Waldmurmeltier

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„…gleich, …gleich, …gleich gewinne ich!“

Ein Waldmurmeltier ist ein Murmeltier, das im Wald mit anderen Murmeltieren Murmeln spielt.

Allgemeines

Das gemeine Waldmurmeltier (lat. Marmota monax) ist ursprünglich in den Wäldern Osteuropas beheimatet. Durch seine häufige Vermehrung und die darauf folgende Suche nach neuem Lebensraum ist es heute auf der ganzen Welt anzutreffen. In Forchheim hat man kürzlich sogar eine kleine Population in einer Hainbuchenhecke entdeckt. Das Waldmurmeltier ist zwischen 25 und 40 cm groß, wobei die Rüden für gewöhnlich noch größer, stärker und blöder sind als die Weibchen. Das Normalgewicht beträgt ca. 4 bis 4,5kg, während es sich im Winter durch die Nahrungsaufnahme für die Winterruhe vervierfacht. Bewegung wird in dieser Zeit nahezu unmöglich. Für gewöhnlich gräbt das Waldmurmeltier einen Bau von bis zu 20m Tiefe und ca. 30qm Fläche, welchen es dann allein bewohnt. Diese befinden sich meist unter dichtem Buschwerk oder unter Baumwurzeln.

Fortpflanzung und Sexualität

Bei einem Alter von 3 Monaten werden die Männchen (Rüden) geschlechtsreif, die Weibchen mit ca. 2 Monaten. In der Brunftzeit (Mai - September) ist das normalerweise als Einzelgänger bekannte M. monax kontaktfreudig und zum Geschlechtsakt bereit. Dieser wird mit bis zu drei Weibchen verrichtet und dauert pro Weibchen ca. 4 Stunden. Um den Weibchen zu imponieren, stößt der Rüde einen dröhnenden Brunftschrei aus. Nach dem Geschlechtsakt fressen die Weibchen die Rüden oft auf. Daraufhin tragen die Weibchen die bis zu 30 Jungen 2 Wochen aus , bis sie in ihrem Bau gebären. Nach 2 Monaten Aufzucht durch die Mutter (lat. Marter marmota monax) trennen sich die Jungen von dieser.

Essgewohnheiten und Jagdverhalten

Das gemeine Waldmurmeltier ist ein Fleischfresser. Die Lieblingsbeutetiere der in Nordamerika und Eurasien lebenden Waldmurmeltiere sind Braunbären (lat. Ursus arctos). Das M. monax lauert im Buschwerk, während es auf Beute wartet. Sobald sich ein Bär nähert, springt das Waldmurmeltier diesem mit einem Hörschäden verursachenden Angriffsschrei ins Gesicht. Zuerst blendet es sein Opfer mit einem Urinstrahl, der auf die Augen gerichtet ist, und beißt ihm daraufhin die Halsschlagader (lat. ateria carotis externa ) durch. Sobald der Bär tot ist, zieht das Waldmurmeltier diesen mit seinem Maul in den Busch und frisst ihn innerhalb einer halben Stunde. Um jedoch seinen Magen nicht zum Platzen zu bringen, da ein Braunbär über sehr große Masse verfügt, findet während der Nahrungsaufnahme die Verdauung und die Ausscheidung statt. Trotzdem hat das M. monax danach so an Gewicht zugenommen, dass es eine Woche unbeweglich in seinem Bau liegt und stöhnt.

Die Beutetiere sind je nach Lebensraum unterschiedlich: In Afrika sind es Nashörner, Elefanten, Nilpferde und Löwen, in Südamerika Affen und Tapire. Deshalb können die südamerikanischen Waldmurmeltiere auch klettern. Zudem ist auch die Fellfarbe verschieden. Die eurasischen und nordamerikanischen sind braun, die südamerikanischen schwarz und die afrikanischen beige.

Lebenserwartung

Das M. monax wird durchschnittlich 20 Jahre alt. Das älteste, in Gefangenschaft aufgewachsene, war 31 Jahre alt.

Sozialverhalten

Das M. monax schubbert sich oft an Bäumen und Steinen, da es sehr anfällig gegen Flöhe ist. Sein größter Feind die ist Bisonratte. Das Waldmurmeltier neigt auch zu Revierkämpfen wobei sich die Waldmurmeltiere oft gegenseitig schwer verletzen oder sogar töten, da ihre Krallen und Zähne sehr scharf sind. Menschen greift das M. monax normalerweise nicht an, da deren Aussehen sie stark abschreckt und schlagartig die Flucht ergreifen lässt. Kämpfe mit der Bisonratte sind auch nicht selten und diese gehen immer blutig aus, da Bisonratten Steine u.ä. als Waffen nutzen können.

Verwendung

Wegen seines Fells und da es den weltweiten Bestand an Bären, Nilpferden, Affen, etc. stark vermindert, wird es gejagt. Das Sperma des M. monax wird oft als Eiweißersatz in Lebensmitteln verwendet. Im Mittelalter wäre es fast ausgestorben, da aus seinem Haar Saiten für Lauten, Klaviere und andere Instrumente hergestellt werden können und diese damals sehr beliebt waren. Seine Exkremente sind in Afrika ein beliebtes Düngemittel, da diese in großen Mengen vorhanden sind. In Brasilien gilt sein Fleisch als Delikatesse und ist deshalb sehr teuer.


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