. Im September 1872 trafen sich Wilhelm I., der österreichische Kaiser Franz Joseph I. und der russische Zar Alexander II. (1818-1881) in Berlin und bekundeten ihr gemeinsames Interesse am Erhalt der monarchischen Staatsform. Im Juni 1873 unterzeichneten Franz Joseph I. und Alexander II. eine Militärkonvention, die durch den Beitritt Wilhelms I. am 22. Oktober 1873 zum "Drei-Kaiser-Abkommen" erweitert wurde. Es verpflichtete die unterzeichnenden Staaten, sich ohne Aufsuchung oder Abschluss neuer Bündnisse zunächst untereinander zu verständigen, sollte einer der drei Vertragspartner durch eine andere Macht angegriffen worden sein. So wollte man sich über eine gemeinsam zu verfolgende Linie einigen. Auf deutscher Seite war damit das Ziel der Isolierung Frankreichs, bzw. der Verhinderung eines französisch-russischen Bündnisses erreicht.
 
 
 
Befürchtungen in Großbritannien und Frankreich, das Abkommen der drei Kaiser könne zu einer Wiederbelebung der "Heiligen Allianz" von 1815 führen, wurden zerstreut, als Frankreich während der "Krieg-in-Sicht-Krise" 1875 Russland und Großbritannien um Beistand bat. Massive Aufrüstungsbestrebungen in Frankreich hatten im Deutschen Reich Befürchtungen aufkommen lassen, der Nachbar rüste für einen Revanchekrieg gegen Deutschland. Als daraufhin laut über einen Präventivkrieg gegen Frankreich nachgedacht wurde, machten Russland und Großbritannien mit ihrer unmissverständlichen Drohung eines militärischen Eingreifens im Fall eines deutschen Präventivschlags deutlich, dass sie trotz aller globalen politischen Gegensätze einen unkalkulierbaren Machtverlust Frankreichs - und eine weitere Stärkung Deutschlands - nicht dulden würden.
 
 
 
Als sich 1877/78 Kriege auf dem Balkan zu einem internationalen Konflikt zwischen Großmächten auszuweiten drohten und vor allem die Rivalitäten zwischen Österreich-Ungarn und Russland in dieser Region unüberbrückbar schienen, konnte Bismarck als selbst ernannter "ehrlicher Makler" auf dem Berliner Kongress 1878 zwischen den Mächten vermitteln und so die Kriegsgefahr in Europa beseitigen. Allerdings litten als Folge des Kongresses die Beziehungen Deutschlands mit Russland, das sich aufgrund weitreichender Zugeständnisse als Verlierer der internationalen Zusammenkunft in Berlin sah. Die deutsch-russischen Beziehungen verschlechterten sich weiter, als Preußen und Österreich im Februar 1879 mitteilten, sie hätten im April 1878 den Artikel 5 des Prager Friedens von 1866 gestrichen, der eine Volksabstimmung in Nordschleswig in Aussicht gestellt hatte. Ganz Schleswig einschließlich des überwiegend von Dänen bewohnten Nordens war 1864 als Folge des Deutsch-Dänischen Kriegs an Preußen gefallen. Die in Artikel 5 in Aussicht gestellte Regulierung der deutsch-dänischen Grenze hatte Alexander II. als Dank für die russische Rückendeckung während der drei "Reichseinigungskriege" von 1864, 1866 und 1870/71 von Bismarck erwartet. Die Streichung des Artikels 5 kommentierte die russische Presse mit der Bemerkung, der "ehrliche Makler" habe sich eine "schöne Courtage" für die Benachteiligung Russlands zahlen lassen.
 
 
 
Als nach Ausbruch einer Viehseuche in Russland die Einfuhr von russischem Vieh und Fleisch nach Deutschland untersagt wurde, schrieb Alexander II. dem deutschen Kaiser am 15. August 1879 voller Empörung einen "Ohrfeigenbrief", in dem er namentlich Bismarck für die schlechten deutsch-russischen Beziehungen verantwortlich machte. Während Wilhelm I. sich bemühte, die Verstimmungen in persönlichen Gesprächen mit Alexander II. auszuräumen, handelte Bismarck mit dem österreichisch-ungarischen Außenminister Gyula Andrássy (1823-1890) ein geheimes Defensivbündnis gegen Russland aus. Durch massive Rücktrittsdrohungen gelang es Bismarck, den Kaiser am 5. Oktober 1879 auf den Zweibund festzulegen, der zwei Tage später geschlossen wurde. Das Deutsche Reich und Österreich-Ungarn versicherten sich darin gegenseitig, im Fall eines russischen Angriffs dem Bündnispartner militärisch beizustehen. Der Bündnisfall sollte auch dann eintreten, wenn einer der beiden Vertragspartner mit Russland verbündet wäre oder russische Unterstützung erhielte. Bei Angriff durch eine andere Macht versicherten sich Deutschland und Österreich-Ungarn der gegenseitigen wohlwollenden Neutralität. Erweitert wurde der bis 1918 gültige Zweibund 1882 durch den Beitritt Italiens zum Dreibund. Der auf fünf Jahre abgeschlossene und bis 1914 alle fünf Jahre erneuerte Dreibund hatte bis zum italienischen Kriegseintritt 1915 auf Seiten der Entente gegen die Mittelmächte Bestand.
 
