1 x 1 Silberauszeichnung von Sky

Mondgrundstück

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Wahrlich ein Fuchs!

Ein Mondgrundstück ist etwas, das es gar nicht gibt, ähnlich wie z.B. die Luftgitarre oder der Luftbus. Dennoch geben manche Menschen für ein schön gedrucktes Blatt Papier, das den Besitz eines virtuellen Grundstücks auf dem Mond verbrieft, bis zu 10 oder sogar 12 Euro aus, um sich selbst eine kleine Freude zu bereiten oder um ihre Liebsten mit nichts zu beschenken.

Ähnlicher Quatsch ist das schier unerschöpfliche Angebot von Sternentaufen im Internet, wobei der dem Stern vergebene Name keinen Menschen je interessieren wird, dafür das Konto der "Vertriebsfirma" dankenswerter Weise angewachsen ist.

Gold Rush

Auf dem Mond wurden Unmengen von Gold gefunden. Interessenten an einem Mondgrundstück möchten sich bitte an folgende Adresse wenden:

  • I. Mobil & Lien B. Trüger
  • Kopernikusstrasse 13
  • 23000 Mondhausen

Hintergrund

Laut Anbieter geht das mit Erwerben des Mondgründstücks hingegen doch, weil ein pfiffiger Mensch aus Amerika den gesamten Mond der Erde sozusagen für ein Butterbrot erworben hat. Somit darf er nun offiziell jeden Mond-Krümel einzeln verkaufen. Auf keinen Fall sollte man aber ein Mondgrundstück kaufen, ohne zuvor in das Baulastenverzeichnis zu schauen. Vielleicht hat der Nachbar seine Baugrenzen nicht eingehalten oder es hängt eine Stromleitung über dem Garten, all dies kann nämlich den Preis beim Wiederverkauf reduzieren. In schlimmen Fällen könnten auch noch Altlasten von einem früheren Industriebetrieb auf dem Grundstück sein, die vom Käufer nach aktuellen Umweltschutzgesichtspunkten zu entsorgen sind. Niemand hat sich ferner bisher darüber geäußert, was passiert, wenn alle Grundstücke verkauft sind. Was wenn dann die Grundsteuer A für mehr oder weniger landwirtschaftlich genutzte Grundstücke eingeführt wird? Das kostet schon ein paar Kröten. Sollte der Mond erschlossen werden, wie hoch sind dann die Erschließungsbeiträge oder Kanalanschlussbeiträge die der stolze Eigentümer eines Mondgrünstücks zu zahlen hat? Wahrscheinlich enorm hoch - hierfür erfand man extra den Begriff Mondpreise. Findige Beamte könnten zusätzlich Satzungen erlassen, welche die immensen Unkosten für Regenwasserableitung und Straßenreinigung auf die Grundstückeigentümer umlegt. Zusätzlich müsste der Eigentümer Entwässerungskontrollschächte auf seine Kosten installieren und natürlich danach die Dichtigkeitsprüfung durchführen lassen. Und falls man da oben Braunkohle findet, wird es wohl nicht lange dauern, bis es zu den ersten Enteignungen kommt. Wer entschädigt dann das enteignete Land? so mitten im Niemandsland ohne staatliche Strukturen. Großes Pech könnte es auch sein, wenn auf dem Grundstück eine Jagdpacht liegt, dann müsste man nämlich dem Jäger Zugang verschaffen und das könnte ebenfalls ein paar Dollar kosten. Da nur man im Übrigen nur mit den wenigsten Autos direkt zum Mond durchstarten kann, empfiehlt es sich da oben ein Mondfahrzeug als Zweitwagen zuzulegen. Mondfahrzeuge sind steuerlich bislang noch nicht begünstigt. Unklar ist vor allem, an welches Finanzamt die Steuern zu zahlen sind, und zahlt man sie einfach nicht, verliert man die Zulassung. Das Fahren ohne Zulassung kann ebenfalls teuer werden. Man sieht, ein Mondgrünstück ist möglicherweise im Unterhalt deutlich teuerer als im Erwerb. Ein entspannendes Mondbad kann man übrigens bei klarem Himmel im eigenen Garten oder auf dem Balkon günstiger genießen, dafür muss man sich nicht gleich auf den Mond schießen lassen.


Linktipps: Faditiva und 3DPresso