 
 
Bis 1881 konnten Russland und Österreich-Ungarn ihre Rivalitäten auf dem Balkan zumindest so weit ausgleichen, dass sich das Zarenreich wieder den Partnern des "Drei-Kaiser-Abkommens" annäherte. Ergebnis dieser Annäherung war das auf drei Jahre befristete geheime "Drei-Kaiser-Bündnis" vom 18. Juni 1881. Die drei Mächte sicherten sich wechselseitig wohlwollende Neutralität für den Fall zu, dass einer der Vertragspartner in einen militärischen Konflikt mit einer vierten Macht verwickelt werden würde. Trotz der tiefen Gegensätze zwischen Russland und Österreich-Ungarn auf dem Balkan gelang es Bismarck nach langen Verhandlungen, die Bündnispartner 1884 zur Verlängerung des "Drei-Kaiser-Bündnisses" um weitere drei Jahre zu bewegen. Mit diesem Bündnis war zumindest dem Vertrag nach militärische Unterstützung von Russland für Frankreich im Falle eines deutsch-französischen Konflikts ausgeschlossen.
 
 
 
Die Beziehungen zwischen Russland und Österreich-Ungarn verschlechterten sich wegen der Balkanfrage aber derart, dass beide Staaten 1887 zu einer Verlängerung des "Drei-Kaiser-Bündnisses" nicht mehr bereit waren. Gleichzeitig schien die Kriegsgefahr auch für Deutschland zu wachsen, als die französische Publizistik verstärkt nach einem Revanchekrieg gegen das Reich rief. Der 1886 zum französischen Kriegsminister ernannte Georges Boulanger (1837-1891) förderte in der Öffentlichkeit derartige Rachegedanken und machte neue Aufrüstungspläne bekannt. In Russland wiederum forderten die Panslawisten ein gegen den Zweibund gerichtetes russisch-französisches Bündnis. Bismarck wollte daher mit dem am 18. Juni 1887 mit dem Zarenreich geheim vereinbarten Neutralitätsabkommen einen möglichen Zweifrontenkrieg Deutschlands gegen Russland und Frankreich verhindern. In der Hauptsache regelte dieser so genannte Rückversicherungsvertrag die Neutralität Deutschlands bei einem Angriff von Österreich-Ungarn auf Russland und im Gegenzug dessen Neutralität im Falle eines französischen Angriffs auf Deutschland. Zugleich sicherte Bismarck deutsche Unterstützung für den russischen Wunsch nach einer Kontrolle der Meerengen zwischen Mittelmeer und Schwarzem Meer zu.
 
 
 
Die vielschichtigen Spannungen zwischen Deutschland und Russland konnten mit dem Rückversicherungsvertrag aber nicht überbrückt werden. Ein Grund dafür war die Abkehr vom Freihandel, der in Deutschland seit dem "Gründerkrach" 1873 in Misskredit geraten war. Mit der im Juli 1879 beschlossenen Schutzzollpolitik hatte sich Deutschland auch vor russischen Getreide- und Holzexporten abgeschottet. Neben seinem Außenhandel verlagerte Russland daraufhin auch seinen Finanzhandel zunehmend nach Frankreich. Vor allem aber entwickelte der 1888 inthronisierte Kaiser Wilhelm II. in autokratischer Selbstüberschätzung kein Gespür für Bismarcks sorgsam geknüpftes Bündnissystem. Er setzte die trotz aller wirtschaftspolitischen Spannungen noch immer vergleichsweise guten außenpolitischen Beziehungen zu Russland leichtfertig aufs Spiel. Einige Tage nach der Entlassung Bismarcks 1890 wurde der Rückversicherungsvertrag auf Betreiben Wilhelms II. nicht verlängert. Die Risse im europäischen Bündnissystem waren nicht mehr zu übersehen.
 
 
 
(ba/as)
 
  
Wilh. DeutschlandI. WeltkriegWeimarHome
 
  
 
== Trivia ==
 
== Trivia ==
 
* Otto von Bismarck führte Zeit seines Lebens ein persönlichen Krieg gegen [[Christoph Mörgeli]].
 
* Otto von Bismarck führte Zeit seines Lebens ein persönlichen Krieg gegen [[Christoph Mörgeli]].
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* Würde Otto von Bismarck heute noch leben, hieße er Otto von Biseuro, weil es die Marck bekanntlich nicht mehr gibt.
  
 
== Siehe auch ==
 
== Siehe auch ==

Aktuelle Version vom 2. Juli 2017, 23:55 Uhr

Fürst Bismarck bei der Morgentoilette

Otto Fürst von Bismarck, Graf zu Hähnchenbein, Herzog von der Nord- und zur Ostsee und Preußen überhaupt, kurz OB, ist der Erfinder des gleichnamigen Herings und ein gewaltiger Schiffsbauer. Auch der von ihm im Jahre 1866 erfundene Tampon trägt ihm zu Ehren noch heute den Namen o.b. Geboren wurde OB 1697 in Hochpreußen östlich der Taiga als Sohn eines Schiffschaukelbremsers und einer bayerischen Walfängerin.

Bereits zu Beginn der Pubertät kam dem jungen Otto seine Bartschere abhanden, ein mit erlesenen Edelsteinen und Goldgeschmeide besetztes Unikat und Konfirmationsgeschenk des Vaters, so dass er fürderhin nie mehr seinen Bart angemessen zu stutzen in der Lage war. Fürst Bismarck war Zeit seines Lebens passionierter Flusensammler; ihm zu Ehren benannte auch der Ostwestfälische Imkerbund 1767 den Bismarckhering nach ihm.

Als Kind wurde er immer gezwungen, Sonntag morgens in die Kirche zu gehen, anstatt nach der Natur des Menschen bis zum Mittagessen auszuschlafen; weil ihm aber dort beim Gottesdienst immer die Knie schmerzten, kämpfte OB in seinem späteren Beruf zeitlebens gegen die Katholische Kirche. Auch die damals noch junge SPD hatte in dem ungestümen Bundeskanzler Bismarck einen furchtbaren Feind gefunden, vollkommen zu Recht. Dabei besaß, was wohl weniger bekannt ist, OB selbt eine dunkle Vergangenheit: Zwar war er nicht in der Waffen-SS, veröffentlichte aber 1848 mit seinem Freund F. Engels unter dem Pseudonym Karl-Otto vom Bismarx das Manifest der Kommunistischen Partei. Später distanzierte er sich von dieser Jugendsünde und erklärte den einstigen Genossen mit seinen Sozialistengesetzen den Kampf.

Bismarcks größte Leistung ist zweifelsohne die Erfindung der linksdrehenden Laktosemilchsäuren, ohne die heute keine Joghurtwerbung denkbar wäre.

Um seine ausgewogene Ernährung zu sichern, begründete er unter dem Slogan Deutsche Bananen von deutschen Negern den deutschen Kolonialismus.

OB gilt als engagierter Erfinder des beliebten Adventure-Spiels "Sink the Bismarck".

Des Weiteren ist Bismarck auch der Namensgeber der südafrikanischen Großstadt Kapstadt. In einem Gespräch mit Wilhelm I., der das Gespräch als Arschkriecher Bismarcks naturgemäß fleißig mitschrieb, äußerte jener Otto, dass er diese "Kackstadt" gerne von der Landkarte tilgen würde. Aufgrund der fiepsigen Stimme Bismarcks notierte der große Wilhelm jedoch "Kapstadt" und ersparte ihr so den Ruf als sprichwörtlich "beschissenste Stadt der Welt".

Politische Karriere

Otto von Bismarck - hier bei der Verkündung der Sozialgesetze

Neben seiner Tätigkeit als Softwareprogrammierer und Erfinder nahm er quasi als 1-€-Job den Posten des ersten deutschen Reichskanzlers an - nicht zu verwechseln mit dem heutigen Reichskanzler gefangen in der Haut einer Bundeskanzlerin.

Bismarck hatte die außerordentliche Fähigkeit, als Diplomat "den Nippel durch die Lasche zu ziehen und ihn dann mit der Kurbel ganz nach oben zu drehen" ) später besungen durch Pinoccio-Krüger, dem Erfinder der Nasendampfwalze. Bismarck schaffte es, alle europäischen Kleinmächte (Italien, USA und die sozialistische volksdiktatorische Westrepublik Hinterchinesischer Grünmongolesen) so in ein Bündnissystem zu verstricken, dass keiner am Ende mehr wusste, gegen wen er eine Runde "Vier gewinnt" spielen darf, ohne, dass er am Ende vom östlichen Nachbarn einen Krieg erklärt bekommt.

Bismarck wurde leider später abgesetzt, da er selber nicht mehr wusste, ob er seiner Frau gute Nacht sagen konnte, ohne dass seine Mätressen sich gegenseitig verprügeln würden. Er starb somit an Selbstzerstreuung. In jedem der 7868 Bismarcktürme in Deutschland liegt heute noch ein Teil des Körpers von "König Otto dem 0.", dem Vorgänger von Otto Rehhagel (König Otto I.)

Wortwitz

Bismarck biss Marc (ins Mark), bis Marc Bismarck biss.


Trivia

  • Otto von Bismarck führte Zeit seines Lebens ein persönlichen Krieg gegen Christoph Mörgeli.
  • Würde Otto von Bismarck heute noch leben, hieße er Otto von Biseuro, weil es die Marck bekanntlich nicht mehr gibt.

Siehe auch


Linktipps: Faditiva und 3DPresso